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SARS-CoV-2 kam wahrscheinlich vom Tiermarkt in Wuhan

Quelle: Pharmarzeutische Zeitschrift, 27.07.2022

 

Zwei neue Studien untermauern die Annahme, dass das SARS-Coronavirus-2 von einem Tiermarkt der chinesischen Metropole Wuhan stammt – und nicht aus einem chinesischen Labor. Eine der beiden Arbeiten (DOI: 10.1126/science.abp8715), die vom Wissenschaftsmagazin »Science« veröffentlicht wurden, wertete verfügbare zeitliche und örtliche Daten über die ersten bekannten SARS-CoV-2-Fälle in Wuhan aus. So stellten die Forscher fest, dass sich die frühesten Covid-19-Fälle auf dem Huanan-Markt unter den Händlern konzentrierten, die lebende Tiere verkauften, oder bei Menschen, die dort einkauften. Alle acht Fälle in Wuhan, die vor dem 20. Dezember 2019 gemeldet wurden, konnten auf den westlichen Teil des Marktes zurückgeführt werden, auf dem lebende und frisch geschlachtete Tieren angeboten werden.

 

 


Mit der vierten Impfung noch warten – oder nicht?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 22.07.2022

 

Irgendwann wird eine vierte Impfung gegen Covid-19, also ein zweiter Booster, wohl für jedermann sinnvoll sein. Doch wann ist dieser Zeitpunkt gekommen? Und schadet es womöglich, zu früh noch einmal zu impfen? Experten sind sich uneinig. Wer sich durch Impfung bestmöglich vor Covid-19 schützen möchte, sieht sich dieser Tage mit widersprüchlichen Empfehlungen konfrontiert. Die Ständige Impfkommission (STIKO), in Deutschland eigentlich das für diese Fragen zuständige Gremium, rät zurzeit Menschen ab 70 Jahren, Betreuten und Betreuern in Pflegeeinrichtungen sowie Menschen mit Immunschwäche ab fünf Jahren, sich ein zweites Mal boostern zu lassen. Kürzlich sprachen sich die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) und die  Seuchenschutzbehörde ECDC gemeinsam für einen zweiten Booster für alle ab 60 Jahren sowie Vorerkrankte aus. Und Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) ließ zuletzt verlauten, er würde auch Jüngeren, die den Sommer genießen und kein Risiko eingehen wollten, zu erkranken, die vierte Impfung empfehlen – allerdings nur in Absprache mit dem Hausarzt.

 


Ende der Corona-Sommerwelle nicht in Sicht

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 22.07.2022

 

In den vergangenen beiden Jahren war die Corona-Inzidenz in den Sommermonaten deutlich gesunken. In diesem Jahr ist das anders. Was bedeuten die vielen Infektionen für den Herbst? Trotz hochsommerlicher Temperaturen kommt die laufende Corona-Welle nicht zum Erliegen. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz der nachgewiesenen Infektionen sei in der vergangenen Woche wieder leicht angestiegen, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht vom Donnerstagabend. «Der Anstieg betraf vor allem Bundesländer in der Mitte und im Süden des Landes, und insbesondere die Altersgruppen ab 70 Jahre.»

 


Kaum noch Deutsche ohne Antikörper gegen Corona

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 21.07.2022

 

Zum Jahreswechsel 2021/2022 wiesen bereits 92 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland Antikörper gegen SARS-CoV-2 auf, gab das RKI heute bekannt. Das sind die aktuellen Daten der Antikörperstudie des Instituts. Bei den Jugendlichen ab 14 waren es 86 Prozent. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Mittwoch neue Daten aus seiner Antikörperstudie »Corona-Monitoring bundesweit – Welle 2« veröffentlicht. Die Studie wurde gemeinsam mit dem Sozioökonomischen Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) durchgeführt. Demnach wird die Seroprävalenz von (IgG-)Antikörpern bis zum Jahreswechsel 2021/22 in der Bevölkerung ab 18 Jahren bundesweit auf 92 Prozent geschätzt, bei den 14- bis 17-Jährigen waren es 86 Prozent. Es wurden keine Unterschieden zwischen Männern und Frauen festgestellt.

 


Mehr systemische Reaktionen bei simultaner Impfung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 21.07.2022

 

Die simultane Gabe eines saisonalen Grippeimpfstoffs und einer Corona-Auffrischimpfung kann zu mehr systemischen Reaktionen führen als ein einzelner Covid-19-Booster, legt eine aktuelle Datenauswertung aus den USA nahe. Die Impfung gegen saisonale Grippe und eine Auffrischimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 werden in diesem Herbst von Bedeutung sein, um die Zahl der Atemwegserkrankungen zu senken. Hilfreich für Impfende und Geimpfte wäre es, wenn die beiden Immunisierungen zeitgleich, an einem Termin verabreicht werden könnten. Die simultane Gabe scheint aber mit einer erhöhten Rate an systemischen Reaktionen im Vergleich zur einzelnen Covid-19-Booster-Impfung verbunden zu sein. Das berichtet ein Team um Dr. Anne M. Hause von den US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) im Fachjournal »JAMA Network Open«.

 


So lange schützen Infektion und Impfungen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 20.07.2022

 

Sowohl nach einer durchgemachten Infektion mit dem Coronavirus als auch nach vollständiger Impfung sind Durchbruchinfektionen möglich. Forscher haben jetzt ermittelt, wie lange man davor durchschnittlich geschützt ist. Die verfügbaren Impfstoffe gegen das Coronavirus schützen bekanntlich sehr gut vor schweren Covid-19-Verläufen, aber nur unvollständig vor einer Infektion mit SARS-CoV-2. Dieser Schutz lässt zudem mit der Zeit nach, sodass Durchbruchinfektionen wahrscheinlicher werden, je länger die Impfung zurückliegt. Eine Gruppe um Professor Dr. Jeffrey Townsend von der Yale University in New Haven hat jetzt ermittelt, wie lange eine Impfung beziehungsweise eine durchgemachte Infektion im Median vor einer (erneuten) Infektion schützt, und das Ergebnis im Fachjournal »PNAS« veröffentlicht.

 


Welche Werte schützen vor einer Durchbruchinfektion?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 19.07.2022

 

Alle verfügbaren Covid-19-Impfstoffe bieten zwar einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen. Allerdings schützen sie nur mäßig vor Durchbruchinfektionen. Bisher gibt es keine zuverlässigen Biomarker, auf deren Basis das Risiko für eine Durchbruchinfektion abschätzen lässt. Dies könnte sich ändern.  Lassen sich routinemäßige Tests der Anti-SARS-CoV-2-IgG-Antikörper-Titer und der Virusneutralisierungskapazität der Seren nutzen, um Personen zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko für eine Durchbruchinfektion besitzen? Dieser Frage ging eine Forschergruppe um Dr. Birte Möhlendick vom Institut für Pharmakogenetik der Universitätsklinik Essen nach. Und sie präsentieren interessante Ergebnisse, die jetzt im Fachjournal »Frontiers in Immunology« publiziert wurden.

 


Erste Ergebnisse der COVIDOM-Studie zu Langzeitfolgen von Covid-19

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.07.2022

 

Auch nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung können manche Symptome fortbestehen. Wie viele Menschen davon betroffen sind und welche Faktoren zu einem solchen „Post-Covid-Syndrom“ (PCS) beitragen, hat ein Team um Prof. Dr. Thomas Bahmer, Internist und Pneumologe der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, untersucht. Die Forschungsgruppe hat hierfür in der COVIDOM-Studie zu Corona-Langzeitfolgen ein leicht einsetzbares Klassifikationssystem zur Einordnung der PCS-Symptome entwickelt. Außerdem konnten zwei maßgebliche Risikofaktoren für die Entstehung eines PCS identifiziert werden. Diese ersten Ergebnisse der COVIDOM-Studie, an der auch das Universitätsklinikum Würzburg und die Charité Universitätsmedizin in Berlin beteiligt sind, wurden in der Fachzeitschrift eClinicalMedicine publiziert, die Teil der LANCET Discovery Series ist.

 

 


T-Zell-Immunantwort kann in immunsupprimierten Patienten die Vermehrung von SARS-CoV-2-Viren kontrollieren

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 14.07.2022

 

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf haben in einer Fallstudie die T-Zell-Antwort einer an Krebs und zudem an COVID-19 erkrankten Patientin erforscht. Im peripheren Blut der Patientin konnten keine B-Zellen nachgewiesen werden, was anzeigt, dass sie keine Möglichkeit der Bildung von anti-SARS-CoV-2-Antikörpern hatte. Bei der Patientin waren nach der Infektion mit SARS-CoV-2 über fast drei Monate hinweg SARS-CoV-2 Viren nachweisbar. Das adaptive – sich an neue Krankheitserreger anpassende – Immunsystem des Menschen besteht im Wesentlichen aus B- und T-Lymphozyten (auch B- und T-Zellen genannte weiße Blutkörperchen). Während B-Zellen spezifische Antikörper gegen Viren, Bakterien und andere Eindringlinge produzieren, übernehmen T-Zellen verschiedene wichtige Aufgaben in der Bekämpfung und Beseitigung von Krankheitserregern und anderer körperfremder Stoffe.

 


Fluvoxamin und Colchicin nicht mehr bei Covid-19

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 14.07.2022

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Covid-19-Leitlinie aktualisiert. Sie spricht sich jetzt generell gegen den Einsatz von Colchicin bei SARS-CoV-2-Infizierten aus. Auch Fluvoxamin soll außerhalb von klinischen Studien nicht mehr verwendet werden. Die Leitlinie der WHO zur Covid-19-Therapie ist eine sogenannte living Guideline, deren Empfehlungen bei Vorliegen neuer Evidenz ständig aktualisiert werden. Jetzt ist im »British Medical Journal« eine neue Version erschienen. Die Änderungen betreffen das Gichtmittel Colchicin und den antidepressiv wirksamen selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Fluvoxamin.

 


Interaktionspotenzial erschwert Paxlovid-Verordnung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 13.07.2022

 

Es ist keine Überraschung, was Zahlen aus Dänemark zeigen: Der Einsatz des Covid-19-Mittels Paxlovid® ist aufgrund seines Wechselwirkungspotenzials bei älteren Patienten schwierig. Verordnende Ärzte bräuchten beim Interaktionsmanagement mehr Unterstützung. Ältere und hochbetagte Menschen haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf und sollten daher bei einer SARS-CoV-2-Infektion möglichst frühzeitig mit einem Covid-19-Medikament behandelt werden. Doch eines davon, Paxlovid® mit den Wirkstoffen Nirmatrelvir und Ritonavir (NMV/r), hat ein großes Wechselwirkungspotenzial. Und gerade ältere Patienten nehmen häufig mehrere potenzielle Interaktionspartner regelmäßig ein.

 


Frühe Hinweise auf aktuelle Coronavarianten im Abwasser

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 12.07.2022

 

Anhand der SARS-CoV-2-RNA-Konzentration im Abwasser lässt sich die regionale Infektionsdynamik teils besser vorhersagen als mit den klassischen Tests. Es lässt sich sogar nachweisen, welche Virusvarianten gerade zirkulieren. Die Coronapandemie ist keineswegs vorbei, obwohl viele dies glauben und gebotene Vorsichtsmaßnahmen vernachlässigen. Zu diesen Maßnahmen gehört auch eine sorgfältige Surveillance, die aber momentan dadurch erschwert wird, dass immer weniger getestet wird. Daher müssen andere Verfahren diese Lücke schließen. Hier scheint sich die Bestimmung von SARS-CoV-2-RNA im Abwasser zu bewähren, die aktuell dahingehend verbessert wurde, dass sich nun auch Virusvarianten bestimmen lassen. Das berichtet eine Gruppe um Dr. Smruthi Karthikeyan von der University of California San Diego (UCSD) in La Jolla aktuell im Fachjournal »Nature«.

 


Größte deutsche Impfstudie: Mögliche Ursache für Durchbruchinfektionen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.07.2022

 

Die Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus schützt vor COVID-19. Wie gut, hängt aber von der Stärke der Antikörperantwort ab, die der Körper gegen das Virus entwickelt – und das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Das zeigt die größte deutsche Impfstudie zu COVID-19, die ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) seit über einem Jahr am Universitätsklinikum Essen durchführt. Unter der Leitung des Instituts für Pharmakogenetik (Direktor: Prof. Dr. Winfried Siffert) und des Instituts für Virologie (Direktor: Prof. Dr. Ulf Dittmer) wurden ab dem Frühjahr 2021 mehr als 2.500 Beschäftigte der Universitätsmedizin Essen in diese Studie aufgenommen und kontinuierlich untersucht. Es wurden regelmäßig nach der Erst-, Zweit-, und Drittimpfung Blutproben entnommen und die Menge der Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus bestimmt, der sogenannte Antikörpertiter. Zusätzlich beantworteten die Teilnehmenden Fragen zu ihrem Gesundheitszustand und ob Corona-Infektionen trotz Impfung auftraten.

 

 


Viele Meldungen zu leichten Impfreaktionen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.07.2022

 

Neue Daten der kassenärztlichen Vereinigung sollen angeblich eine viel höhere Zahl an Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung zeigen als bisher erfasst. Doch die Daten werden falsch interpretiert. Ein Faktencheck. Was ist eine erwartbare Impfreaktion, was eine schwerwiegende Nebenwirkung? In dieser Frage verheddern sich in der Debatte über Corona-Impfstoffe immer wieder einige Akteure. Nebenwirkungen träten viel häufiger auf als bislang bekannt, wird mitunter behauptet. In einem aktuellen Antrag schreibt etwa die AfD-Bundestagsfraktion mit Verweis auf neue Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) von rund 2,5 Millionen Patienten mit Impfnebenwirkungen, die 2021 von ihren Vertragsärzten behandelt worden seien.

 

Antikörper-Duo zur Covid-19-Prophylaxe

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.07.2022

 

Für vulnerable Personen, die nicht gegen Covid-19 geimpft werden können, ist mit dem Antikörpercocktail Evusheld® eine Präexpositionsprophylaxe verfügbar. Der Schutz vor einer symptomatischen Infektion hält mindestens sechs Monate an. Evusheld (150 mg + 150 mg Injektionslösung, Astra-Zeneca) wurde für Hochrisikopatienten entwickelt, die entweder eine unzureichende Immunantwort auf einen Covid-19-Impfstoff aufweisen oder für die eine Impfung nicht empfohlen ist und die daher ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Betroffen sind unter anderem Menschen mit einer Krebserkrankung unter aktiver Chemotherapie sowie Dialysepatienten und immunsupprimierte Patienten. Evusheld ist kein Ersatz für eine Impfung bei Personen, für die eine Covid-19-Impfung empfohlen wird.

 


Deutlicher Immunescape bei BA.4 und BA.5

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.07.2022

 

Mittlerweile bestimmen die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 das Infektionsgeschehen in der Pandemie. Deren Fähigkeit, einer erworbenen Immunität zu entgehen, haben Forscher jetzt untersucht. Mehr Sorgen als erwartet bereitet derzeit die sogenannte Corona-Sommerwelle, die in Deutschland durch die hoch ansteckenden Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angetrieben wird. Die Auswirkungen dieser Welle sind zwischenzeitlich auch in den Kliniken angekommen. »Aus allen Bundesländern erreichen uns Meldungen, dass einzelne Stationen und Abteilungen auch wegen Personalmangels abgemeldet werden müssen«, sagte erst jüngst der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

 


Neue Omikron-Subvariante BA.2.75 verbreitet sich

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 06.07.2022

 

In Indien wurde eine neue Omikron-Subvariante mit der Bezeichnung BA.2.75 entdeckt, die eine Reihe von Spike-Mutationen aufweist und sich rasch ausbreitet. Was ist bisher bekannt? Die SARS-CoV-2-Variante BA.5 löst aktuell eine Corona-Sommerwelle in Deutschland aus, da gerät schon eine neue Omikron-Linie ins Blickfeld. Mehrere Virologen haben in den vergangenen Tagen auf eine Omikron-Variante aufmerksam gemacht, die von BA.2 abstammt und die Bezeichnung BA.2.75 trägt. So schrieb Dr. Thomas Peacock vom Imperial College London auf Twitter, dass es sich bei BA.2.75 vermutlich um »eine Variante der zweiten Generation« handele, die man aufgrund der vielen Mutationen im Auge behalten sollte. Sie stammt von der Omikron-Linie BA.2 ab, die im Winter in Deutschland vorherrschend war und nun von der Omikron-Linie BA.5 abgelöst wurde.

 


COVID-19-Impfung aktiviert langfristig das angeborene Immunsystem – Signalweg entschlüsselt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.07.2022

 

Aktuelle Studie zur Aktivierung von Abwehrzellen nach COVID-19 mRNA-Impfung publiziert. Eine Infektion mit SARS-CoV-2 führt bei einigen Menschen zu schwersten Entzündungen der Lunge und anderer lebenswichtiger Organe. Die Impfung gegen SARS-CoV-2 bietet einen sehr guten Schutz gegenüber diesen schweren Krankheitsverläufen. Zahlreiche Studien haben sich mit der Rolle der sogenannten erworbenen Immunantwort nach einer Impfung beschäftigt und konnten zeigen, dass zum Beispiel Antikörper nach der Impfung im Blut zu messen sind und diese dann über Monate hinweg weniger werden. Für das Auslösen einer potenten Immunantwort benötigen Impfungen jedoch zunächst die Aktivierung des angeborenen Immunsystems, das unspezifisch auf körperfremde Eiweiße von Viren oder Bakterien reagiert. Bisher war nicht bekannt, wie genau und wie lange die neuen mRNA-Impfstoffe die Zellen des angeborenen Immunsystems stimulieren. Forschende der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät fokussieren in einer neuen Impfstudie erstmals auf die Signalwege dieser Abwehrzellen und deren Auswirkung auf die erworbene Immunantwort. Die Ergebnisse wurden nun im renommierten Wissenschaftsjournal „EMBO Molecular Medicine“ veröffentlicht.

 

 


Die Omikron-Varianten BA.4/BA.5 im Überblick

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.07.2022

 

Die Omikron-Untervariante BA.5 ist inzwischen in Deutschland vorherrschend und lässt die Fallzahlen und auch die Hospitalisierungen wieder ansteigen. Wie sind die neuen Linien BA.4 und BA.5 einzuschätzen? Seit einiger Zeit ist die Omikron-Untervariante BA.5 die dominierende Virusform in Deutschland. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt ihr Anteil – einer Stichprobe von vorletzter Woche zufolge – mittlerweile bei knapp 66 Prozent der Coronainfektionen. Dem RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend zufolge ist auch der Anteil der Subvariante BA.4 weiter angestiegen, wenn auch weniger stark als in den vorigen Wochen. Inzwischen liegt der Anteil bei etwa 7 Prozent.

 


Neue Omikron-Untervarianten BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 werden schlechter durch Antikörper gehemmt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 01.07.2022

 

Infektionen mit den „alten“ Omikron-Untervarianten BA.1 und BA.2 schützen kaum vor der für die Sommerwelle verantwortlichen SARS-CoV-2-Untervariante BA.5 Die Omikron Untervarianten BA.1 und BA.2 des SARS-CoV-2 haben die COVID-19 Pandemie im Frühjahr 2022 dominiert. In vielen Ländern werden diese Viren nun durch neue Untervarianten verdrängt. In Deutschland breitet sich derzeit die Untervariante BA.5 stark aus und führt zu einem Anstieg der Fallzahlen. Bislang war es jedoch noch unklar, ob die Untervarianten BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 die vorherrschenden Varianten aufgrund einer gesteigerten Übertragbarkeit verdrängen oder ob sie möglicherweise weniger gut durch Antikörper gehemmt werden. Eine Studie von Forschenden des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) - Leibniz-Institut für Primatenforschung, der Medizinischen Hochschule Hannover und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zeigt, dass die meisten therapeutischen Antikörper die Omikron Untervarianten BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 nur schwach oder gar nicht hemmen. Lediglich der Antikörper Bebtelovimab blockierte alle getesteten Varianten mit hoher Effizienz. Außerdem zeigt die Studie, dass die Omikron Untervarianten BA.2.12.1 und insbesondere BA.4 und BA.5 schlechter als ihre Vorgänger BA.1 und BA.2 durch Antikörper gehemmt werden, die nach einer Impfung oder einer Impfung gefolgt von einer Infektion gebildet wurden. Somit handelt es sich bei BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 um Immunflucht-Varianten. Eine durchlaufene Infektion mit „alten“ Omikron Untervarianten verleiht nur einen eingeschränkten Schutz gegen eine Infektion mit „neuen“ Untervarianten (The Lancet Infectious Diseases).


Deutet sich eine Resistenzentwicklung gegen Paxlovid an?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 01.07.2022

 

Noch sind die Hinweise nur indirekt. Aber mehrere Studien lassen erahnen, womit eigentlich zu rechnen war: Im Rahmen von In-vitro-Studien ließen sich erste SARS-CoV-2-Varianten isolieren, die eine Resistenz gegen Nirmatrelvir entwickelt hatten. Zudem finden sich auch bereits in Datenbanken spontan entstandene resistente Viren. Bisher ist Nirmatrelvir der einzig zugelassene Inhibitor, der spezifisch gegen die Hauptprotease 3CLpro (oder Mpro) von SARS-CoV-2 entwickelt wurde und zusammen mit dem Booster Ritonavir als Paxlovid® zugelassen ist. Dass die Coronaviren unter dem Druck dieses potenten Inhibitors Wege finden werden, sich dieser Hemmung zu entziehen, also Resistenzen zu entwickeln, konnte man erwarten. Jetzt wurde diese Befürchtung von zwei Gruppen auch experimentell bestätigt.

 

 


Nicht alle Corona-Schutzmaßnahmen laut Experten gleich wirksam

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 01.07.2022

 

Die Expertenkommission zur Bewertung der bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland hat eine gemischte Bilanz gezogen. Die gegenwärtigen und zukünftigen Maßnahmen müssten sich auf den »Übergang zur Endemie« mit dem Schutz der »vulnerablen Gruppen« konzentrieren, geht aus dem Bericht des Sachverständigenausschusses hervor, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Kritik am Bericht kommt aus der Bundestagsfraktion der Grünen.  Die Bewertung der bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland durch eine Expertenkommission fällt gemischt aus. Bei einem fortwährenden Auftreten von Corona müssten vor allem Menschen geschützt werden, die am stärksten von Krankheit bedroht sind. Weiterhin fordert der Expertenrat, dass die Maßnahmen auf eine Vermeidung einer Überlastung des Gesundheitswesens abzielen müssten. Zudem müsse eine gute Public Health-Initiative geschaffen werden, so wie sie auch im Koalitionsvertrag schon dargelegt sei.

 


Weniger Covid-19-Todesfälle dank Impfungen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 30.06.2022

 

Die mit Covid-19 assoziierte Sterblichkeit ist im Laufe der Pandemie deutlich gesunken, zeigt eine Studie von Forschenden des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Sie führen den Rückgang auf die Wirkung der Impfungen zurück. Ein Team um Dr. Maria Paparoupa vom UKE untersuchte in einer Analyse von 227 UKE-Patienten, die mit oder an einer SARS-CoV-2-Infektion im Krankenhaus verstorben waren, den Zusammenhang zwischen Todesursache und Todeszeitpunkt – vor allem in Hinblick auf die dominierenden Virusvarianten und den Immunstatus. Wie die Autoren im »Deutschen Ärzteblatt« berichten, nahm vor allem die Sterblichkeit bei Geimpften ohne Risikofaktoren im Verlauf der Pandemie deutlich ab . So sank der Anteil der Verstorbenen mit positivem SARS-CoV-2-PCR-Test, die an (und nicht mit) der SARS-CoV-2-Infektion starben, im Verlauf der Pandemie in dem genannten Kollektiv von 85 Prozent (Wildtypvirus) auf 46 Prozent (Omikron).

 


Methotrexat-Pause verbessert die Impfantwort

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 29.06.2022

 

Patienten unter immunsuppressiver Therapie sprechen im Allgemeinen schlechter auf eine Impfung an. Diesem Problem kann man zumindest unter Methotrexat begegnen, wenn man es direkt nach der Impfung für eine kurze Zeit aussetzt, zeigt eine neue Studie. Eine zweiwöchige Unterbrechung der Methotrexat-Behandlung bei Patienten mit entzündlichen Autoimmunerkrankungen direkt nach der Impfung führte zu einer deutlich verbesserten Antikörperinduktion durch eine Covid-19-Impfung. Dies ist die wichtige Erkenntnis aus der »Vaccine Response On/Off Methotrexate Study« (VROOM-Studie), deren Ergebnisse ein Autorenteam um den Rheumatologen Professor Dr. Abhishek Abhishek von der University of Nottingham jetzt im Journal »The Lancet Respiratory Medicine« publizierte.

 


Wie sollten künftige Covid-19-Impfstoffe beschaffen sein?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.06.2022

 

Während sich die Welt auf eine weitere Corona-Welle vorbereitet, die von den Varianten BA.4 und BA.5 befeuert wird, werden die Rufe nach einer Aktualisierung der Covid-19-Impfstoffe immer lauter. Aber über eine Strategie, wie man künftige Impfstoffe entwickeln sollte, herrscht keinesfalls Konsens. Die verfügbaren Impfstoffe, die auf der Basis des Spike-Proteins des ursprünglichen Wuhan-Virus entwickelt wurden, induzieren nur noch einen suboptimalen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen, die durch aktuell kursierende Virusstämme verursacht wurden. Das ist wenig überraschend. Daher werden die Stimmen nach angepassten Impfstoffen immer lauter. Mit diesem Thema setzt sich aktuell auch ein Bericht auseinander, der jetzt im Fachjournal »Nature« erschienen ist.

 


Ivermectin gegen COVID-19: Auch aktualisierter Cochrane Review findet keine Evidenz für einen Nutzen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.06.2022

 

Nach wie vor gibt es keine vertrauenswürdige Evidenz für einen Nutzen von Ivermectin bei der Behandlung oder Vorbeugung von COVID-19. Zu diesem Schluss kommen die Autor*innen eines aktualisierten Cochrane Reviews, der nun die Ergebnisse von 11 Studien mit 3409 Personen umfasst. Der Wirkstoff Ivermectin wird bei Mensch und Tier seit Jahrzehnten erfolgreich zur Behandlung von Parasiten wie Krätzmilben oder Darmwürmern eingesetzt. 2020 deuteten Labortests im Reagenzglas auf eine schwache Wirksamkeit gegen das SARS-CoV-2-Virus hin. Allerdings entsprachen die in diesen Experimenten verwendeten Mengen einer sehr hohen, für Menschen gefährlichen Dosis. Die meisten Forscher*innen verwarfen Ivermectin daher schnell als Option gegen COVID-19. Dann tauchten in der Literatur jedoch kleine klinische Studien auf, deren Ergebnisse einen großen Effekt auf die Sterblichkeit von COVID-19-Patienten nahelegten. Dies führte insbesondere in einigen Entwicklungsländern und in den USA zu einem regelrechten Hype um Ivermectin als vermeintliches Allheilmittel gegen COVID-19.

 

 


Gute Ergebnisse für Omikron-Impfstoffe

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 27.06.2022

 

Die Unternehmen Biontech und Pfizer geben erste Daten zu zwei an Omikron-angepassten Impfstoffkandidaten bekannt. Die monovalente und die bivalente Vakzine lösen beide starke Immunantworten aus – auch gegen BA.4 und BA.5. Am 25. Juni gaben die beiden Unternehmen positive Daten zur Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität von zwei an Omikron angepassten Impfstoffkandidaten auf mRNA-Basis bekannt. Dabei handelt es sich um Daten zu einer monovalenten Vakzine und einem bivalenten Kandidaten, der den bestehenden Biontech/Pfizer Covid-19-Impfstoff (Comirnaty®) und einen Impfstoffkandidaten kombiniert, der gegen das Spike-Protein der Omikron-Variante BA.1 gerichtet ist. Ergebnisse aus der Phase-II/III-Studie mit etwa 1200 Probanden über 56 Jahren zeigen, dass eine Auffrischungsdosis mit einem der angepassten Impfstoffkandidaten eine deutlich höhere Immunantwort gegen Omikron BA.1 auslöst als Comirnaty. Die robuste Immunantwort wurde in beiden untersuchten Dosisstufen von 30 µg und 60 µg beobachtet.

 


Charité distanziert sich von Umfrage zu Impf-Nebenwirkungen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 27.06.2022

 

Die Charité in Berlin hat sich von Aussagen eines ihrer Stiftungsprofessoren zu Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung distanziert. Die Thesen von Harald Matthes, Stiftungsprofessor für Integrative und Anthroposophische Medizin an der Charité, hatten vor einigen Wochen viel Aufmerksamkeit bekommen. Er hatte nach Befragungen im Rahmen seiner sogenannten ImpfSurv-Studie behauptet, dass es eine Untererfassung an Nebenwirkungen beim zuständigen Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gebe. «Die Fakultät der Charité hat die Methodik der Online-Umfrage geprüft. Hierbei wurde festgestellt, dass diese Arbeit methodische Schwächen aufweist», teilte ein Charité-Sprecher am Freitagabend mit.

 

 


Omikron-Impfstoff induziert Antikörper gegen BA.4 und BA.5

Quelle: Pharmaruetische Zeitung, 23.06.2022

 

Modernas auf Omikron angepasster bivalenter Covid-19-Impfstoff mit dem Kürzel mRNA-1273.214 konnte in einer Phase-II/III-Studie einen Anstiege neutralisierender Antikörper gegen die neuen Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 hervorrufen. Das Unternehmen will bald lieferfähig sein. mRNA-1273.214 enthält wie Spikevax® auch mRNA-1273, die für das Spike-Protein der ursprünglichen Variante von SARS-CoV-2 kodiert. Zusätzlich enthält der adaptierte Impfstoff eine mRNA, die auf das Spike-Protein der Omikron-Variante BA.1 angepasst ist. Nun stellt das Unternehmen erste Daten einer Phase-II/III-Studie mit dem bivalenten Impfstoff vor. Die rund 800 Studienteilnehmer, die bereits die zweitstufige Grundimmunisierung und einen regulären Booster erhalten hatten, wurden ein zweites Mal mit einer Dosis von 50 µg des Omikron-Impfstoffs geboostert.

 


Risiken steigen mit jeder Reinfektion

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.06.2022

 

Seit die ansteckende und den Immunschutz unterlaufende Omikron-Variante des Coronavirus dominiert, kommt es vermehrt auch zu wiederholten Infektionen. Die Risiken solcher Reinfektionen haben jetzt US-Forscher untersucht – und sie haben nichts Gutes zu berichten. Wie hoch die Risiken für schwere Komplikation beziehungsweise Folgeerkrankungen wie Long Covid bei Reinfektionen mit SARS-CoV-2 sind und welchen Einfluss eine Impfung dabei hat, war bislang schwer einzuschätzen. In einer als Preprint auf der Website »Research Square« erschienenen Arbeit gehen jetzt Professor Dr. Ziyad Al-Aly und Kollegen von der Washington University und vom Veterans Affairs St. Louis Health Care System diesen Fragen nach.

 


EMA prüft Omikron-Impfstoff von Moderna

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 20.06.2022

 

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren für den auf die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna eingeleitet. Der Impfstoff soll besser vor einer Infektion mit dem Virus und seiner Omikron-Variante schützen, wie die EMA am vergangenen Freitag in Amsterdam mitteilte. Die Experten werden zunächst die Daten aus Laborstudien prüfen sowie Daten zur Zusammensetzung, Herstellung und zum Kontrollverfahren. Das US-Unternehmen hatte am 8. Juni erste Daten zur Wirksamkeit seines angepassten Corona-Impfstoffes vorgestellt. Die 437 Probanden, die das neue Präparat als zweiten Booster erhalten hatten, hatten nach einem Monat deutlich mehr neutralisierende Antikörper als nach einer Booster-Impfung mit dem herkömmlichen Präparat, insbesondere gegen Omikron.

 


Folgen neurointensivmedizinischer Komplikationen von COVID-19

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.06.2022

 

Patienten, die infolge einer SARS-Cov-2-Infektion intensivpflichtig werden, können schwerwiegende neurologische Manifestationen entwickeln; die Deutsche Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) berichtete darüber https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34311778/ (1). Aus mehreren Studien, die auch COVID-19-Intensivpatienten enthielten oder auf diese fokussiert waren, ergaben sich je nach Selektions- und Definitionskriterien Häufigkeiten solcher Affektionen des Nervensystems von ca. 13-50% und Assoziationen mit höherer Mortalität und Morbidität https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34411383/ (2).


COVID-19: Neue Einblicke in die Prozesse der Genesung nach schwerer Erkrankung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 14.06.2022

 

Die Genesung nach schwerem COVID-19 wird durch den allmählichen Rückgang bestimmter weißer Blutkörperchen und Veränderungen in der molekularen Steuerung des Immunsystems geprägt. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forschungsteam unter Koordination des DZNE, das darüber im Fachjournal „Cell Reports Medicine“ berichtet. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern untersuchten das Blut von 139 Patientinnen und Patienten mit intensivmedizinischer Behandlung. Mit Hilfe einer neuartigen Methode der Datenanalyse identifizierten sie – trotz individueller Unterschiede im zeitlichen Krankheitsverlauf – Mechanismen von übergreifender Bedeutung, die den Genesungsprozess aus immunologischer Sicht charakterisieren. Diese Befunde zeigen einen neuartigen Ansatz zur Beurteilung des Krankheitszustands, der zu einer gezielteren und damit wirksameren Behandlung beitragen könnte.

 

 


Long COVID: Veränderungen im Gehirn

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.06.2022

 

TiHo-Forschungsteam weist Proteinansammlungen im Gehirn nach, wie sie für Alzheimer und Parkinson bekannt sind. Professorin Dr. Franziska Richter Assencio, Leiterin des Instituts für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), veröffentlichte im Fachmagazin eBioMedicine - The Lancet eine Studie, in der sie mit ihrem Team zeigen konnte, dass sich nach einer überstandenen SARS-CoV-2-Infektion die Proteinstruktur der Nervenzellen im Gehirn verändert. Die Forschenden fanden Anhäufungen zur Fehlfaltung neigender und in ihrer Struktur veränderter Proteine, wie sie von Alzheimer- und Parkinson-Patienten bekannt sind. Diese Ansammlungen könnten zu Störungen des Nervensystems führen und beispielsweise die Konzentrations- und Gedächtnisstörungen erklären, über die viele Long-COVID-Betroffene klagen. Außerdem wies das Forschungsteam zu Beginn der Infektion eine Aktivierung von Mikrogliazellen nach, den Immunzellen des Gehirns, die, nachdem die Symptome abgeklungen waren, noch vorhanden war.

 

 


Myokarditis durch Nuvaxovid?

 

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.06.2022

 

Die US-Arzneimittelbehörde FDA ist wegen eines mögliches Myokarditis-Risikos durch den Corona-Spaltimpfstoff Nuvaxovid® des US-Unternehmens Novavax besorgt. Dennoch empfahl ein Beratergremium das Präparat für eine Notfallzulassung. Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat eine Notfallzulassung für den proteinbasierten Coronaimpfstoff Nuvaxovid empfohlen. Dafür sprachen sich die Mitglieder des Gremiums am Dienstag einstimmig aus. Das Abstimmungsergebnis ist für die FDA nicht bindend, meist folgt die Behörde aber der Einschätzung der Berater. Auch die Gesundheitsbehörde CDC muss sich dem noch anschließen.

 


Effektive Auffrischung der Antikörperantwort gegen Omikron und andere Virusvarianten nach 3. und 4. COVID-19-Impfung

Forschende des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und der Main-Kinzig-Kliniken haben die Antikörperantwort nach COVID-19-mRNA (Comirnaty)-Impfungen gegenüber verschiedenen SARS-CoV-2-Virusvarianten im zeitlichen Verlauf untersucht. Nach zweifacher Impfung gegen COVID-19 sind die Antikörperspiegel gegenüber der derzeit in Deutschland dominierenden Omikron-Variante gering. mRNA-Auffrischimpfungen erhöhen die Antikörperspiegel gegen Omikron deutlich. Über die Ergebnisse berichtet Vaccines. Die nach COVID-19-Impfung im zeitlichen Verlauf nachlassende Immunantwort gegen SARS-CoV-2 sowie das Auftreten von SARS-CoV-2-Varianten führen zu reduziertem Infektionsschutz und Unsicherheiten in der Vorhersage des Schutzes vor schweren Krankheitsverläufen insbesondere nach Infektion mit der Omikron-Variante des SARS-CoV-2.

 

 


Anteil von Omikron-Subtyp BA.5 wächst auf niedrigem Niveau

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 03.06.2022

 

In Portugal sind die Corona-Zahlen wieder deutlich gestiegen. Und die dort verbreitete Omikron-Subvariante BA.5 dürfte sich Fachleuten zufolge auch hierzulande weiter ausbreiten. Wie ist der Stand? Bei der Omikron-Sublinie BA.5, die unter anderem in Portugal die Corona-Fallzahlen steigen ließ, zeigt sich auch in Deutschland immer klarer ein Wachstum. Ihr Anteil in Stichproben verdoppelte sich zuletzt im Wochentakt – bisher aber noch auf recht niedrigem Niveau, wie aus dem Covid-19-Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Donnerstagabend hervorgeht.

 


Mögliche Gründe für Covid-19-Rückfälle

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 03.06.2022

 

Nachdem das Covid-19-Medikament Paxlovid® zunächst angesprochen hat, haben einige Menschen Tage später wieder Symptome und/oder einen positiven Test. Über mögliche Gründe dafür wird nun heiß diskutiert. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC in den USA informierte in der vergangenen Woche, dass nach Paxlovid-Behandlung Fälle eines Covid-19-Rebounds beobachtet wurden. Zwei bis acht Tage nach anfänglicher Genesung träten dabei erneut Covid-19-Symptome auf oder es komme wieder zu einem positiven SARS-CoV-2-Test, nachdem dieser zwischenzeitlich negativ gewesen sei. Begrenzte Informationen, die derzeit aus Fallberichten verfügbar seien, deuteten darauf hin, dass mit Paxlovid behandelte Personen, die einen Covid-19-Rebound erleiden, einen leichten Verlauf haben. Es liegen laut CDC keine Berichte über schwere Erkrankungen vor.

 


Neues Onlineangebot informiert zu Long COVID

Quelle Informationsdienst Wissenschaft, 02.06.2022

 

Noch Wochen und Monate nach einer Erkrankung an COVID-19 können gesundheitliche Langzeitfolgen bestehen. Welche Symptome treten bei Long COVID auf? Wer kann betroffen sein? Wie lassen sich Spätfolgen vermeiden? Zu diesen und weiteren Fragen hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ein neues Informationsportal erstellt. Unter https://www.longcovid-info.de finden Betroffene und Angehörige, Arbeitnehmende und Arbeitgebende sowie alle Interessierten verlässliche Informationen rund um die Langzeitfolgen einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2. Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit: „Patientinnen und Patienten brauchen wissenschaftlich fundierte Auskünfte. Gerade bei neuen Krankheitsbildern ist die Verunsicherung und der Informationsbedarf enorm. Ich bin daher sehr froh, dass es uns in kürzester Zeit gelungen ist, das Long COVID-Portal aufzubauen. Die Pandemie ist noch nicht vorüber, und die Zahl der Long COVID-Betroffenen steigt. Politik und Wissenschaft müssen Hand in Hand arbeiten, damit eine bestmögliche Versorgung sichergestellt ist. Das tun wir in verständlich aufbereiteter Form.“

 

 


Schwacher Schutz vor Long Covid

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 31.05.2022

 

Die Impfung gegen SARS-CoV-2 senkt das Risiko, nach einer Durchbruchinfektion an Long Covid zu erkranken, nur um etwa 15 Prozent. Masketragen und Abstandhalten bleiben vor dem Hintergrund dieses aktuellen Studienergebnisses weiter wichtig. Um zu evaluieren, wie gut eine Covid-19-Impfung davor schützt, nach einer Durchbruchinfektion mit SARS-CoV-2 Long Covid zu entwickeln, haben Dr. Ziyad Al-Aly und Kollegen vom Clinical Epidemiology Center, VA Saint Louis Health Care System in St. Louis, USA, Daten der nationalen Gesundheitsdatenbanken des US Departments of Veterans Affairs ausgewertet. Die Autoren berücksichtigten Datenbankeinträge von etwa 34.000 Patienten mit Durchbruchinfektionen sowie von nahezu 13 Millionen Kontrollpersonen. Darunter waren auch 113.000 Patienten, die sich ungeimpft infiziert hatten.

 


Warnung vor Covid-19-Rebound nach Paxlovid-Behandlung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 27.05.2022

 

Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC warnt: Nach einer Behandlung mit Paxlovid® kann es zu einem erneuten Aufflammen von Covid-19 kommen. Der zweite Schub sei aber meist mild ausgeprägt. Paxlovid mit den Wirkstoffen Nirmatrelvir und Ritonavir kommt zur Behandlung von Covid-19 bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Symptomen zum Einsatz, wenn ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf besteht. Die Therapie sollte schnellstmöglich und spätestens fünf Tage, nachdem erste Symptome auftreten, beginnen. Das antivirale Präparat senkt nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen die Covid-19-bezogene Sterberate.

 


Impfschäden schwerwiegender als erwartet - Mandanten klagen über Hilflosigkeit der Ärzteschaft

Quelle: PressePortal, 25.05.2022

 

Die auf die rechtliche Beurteilung von Impffolgen bezüglich der Vakzine von Moderna und Biontech spezialisierte Kanzlei Rogert & Ulbrich sieht sich aus der Summe der Sachverhaltsschilderungen ihrer Mandanten gehalten, die Öffentlichkeit über die alarmierenden Feststellungen zu informieren. Rechtsanwalt Ulbrich führte in den letzten zwei Wochen ca. 100 Erstberatungen durch. Er erklärt dazu: "Das geschilderte Leid der Mandanten geht durch Mark und Bein. Die Schwere der geschilderten Folgen und die Bedeutung für das oft junge Leben der Mandanten sind erschütternd".


Nicht-Geimpfte nach Infektion mit Omikron nur unzureichend geschützt

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.05.2022

 

Eine Omikron Infektion bei Ungeimpften scheint nur einen relativ schwachen Immunschutz gegen andere SARS-CoV-2-Varianten zu induzieren. Geimpfte hingegen, die später mit Omikron infiziert wurden, zeigen eine deutliche Kreuzimmunität. Nach mehr als zwei Jahren Pandemie sind nicht nur sehr viele Menschen geimpft. Viele, sowohl Geimpfte wie Nichtgeimpfte, sind auch von einer Infektion genesen, da die Impfstoffe zwar vor schweren Krankheitsverläufen sehr gut schützen, nicht jedoch vor Infektionen. Da stellt sich die Frage, ob die zwischenzeitlich weit verbreiteten Omikron-Infektionen auch einen variantenübergreifenden Immunschutz induzieren und damit das Ende der Pandemie beschleunigen könnten.

 


Virusfragmente noch lange nachweisbar

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 18.05.2022

 

Bei vielen Menschen, die nach einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion an Long Covid leiden, lassen sich noch lange nach der akuten Krankheitsphase Virusfragmente nachweisen. Sie könnten für die anhaltenden Beschwerden der Patienten mitverantwortlich sein. Es mehren sich wissenschaftliche Arbeiten, in denen gezeigt wird, dass Teile von SARS-CoV-2 noch Monate nach einer Erstinfektion in verschiedenen Geweben im Körper verbleiben können. Ein Zusammenhang mit dem Long-Covid-Syndrom, dessen Ursachen immer noch ungeklärt sind, scheint möglich, kann aber anhand der bisherigen Erkenntnisse nicht eindeutig etabliert werden. Den derzeitigen Stand der Forschung gibt die Wissenschaftsjournalistin Heidi Ledford jetzt in einem nachrichtlichen Artikel auf der Seite des Fachjournals »Nature« wieder.

 


Coronavariante Delta könnte zurückkommen

Quelle: Pharmerzeutiscgen Zeitung, 16.05.2022

 

Die Delta-Variante von SARS-CoV-2 wurde zwar von Omikron zurückgedrängt, verschwunden ist sie aber nicht. Das zeigt eine Abwasseranalyse aus Israel. Im Herbst könnte Delta eine neue Coronawelle verursachen. Im Verlauf der Coronapandemie sind schon einige neue Varianten von SARS-CoV-2 aufgetaucht, die ihre jeweiligen Vorgänger nach einer kurzen Phase der parallelen Zirkulation vollständig verdrängten. Zuletzt löste die aktuell dominierende Omikron-Variante die Delta-Variante ab. Die Dynamik dieses Prozesses untersuchten nun Forscher um Karin Yaniv von der Ben-Gurion University of the Negev in Beer-Sheva, Israel, anhand von klinischen Proben und Abwasserproben. Die Ergebnisse sind im Fachjournal »Science of The Total Environment« publiziert.

 


BA.5 legt auf niedrigem Niveau zu

Quelle: Pharmrzeutische Zeitung, 13.05.2022

 

Die seit Wochen in Deutschland stark dominierende Omikron-Subvariante BA.2 ist nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) weiter vorherrschend, während ein anderer Subtyp auf sehr niedrigem Niveau zugelegt hat. Der Anteil von BA.2 betrug nach einer Stichprobe von vorletzter Woche gut 97 Prozent, wie im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend ausgewiesen ist.  Der zuvor für die meisten Ansteckungen verantwortliche Subtyp BA.1 liegt demnach weiter bei unter zwei Prozent. Die relativ neu aufgekommenen Omikron-Sublinien BA.4 und BA.5 spielen nach den Daten bisher eine untergeordnete Rolle. Dennoch hat der Anteil von BA.5 sich in der vorletzten Woche im Vergleich zu der Woche davor auf 0,6 Prozent verdoppelt. BA.4 wird dagegen unverändert mit 0,1 Prozent gelistet. In Deutschland wird nur bei einem kleinen Teil positiver Proben das Erbgut komplett untersucht.

 

 


Immungeschwächte potentielle Quelle für SARS-CoV-2-Mutationen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 12.05.2021

 

In einer deutsch-österreichischen Kooperation haben Martina Prelog vom Uniklinikum Würzburg und Sissy Sonnleitner von der Medizinischen Universität Innsbruck am Beispiel einer Krebs-Patientin gezeigt, wie in einer einzigen immunsupprimierten Person besorgniserregende Varianten des Corona-Virus entstehen können. Die Studie wurde jetzt im Journal Nature Communications veröffentlicht. Würzburg. Es war ein außergewöhnlicher Fall, den die Österreicherin Sissy Therese Sonnleitner von der Abteilung für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck und Leiterin der Forschungsabteilung im Labor Dr. Gernot Walder GmbH in Außervillgraten/Osttirol im vergangenen Jahr mit nach Würzburg gebracht hatte. Eine Patientin in den Sechzigern, seit 2015 an einer chronischen lymphatischen Leukämie erkrankt, infizierte sich im November 2020 mit SARS-CoV-2. Doch das durch zahlreiche Chemotherapien geschwächte Immunsystem der Patientin hat es lange Zeit nicht geschafft, das Coronavirus zu bekämpfen. Erst nach sieben Monaten konnte der Körper, gefördert durch zwei Impfungen, eine Immunantwort bilden und das Virus loswerden. Sieben Monate lang hat die Patientin das Virus ausgeschieden, und das bei relativ milden Symptomen. Das österreichisch-deutsche ForscherInnenteam wollte nun wissen, wie sich das Virus in dieser langen Infektionszeit verhalten hat.

 


Omikron - Ergebnis einer Anpassung an den Menschen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.05.2022

 

Warum konnte sich die SARS-CoV-2-Variante Omikron Anfang 2022 weltweit gegenüber der bis dahin dominanten Variante Delta durchsetzen? Ein Forscherteam kann nun belegen: Es lag an der besseren Anpassung an den Menschen. Schweizer und deutsche Wissenschaftler um Dr. Tuba Barut vom Institut für Virologie und Immunologie der Universität Bern gehen in einer auf dem Preprint-Server »BioRxiv« publizierten Arbeit der Frage nach, ob die rasche Verdrängung von Delta durch Omikron auf eine erhöhte Fitness und eine bessere Übertragung zurückzuführen ist oder ob sie auf der Fähigkeit beruht, einem bereits gegen das Ursprungsvirus trainierten Immunsystem zu entkommen. Die Autoren berichten über die Ergebnisse ihrer Versuche mit einem Satz rekombinanter SARS-CoV-2-Klone, deren Vertreter sich ausschließlich im Spike-Gen unterscheiden. Alle anderen Bereiche des viralen Genoms stammen von dem ursprünglichen Wildtypvirus.

 


Booster - Viel hilft nicht zwingend viel

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 10.05.2022

 

Ob und wann eine vierte Impfung zum Schutz vor schweren Covid-19-Verläufen nötig ist, ist noch unklar. Denn zu häufiges Impfen mit dem gleichen Antigen kann die Immunantwort auch reduzieren, zeigen Erfahrungen mit Grippeimpfstoffen. Hier lohnt ein genaues Hinsehen. Viele der aktuellen Fragen zum Aufbau eines möglichst optimalen Immunschutzes vor schweren Covid-19-Verläufen sind seit Jahrzehnten Forschungs- und Diskussionsthemen in der Grippeimpfstoffliteratur. Sich an dieses Erfahrungswissen zu erinnern, fordern Dr. Mark G. Thompson vom Influenza Division der Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta, USA, und Professor, Dr. Benjamin J. Cowling vom WHO Collaborating Centre for Infectious Disease Epidemiology and Control an der University of Hong Kong, China, in einem aktuellen Kommentar, der in »The Lancet: Respiratory Medicine« erschien.

 


Sterblichkeit an COVID-19 innerhalb des ersten Jahres nach allogener Stammzelltransplantation deutlich erhöht

Quelle: Informationsdienst Wissenscaft, 04.05.2022

 

Patient:innen, die eine allogene Stammzelltransplantation erhalten haben, haben ein hohes Risiko für Infektionskrankheiten mit einem schweren und potenziell tödlichen Verlauf. Das trifft auch auf COVID-19 zu. Die vom SARS-CoV-2-Virus verursachte Erkrankung kann zu schweren Lungenentzündungen und Lungenversagen (ARDS) mit potenziell tödlichem Ausgang führen. Eine Forschungsgruppe unter Federführung der Universitätsmedizin Halle hat in einer Studie die Risikofaktoren, den Krankheitsverlauf und die Folgen einer Erkrankung an COVID-19 bei Patient:innen nach allogener Stammzelltransplantation analysiert.

 


Corona-Isolation wird gekürzt

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 03.05.2022

 

Die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte kann künftig in der Regel schon nach fünf Tagen enden - mit einem »dringend empfohlenen« negativen Test zum Abschluss. Das sehen neue Leitlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI) vor. Für Beschäftigte im Gesundheitswesen soll das abschließende Freitesten verpflichtend sein. Die neuen Vorgaben zur Corona-Isolation hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagabend veröffentlicht. Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) bekräftigte, dass die Isolation weiterhin von den Gesundheitsämtern angeordnet werden soll. Kontaktpersonen von Infizierten soll künftig noch dringend empfohlen werden, für fünf Tage Kontakte zu reduzieren.


Noch 7 Prozent ohne Coronavirus-Kontakt oder Impfung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 03.05.2022

 

Etwa 7 Prozent der Bevölkerung in Deutschland dürften laut einer Modellierung bis Ende März 2022 weder gegen SARS-CoV-2 geimpft noch mit dem Virus selbst in Kontakt gekommen sein. Das geht aus einer sogenannten Preprint-Studie von Wissenschaftlern des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervor, die noch nicht von externen Fachleuten begutachtet worden ist. Die genaue Zahl variiere je nach Altersgruppe und Bundesland.

 


COVID-19: Wie Impfung und frühere Infektionen auch gegen Omikron helfen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 02.05.2022

 

Immunzellen gegen frühere Sars-CoV-2-Varianten erkennen auch Omikron gut und können so vor schwerer Krankheit schützen / Impfung kann Immunantwort auch nach einer Infektion verbessern / Studie in Nature Microbiology veröffentlicht. Die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 hat weltweit eine weitere große Infektionswelle verursacht. Denn auch geimpfte Personen oder solche, die sich mit einer vorherigen Virusvariante infiziert hatten, können sich mit Omikron anstecken. Trotzdem sind schwere Verläufe relativ selten. Wissenschaftler*innen des Universitätsklinikums Freiburg haben jetzt detailliert aufgeschlüsselt, wie der variantenübergreifende Schutz vor Infektion beziehungsweise schwerem Krankheitsverlauf entsteht. Ihre Ergebnisse haben die Forscher*innen am 28. April 2022 in der Online-Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Nature Microbiology veröffentlicht.

 

 


Weniger Covid-19-Todesfälle in Regionen mit hoher Durchimpfungsrate

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 29.04.2022

 

Nachdem die Pandemie langsam abzuflauen beginnt, müssen Maßnahmen zur Kontrolle der Pandemie einer Bewertung unterzogen werden. Eine der wichtigsten Maßnahmen war mit Sicherheit die Covid-19-Impfung. Wie hat die sich auf die öffentliche Gesundheit ausgewirkt? Für die USA gibt es erste Antworten. Die Pandemie hat nach zwei Jahren enorme Spuren hinterlassen. In den USA starben zwischenzeitlich mehr Menschen an Covid-19 als an der Spanischen Grippe von 1918, die bisher als die tödlichste Pandemie der jüngeren Geschichte gilt. Zudem hatte die Pandemie neben den Covid-19-bedingten Todesfällen auch indirekte Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit. Dies lässt sich unter anderem an der Übersterblichkeit und der verringerten Lebenserwartung ablesen. In den USA sank die Lebenserwartung von 2019 bis 2020 um 1,5 Jahre, der bisher größte Rückgang der Lebenserwartung seit dem Zweiten Weltkrieg.

 


Blutgruppen bestimmen Übertragungsrisiko mit

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.04.2022

 

Die Blutgruppe hat nach wissenschaftlichen Erkenntnissen einen gewissen Einfluss auf das individuelle Corona-Infektionsrisiko. Studiendaten deuten nun auch auf eine  Rolle der Blutgruppe bereits bei der Übertragung des Coronavirus hin. So fand ein Forscherteam um Rachida Boukhari und Dr. Adrien Breiman von der Universität Nantes heraus, dass ein infizierter Mensch wesentlich häufiger eine andere Person im selben Haushalt ansteckt, wenn die Blutgruppen der beiden kompatibel sind. Die Erkenntnisse aus der französischen Studie wurden im Fachjournal »Frontiers in Microbiology« veröffentlicht.

 


BA.4 und BA.5 unter Beobachtung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.04.2022

 

In Südafrika beobachtet ein Netzwerk von Forschern die neuen Omikron-Linien BA.4 und BA.5 genau. Sie könnten der Immunität durch überstandene Infektionen und Covid-19-Impfstoffe entkommen. Besorgniserregend ist, dass man bereits von einer fünften Welle spricht. Omikron fächert sich weiter auf. Im Fokus stehen jetzt die beiden Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5, die auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) längst im Blick hat. Sie stufte bereits auch die beiden neuen Varianten zusammen mit allen anderen Omikron-Subtypen als »besorgniserregend« ein.

 


Schutz bei Omikron sinkt einige Monate nach Booster

Qulle: Pharmarzeutische Zeitung, 25.04.2022

 

Der nach einer Auffrischimpfung mit der Biontech/Pfizer-Vakzine Comirnaty® zunächst hohe Schutz gegen Klinikeinweisungen und Besuche in der Notaufnahme bei Omikron verringert sich nach neuen Studiendaten bereits nach einigen Monaten. Das geht aus einer im Fachjournal »The Lancet Respiratory Medicine« veröffentlichten Untersuchung aus Südkalifornien hervor. »Covid-19-Auffrischimpfungen mit Pfizer/Biontech verbessern den Schutz gegen Omikron signifikant, obwohl dieser Schutz nach drei Monaten gegen Besuche in der Notaufnahme und sogar gegen Krankenhausaufenthalte nachzulassen scheint«, resümierte die Hauptautorin der Studie, die Epidemiologin Dr. Sara Y. Tartof vom Gesundheitskonsortium Kaiser Permanente, laut Mitteilung. Eine gewisse Wirksamkeit blieb jedoch auch dann noch erhalten.

 


Omikron fächert sich weiter auf

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 22.04.2022

 

Sie haben sperrige Bezeichnungen wie etwa BA.4 und BA.5, XD, XE, XG und XM: Das RKI listet nun einige neue SARS-CoV-2-Varianten im neuesten Wochenbericht. Mehrere der recht neuen Omikron-Sublinien und Mischvarianten seien bisher relativ selten oder gar nicht in Deutschland gefunden worden. Von der Linie BA.5 seien mit Stand 18. April insgesamt 25 Proben nachgewiesen, heißt es im Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts von Donnerstagabend. Der Anteil in einer Stichprobe betrug demnach vorletzte Woche 0,2 Prozent. Aktuellere Werte gibt es noch nicht. BA.4 sei bislang nicht nachgewiesen worden. In Deutschland wird allerdings nur bei einem kleinen Anteil der positiven Proben das Erbgut entschlüsselt.

 

 


Leitfaden zur Anwendung von Paxlovid und Co.

Quelle: 22.04.2022

 

Mittlerweile stehen neben den präventiv gegen eine Coronainfektion schützenden Impfungen auch viele Medikamente als Therapieoption bei einer Erkrankung mit Covid-19 zur Verfügung. Nun gibt es eine Übersicht über die Anwendung dieser zentral beschafften Arzneimittel, deren Bezugswege und was sonst noch zu beachten ist: Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat für medizinische Fachkreise einen entsprechenden Leitfaden mit Hinweisen bereitgestellt. Seit einiger Zeit haben Ärzte auch die Möglichkeit, monokonale Antikörper oder oral einzunehmende Medikamente zur Behandlung von Covid-19-Patienten zu verschreiben. Diese Arzneimittel, unter anderem handelt es sich dabei um Präparate namens Veklury® (Remdesivir), Ronapreve® (Casirivimab/ Imdevimab ), Paxlovid™ (Nirmatrelvir/ Ritonavir) oder Lagevrio® (Molnupiravir), werden zentral vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) beschafft. Insbesondere Paxlovid und Lagevrio kommen bei Risikopatienten zum Einsatz und sollen helfen, bei diesen Patientengruppen einen schweren Covid-19-Verlauf zu verhindern.

 


Starke Empfehlung für Paxlovid bei Risikopatienten

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 22.04.2022

 

Die Covid-19-Leitlinie der Weltgesundheitsorganisation empfiehlt ab sofort, alle Corona-Infizierten mit dem höchsten Risiko für eine Krankenhauseinweisung mit Paxlovid™ zu behandeln. Zu Patienten mit dem höchstem Risiko, dass sich aus leichtem Covid-19 eine schwere Infektion entwickelt, gehören laut WHO ungeimpfte Personen, ältere Menschen sowie immunsupprimierte Patienten. Sie sollten so schnell wie möglich, wenn eine Covid-19-Erkrankung auftritt, mit der Kombination aus Nirmatrelvir und Ritonavir (Paxlovid™ von Pfizer) behandelt werden. Dabei handelt es sich um eine »starke« Empfehlung.

 


Myokarditis-Risiko nach Covid-Impfung ist gering

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 21.04.2022

 

Das Risiko für eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach der Corona-Impfung ist laut einer Studie aus vier nordeuropäischen Ländern gering. Das höchste, aber immer noch geringe Risiko hätten im Vergleich aller Gruppen Jugendliche und Männer zwischen 16 und 24 Jahren nach der zweiten Impfung. Das Autorenteam um Rickard Ljung vom Karolinska Institut in Stockholm hatte Daten von 23 Millionen Menschen analysiert und die Ergebnisse im Fachjournal »JAMA Cardiology« veröffentlicht. Die Forscher bezeichnen Herzmuskelentzündungen als selten in der Studienkohorte und auch unter jungen Männern.

 


Zweite Boosterung laut Experten nicht zwingend für alle

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 21.04.2022

 

Soll man sich ein viertes Mal gegen Covid-19 impfen lassen? Wie lange hält der Impfschutz? Und müssen wir für den kommenden Winter Schlimmes befürchten? Diese Fragen standen im Zentrum einer Diskussionsrunde, die vom Science Media Center für Journalisten organisiert wurde. Die PZ war dabei. Die Antworten der befragten Expertinnen und Experten waren differenziert, aber machten durchaus Mut. Zwar sind in Deutschland immer noch zu wenige Menschen ausreichend geimpft (derzeit haben 76 Prozent der Bevölkerung zwei Dosen und knapp 60 Prozent drei Dosen erhalten). Damit stehen jedoch bereits auch Millionen Menschen vor der Frage, ob sie sich ein viertes Mal impfen lassen sollen. Denn vielfach wird angenommen, dass der Impfschutz schnell nachlässt – ein Eindruck, der durch die große Zahl an Durchbruchinfektionen noch gestärkt wird.