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Letzte aktuallisierung der Presseschau: 24.04.2024



Gesetzentwurf: Lauterbach legt neuen Plan zur Organspende vor

Quelle:  Stern-online,de 22.04.2024

 

In Deutschland gibt es nicht genügend Organspender, jeden Tag sterben im Schnitt drei Menschen. Das soll sich ändern. Dem stern liegt ein Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Lauterbach vor, der Nierenspenden massiv erleichtern würde. Die Tochter von Susanne Reitmaier war elf Jahre alt, als ihre Nieren versagten. Um das Kind vor Jahren der Dialyse und einem frühen Tod zu retten, spendete ihr Vater seine Niere. Als Jahre später auch diese nicht mehr arbeitete, bot sich eine Tante für eine zweite Lebendspende an. Doch die Gewebemerkmale stimmten nicht überein: Der Körper von Simone Reitmaier hätte das Organ der Tante wieder abgestoßen. Die Lage schien aussichtslos.

 


Dr. Christine Wolf vom Universitätsklinikum Dresden erhält den Dr. Holger Müller Preis 2023 für ihre Lupus-Forschung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft 19.04.2024

 

Dr. Christine Wolf, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe von Prof. Lee-Kirsch am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, wurde mit dem renommierten Dr. Holger Müller Preis 2023 ausgezeichnet. Diese Anerkennung würdigt ihre Arbeit zur Erforschung einer seltenen Form des systemischen Lupus erythematodes (SLE), einer schwerwiegenden Autoimmunerkrankung. Der Fokus von Dr. Wolfs Studie liegt auf der Entschlüsselung der genetischen Grundla-gen dieser speziellen Form des SLE. In ihrer Publikation mit dem Titel "UNC93B1 vari-ants underlie TLR7-dependent autoimmunity"(https://www.science.org/doi/10.1126/sciimmunol.adi9769) untersuchte sie gemeinsam mit ihrem Forschungsteam die Ursachen für das Auftreten von SLE bei Kleinkindern, einer bei dieser Altersgruppe äußerst ungewöhnlichen Erkrankung. Die bisherige Therapie besteht in einer Unterdrückung des Immunsystems, eine gezielte Therapie gibt es nicht.

 

 


Neuer Therapieansatz zur Behandlung von cholämischer Nephropathie entdeckt

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 18.04.2024

 

Die cholämische Nephropathie ist eine schwerwiegende Nierenerkrankung, die als Folge von Lebererkrankungen auftritt. Für die Erkrankung gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten, denn bisher war nicht bekannt, durch welche Mechanismen die cholämische Nephropathie verursacht wird. Die Projektgruppen von Prof. Ghallab und Prof. Hengstler am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung in Dortmund (IfADo) haben jetzt die molekulare Ursache für die Erkrankung entdeckt und eine Möglichkeit gefunden, die schädlichen Effekte zu verhindern, die zu der Nierenerkrankung führen. Diese Forschungserkenntnisse könnten zu neuen Therapien führen, um erkrankten Patienten besser zu helfen.

 


Laborwerte - Wichtige Akteure des Eisenstoffwechsels

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 18.04.2024

 

Eine Eisenmangelanämie führt zu Blässe, Müdigkeit, häufig auch Konzentrationsproblemen und ist insofern recht einfach zu erkennen. Eine Überprüfung durch den Arzt ist dennoch angeraten. Welche Werte werden dabei bestimmt? Eisen ist ein essenzielles Spurenelement, von dem ein Erwachsener pro Tag etwa 1 bis 2 g über die Nahrung aufnimmt und ungefähr ebenso viel über abgeschilferte Hautzellen und kleine Blutverluste wieder ausscheidet. Ist die Ausscheidung erhöht, etwa durch starke Menstruationsblutungen, oder die Aufnahme reduziert, etwa durch eisenarme Kost oder bei Zöliakie, kann ein Eisenmangel entstehen. Eine weitere mögliche Ursache hierfür sind chronisch-entzündliche oder maligne Erkrankungen. Sie führen zu einem Eisenmangel, da sie die Bildung des Peptidhormons Hepcidin in der Leber anregen, das die Aufnahme von Eisen aus dem Darm blockiert.


Nephrologe Jan Galle übernimmt DGIM-Vorsitz und setzt Fokus auf Resilienz

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 17.04.2024

 

Europas größte medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft hat einen neuen Vorsitzenden: Der renommierte Nephrologe Professor Dr. med. Jan Galle aus Lüdenscheid übernimmt das Amt zum Ende des 130. Internistenkongresses. Er folgt auf Professor Dr. med. Andreas Neubauer und wird in seiner neuen Funktion dem Internistenkongress im April 2025 vorstehen, den er unter das Leitthema „Resilienz – sich und andere stärken“ stellt. Sie spiele für die Ärzteschaft angesichts der Belastungen und Herausforderungen wie der Reform der Krankenhausstrukturen, der Ambulantisierung oder dem Fachkräftemangel eine immer größere Rolle. Partnerorganisation des Kongresses wird „Ärzte ohne Grenzen“ sein. Ärztinnen und Ärzte sind derzeit in besonderem Maße Stressoren ausgeliefert. Neben der angespannten Weltlage mit Kriegen und Krisen wie dem Klimawandel, die für die Gesamtbevölkerung mit Ängsten einhergehen können, werden sie auch im beruflichen Umfeld mit zahlreichen Unwägbarkeiten konfrontiert: Die Krankenhausreform, die Ambulantisierung, Finanzierungsengpässe oder auch der Fachkräftemangel bringen besondere Belastungen mit sich. „Trotz all dieser äußeren Einflussfaktoren müssen wir weiterhin die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten medizinisch mit hoher Qualität, aber auch menschlich und mit viel Empathie behandeln“, erklärt Galle das von ihm gewählte Leitthema „Resilienz“ des 131. Internistenkongresses. Es gehe darum, Widerstandskräfte und Anpassungsstrategien zu entwickeln und einzusetzen, um den negativen Meldungen zum Trotz gesund und leistungsfähig zu bleiben.

 

 


Neues Organspenderegister: DGAI fordert verstärkte Aufklärung und Vorbereitung in Kliniken

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 17.04.2024

 

Nürnberg. Nach der Einführung des neuen Organ- und Gewebespenderegisters setzt sich die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) dafür ein, die gestiegene Aufmerksamkeit für das Thema weiter zu nutzen und zu fördern. Diese Initiative betrifft nicht nur die individuelle Entscheidungsfindung jedes Einzelnen, sondern auch Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken. Im aktuellen DGAI-Podcast äußerte sich Prof. Dr. Klaus Hahnenkamp, federführendes Mitglied der Kommission Organspende und -transplantation innerhalb der DGAI, positiv über die Einführung des Registers. Obwohl er nicht erwartet, dass sich dadurch wesentlich mehr Menschen für die Organspende aussprechen werden, hebt er den Wert der medialen Aufmerksamkeit hervor, die durch das Register generiert wird. „Jeder sollte sich mit dem Thema beschäftigen und seine Entscheidung dokumentieren“, betont der Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin der Universitätsmedizin Greifswald.

 

 


Zwei Studien über die Wirkung von Corona-Impfungen bei Gesunden und Dialyse-Patienten erschienen

Quelle: Informtionsdienst Wissenschaft, 15.04.2024

 

Ob jemand bereits eine Corona-Erkrankung hatte oder nicht, kann durchaus einen Unterschied in der Wirkung einer Impfung ausmachen. Das gilt für gesunde Personen genauso wie für Dialyse-Patienten, wie nun die Studien zweier Immunologinnen der Universität des Saarlandes zeigen. Im Endeffekt zeigten die Impfungen bei allen Personengruppen eine gute Wirksamkeit. Auf der Detailebene gibt es jedoch durchaus Unterschiede. Die Studien sind in den „Nature“-Tochterjournalen „Nature Communications“ und „npj vaccines“ erschienen. Künftig könnten solche Studien in einem „Big-Data“-Projekt der VW-Stiftung ausgewertet werden, an dem die Universität des Saarlandes ebenfalls beteiligt ist.

 


Hohes Komplikationsrisiko bei Patient:innen mit Vorhofflimmern anhand von Biomolekülen im Blut erkennbar

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.04.2024

 

Eine Analyse der Biomolekül-Teilstudie der EAST – AFNET 4 Studie ergab: Biomolekülkonzentrationen im Blut von Menschen mit Vorhofflimmern können zur Identifizierung von Patient:innen mit hohem und niedrigem kardiovaskulärem Risiko verwendet werden. Die Ergebnisse wurden heute von Prof. Larissa Fabritz, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg, auf dem Kongress Frontiers in CardioVascular Biomedicine in Amsterdam vorgestellt und in der Zeitschrift Cardiovascular Research (1) veröffentlicht. Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung bei älteren Menschen. Es tritt häufig bei Patient:innen mit kardiovaskulären Begleiterkrankungen auf, denen dieselben Krankheitsmechanismen zugrunde liegen. Über die Krankheitsprozesse, die zu vorhofflimmerbedingten Komplikationen führen, und ihre Wechselwirkungen bei den Betroffenen ist wenig bekannt.

 


Navigationssoftware unterstützt Nierenforschung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 10.04.2024

 

Viele Nierenerkrankungen machen sich durch Eiweiß im Urin bemerkbar. Doch bislang war es nicht zu bestimmen, ob die Eiweißausscheidung nur durch wenige, aber stark beschädige, oder durch viele mäßig beschädigte der Millionen kleinen Filter der Niere, fachsprachlich Glomeruli, verursacht wird. Forschende des Universitätsklinikums Bonn haben in Kooperation mit Mathematikern der Universität Bonn ein neues Computer-Verfahren entwickelt, um diese Frage experimentell zu klären. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind jetzt als Artikel im Druck in der führenden Zeitschrift zur Nierenforschung „Kidney International“ veröffentlicht.

 


Kathetergestützter und chirurgischer Aortenklappenersatz ebenbürtig

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 08.04.2024

 

Der kathetergestützte Aortenklappenersatz ist dem chirurgischen auch bei jüngeren Niedrigrisikopatient:innen ebenbürtig. Dies ergab die Einjahresauswertung der DEDICATE-DZHK6-Studie, die unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Blankenberg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und 37 weiteren deutschen Herzzentren durchgeführt wurde. Die industrieunabhängige Studie gehört zum Forschungsprogramm des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und ist die erste in Deutschland, die von den Fachgesellschaften für Kardiologie und Herzchirurgie gemeinsam konzipiert wurde. Das Studienteam aus Kardiolog:innen und Herzchirug:innen berichtet heute im New England Journal of Medicine.

 


Kathetergestützter Aortenklappenersatz auch für jüngere und risikoärmere Patient:innen geeignet

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 08.04.2024

 

Die deutschlandweite DEDICATE-DZHK6-Studie unter Federführung des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) zeigt, dass die schonendere kathetergestützte Therapie der Aortenklappenstenose (TAVI) für Patient:innen mit niedrigem und mittlerem Operationsrisiko eine zusätzliche Behandlungsoption darstellt. Im Vergleich zum chirurgischen Aortenklappenersatz (SAVR) ist das Risiko mit Blick auf die Gesamtsterblichkeit und die Entwicklung von Schlaganfällen nach dem Eingriff etwa halb so hoch. Die Studie wurde heute im renommierten Fachmagazin New England Journal of Medicine veröffentlicht.

 


Darmmikrobiom - Bakterien als natürliche Cholesterolsenker

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.04.2024

 

Bestimmte Arten von Darmbakterien können Cholesterol abbauen und dadurch helfen, den Blutspiegel zu senken. Das zeigt eine aktuelle Studie. Allerdings handelt es sich zunächst nur um Ergebnisse von In-vitro-Experimenten. Zukünftig könnte das Konzept möglicherweise therapeutisch genutzt werden. Das Mikrobiom des Darms erfüllt eine ganze Reihe an Aufgaben. Es unterstützt etwa bei der Verdauung, trägt zur Immunabwehr bei oder baut Gifte ab. Selbst den Cholesterolspiegel können manche Mikroorganismen senken: 2020 zeigte eine Studie unter der Leitung von Dr. Ramnik Xavier vom General Hospital in Boston, dass das mikrobielle Enzym IsmA Cholesterol in das Lipid Coprostanol umwandeln kann, das der Körper nicht aufnimmt (»Cell«, DOI: 10.1016/j.chom.2020.05.013). Folglich sinkt der Cholesterolspiegel im Blutserum.


Pilotstudie - Miniatur-Lebern in Patienten züchten

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.04.2024

 

Ein Patient mit Leberversagen hat in den USA erstmals eine Zelltherapie erhalten, die bei ihm Miniatur-Lebern in den Lymphknoten wachsen lassen soll. Insgesamt sollen zwölf Patienten in die Phase-IIa-Studie eingeschlossen werden, meldet das Unternehmen Lygenesis. Bei Patienten mit Leberversagen hilft meist nur noch eine Organtransplantation. Doch die Spenderorgane sind knapp. Hier könnte eine regenerative Zelltherapie helfen, die Forschende des Biotech-Unternehmen Lygenesis mit Sitz in Pittsburgh, Pennsylvania, entwickelt haben. Sie besteht aus gesunden Leberzellen von Spendern, die leberkranken Patienten in die Lymphknoten injiziert werden. Dort sollen sie sich mit der Zeit vermehren und eine Miniatur-Leber bilden.


Kontext Organspende - Wie viel bringt die Widerspruchslösung?

Quelle: Tageschau.de, 04.04.2024

 

Um die Organspenderate zu erhöhen, hält Gesundheitsminister Lauterbach die Widerspruchslösung für "alternativlos". Statistisch gibt es keine Belege dafür, dass sie wirklich für mehr Spenden sorgt. Mehr als 8.000 Menschen warten nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in Deutschland derzeit auf ein Spenderorgan. Daran werde auch das Organspende-Register nicht viel ändern, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Vorstellung des neuen Portals. "Ich glaube, dass wir ohne die Widerspruchslösung dieses Problem nicht lösen können", so Lauterbach. Die Widerspruchslösung sei "alternativlos".


Unterschätzter Risikofaktor: Ein gestörter Schlaf kann Bluthochdruck verursachen

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 03.04.2024

 

Ein erholsamer Schlaf ist für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit unerlässlich, denn dauerhafte Schlafstörungen begünstigen organische und psychische Erkrankungen. Das ist vielen bekannt. Dass Schlafstörungen aber auch ein deutlicher Risikofaktor für die Entwicklung einer Bluthochdruckerkrankung sind, sollte noch stärker im Bewusstsein der Menschen verankert sein. Wie immer gilt auch hier: Genau hinsehen und Blutdruck messen!

 


Möglicher neuer Laborwert zur besseren Erkennung zahlreicher Entzündungserkrankungen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.03.2024

 

Ein erhöhter Verbrauch von Tryptophan kann bei einer Vielzahl chronischer Entzündungserkrankungen einen Hinweis auf minimale Restentzündung geben / Publikation in eBioMedicin. Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, das bedeutet, dass sie nicht vom Körper hergestellt werden kann, sondern mit der Ernährung zugeführt werden muss. Bei Menschen mit chronischen Darmentzündungen wird Tryptophan deutlich stärker als bei Gesunden verbraucht. Das haben vorangegangene Forschungsarbeiten, auch unter Beteiligung von Mitgliedern des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI), gezeigt. Weitere Studien konnten dies ebenfalls bei einzelnen anderen Entzündungskrankheiten finden. Nun haben PMI-Clustermitglieder in einer systematischen Analyse zeigen können, dass dieser Tryptophanverbrauch als Folge der Entzündung bei einer Vielzahl chronischer Entzündungserkrankungen vorliegt. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden vor kurzem im Fachjournal eBioMedicine veröffentlicht.

 

 


Für ein besseres Klima in Krankenhäusern

Quelle:Informationsdienst Wissenschaft, 26.03.2024

 

Ein neues, interdisziplinäres Forschungsprojekt untersucht, welchen Einfluss zum Beispiel Hitzestress und Luftqualität auf die Gesundheit der Patient*innen haben. Auch die Auswirkungen von Lage, Ausstattung und Zustand der Gebäude, Raumaufteilung der Patient*innenzimmer sowie Arbeitsabläufen auf die Gesundung werden unter die Lupe genommen. Zum Einsatz kommt dabei ein neuartiges Sensornetzwerk, das unter anderem Parameter der Luftqualität misst. Neben der TU Berlin als Verbundkoordinatorin sind an dem Projekt Wissenschaftler*innen der Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie der Technischen Universität Braunschweig beteiligt. Es wird vom Bundeministerium für Wirtschaft und Energie (BMWK) mit knapp 1 Million Euro über drei Jahre gefördert. Ziel ist die Erarbeitung von energie- und kosteneffizienten Musterlösungen für Bau, Renovierung und Betrieb von Krankenhausgebäuden.

 


USA - Schweineniere in Menschen transplantiert

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 22.03.2024

 

In den vergangenen Jahren hatte die Transplantation von Schweineherzen als Ersatzorganen für Menschen für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt ist erstmals eine Schweineniere verpflanzt worden. Erstmals weltweit ist Medizinern zufolge einem Menschen erfolgreich eine Schweineniere als Ersatzorgan eingesetzt worden. Der an einer lebensgefährlichen Nierenkrankheit leidende Mann habe das genetisch veränderte Organ am Samstag eingepflanzt bekommen, teilte das Massachusetts General Hospital in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts am Donnerstag mit.


Organspende-Register: BZgA informiert zur digitalen Erklärungsabgabe

 

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.03.2024

 

Vom 18. März 2024 an kann die Entscheidung zur Organ- und Gewebespende in das online verfügbare Organspende-Register eingetragen werden. Die BZgA informiert unter https://organspende-info.de/organspende-register über die Zugangswege zum Organspende-Register und erläutert, was für die Erklärungsabgabe bereitgehalten werden muss. Neben Antworten auf die häufigsten Fragen zum Register erläutert ein Informationsfilm Schritt für Schritt den Vorgang der digitalen Erklärungsabgabe. Für diejenigen, die Unterstützung bei der persönlichen Entscheidungsfindung suchen, bietet die BZgA zusätzlich zum Internetangebot, Broschüren und Flyer zur kostenfreien Bestellung an. Das digitale Register für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende startet heute. Zusätzlich zum Organspendeausweis und der Patientenverfügung steht damit nun eine digitale Möglichkeit zur Verfügung, die persönliche Entscheidung zur Organ- und Gewebespende festzuhalten. Bürgerinnen und Bürger können nun ihre Erklärung zur Organ- und Gewebespende online mithilfe eines Ausweisdokuments mit eID-Funktion, wie zum Beispiel dem Personalausweis, im Organspende-Register unter https://www.organspende-register.de eintragen.

 


Autoimmunerkrankungen im Blut nachweisen

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 13.03.2023

 

Schuppenflechte, rheumatoide Arthritis und Co.: Mit mehr als 80 Vertretern ist die Gruppe der Autoimmunerkrankungen sehr vielschichtig. Gleiches gilt für ihre Diagnose. Neben den klinischen Symptomen, der Krankheitsgeschichte und einer körperlichen Untersuchung können Laborwerte wichtige Hinweise geben, ob und welche Autoimmunerkrankung vorliegen könnte. Bei einer Autoimmunerkrankung bildet das Immunsystem Antikörper gegen körpereigene Strukturen oder reagiert mit einer verstärkten T-Zellantwort auf diese. Im Blut lassen sich deshalb Autoantikörper und Entzündungsmarker nachweisen. Laborwerte, die der Autoimmundiagnostik dienen, werden in Basiswerte und krankheitsspezifische Marker unterteilt. Erstere dienen einem schnellen und breiten Screening auf ganze Untergruppen von Autoimmunerkrankungen. Letztere sind spezifisch für eine bestimmte Erkrankung.


Neu erschienen: Patientenleitlinie "Bluthochdruck"

 

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft,  06.03.2024

 

Die neu erarbeitete Patientenleitlinie steht nun kostenlos im Internet bereit. Sie bietet Menschen mit Bluthochdruck und ihren Angehörigen ausführliche Informationen über die verschiedenen Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten und zum eigenständigen Umgang mit der Erkrankung. Grundlage dieser Informationen ist die Nationale VersorgungsLeitlinie Hypertonie. In Deutschland gehört Bluthochdruck zu den Volkskrankheiten – etwa jede dritte erwachsene Person ist betroffen. Es gibt verschiedene Risikofaktoren, zum Beispiel Alter, erbliche Veranlagung, ungesunde Lebensgewohnheiten oder bestimmte Erkrankungen. Ein dauerhaft hoher Blutdruck schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen einschließlich Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall.

 

 


Fresenius Medical Care - Verkauf von 154 südamerikanischen Dialysekliniken

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 06.03.2024

 

Die deutsche Fresenius Medical Care AG (FMC) gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Dialyseprodukten. Jetzt hat der Konzern bekannt gegeben, dass er 154 Dialysekliniken in Südamerika verkaufen will. In den vergangenen Jahren kämpfte FMC mit hohen Kosten.  Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care trennt sich im Zuge seines Unternehmensumbaus von seinen. Klinik-Netzwerken in Brasilien, Kolumbien, Chile und Ecuador. Mit dem Verkauf an den US-Wettbewerber DaVita würden Vermögenswerte in Höhe von 300 Millionen US-Dollar (rund 276 Mio Euro) veräußert, teilte die Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius am Dienstag in Bad Homburg mit. Die vier einzelnen Transaktionen umfassten insgesamt 154 Dialysekliniken mit mehr als 7100 Beschäftigten.


Energieschub für anhaltenden Entzündungsschmerz?

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 05.03.2024

 

Forschende der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg haben untersucht, welche genetischen Informationen im Rückenmark angeschaltet werden, wenn im Körper Entzündungen schmerzen. Dabei entdeckten sie eine bisher unbekannte Verbindung mit dem Zuckerstoffwechsel. Ihre Erkenntnisse sind jetzt im Fachjournal Nature Metabolism erschienen. Entzündungsschmerz dauert für gewöhnlich länger an, die schmerzleitenden Nervenfasern des Rückenmarks verändern sich und reagieren sensibler auf Reize aus dem entzündeten Bereich. Doch der Entzündungsschmerz wirkt sich nicht nur auf die Schmerzweiterleitung aus, sondern auch auf den Energiestoffwechsel der Zellen im Rückenmark. Das haben Forschende der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg entdeckt. Sie untersuchten im Tierversuch, wie sich mit Beginn des Entzündungsschmerzes die genetische Aktivität im Rückenmark verändert. Dabei entdeckten sie, dass in den sogenannten Astrozyten, die wie „Nannys“ für die Versorgung der Nervenzellen zuständig sind, ein Gen des Zuckerstoffwechsels verstärkt aktiviert wurde. Das führte dazu, dass diese Zellen ihre Zuckerreserven (Glykogen) aufstockten. Das Team vermutet, dass damit der erhöhte Energiebedarf der benachbarten Nervenzelle gedeckt wird, wenn diese sich für den anhaltenden Schmerz vorbereiten.

 


Immunantwort eines Mannes mit 217 Covid-Impfungen untersucht

Quelle: Informationsdienst Wisenschaft, 05.03.2024

 

Forschende der FAU finden keine negativen Auswirkungen auf das Immunsystem. Forschende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und des Uniklinikums Erlangen haben einen Mann untersucht, der sich mehr als 200 Mal gegen Covid-19 hat impfen lassen. Sie waren durch Zeitungsberichte auf ihn aufmerksam geworden. Bislang war unklar, welche Auswirkungen eine solche Hypervakzinierung auf das Immunsystem hat. So gingen manche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davon aus, dass die Abwehrzellen durch Gewöhnungseffekte weniger schlagkräftig werden. Bei dem Betroffenen ist das jedoch nicht der Fall: Das Immunsystem arbeitet bei ihm völlig normal. Bestimmte Abwehrzellen und Antikörper gegen SARS-CoV-2 kommen sogar deutlich häufiger vor als bei Menschen, die nur drei Impfungen erhalten haben. Die Ergebnisse erscheinen in der Fachzeitschrift Lancet Infectious Diseases*.

 

 


Neuartige Alarmanlage in der Niere entdeckt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 05.03.2024

 

Forschungsteams der Universitäten Magdeburg und Leipzig liefern wegweisende neue Erkenntnisse zur Entstehung von Nierenerkrankungen. Ein bedeutender Schritt hin zur Prävention von akuten Nierenerkrankungen wurde von Forscherteams unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Mertens, Direktor der Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie in Magdeburg, und Prof. Dr. Berend Isermann, Institutsleiter für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik vom Universitätsklinikum Leipzig, erreicht. Die Teams identifizierten ein neuartiges Schutzsystem in der Niere. Die Entdeckung könnte neue Wege für die Therapie von akuten und chronischen, entzündlichen Nierenerkrankungen eröffnen. Die Ergebnisse sind in der renommierten Zeitschrift Kidney International veröffentlicht worden.

 

 


Nahrungsmittelallergie - Omalizumab reduziert Risiko für schwere Reaktionen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.03.2024

 

Der monoklonale Antikörper Omalizumab unterdrückt IgE-vermittelte allergische Reaktionen. Das kann auch Patienten mit Allergien auf Erdnüsse und andere Lebensmittel zugute kommen, zeigen aktuelle Studienergebnisse. Omalizumab (Xolair®) ist ein monoklonaler Antikörper, der an die konstante Region von IgE-Antikörpern bindet, und dadurch IgE-vermittelte allergische Reaktionen verhindert. In Europa ist Omalizumab für die Behandlung von allergischem Asthma bei Kindern ab sechs Jahren und für chronische spontane Urtikaria und chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen bei Jugendlichen und Erwachsenen zugelassen. Damit scheint sich allerdings das Wirkspektrum von Omalizumab nicht zu erschöpfen, wie in einer aktuell publizierten Studie im »New England Journal of Medicine« (NEJM) gezeigt wurde.


Neues zum Immunsystem: Zugrundeliegender Mechanismus zur Entstehung von Follikulären T-Helferzellen entschlüsselt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.03.2024

 

Follikuläre T-Helferzellen (Tfh) sind essentiell für starke Antikörper-vermittelte Reaktionen unseres Immunsystems bei Infektionen und Impfungen. Geraten sie aber außer Kontrolle, kann dies Krankheiten wie Autoimmunität, Allergien oder Krebs verursachen. Forschende vom Universitätsklinikum Bonn (UKB) und vom Exzellenzcluster ImmunoSensation2 der Universität Bonn untersuchten im Mausmodell die zugrundeliegenden Mechanismen der Entstehung von Tfh-Zellen und entschlüsselten so deren innere Vernetzung. Sie erhoffen sich davon neue Strategien für die Entwicklung hochwirksamer Impfstoffe und neuer Therapien zur Bekämpfung verschiedener Erkrankungen. Die Ergebnisse sind jetzt im renommierten Fachjournal „Science Immunology“ veröffentlicht. Follikuläre T-Helferzellen (Tfh-Zellen) sind eine spezialisierte Untergruppe innerhalb der so genannten CD4+ T-Helferzellen im Immunsystem. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, den B-Zellen bei der Immunabwehr Hilfe zu leisten. Sie sind von essenzieller Bedeutung für die Generierung hochwirksamer Antikörper. Somit sind Tfh-Zellen entscheidend am Schutz vor Infektionen und deren Bekämpfung beteiligt. „Obwohl Tfh-Zellen erstmals vor über 20 Jahren beschrieben wurden, gibt es noch immer kein zuverlässiges Protokoll für ihre Erzeugung in der Zellkultur“, beschreibt Co-Erstautor Dr. Yinshui Chang, ehemaliger Postdoktorand der Universität Bonn am UKB, die Motivation sich den Prozess im Mausmodell näher anzuschauen.

 

 


Homburger Forscher beteiligen sich an bisher größter Studie zur Früherkennung von Leberschäden

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 01.03.2024

 

Lebererkrankungen sind jedes Jahr für 300.000 Todesfälle in Europa verantwortlich. Ein Grund dafür ist, dass Leberschäden oft zu spät entdeckt werden. Nun hat sich ein EU-Forschungsverbund zusammengeschlossen, um die weltweit bislang größte Studie zur Früherkennung von Leberschäden zu starten. Den saarländischen Teil der Studie leitet Jörn Schattenberg, Professor für Innere Medizin und Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Endokrinologie. „Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie eine Leberfibrose oder sogar eine Leberzirrhose haben“, weiß Jörn Schattenberg aus seiner beruflichen Erfahrung. Der Professor für Innere Medizin und Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Endokrinologie am Universitätsklinikum des Saarlandes weiß, woran das liegt: „Die Leber ist geduldig. Sie meldet sich nicht, wenn sie krank ist“, so der Mediziner. Erkrankungen anderer Organe gehen oft mit Symptomen einher, zum Beispiel Schmerzen oder Spuren von Blut in den menschlichen Ausscheidungen. Bei der Leber ist das nicht so. Und wenn es Symptome gibt, zum Beispiel die gelblich verfärbte Haut bei einer Leberzirrhose, ist es oft schon zu spät.

 

 


Neues Antibiotikum bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen und Gonorrhö wirksam

Quelle: Ärzteblatt, 29.02.2024

 

Giessen und London – Das Antibiotikum Gepotidacin, ein neuartiger Gyrase-Hemmer, der nicht von Chinolon-Resistenzen betroffen ist, hat sich in randomisierten Phase-3-Studien bei unkomplizierten Harnwegsinfektio­nen als wirksam erwiesen, wie die jetzt im Lancet (2024; DOI: 10.1016/S0140-6736(23)02196-7) publizierten Ergebnisse zeigen. Nach Angaben des Herstellers kann Gepotidacin auch eine Gonorrhö rasch kurieren. Der Einsatz von Chinolonen wurde zuletzt durch mehrere Resistenzen eingeschränkt. Die Gram-negativen Bakterien wehren sich, indem sie die Chinolone durch Effluxpumpen oder eine Erhöhung der Zellwandper­meabilität hinausschaffen oder sich durch Punktmutationen in den Genen für DNA-Gyrase und DNA-Topoiso­merase IV dem Angriff entziehen.

 


Therapie bei Vorhofflimmern: Doppelte Premiere

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.02.2024

 

Als bundesweit bislang einzige Klinik nutzt das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) gleich zwei völlig neue Systeme zur katheterbasierten Behandlung des Vorhofflimmerns – darunter auch ein weltweit bislang einmaliges Verfahren, das die Kombination verschiedener Methoden ermöglicht. Mit dem Einsatz dieser innovativen Technologie sollen auch schwere Formen des Vorhofflimmerns effektiver und zugleich schonender behandelt werden können. Bei Vorhofflimmern kommt es in den Vorhöfen des Herzens zu einer unregelmäßigen Ausbreitung elektrischer Impulse und in der Folge zu einem unregelmäßigen und schnellen Herzschlag. Mit geschätzt rund 1,8 Millionen Betroffenen allein in Deutschland ist das Vorhofflimmern die häufigste Herzrhythmusstörung. Unbehandeltes Vorhofflimmern kann sich im Laufe der Zeit verschlimmern und somit das Risiko für schwerwiegende Komplikationen wie Herzversagen oder Schlaganfall erhöhen.

 

 


Anti-Aging-Medikament Rapamycin verbessert Immunfunktion dank Endolysosomen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.02.2024

 

Schutz vor Zunahme entzündungsfördernder Faktoren im Alter . Rapamycin gilt als vielversprechendes Anti-Aging-Medikament, das die Gesundheit im Alter verbessert und den altersbedingten Rückgang der Immunfunktion mildert. Eine Forschungsgruppe des Max-Planck-Instituts für Biologie des Alterns hat in Fruchtfliegen entdeckt, dass Rapamycin die so genannten Endolysosomen aktiviert, die eine ähnliche Funktion wie der Magen in unserem Zellen haben. Der Wirkstoff Rapamycin, der normalerweise in der Krebstherapie und nach Organtransplantationen eingesetzt wird, kann bei Versuchstieren die Lebens- und Gesundheitsspanne verlängern. Um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden, ist es wichtig zu verstehen, wie Rapamycin die Lebensdauer verlängert. „Wir wissen, dass Rapamycin die Lebensdauer über zwei Mechanismen verlängert: eine gesteigerte Autophagie und eine verminderte Aktivität eines Proteins namens S6K. Es wurde gezeigt, dass Mäuse, bei denen S6K verändert ist, länger leben. Aber der Mechanismus, durch den S6K die Lebensspanne verlängert, ist unklar“, sagt Sebastian Grönke, Mitautor der Studie.


Aorta - Vom Blutgefäß zum eigenständigen Organ

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.02.2024

 

Der Aorta, auch Hauptschlagader genannt, wird eine besondere medizinische Ehre zuteil: Sie gilt künftig als eigenständiges Organ des Menschen. Die neue Einstufung soll für bessere Behandlung sorgen. «Die Anerkennung als Organ hebt die Aorta auf eine Stufe mit Herz, Lunge oder Gehirn», sagte Professor Dr. Martin Czerny vom Universitätsklinikum Freiburg. «Das ist ein großer Schritt.» Der neue Status wurde demnach in den Leitlinien zu aortenchirurgischen Behandlungen der Europäischen Gesellschaft für Herz-Thorax-Chirurgie (EACTS) und der US-amerikanischen Society of Thoracic Surgeons (STS) festgelegt.


Nierenzellkarzinom: Wie Risiko­stratifizierung Übertherapien verringern kann

Quelle: Ärzteblatt, 23.02.2024

 

Mit einer Risikostratifizierung lassen sich Patienten identifizieren, die nach einer Operation ihres Nierenzellkarzinoms ein hohes Metastasierungsrisiko aufweisen. Wie Kerstin Junker, Universitätsklinikum Homburg/Saarland (UKS) auf dem Deutschen Krebskongress (DKK) in Berlin berichtete, gelingt das mit ver­schiedenen Scores, die auf chromosomalen Alterationen oder Genexpressionsdaten beruhen. Auch microRNAs eignen sich zur Risikostratifizierung. Im Hinblick auf die perioperative Therapie beim Nierenzellkarzinom ist eine individuelle Risikostratifizierung Trumpf, um herauszufinden, welche Patienten ein besonders hohes Metastasierungsrisiko aufweisen. Laut Junker gelte es außerdem, das Therapieansprechen vorherzusagen. All das diene dazu, Übertherapien zu reduzieren.


Long-COVID: Biomarker bestätigen sich nicht

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.02.2024

 

Etwa 0,5% aller Menschen entwickeln nach einer SARS-CoV-2-Infektion über Monate anhaltende Beschwerden. Dieser Zustand wird als Long-COVID oder Post-COVID bezeichnet. Solche Patient:innen zu erkennen, gestaltet sich für die behandelnden Mediziner:innen oft schwierig, da die Symptome vielgestaltig sind und von psychischen Faktoren beeinflusst werden. Daher sucht die Wissenschaft intensiv nach sogenannten Biomarkern, also bestimmten Laborwerten im Blut der Betroffenen, die die Diagnose Long-COVID zweifelsfrei bestätigen. Forschende des Universitätsklinikums Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mussten die Hoffnung auf den schnellen Einsatz einiger solcher Biomarker nun dämpfen.

 

 


Blutwert - Cortisol kein geeigneter Biomarker für Long Covid

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 13.02.2024

 

Noch gibt es keinen Biomarker, anhand dessen sich Long Covid diagnostizieren ließe. Als ein Kandidat dafür galten bislang niedrige Cortisolspiegel im Blut. In einer Studie konnte dies nun aber nicht bestätigt werden. Long Covid oder postakute Folgen von Covid-19 (PASC) können mit bis zu 200 unterschiedlichen Symptomen einhergehen, obwohl Untersuchungsbefunde bei den betroffenen Patienten oft völlig normal ausfallen. Daher wäre ein geeigneter Biomarker zur Erhärtung der Diagnose sehr wichtig. Als Kandidaten hierfür wurden bisher etwa erhöhte Werte für die Zytokine IL-1β, IL-6 und TNFα sowie eine niedrige Serumcortisol-Konzentration postuliert. Die Validität dieser Parameter haben Forschende des Universitätsklinikums Essen um Dr. Michael Fleischer jetzt in einer prospektiven Kohortenstudie überprüft und die Ergebnisse im Fachjournal »Therapeutic Advances in Neurological Disorders« publiziert.


Paxlovid - Wechselwirkungen mit Immunsuppressiva beachten

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 13.02.2024

 

Menschen unter schwerer Immunsuppression profitieren aufgrund ihres hohen Risikos für einen schweren Covid-19-Verlauf am ehesten von einer Paxlovid-Therapie bei einer Coronainfektion. Das Medikament wiederum gefährdet jedoch die Wirksamkeit der lebenswichtigen immunsuppressiven Arzneimittel. Der Pharmakovigilanz-Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) weist nochmals auf die Risiken hin und gib Anweisungen, wie am besten zu verfahren ist. Gemäß der kürzlich aktualisierten S2-Leitlinie zur Therapie von Covid-19 sollen nur noch Personen mit einem sehr hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei einer SARS-CoV-2-Infektion das antivirale Mittel Paxlovid mit dem Wirkstoff Nirmatrelvir und dem Booster Ritonavir erhalten. Dazu zählen auch Menschen unter immunsupprimierender Therapie, beispielsweise nach einer Organtransplantation oder rund um eine Stammzelltransplantation.


Vorhofflimmer-Ablation: Erfolg mit KI besser vorhersagbar?

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 07.02.2024

 

Vorhofflimmern zählt zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen und gehört mit der Herzinsuffizienz und dem metabolischen Syndrom zu den stetig zunehmenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vorhofflimmern betrifft schätzungsweise 1,5 bis 2 Millionen Menschen in Deutschland. Dabei zeigen sich im Elektrokardiogramm (EKG) schnelle, unregelmäßige Aktivitäten innerhalb der Vorhöfe anstatt eines normalen Herzrhythmus. Infolgedessen lässt die Kontraktionskraft des Herzens nach und das Risiko für eine Herzinsuffizienz oder einen Schlaganfall steigt. Die kathetergeführte Verödung fehlerhafter Erregungsherde (Ablation) gilt als effektivste Behandlungsmöglichkeit, um eine langfristige Wiederherstellung des Sinusrhythmus zu erreichen. Dennoch kommt es bei einem Teil der Patienten auch nach der Ablation erneut zu Vorhofflimmern. Aus diesem Grund ist es wichtig, innovative Methoden zu erforschen, mit denen sich der Therapieerfolg abschätzen und eine optimale Auswahl geeigneter Patient*innen treffen lässt. In Deutschland wurden allein im Jahr 2021 rund 103.000 Katheter-Ablationen durchgeführt (Deutscher Herzbericht 2022). „Daher ist es enorm wichtig, die Erfolgsquote einer Ablation im Vorfeld möglichst exakt zu berechnen und so die Zahl der Rückfälle nach dieser Verödungsprozedur zu verringern. Das Forschungsprojekt am Herzzentrum Leipzig leistet hierzu einen wichtigen Beitrag, der auch der Sicherheit und Lebensqualität von Patienten mit Vorhofflimmern zugute kommt“, betont Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Kardiologe und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Infos auch unter: https://herzstiftung.de/vorhofflimmern-projektfoerderung/ki

 


Neue geschlechtsspezifische Genvarianten für chronische Nierenerkrankung identifiziert

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 07.02.2024

 

Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Leipzig haben in Kooperation mit einem internationalen Konsortium neue Gene identifiziert, die eine Rolle bei der chronischen Nierenerkrankung spielen könnten. Dazu wurden Daten von mehr als 900.000 Menschen analysiert und Effekte gefunden, die sich zum Teil bei Frauen und Männern unterscheiden. Diese neuen Erkenntnisse könnten dazu beitragen, geschlechtsspezifische Unterschiede bei Risiken und Verläufen chronischer Nierenerkrankungen besser zu verstehen sowie mögliche Ansatzpunkte für passende Behandlungskonzepte liefern. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der renommierten Zeitschrift „Nature Communications“ publiziert.

 


Nutzenbewertung nach § 35a SGB V

Nutzenbewertungsverfahren zum Wirkstoff Empagliflozin (Neues Anwendungsgebiet: Chronische Niereninsuffizienz)

Quelle: Gemeinsamer Bundesausscguss, 01.02.2024


Mögliche Funktionsstörung - Was die Nierenwerte aussagen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 31.01.2024

 

Die Nieren sind Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane, an der Blutdruckregulation beteiligt und Orte der Produktion bestimmter Hormone. Wie gut sie arbeiten, lässt sich mithilfe verschiedener Laborwerte abschätzen. Hier die wichtigsten im Überblick. Die Nieren haben wichtige Aufgaben im Organismus: Sie filtern Schadstoffe und Stoffwechselabbauprodukte aus dem Blut und eliminieren diese, regulieren den Wasser- und Elektrolythaushalt sowie den Blutdruck und bilden Hormone. Verschiedene Erkrankungen wie Infektionen, Entzündungen, Tumore, Diabetes oder Vergiftungen können die Leistung der Nieren stören. Für die Arzneimitteltherapie hat das eine besondere Bedeutung, da etwa die Hälfte aller Wirkstoffe über die Nieren ausgeschieden werden. Es ist daher häufig in der Praxis nötig, die Nierenfunktion zu ermitteln. Wie funktioniert das?


Virus-Clearence - SARS-CoV-2-Infektionen bei Immunsupprimierten

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 30.01.2024

 

Wie lange dauert es, bis Menschen, deren Immunsystem aus unterschiedlichen Gründen geschwächt ist, das Coronavirus nach einer SARS-CoV-2-Infektion eliminieren? Dieser Frage gingen Forschende vom MIT und der Harvard-University in Bosten nach und zeichneten ein erstaunlich differenziertes Bild. Während beim Long-Covid-Syndrom nach einer überstandenen akuten Infektion eine komplexe Symptomatik persistiert, die schwere Krankheitsbilder verursachen kann, wird die chronische Coronavirus-Erkrankung (chronisches Covid) dadurch verursacht, dass das Immunsystem der betroffenen Patienten das Virus nicht effizient eliminieren kann. Betroffen von chronischem Covid-19 sind in der Regel immunsupprimierte Patienten, wobei die Immunsuppression entweder aus einer Erkrankung oder aus der medikamentösen Therapie resultiert.


Aufnahme nicht-invasiver Koronarer CT-Angiographie in den Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen: Anbindung an Kardiologie-Expertise erforderlich

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Herzstiftung, 29.01.2024

 

Aufnahme nicht-invasiver Koronarer Computertomographie-Angiographie in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen: „Wichtiger Schritt“ zu besserer Versorgung von Menschen mit koronarer Herzkrankheit und einem Risiko für Herzinfarkt und Herztod. Die Deutsche Herzstiftung begrüßt den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) vom 18. Januar, das schonende (nicht-invasive) bildgebende Diagnoseverfahren der Koronaren Computertomographie-Angiographie (CCTA) in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen. Die Entscheidung des G-BA sei ein wichtiger Schritt, um Menschen mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße, der koronaren Herzkrankheit (KHK), besser zu versorgen. Die CCTA ist in der bildgebenden Diagnostik bei Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf KHK ein in der Klinik bewährtes und dort bevorzugt angewandtes Verfahren. Am häufigsten kommt es in früheren Krankheitsstadien zum Einsatz, wenn etwa Angina-pectoris-verdächtige Beschwerden bestehen.


Neues Antibiotikum - Fixkombi aus alt und neu vor EU-Zulassung

Quelle: Pharmarzeutische zeitung, 26.01.2024

 

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) rät zur Zulassung des Antibiotikums Exblifep®. Darin ist das bekannte Cephalosporin Cefepim und der Betalaktamase-Inhibitor Enmetazobactam kombiniert. Das Medikament von Advanz Pharma soll zur Behandlung von Harnwegsinfektionen, genauer gesagt bei komplizierten Harnwegsinfektionen einschließlich Pyelonephritis, zum Einsatz kommen. Laut der EMA ist die Behandlung mit Exblifep genauso wirksam ist wie die bekannte Kombination aus Piperacillin/Tazobactam. Das habe eine randomisierte und doppelblinde Phase-III-Studie gezeigt.


Erste Lupus-Patientin in Mainz erfolgreich mit CAR-T-Zell-Therapie behandelt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 24.01.2024

 

Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Mainz haben erstmals eine Patientin mit der Autoimmunkrankheit Lupus erfolgreich mit der sogenannten CAR (Chimäre Antigen-Rezeptor)-T-Zell-Therapie behandelt. Insbesondere für schwere Erkrankungen, bei denen die bisher vorhandenen Therapien nicht ausreichend wirksam sind, stellt dieses hochmoderne immuntherapeutische Verfahren eine neue, vielversprechende Behandlungsoption dar. Als eines von zwei Zentren in Deutschland und einziger Standort in Rheinland-Pfalz bietet die Mainzer Universitätsklinik die innovative Immuntherapie jetzt im Rahmen einer klinischen Studie auch für Betroffene mit Autoimmunerkrankungen an. Universitätsmedizin Mainz bietet als eines von deutschlandweit zwei Zentren die innovative Immuntherapie bei Autoimmunerkrankungen an.

 

 


MHH-Transplantationszentrum transplantiert mehr Organe als im Vorjahr

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.01.2024

 

In 2023 wurden an der MHH 345 Organe verpflanzt. Das Zentrum dankt den Organspenderinnen und -spendern und ihren Angehörigen. Geschenktes Leben: Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat im vergangenen Jahr 345 Organe verpflanzt. 345 Organe, die gespendet wurden, um Leben zu retten. „Ohne die Spendenbereitschaft können wir unseren schwerkranken Patientinnen und Patienten nicht helfen“, sagt Professor Dr. Moritz Schmelzle, Leiter des Transplantationszentrums und der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie. Allein an der MHH warten mehr als 1.000 Patientinnen und Patienten auf ein Organ; in Deutschland sind es insgesamt rund 8.400. „Stellvertretend für alle Mitarbeitenden des Transplantationszentrums und im Namen unserer Patientinnen und Patienten bedanke ich mich herzlich bei den Organspendern und ihren Angehörigen.“


Deutsche Stiftung Organtransplantation verzeichnet 11 Prozent mehr Spender nach starkem Rückgang in 2022

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Organtransplantation, 16.01.2024

 

Frankfurt am Main, 16. Januar 2024. Im vergangenen Jahr haben 965 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. Dies sind 96 mehr als in 2022 und entspricht 11,4 Spendern pro Million Einwohner. Im Vergleich zu 2022 (869 Organspender; 10,3 Spender pro Million Einwohner) ist die Zahl der Spenderinnen und Spender damit um 11 Prozent gestiegen. Auch die Summe der in Deutschland postmortal entnommenen Organe, die über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant nach festgelegten medizinischen Kriterien verteilt und schließlich hierzulande oder im Ausland transplantiert werden konnten, ist gestiegen: Sie erhöhte sich um 8,1 Prozent auf 2.877 Organe (2022: 2.662). Dazu zählten 1.488 Nieren, 766 Lebern, 303 Herzen, 266 Lungen, 52 Bauchspeicheldrüsen und 2 Därme. Die Zahl der organspendebezogenen Kontakte stieg ebenfalls: Dies sind die Fälle, in denen sich die Kliniken an die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) gewendet haben, um über eine mögliche Organspende zu sprechen. Diese Kontakte stiegen von 3.256 in 2022 auf 3.412 in 2023.


Kinder mit akutem Nierenversagen brauchen schneller eine Nierenersatztherapie als Erwachsene

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 13.02.2024

 

Bei Kindern und jungen Erwachsenen mit akutem Nierenversagen (AKI) oder Volumenüberlastung sollte mit der kontinuierlichen Nierenersatztherapie nicht zu lange gewartet werden. Bereits Verzögerungen von einem Tag lassen das Risiko für negative Outcomes, insbesondere den Tod, ansteigen, wie eine US-Studie in JAMA Network Open zeigt (2023: DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.49871).


Lungentransplantation erfolgreich wieder aufgenommen

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 15.01.2024

 

UKL und Herzzentrum Leipzig setzen Lungen-Transplantantionsprogramm neu auf / 1. Patient erhält Ende 2023 neues Organ / Bereits drei Patienten transplantiert. Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) und das Herzzentrum Leipzig haben das gemeinsame Lungentransplantationsprogramm wieder aufgenommen. Nach einer fünfjährigen Unterbrechung sind seit dem Neustart im September 2023 von dem neu formierten gemeinsamen Team aus Expert:innen des Herzzentrums und des UKL bereits drei Patienten erfolgreich transplantiert worden. Der Erste kann das Krankenhaus jetzt bereits wieder verlassen.

 

 


Autoimmunität - SARS-CoV-2 »dramatisch« reaktogener als andere Viren
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 15.01.2024

Virusinfektionen können bei entsprechend prädisponierten Menschen die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen triggern. Das Coronavirus SARS-CoV-2 ist in dieser Hinsicht besonders problematisch. Professor Dr. Rolf Marschalek von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main erklärte beim Fortbildungskongress Pharmacon in Schladming, warum das so ist. »Das Genom von SARS-CoV-2 ist circa 30.000 RNA-Codons lang und kodiert für 28 unterschiedliche Eiweiße«, informierte der pharmazeutische Biologe. Wie bei einigen anderen Viren läuft die Synthese der viralen Proteine bei SARS-CoV-2 über die Zwischenstufe eines sogenannten Polyproteins. Das ist im Prinzip eine lange Kette aneinandergereihter Proteine, die von viralen Proteasen an bestimmten Stellen zerteilt wird, um die einzelnen Eiweiße freizusetzen. Im Fall von SARS-CoV-2 ist das Polyprotein 16 Bausteine lang und die schneidenden Proteasen heißen Papain-ähnliche Protease (PLPro) sowie virale Hauptprotease (3CLPro).


Aldosteron­synthase­inhibitor vermindert Albuminurie bei chronischen Nierenerkrankungen

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 05.01.2024

 

Spokane/Washington – Chronische Nierenerkrankungen gehören zu den möglichen Einsatzgebieten von Aldosteron­synthase-Inhibitoren. Der Wirkstoffkandidat BI 690517 hat in einer Phase-2-Studie die nephro­protektive Wirkung eines ACE-Inhibitors oder Sartans verbessert und eine deutliche Reduktion der Albumin-Ausscheidung mit dem Urin erzielt. In Kombination mit dem SGLT-2-Hemmer Empagliflozin, der ebenfalls eine nephroprotektive Wirkung hat, wurde ein Anstieg der Kaliumspiegel weitgehend vermieden. Die Ergebnisse, die im November bereits auf der Tagung „Kidney Week 2023“ der American Society of Nephrology vorgestellt wurden, sind jetzt im Lancet (2023; DOI: 10.1016/S0140-6736(23)02408-X) erschienen.

 


SKIP-SH-Projekt zur Stärkung der Peritonealdialyse

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 21.12.2023

 

Bereits im Jahr 2021 hat die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) einen 10-Punkte-Plan zur Stärkung der Heimdialyse veröffentlicht. Das Modellprojekt SKIP-SH gestaltet diesen nun konkret aus. Durch verschiedene Maßnahmen soll die Peritonealdialyse in Schleswig-Holstein gestärkt werden. Das Projekt wird durch die DGfN unterstützt und soll perspektivisch deutschlandweit Schule machen. Die Heimdialyse – darunter fallen die Peritonealdialyse und die Heimhämodialyse – ist in Deutschland nach wie vor unterrepräsentiert, gewinnt aber nicht zuletzt auch wegen der zunehmend kritischen Versorgungssituation in Deutschland an Bedeutung. Der Fachkräftemangel in der Nephrologie ist hoch. Er betrifft sowohl den pflegerischen als auch den ärztlichen Bereich, einige Dialysezentren mussten sogar schon schließen.

 

 


AFNET Studien liefern wichtige Ergebnisse für Leitlinienempfehlungen zu Vorhofflimmern

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 12.12.2023

 

Wissenschafts-initiierte Studien des Kompetenznetzes Vorhofflimmern e.V. (AFNET) liefern Ergebnisse für mehrere Empfehlungen in der Leitlinie 2023 zur Diagnose und Behandlung von Vorhofflimmern, die vom American College of Cardiology (ACC) und der American Heart Association (AHA) in Zusammenarbeit mit der Heart Rhythm Society (HRS) entwickelt wurde. Die aktuelle Leitlinie wurde kürzlich in Circulation (1) veröffentlicht.


Wie denken Organempfänger über ihre Spenderperson?

Quelle: Psychologie Heute, 09.01.2024

 

Organspendende retten Leben – ihre Identitäten bleiben jedoch anonym. Facharzt Georgios Paslakis über die magischen Gedanken der Organempfänger


Nierengesundheit - Blick durchs Auge in die Niere

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.12.2023

 

Die optische Vermessung der Netz- und Aderhaut kann möglicherweise als früher Marker einer eingeschränkten Nierenfunktion genutzt werden. Das legt eine aktuelle Studie schottischer Wissenschaftler nahe. Menschen mit Bluthochdruck oder Diabetes entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung Nierenschäden aufgrund von Veränderungen in den Mikrogefäßen. Eine frühe Detektion dieser Vorgänge ist nach wie vor in der nötigen Breite aufgrund fehlender Methoden nicht möglich. Die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) ist als früher Marker einer reduzierten Nierenfunktion ungeeignet, da dieser Wert erst bei erheblichen Schäden im Nierengewebe sinkt.

 


Blutgasanalyse - Sauerstoff, Kohlendioxid und pH im Blick

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.12.2023

 

Wie gut die Atmung funktioniert, lässt sich auch über eine Blutgasanalyse bestimmen. Dabei werden die Konzentrationen von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut gemessen. Meist wird auch der Säure-Base-Haushalt miterfasst. Die Blutgasanalyse ist ein wichtiges diagnostisches Instrument insbesondere in der Notfall- und Intensivmedizin. Mit ihr lässt sich bestimmen, wie viel Sauerstoff (O2) und Kohlendioxid (CO2) im Blut enthalten sind. Meist wird auch der pH-Wert mitbestimmt. Die Atmung und die »Säure« des Bluts hängen nämlich zusammen. Das hat folgenden Hintergrund: Bei der Atmung nimmt die Lunge Sauerstoff aus der Atemluft auf und gibt ihn ins Blut ab, wo er an Erythrozyten bindet. Die roten Blutkörperchen versorgen den gesamten Körper mit O2. Im Gewebe wird der Sauerstoff bei der Energiegewinnung der Zelle, der sogenannten Zellatmung, verbraucht, wobei CO2 entsteht. Dieses Abfallprodukt wird gelöst im Blut zurück zur Lunge transportiert und dort abgeatmet. Da es im Blut als Kohlensäure vorliegt, trägt es zu einer Ansäuerung des Bluts bei.


Neue Behandlungsoptionen bei Bluthochdruck: Welche aussichtsreichen Therapieansätze sind in der Pipeline?

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 30.11.2023

 

Auf dem 47. Deutschen Hypertonie Kongress, der vom 30. November bis zum 2. Dezember 2023 unter dem Titel „Herausforderung Hypertonie – Wege zur kardio-reno-vaskulären Gesundheit 2030“ in Berlin stattfindet, werden unterschiedliche Aspekte zum Bluthochdruck im Fokus stehen; besonders relevant sind neue Therapieoptionen – die entweder schon verfügbar sind oder künftig dringend erwartet werden, um die Behandlung Tausender Menschen in Deutschland weiter zu verbessern und Spätfolgen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Nierenversagen zu verhindern. PD Dr. Markus Tölle, diesjähriger Kongresspräsident, stellte zwei neue Substanzklassen vor.

 


12 Millionen Euro Förderung: Großer Erfolg für Nierenforschung des UKE

Quelle: Informationsdienst Wissenscaft, 24.11.2023

 

Der Sonderforschungsbereich 1192 (SFB 1192) „Immune-Mediated Glomerular Diseases“ des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in einer dritten Förderperiode für weitere vier Jahre gefördert. Die DFG hat hierfür 12 Millionen Euro bewilligt. Ziel des 2015 eingerichteten SFB 1192 ist es, entzündliche Nierenerkrankungen zu erforschen und neue Behandlungskonzepte für autoimmune Nierenerkrankungen zu entwickeln. Hierbei arbeiten UKE-Wissenschaftler:innen mit Kolleg:innen der Universitäten Hamburg und Bonn zusammen.

 


Diabetes insipidus - Dieser Test zur Diagnose ist zuverlässiger

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 22.11.2023

 

Krankhaftes Vieltrinken kann auf die Hormonmangelstörung Diabetes insipidus hinweisen. Zur Diagnose dienen etwa der sogenannte Kochsalz- oder der Arginin-Infusionstest. Einer aktuellen Studie zufolge ist einer davon zuverlässiger als der andere.  Bei Diabetes insipidus herrscht entweder ein Mangel des antidiuretischen Hormons (ADH) vor, das in der Niere die Rückgewinnung von Wasser aus dem Primärharn stimuliert, oder die renalen ADH-Rezeptoren sind unempfindlich gegenüber dem Hormon. Betroffene trinken in extremen Fällen bis zu 30 Liter pro Tag und müssen entsprechend viel Wasser lassen.


Mit Killerzellen die Organabstoßung in Schach halten

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 21.11.2023

 

Ein gespendetes Organ bleibt für den Körper immer fremd und wird vom Immunsystem bekämpft. Um eine Abstoßung zu verhindern, muss die komplette Immunabwehr ein Leben lang unterdrückt werden. Ein MHH-Forschungsteam setzt nun genetisch veränderte Killerzellen gegen genau jene Immunzellen an, die das Transplantat zerstören wollen. Wenn ein Organ unheilbar erkrankt ist und versagt, bleibt als letzte Behandlungsmöglichkeit nur eine Transplantation. Allerdings erkennt das Immunsystem der Empfängerin oder des Empfängers das Spenderorgan anhand von Gewebemerkmalen als fremd und greift es an. Um eine Abstoßung zu verhindern oder zumindest zu verzögern, muss das Immunsystem unterdrückt werden – und zwar lebenslang. Diese immunsuppressiven Therapien funktionieren häufig so, dass sie die Aktivität der Abwehrzellen einschränken und so die Bildung von Antikörpern und die Aktivierung von Immunzellen verhindern. Dieser Mechanismus schützt zwar das Spenderorgan, aber erleichtert gleichzeitig auch Infektionen durch Viren, Pilze und Bakterien.

 

 


Neue Mindestmenge macht Herztransplantationen sicherer

Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss, 16.11.2023

 

In Deutschland sind im letzten Jahr 358 Herzen transplantiert worden – teilweise in Transplantationszentren, die diese höchst anspruchsvolle Operation nur selten durchführen. Studien zeigen jedoch, dass die Überlebens- und Heilungschancen von Patientinnen und Patienten besser sind, wenn die Zentren Routine und Erfahrung besitzen: nicht nur generell bei Transplantationen, sondern auch speziell bei Herztransplantationen. Damit diese planbaren komplexen Eingriffe künftig nur an Standorten mit entsprechender Expertise vorgenommen werden, legte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in seiner heutigen Sitzung die Leistungsmenge als sogenannte Mindestmenge fest: Für Herztransplantationen gilt ab 2026 eine jährliche Mindestmenge von 10 pro Krankenhausstandort. Nur Standorte, die die Mindestmenge nach ihrer in 2025 abzugebenden Prognose voraussichtlich erreichen oder über eine Ausnahmegenehmigung des jeweiligen Bundeslandes verfügen, dürfen dann grundsätzlich noch Herztransplantationen erbringen. Für die Jahre 2024 und 2025 gilt eine Übergangsregelung.