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Letzte aktualiesierung 09.06.2021
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 05.06.2021
Die derzeit verfügbaren Impfstoffe induzieren eine systemische IgG-Antwort, die exzellent die Erkrankung Covid-19 verhindert. Vor einer SARS-CoV-2-Infektion schützen sie jedoch weniger. Die Hoffnung liegt hier auf nasal applizierten Impfstoffen, die eine mukosale Immunität in den Schleimhäuten des oberen Respirationstrakts über IgM induzieren sollen – auch gegen resistentere Virusvarianten. Auf dem Weg zu einer sterilen Immunität, die auch vor der Infektion schützt, ist einem Team um Erstautor Zhiqiang Ku vom UT-Health Texas Therapeutics Institute in Houston ein großer Schritt gelungen: Die Forscherinnen und Forscher konnten zeigen, dass IgM-Antikörper, die Mäusen nasal appliziert wurden, deutlich stärker am S-Protein von SARS-CoV-2 binden als die homologen IgG-Antikörper, die bei einer intramuskulösen Impfung gebildet werden.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.06.2021
Hof, 04.Juni 2021 – Ende letzten Jahres hatte das bayerische Wissenschaftsministerium die Beteiligung der Hochschule Hof an der großen bayerischen Begleitstudie zur Wirksamkeit der SARS-CoV-2-Impfung bekanntgegeben. Ein wesentliches Ziel der an CoVaKo-2021 beteiligten Forscherinnen und Forscher ist es, den Infektionsverlauf bei den Geimpften zu analysieren, die trotz der Impfung eine Infektion durchmachen. Am Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof (iisys) sind die Vorarbeiten umgesetzt worden. Prof. Dr. Beatrix Weber und Prof. Dr. Jörg Scheidt informieren über den aktuellen Stand. -Die CoVaKo-Studie wird von den sechs bayerischen Universitätskliniken in Erlangen, München, Würzburg, Regensburg und Augsburg und in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) durchgeführt.
Quelle: Informtionsdienst Wissenschaft, 03.06.2021
Die erste Phase der großangelegten Studie der Universitätsmedizin Magdeburg (SeMaCo) ist abgeschlossen und liefert wichtige Erkenntnisse zur Verbreitung des Corona-Virus, der Dunkelziffer und der Impfbereitschaft im Großraum Magdeburg. Die Universitätsmedizin Magdeburg hat im Frühjahr 2021 bei insgesamt 2.138 Blutspender:innen aus dem Großraum Magdeburg eine Blutprobe entnommen und auf Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus untersucht. Das Forscherteam um die Professoren Dr. Achim Kaasch, Leiter des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (IMMB), Dr. Hans-Gert Heuft, Leiter des Institutes für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie mit der Blutbank (ITIB) und Dr. Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Institutes für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG) hat die vorläufigen Ergebnisse der ersten Studienphase heute gemeinsam mit der Dekanin der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. Daniela Dieterich und Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann vorgestellt.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 03.06.2021
Unter dem Projekttitel „PlasmaplusCorona (PPC) - Plasmabasierte Desinfektion des Respirationstraktes zur Senkung der SARS-CoV-2-Viruslast in vitro und in vivo“ forscht das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in Greifswald zusammen mit dem Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum (FZB), sowie dem Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI) Hamburg an einer technischen Lösung zur lokalen Behandlung des Virus-infizierten Atemtraktes. Projektziel ist eine plasmabasierte technische Lösung zur lokalen Behandlung des Atemtraktes, die später zu einem Medizinprodukt weiterentwickelt werden kann. Am 2. Juni 2021 findet ein virtuelles Kick-off-Meeting zum Start eines dreijährigen Forschungsprojektes zur Bekämpfung von SARS-CoV-2 im Mund- und Nasen-Rachenraum unter Einsatz physikalischer Plasmen statt. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 2 Mio. EUR gefördert.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 01.06.2021
Wie lange hält die Schutzwirkung einer Impfung an? Wie gut wirken die Impfstoffe gegen die Varianten? Und wann ist mit einer sterilen Immunität zu rechnen? Antworten auf diese Fragen gab es im Vortrag von Professor Dr. Theo Dingermann beim Pharmacon@home. Derzeit sind in Deutschland vier Covid-19-Impfstoffe verfügbar, startete Dingermann, Senior Editor der Pharmazeutischen Zeitung und Chefredakteur der wissenschaftlichen Zeitung »Die Pharmazie«. Zum einen die beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer (Comirnaty®) und Moderna sowie die beiden Vektorvakzinen von Janssen (Johnson & Johnson) und Astra-Zeneca (Vaxzevria®). Zudem stünden weitere in den Startlöchern wie der chinesische Impfstoff CoronaVac der Firma Sinovac, der inaktivierte SARS-CoV-2-Viren als Antigene nutzt, sowie der russische Vektorimpfstoff Sputnik V. »Das ist ein sehr interessanter Impfstoff«, sagte der Referent. Darüber hinaus seien auch die ersten proteinbasierten Impfstoffe, allen voran der Impfstoff NVX-CoV2373 von Novavax, in Phasen der klinischen Prüfung. Alle drei sowie der mRNA-Impfstoff CVnCoV von Curevac befinden sich bereits im Rolling-Review-Verfahren der Europäischen Arzneimittelagentur.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.05.2021
Vektorimpfstoffe transportieren die genetische Information für ein Antigen in Form von DNA. Diese wird im Zellkern gespleißt. Dabei können gefährliche Proteinvarianten entstehen, die womöglich Thrombosen verursachen können. Thrombotische Ereignisse zählen zu den großen Problemen, die zum einen bei schweren Covid-19-Verläufen, zum anderen aber auch infolge einer Impfung mit vektorbasierten Impfstoffen auftreten können. Für Thrombosen, die mit einer Throbozytopenie assoziiert sind und die früh im Verlauf der Krankheit oder kurz nach einer Impfung mit den Covid-19-Impfstoffen von Astra-Zeneca und Janssen auftreten können, wurde kürzlich von der Gruppe um Professor Dr. Andreas Greinacher vom Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald eine plausible Erklärung postuliert: In Analogie zu einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT) prägte die Greinacher-Gruppe für diese Impfnebenwirkung den Begriff »Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie (VITT)«.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.05.2021
Am Mittwoch hatten Ulmer Forscher gemeldet, relativ hohe Mengen diverser Proteine in Vaxzevria®, dem Impfstoff von Astra-Zeneca, gefunden zu haben und diese mit den Nebenwirkungen in Zusammenhang gebracht. Was meinen andere Experten dazu? Ein Team um den Gentherapie-Experten Professor Dr. Stefan Kochanek von der Universitätsmedizin Ulm hatte den Protein-Gehalt von drei Chargen des vektorbasierten Impfstoffs Vaxzevria® von Astra-Zeneca quantitativ und qualitativ untersucht und darüber diese Woche in einer Pressemitteilung berichtet. Dabei hatten sie die Proteinmengen zwischen dem Covid-19-Impfstoff und einem Adenovirus-Vektor aus ihrem Labor verglichen. Sie fanden deutlich mehr Proteine als durch den reinen Vektor erklärbar ist, darunter auch sogenannte Hitzeschock-Proteine. Diese Proteine werden normalerweise vermehrt bei Fieber und Infektionen im Körper exprimiert und spielen eine wichtige Rolle bei der Faltung und Stabilisierung anderer Proteine. Die Ulmer Forscher haben die Hypothese aufgestellt, dass die zusätzlichen Proteine im Impfstoff (neben den gewünschten viralen Proteinen, die als Antigene fungieren) für dessen Reaktogenität, also die kurzfristigen Nebenwirkungen mit verantwortlich sein könnten oder gar auch für die sehr seltenen schweren thrombotischen Ereignisse. Kochanek und Kollegen sprechen sich in jedem Fall dafür aus, dass Herstellungsverfahren in Bezug auf eine bessere Aufreinigung zu optimieren.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.05.2021
Die Europäische Arzneimittelagentur EMA spricht sich dafür aus, den Covid-19-Impfstoff Tozinameran (Comirnaty®) von Biontech und Pfizer bei 12- bis 15-Jährigen zuzulassen. Die Zustimmung der EU-Kommission gilt als Formsache. Comirnaty, der mRNA-Impfstoff von Biontech und Pfizer zum Schutz vor Covid-19, ist bereits für Personen ab 16 Jahren zugelassen. Nachdem die Hersteller Wirksamkeit und Sicherheit der Vakzine in einer Studie mit 12- bis 15-Jährigen zeigen konnten, wird die Zulassung nun auf diese Altersgruppe ausgedehnt. Aus Sicht der EMA überwiegt der Nutzen der Impfung auch bei jüngeren Jugendlichen die Risiken. Diese Entscheidung war allgemein erwartet worden. Die Studie mit 2260 Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren zeigte, dass die Immunantwort der Teilnehmer auf die Impfung mit der von 16- bis 25-Jährigen vergleichbar war. Für die Wirksamkeitsberechnung konnten 2000 Probanden berücksichtigt werden. Sie ergab rechnerisch eine Schutzwirkung von 100 Prozent, weil von den geimpften Jugendlichen später keiner an Covid-19 erkrankte, während es in der Placebogruppe mit 978 Teilnehmern 16 Covid-19 Fälle gab. Die EMA weist jedoch darauf hin, dass die tatsächliche Schutzwirkung zwischen 75 und 100 Prozent liegen kann.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.05.2021
Schwere COVID-19-Krankheitsverläufen gehen mit einem entgleisten Immunsystem einher, wobei große Mengen immunologischer Botenstoffe freigesetzt werden. Entgegen bisheriger Annahmen spielen bei diesen Prozessen Immunzellen der angeborenen Immunantwort offenbar keine relevante Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt die von Prof. Zoe Waibler und Dr. Martina Anzaghe geleitete Forschungsgruppe des Paul-Ehrlich-Instituts und die Gruppe von Prof. Georg Kochs, Universitätsklinik Freiburg. Untersucht wurde der Einfluss einer SARS-CoV-2-Infektion auf wichtige Akteure des angeborenen Immunsystems. Über die Ergebnisse berichtet Frontiers in Immunology in seiner Online-Ausgabe vom 26.05.2021. Das Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert primär spezialisierte Zellen der Lunge (Pneumozyten) und Makrophagen, Zellen des angeborenen Immunsystems. Eine hohe SARS-CoV-2-Viruslast ist stark mit einer überschießenden Freisetzung immunologischer Botenstoffe (Zytokinsturm) assoziiert. Ein Zytokinsturm bedeutet für die betroffene Person eine schlechte Prognose für den Verlauf der Erkrankung: Bei kritisch kranken COVID-19-Patient:innen sind die Spiegel vieler Zytokine, u.a. auch eines der wichtigsten entzündungsfördernden Zytokine, des Interleukin-6 (IL-6) deutlich erhöht.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 25.05.2021
Herzstiftung hat COR-101-Wirkstoffentwicklung gegen Covid-19 mitgefördert. Der Antikörperwirkstoff COR-101 gegen Covid-19 wird seit dem 21. April 2021 an hospitalisierten Patientinnen und Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, erprobt. Das gab das Universitätsklinikum Tübingen, das die klinische Studie koordiniert, bekannt. Die Deutsche Herzstiftung hat die Entwicklung von COR-101 durch das Corona-Antikörper-Team (CORAT) mit dem Forschungsprojekt „Menschliche monoklonale Antikörper gegen SARS-CoV-2 zur Prophylaxe gegen Covid-19 - Unterstützung der Entwicklung“ mit 50.000 Euro unterstützt (Forschungs-Video unter www.youtube.com/watch?v=nCV0NytOLLs). Das Projekt wurde von Prof. Dr. Stefan Dübel, Leiter der Abteilung Biotechnologie der Technischen Universität Braunschweig, und seinem Kollegen Prof. Dr. Michael Hust initiiert. „Wir gratulieren den CORAT-Forschern zu diesem wichtigen Schritt der Erprobung des Antikörpermedikaments an ersten Covid-19-Patienten“, betont Prof. Dr. med. Dietrich Andresen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dies könne, so der Kardiologe, ein weiterer wichtiger Baustein in der Bekämpfung von SARS-CoV-2 werden. „Mit den ersten Tests deuten sich Perspektiven für eine klinische Anwendung an. Ob die Antikörpertherapie auch bei Herz-Kreislauf-Patienten wirkt, müssen die klinischen Tests noch zeigen.“
Quelle: 26.05.2021
Was im letzten Jahr als vorläufige Auswertung von Labordaten begann, ist zu der bisher größten Untersuchung von Viruslasten bei SARS-CoV-2 geworden: Ein Forschungsteam der Charité – Universitätsmedizin Berlin um Prof. Dr. Christian Drosten hat für mehr als 25.000 COVID-19-Fälle die Menge des Viruserbguts in der PCR-Probe bestimmt und daraus die Ansteckungsfähigkeit der positiv getesteten Personen abgeschätzt. Die im Fachmagazin Science* veröffentlichte Arbeit vermittelt eine Vorstellung zur Infektiosität von Patientinnen und Patienten verschiedenen Alters und unterschiedlicher Symptomschwere. Sie liefert außerdem neue Erkenntnisse zur Variante B.1.1.7. Dem R-Wert zufolge steckt eine mit SARS-CoV-2 infizierte Person im Schnitt etwa drei bis fünf andere Menschen an. Aus dieser epidemiologischen Beobachtung lässt sich allerdings kaum ableiten, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung im individuellen Fall oder in bestimmten Gruppen der Bevölkerung ist: Abseits von räumlichen und sozialen Gegebenheiten können verschiedene Menschen beispielsweise unterschiedlich stark ansteckend sein oder Viruspartikel über einen kurzen oder langen Zeitraum ausscheiden.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 24.05.2021
Wissenschafter*innen der Griffith University in Brisbane waren daran beteiligt, eine vielversprechende siRNA Therapie zur Beandlung von COVID-19 zu entwickeln. Ein internationales Team von Wissenschaftlern des Menzies Health Institute Queensland (MHIQ) an der Griffith University und City of Hope, einem Forschungs- und Behandlungszentrum für Krebs, Diabetes und andere lebensbedrohliche Krankheiten in den USA, hat eine experimentelle direkt wirkende antivirale Therapie zur Behandlung von COVID-19 entwickelt. Herkömmliche Virostatika reduzieren die Symptome und helfen den Menschen, früher zu genesen. Beispiele hierfür sind Tamiflu®, Zanamivir und Remdesivir. Dieser antivirale Ansatz der nächsten Generation verwendet eine gen-silencing RNA-Technologie namens siRNA (small-interfering RNA), um das Genom des Virus direkt anzugreifen, wodurch das Virus an der Replikation gehindert wird, sowie Lipid-Nanopartikel, die an der Griffith University und City of Hope entwickelt wurden, um die siRNA in die Lunge zu bringen, dem kritischen Ort der Infektion.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 21.05.2021
Die Corona-Pandemie hat nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens zwei bis drei Mal so viele Leben gekostet wie offiziell gemeldet. Bisher wurden weltweit rund 3,4 Millionen Todesfälle an die WHO übermittelt. Zusätzlich gebe es viele nicht registrierte Tote sowie Menschen, die an indirekten Folgen der Pandemie gestorben seien, sagten Experten der UN-Behörde am Freitag in Genf. Die WHO veröffentlichte auch ihre erste Schätzung der Übersterblichkeit für das Jahr 2020, die der Pandemie zugerechnet werden kann. Demnach starben drei Millionen Menschen – 1,2 Millionen mehr als die offizielle Statistik. Die Schätzung enthält auch diejenigen, die wegen der Überlastung der Gesundheitssysteme, wegen sozioökonomischer Folgen der Corona-Krise oder wegen psychischen Problemen im Zusammenhang mit der Pandemie verstarben.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 20.05.2021
Es gibt weitere Hinweise, dass Patienten mit Long-Covid-Symptomen von einer Impfung gegen SARS-CoV-2 profitieren könnten. Das Long-Covid-Syndrom ist weiterhin schwer fassbar. Wann beginnt es, welche Symptome gehören dazu und wie sind die Besserungschancen? Betroffene klagen zum Beispiel Wochen nach der abgeklungenen SARS-CoV-2-Infektion über ständige Müdigkeit bis hin zu chronischer Fatigue, Kurzatmigkeit, Muskelschwäche und Schmerzen. Hier ist vieles noch unklar, vor allem zur Behandlung. Diskutiert wird seit Verfügbarkeit der Covid-19-Impfung, ob diese Long-Covid-Betroffenen eher schadet oder nützt. Eine erste Studie dazu erschien bereits im März. Eine neue Befragung von rund 900 Betroffenen weist nun auf einen Nutzen hin. Nach Angaben der beteiligten britischen Selbsthilfeorganisation LongCovidSOS ist es die bislang größte Analyse ihrer Art.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 20.05.2021
Eine neue Studie zeigt, dass Gesichtsmasken die Reproduktionszahl von COVID-19 effektiv senken und warum sich ihre Wirksamkeit in virusarmer und virusreicher Umgebungsluft unterscheidet. Maske nicht vergessen‘ – auch wenn die meisten Menschen sich dessen inzwischen wie selbstverständlich vergewissern, gibt es selbst unter Fachleuten unterschiedliche Auffassungen über die Wirksamkeit von Gesichtsmasken. Ein internationales Team um Forschende des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz zeigt nun anhand von Beobachtungsdaten und Modellrechnungen, unter welchen Bedingungen und wie Masken dazu beitragen, das individuelle Ansteckungsrisiko für COVID-19 zu reduzieren und die Corona-Pandemie einzudämmen. Demnach hilft in den meisten alltäglichen Situationen sogar eine einfache OP-Maske effektiv, das Risiko zu verringern. In Umgebungen mit hoher Viruskonzentration in der Luft, insbesondere im medizinischen Umfeld und in dicht besetzten Innenräumen sollten jedoch Masken mit höherer Wirksamkeit (N95/FFP2) genutzt und mit weiteren Schutzmaßnahmen wie intensiver Lüftung kombiniert werden. Gesichtsmasken gehören zu den einfachsten, am leichtesten einsetzbaren und effektivsten Maßnahmen gegen die Übertragung infektiöser Atemwegserkrankungen durch die Luft. Dennoch wurde ihre Wirksamkeit gegen die Übertragung von SARS-CoV-2 vielfach diskutiert und angezweifelt. Einige frühere Studien zeigten, dass Masken unter gewissen Bedingungen wenig wirksam sind. Andere fanden eine hohe Wirksamkeit. Eine schlüssige Begründung und Klärung der scheinbaren Widersprüche fehlte bisher.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 20.05.2021
Mit einer neuen Studie wollen britische Forscher die Effektivität einer Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus prüfen. Dabei sollen insgesamt sieben verschiedene Impfstoffe als Booster getestet werden. Die ersten Ergebnisse werden im September erwartet, teilte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock am Mittwoch in London mit. Die Daten dieser Studie könnten dazu beitragen, die Pläne für das Auffrischungsprogramm im Laufe dieses Jahres zu gestalten. Damit solle den am stärksten gefährdeten Menschen über den Winter der bestmögliche Schutz garantiert werden. Die 2886 Probanden erhielten die Booster-Impfung frühestens zehn bis zwölf Wochen nach der zweiten Dosis, betonte das Ministerium. Dabei könnten Teilnehmer auch einen anderen Impfstoff erhalten als den, den sie bei den ersten beiden Impfungen bekommen haben. Zum Einsatz kommen sollen die Covid-19-Impfstoffe von Astra-Zeneca, Biontech/Pfizer, Moderna, Novavax, Janssen, Curevac und Valneva. Allerdings sind die Vakzinen von Novavax, Valneva und Curevac bislang noch nirgendwo zugelassen. Der Start der Studie ist bereits für Anfang Juni geplant, dann will Minister Hancock seine G7-Kollegen zu einem persönlichen Treffen in der Universitätsstadt Oxford empfangen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 20.05.2021
In den vergangenen Monaten breitete sich die deutlich ansteckendere Corona-Variante, die in Großbritannien entdeckt worden war, massiv in Deutschland aus. Droht sich das mit der in Indien entdeckten Mutante zu wiederholen? Der Anteil der als besorgniserregend eingestuften Corona-Variante aus Indien an untersuchten Proben in Deutschland ist weiter relativ gering. Das Robert-Koch-Institut (RKI) beziffert ihn in einem Bericht vom Mittwochabend für die Woche vom 3. bis 9. Mai auf 2 Prozent. In der Woche zuvor lag er bei 1,5 Prozent. Unterdessen legte der Anteil der Südafrika-Variante B.1.351 laut Bericht nach längerer unauffälliger Entwicklung von 1 auf 3 Prozent zu. Die Dominanz der in Großbritannien entdeckten Variante B.1.1.7 schwächte sich entsprechend etwas ab – von mehr als 90 auf nun 87 Prozent. Der Anteil der indischen Variante sei geringer als in Großbritannien, wo sie aktuell in etwa 6 Prozent der untersuchten Proben gefunden werde, schreibt das RKI. Befürchtet wird, dass sie ansteckender sein könnte als bisherige Varianten. Auch könnte sie die Wirksamkeit der Impfung schwächen. Was man beobachte, sei «eine leichte Einschränkung, aber kein vollständiges Versagen der Impfungen», sagte die Virologin Sandra Ciesek kürzlich im NDR. Experten betonten in den vergangenen Wochen, es gebe anhand der bisherigen Datenlage noch eine Reihe von Unsicherheiten.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 19.05.2021
Welchen Effekt die Boosterung des Vektorimpfstoffs Vaxzevria® von Astra-Zeneca mit einem mRNA-Impfstoff wie Comirnaty® hat, ist momentan noch wenig erforscht. Erste Zwischenergebnisse einer Studie aus Spanien zeigen, dass das Konzept trägt. Seit Anfang April empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für unter 60-Jährige, nach einer Erstimpfung mit Vaxzevria die Grundimmunisierung gegen SARS-CoV-2 mit einem mRNA-Impfstoff zu komplettieren. Hintergrund ist das zwar sehr kleine, aber reale Risiko für durch die Impfung bedingte Hirnvenenthrombosen, das insbesondere bei Jüngeren gegenüber dem Erkrankungsrisiko an Covid-19 schwerer wiegt als bei Älteren. Ungewöhnlich war allerdings, dass die STIKO diese weitreichende Empfehlung aussprach, obwohl eine einschlägige Evidenz für ein solches heterologes Impfschema noch fehlte. Die Basis bildeten lediglich tierexperimentelle Studien und die Erfahrung aus anderen Impfstoffentwicklungen, die darauf hindeuten, dass das Mischen und Kombinieren von Impfstoffen sogar zu besseren Immunantworten führen könnte.
Quellen: Pharmazeutische Zeitung, 19.05.2021
Die EU wird den Vertrag über Covid-19-Impfstoffe mit Astra-Zeneca nicht verlängern. Gibt es dann eigentlich trotzdem noch genügend Astra-Zeneca-Impfdosen vor allem für die im Spätsommer oder sogar Herbst stattfindenden Zweitimpfungen? Das Bundesgesundheitsministerium zeigt sich optimistisch, obwohl Astra-Zeneca sich bislang kaum an die versprochenen Liefervereinbarungen hält. Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Europäische Union (EU) die Impfstoff-Verträge mit Astra-Zeneca nicht weiter verlängern will. Das kündigte der EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, Thierry Breton, bei einem französischen Nachrichtensender an. Konkret werde es über den Juni hinaus keine Neuauflage der Liefervereinbarungen geben, so der EU-Kommissar.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.05.2021
In einer aktuell in Lancet Respiratory Medicine erschienenen Übersichtsarbeit fasst die European Group on Immunology of Sepsis die wichtigsten Erkenntnisse der durch SARS-CoV-2 ausgelösten COVID-19-Erkrankung kritisch zusammen. Die von Wissenschaftlern aus Wien, Göttingen und Jena koordinierte Autoren-Gruppe versteht COVID-19 als eine neuartige virale Erkrankung mit einem ausgeprägten vaskulären Entzündungsanteil, die in schweren Verläufen durch eine fehlregulierte Immunantwort auf die virale Infektion gekennzeichnet ist. Gemeinsame PM des Universitätsklinikums Jena, des Ludwig Boltzmann Instituts für Experimentelle und Klinische Traumatologie in Wien und der Universitätsmedizin Göttingen Die seit anderthalb Jahren währende COVID-19-Pandemie hat einen beispiellosen Wettlauf um wissenschaftliche Erkenntnisse angestoßen, wie die Ansteckung zurückgedrängt und die Ausmaße und Folgen der Erkrankung begrenzt werden können. Die daraus entstehende Flut von wissenschaftlichen Daten nahezu aller biomedizinischen Fachdisziplinen ist selbst für Experten kaum noch beherrschbar. Es fällt zunehmend schwer, fundierte Erkenntnisse, vorläufige Befunde und Hypothesen auseinanderzuhalten – mit merklichen Folgen, auch was das Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft betrifft.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 17.05.2021
Der proteinbasierte Covid-19-Impfstoff der Unternehmen Sanofi und Glaxo-Smith-Kline hat in einer Phase-II-Studie gute Immunreaktionen in allen Altersgruppen induziert. Das melden die Unternehmen heute. Eine Phase-III-Studie soll in Kürze starten. Sanofi arbeitet zusammen mit dem Pharmaunternehmen Glaxo-Smith-Kline an einer rekombinanten adjuvantierten Vakzine gegen das Coronavirus. In einer Phase-II-Studie mit 722 Probanden induzierte der Impfstoffkandidat hohe Titer an neutralisierenden Antikörpern, die denen von Genesenen entsprachen. Die Zwischenauswertung der Studie ergab, dass bei 95 bis 100 Prozent nach der zweiten Impfdosis eine Serokonversion stattfand, also Antikörper gegen das Coronavirus gebildet hatten, melden die Unternehmen. Die Verträglichkeit und Sicherheit des Impfstoffkandidaten sei akzeptabel gewesen. Die Immunantworten seien bei jüngeren Probanden (zwischen 18 und 59 Jahren) tendenziell stärker ausgefallen als bei Älteren.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 17.05.2021
Wie lange sind neutralisierende IgG-Antikörper nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung stabil? Laut aktuellen Studien ist dies offenbar deutlich länger der Fall, als zu Beginn der Pandemie angenommen wurde. In einer aktuellen Studie, die in »Transboundary and Emerging Diseases« publiziert wurde, beschreiben Sissy Therese Sonnleitner und Kollegen von der Abteilung für Hygiene und medizinische Mikrobiologie der medizinischen Universität Innsbruck, dass neutralisierende Antikörper bei der Mehrzahl untersuchter Covid-19-Rekonvaleszenten auch nach bis zu zehn Monaten noch gut nachweisbar waren. Konkret ließen sie sich in dieser Studie mithilfe eines enzymgekoppelten Neutralisationstests bei 77,4 Prozent der 34 eingeschlossenen Probanden nach knapp einem Jahr immer noch sehr gut detektieren.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 14.05.2021
Lange dauert es wohl nicht mehr, bis es neben den Impfstoffen auch maßgeschneiderte Arzneistoffe gegen Covid-19 gibt. Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz rechnet mit ersten verfügbaren Kandidaten spätestens Ende des Jahres. Zur Bekämpfung der Pandemie seien Impfstoffe unverzichtbar. »Zugleich brauchen wir aber wirksame und sichere Arzneimittel, um schwer erkrankten Covid-19-Patienten zu helfen«, konstatierte der pharmazeutische Chemiker am Mittwoch beim Webcast von Pharma4u und PZ. Die Erfahrungen bei der Entwicklung antiviraler Substanzen in anderen Indikationen – Stichwort HIV/Aids beziehungsweise chronische Hepatitis C – hätten gezeigt, dass es entscheidend sei, zugleich wirksame Proteaseinhibitoren und Hemmstoffe jener Enzyme zu finden, die für die Vermehrung der Erbinformation der Viren in den Wirtszellen verantwortlich seien. Denn nur die Kombination beider Therapien, das heißt die gleichzeitige Hemmung der Protease und Polymerase, habe hier zum Ziel geführt.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 14.05.2021
Für viele, die einmal mit dem Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca geimpft wurden, steht bei der zweiten Dosis ein Wechsel auf einen mRNA-Impfstoff an. Was weiß man bislang zu den Impfreaktionen? Und in welchem Abstand sollte die zweite Impfung folgen? Erste Daten liegen vor. Aufgrund seltener, aber gravierender Nebenwirkung des Impfstoffs Vaxzevria® von Astra-Zeneca soll dieser nur noch bei Personen ab 60 Jahren eingesetzt werden. Anfang April stellte die Ständige Impfkommission (STIKO) in einer Empfehlung klar, dass unter 60-Jährige, die bereits Vaxzevria erhalten hatten, für die Komplettierung der Grundimmunisierung als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff erhalten sollen. Zur Verfügung stehen hier Tozinameran (Comirnaty®) von Biontech-Pfizer und mRNA-1273 von Moderna. Zu dem heterologen Impfregime sind noch einige Fragen offen, etwa in welchem Abstand die zweite Dosis erfolgen soll.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 12.05.2021
Wer sich gegen eine Covid-19-Impfung entscheidet, entscheidet sich aktiv für eine Coronavirus-Infektion. Das macht Professor Dr. Christian Drosten im NDR-Podcast deutlich. In den nächsten 18 Monaten werde die Bevölkerung durchimmunsiert sein. Der Virologe Professor Dr. Christian Drosten schätzt, dass die Bevölkerung in Deutschland ungefähr in den kommenden eineinhalb Jahren immun gegen das Coronavirus wird. Dies werde durch die Impfung oder durch natürliche Infektion geschehen, sagte der Wissenschaftler der Charité Berlin im Podcast »Coronavirus-Update« (NDR-Info) am Dienstag. »Dieses Virus wird endemisch werden, das wird nicht weggehen. Und wer sich jetzt beispielsweise aktiv dagegen entscheidet, sich impfen zu lassen, der wird sich unweigerlich infizieren.« Dagegen könne man nichts tun, da die Maßnahmen mit der Zeit immer weiter zurückgefahren würden.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 12.05.2021
Menschen mit rheumatischen Erkrankungen können und sollten sich gegen COVID-19 impfen lassen. Zwei in Deutschland durchgeführte Studien zeigen, dass die Impfung mit einer mRNA-Vakzine für Menschen mit Rheuma sicher ist und in der Regel gut vertragen wird. Auch kann nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) von einer guten Schutzwirkung ausgegangen werden. Jedenfalls legen das die Messungen der schützenden Antikörper nahe, die nach der Impfung von fast allen Rheumapatienten gebildet werden. Viele Menschen mit rheumatischen Erkrankungen haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Dies betrifft insbesondere Patienten mit einer durch sogenannte Basistherapeutika nicht ausreichend kontrollierten Erkrankung und bei längerfristiger und höher dosierter Behandlung mit Kortisonpräparaten. Bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 tragen diese Rheumapatienten ein erhöhtes Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken. Deshalb wurden Patienten mit rheumatischen Erkrankungen in der Impfreihenfolge der Gruppe 3 zugeordnet und können sich priorisiert impfen lassen. Unter Patienten und Ärzten gibt es jedoch Bedenken, berichtet DGRh-Präsident Professor Dr. med. Andreas Krause. „Viele sind in Sorge, dass die mit der Impfung verbundene Immunreaktion einen Krankheitsschub auslösen könnte“, erklärt der Experte, der als ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin am Immanuel Krankenhaus Berlin tätig ist. Verbreitet sei auch die Befürchtung, dass die das Immunsystem beeinflussenden Medikamente, die viele Rheumapatienten erhalten, die Bildung von schützenden Antikörpern gegen SARS-CoV-2 verhindern. Die bisherigen Erfahrungen mit mRNA-Impfstoffen widersprechen dem jedoch, betont Prof. Krause.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.05.2021
Kardiologen des Universitätsklinikums Heidelberg starten Studie / 192 Patienten werden eingeschlossen / Dank mobilem Magnetresonanztomographen zusätzliche MRT-Kapazitäten / Spezielle EKG-Diagnostik gekoppelt mit Künstlicher Intelligenz Wie wirkt sich eine COVID-19-Erkrankung im Langzeitverlauf auf die Herzgesundheit aus? Dieser Frage gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie Heidelberg in Kooperation mit der Klinik für Gastroenterologie jetzt im Rahmen einer klinischen Studie nach. 192 Patientinnen und Patienten, deren Erkrankung mindestens vier Monate zurückliegt, werden eingeschlossen. Die Teilnehmer werden mittels kontrastmittelfreier kardialer Magnetresonanztomographie (MRT) sowie einer 3D-Elektrokardiographie untersucht und ihre Krankheitsgeschichte sowie der Gesundheitszustand systematisch erfasst. „Mögliche Spät- und Langzeitfolgen von COVID-19 sind noch unzureichend verstanden, die Datenlage ist bislang noch zu gering “, sagt Studienleiter Prof. Dr. Norbert Frey, Ärztlicher Direktor der Klinik. „Betroffene haben ein großes Interesse an gezielten Nachuntersuchungen, die Untersuchungstermine für die Studie waren innerhalb kurzer Zeit ausgebucht.“ Dank einer Studien-Kooperation mit den Unternehmen medneo und Philips ist es gelungen, zusätzliche MRT-Kapazitäten zu schaffen – und zwar mithilfe eines hochmodernen mobilen MRT. In einem MRT-Trailer vor der Klinik wurden die Studienteilnehmer untersucht.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.05.2021
Inzwischen gibt es eine Vielzahl wirksamer Impfstoffe gegen das Sars-CoV-2-Virus. Eine wirksame Therapie hingegen gibt es nach wie vor nicht. Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, können Mediziner nur noch wenig ausrichten. Einem Team der Universität des Saarlandes und des Universitätsklinikums hat nun einen vielversprechenden Ansatz für eine medikamentöse Behandlung der Krankheit gefunden. Ihre Studie haben sie im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht. Die große Zahl wirksamer Impfstoffe, die in Rekordzeit gegen das Sars-CoV-2-Virus entwickelt wurden, lässt hoffen, dass die Welt das Virus bald einigermaßen in den Griff bekommen wird. Zumindest in den Industrieländern zeigen die großen Impfkampagnen inzwischen Wirkung. Das ist eine gute Nachricht für all jene, die noch nicht an Covid-19 erkrankt sind. Wer jedoch noch nicht geimpft ist – und das ist der Großteil der Weltbevölkerung – bzw. akut erkrankt ist, hat von den Erfolgen der Impfstoffentwicklung wenig. Eine wirksame medikamentöse Behandlung gibt es bisher nicht. Nun deutet eine präklinische Studie der Universität des Saarlandes und des Universitätsklinikums darauf hin, dass das Protein Alpha-1-Antitrypsin (AAT) gegen das Coronavirus wirksam sein könnte. AAT ist bereits zur Behandlung des Alpha-1-Antitrypsin-Mangels zugelassen, einer seltenen angeborenen Erkrankung,
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.05.2021
Seit Montag ist die SARS-CoV-2-Variante B.1.617, die in Indien immer häufiger auftritt, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als »besorgniserregende Variante« (VOC) eingestuft. Noch ist nicht viel über diese Variante bekannt, aber sie könnte zum Anstieg der Coronavirus-Infektionen in Indien beitragen, die nach Ansicht von Experten wahrscheinlich unterschätzt wird. Neben den Virusvarianten B.1.1.7 (England), P.1 (Brasilien), B.1.351 (Südafrika), sowie B.1.427 und B.1.429 (Kalifornien) wurde von der WHO nun auch die indische Variante B.1.617 zur »Variant of Concern« erklärt. Das gab die leitende WHO-Wissenschaftlerin Maria Van Kerkhove am Montagabend bekannt. »Vorliegende Informationen weisen auf eine erhöhte Übertragbarkeit« dieser SARS-CoV-2-Variante hin, sagte Van Kerkhove gegenüber dpa. Und sie ergänzte, dass nach vorläufigen Studienergebnissen zudem das menschliche Immunsystem weniger stark auf diese Variante reagiere.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.05.2021
Das US-Unternehmen Novavax arbeitet an einem Kombiimpfstoff, der gegen das Coronavirus und die saisonale Grippe schützen soll. In Tierversuchen zeigte die Vakzine eine gute Wirksamkeit, heißt es in einer ersten Veröffentlichung. Ausrotten lässt sich das Pandemievirus SARS-CoV-2 wohl nicht mehr. Als wahrscheinlicher gilt, dass es sich zu einem harmloseren saisonalen Erreger entwickelt, der eine Art Erkältung verursacht. Dann könnten auch saisonale Auffrischimpfungen nötig werden. Für diesen Fall arbeitet das US-Unternehmen Novavax vor und entwickelt eine Kombination aus Corona- und Grippeimpfung. Letztere sollte ja in Risikogruppen auch jedes Jahr aufgefrischt werden. In einer Preprint-Publikation auf dem Server »BioRxiv« stellt ein Team um Michael Massare von Novavax die Vakzine und erste Ergebnisse aus Tierversuchen vor. Gegen Grippe entwickelte das Unternehmen eine quadrivalente Hämagglutinin (HA)-Nanopartikel-Vakzine (qNIV), die mit dem firmeneigenen Matrix-M™-Adjuvans auf Saponin-Basis adjuvantiert ist. Hergestellt wird das Antigen in rekombinanten Insektenzellen-Expressionssystemen. Der Grippeimpfstoff hat in Phase-I- bis -III-Studien gute Ergebnisse gezeigt, ist aber noch nicht zugelassen.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.05.2021
Als Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie (VITT) bezeichnen Ärzte das Krankheitsbild rund um die Hirnvenenthrombosen, die in extrem seltenen Fällen nach Gabe von Covid-19-Vektorimpfstoffen auftreten können. Wie behandeln? In einem Fallbericht aus den USA war das Hirudin-Analogon Bivalirudin erfolgreich. Die Mechanismen, die zu Hirnvenenthrombosen nach der Impfung führen können, ähneln den Mechanismen, die einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT) zugrundeliegen. Mediziner raten bei der Behandlung einer VITT vom Einsatz von Heparinen sicherheitshalber ab, obwohl Heparine in diesem Fall als Auslöser der VITT gar nicht in Betracht kommen. Theoretisch denkbar ist aber, dass Heparine mit dem Plättchenfaktor 4 reagieren und diese Komplexe dann von den Autoantikörpern im Zuge der VITT erkannt werden. Nachdem im Fachjournal »Blood« zuletzt Fallberichte zum erfolgreichen Einsatz des direkten Thrombin-Inhibitors Argatroban veröffentlicht wurden, gibt es nun in »Annals of Emergency Medicine« eine Fallstudie zum erfolgreichen Einsatz von Bivalirudin bei einer VITT-Patientin. Wie ein Team um Professor Dr. R. Todd Clark von der University of Colorado School of Medicine in Denver berichtet, gelang es bei der 40-jährigen VITT-Patientin mithilfe von Bivalirudin, Thromben in den Hirnvenen innerhalb von wenigen Tagen aufzulösen. Die Frau konnte bereits nach sechs Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. Zwar seien weitere Untersuchungen zur Wirksamkeit von Bivalirduin erforderlich, doch könnten die Ergebnisse dieses Falls die Entscheidungsfindung anderer Ärzte beeinflussen, die möglicherweise Heparin-Alternativen für Betroffene mit einer VITT auswählen müssen, so die Autoren in einer Pressemeldung.
Quelle: pharmarzeutische Zeitung, 11.05.2021
Die Corona-Impfung von Kindern und Jugendlichen gilt als immens wichtig – für ihren Schutz und das Erreichen der Herdenimmunität. Jetzt haben die USA den Impfstoff von Biontech und Pfizer für Zwölfjährige zugelassen. Die EU wird wohl bald folgen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Covid-19-Impfstoff des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zugelassen. Die bereits bestehende Notfallzulassung zur Verabreichung ab 16 Jahren sei entsprechend angepasst und erweitert worden, teilte die FDA am Montag mit. Anfang April hatten Biontech und Pfizer einen entsprechenden Antrag bei der Behörde eingereicht. FDA-Chefin Janet Woodcock sprach von einem wichtigen Schritt im Kampf gegen die Pandemie. »Die heutige Aktion ermöglicht es, eine jüngere Bevölkerung vor Covid-19 zu schützen, was uns der Rückkehr zu einem Gefühl der Normalität und der Beendigung der Pandemie näherbringt.« Eltern und Erziehungsberechtigte könnten sicher sein, dass die Behörde alle verfügbaren Daten streng und gründlich geprüft habe.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 10.05.2021
Vor einem Jahr etablierten Mitarbeitende des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein und Dresden unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM) das CRONOS-Register, um Auswirkungen von Covid-19 auf Schwangere und deren Neugeborene zu erfassen. Mittlerweile wurden von mehr als 2.000 Schwangeren in Deutschland Daten erhoben. Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen wissenschaftliche Empfehlungen für die Betreuung der Schwangeren, die auf das deutsche Gesundheitssystem abgestimmt sind. Mehr als 2.000 während der Schwangerschaft positiv auf SARS-CoV-2 getestete Frauen wurden in dem CRONOS-Register der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM) erfasst. Bereits sehr frühzeitig haben die Mediziner erkannt, dass für wissenschaftlich fundierte Behandlungsempfehlungen zum Umgang mit einer SARS-CoV-2-Infektion Daten aus Deutschland eine wichtige Voraussetzung sind. Das wenige Monate vorher von Prof. Dr. Ulrich Pecks und Prof. Dr. Mario Rüdiger etablierte Forschungsnetzwerk der DGPM bildete die optimale Voraussetzung. Innerhalb kürzester Zeit wurden ehrenamtlich die Voraussetzungen für das Register geschaffen, in dem mittlerweile mehr als 150 Kliniken in Deutschland registriert sind. In diesen Kliniken kamen 2020 insgesamt mehr als 180.000 Kinder und damit über 25 Prozent aller Neugeborenen in Deutschland zur Welt.
Quelle; Informationsdienst Wissenschaft, 10.05.2021
Bei der Infektion einer Zelle sorgt SARS-CoV-2 nicht nur dafür, dass die Wirtszelle neue Viruspartikel herstellt. Das Virus unterdrückt auch Abwehrmechanismen der Wirtszelle. Dabei spielt das Virenprotein nsP3 eine zentrale Rolle. Durch Strukturanalysen haben Forscher:innen der Goethe-Universität jetzt in Kooperation mit dem schweizerischen Paul-Scherrer-Institut herausgefunden, dass ein Abbauprodukt des Virostatikums Remdesivir an nsP3 bindet. Dies deutet auf einen weiteren, bislang unbekannten Wirkmechanismus von Remdesivir hin, der wichtig für die Entwicklung neuer Medikamente gegen SARS-CoV-2 und andere RNA-Viren sein könnte. Das Virostatikum Remdesivir wurde zur Störung eines wichtigen Schritts in der Vermehrung von RNA-Viren entwickelt, zu denen auch SARS-CoV-2 gehört: die Vervielfältigung des viruseigenen Erbguts. Es liegt als RNA-Matrize vor, mit der die Wirtszelle direkt Virenproteinen herstellt. Um die Produktion der eigenen Proteine jedoch zu beschleunigen, sorgen RNA-Viren für die Vervielfältigung der RNA-Matrize. Dazu nutzen sie ein bestimmtes, eigenes Protein (eine RNA-Polymerase), die von Remdesivir blockiert wird. Genau genommen erledigt das nicht Remdesivir selber, sondern eine Substanz, die in fünf Schritten aus Remdesivir gebildet wird, wenn Remdesivir in eine Zelle eindringt.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 07.05.2021
Rheuma, Darmentzündung und Schuppenflechte sind Beispiele für Erkrankungen, bei denen das Immunsystem falsch und überschießend reagiert und Betroffene einer intensiven Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten bedürfen. Wie gut solche Patientinnen und Patienten auf eine Corona-Impfung ansprechen, wurde nun von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums Immuntherapie (DZI; Sprecher: Prof. Dr. Markus F. Neurath und Prof. Dr. med. univ. Georg Schett) am Universitätsklinikum Erlangen untersucht. Ihre Studie zählt zu den weltweit ersten Forschungsarbeiten, die sich mit dieser Thematik befassen und Ergebnisse erbracht haben. Die Studie wurde nun in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Annals of the Rheumatic Diseases“ veröffentlicht. Die gute Nachricht zuerst: Die Corona-Impfung ist für Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen sogar verträglicher als für Gesunde. So kamen Reaktionen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Schüttelfrost oder Gelenkschmerzen bei Patienten mit Immuntherapien deutlich seltener vor als bei Gesunden. Mit diesem Studienergebnis können die Erlanger Experten das Gerücht entkräften, dass Patienten mit Rheuma, Darmentzündung und Schuppenflechte aufgrund ihres veränderten Immunsystems vielleicht eine überschießende Reaktion auf die Corona-Impfung erleiden. Fazit: Bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen spricht nichts gegen eine Corona-Impfung.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.05.2021
Auch Patienten, die infolge einer Organtransplantation mit Immunsuppressiva behandelt werden, können infolge einer Covid-19-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff schützende Antikörper entwickeln. Das zeigt jetzt eine Studie im Fachjournal »JAMA«. Nach wie vor sind längst nicht alle Fragen hinsichtlich des Einsatzes der Corona-Impfstoffe geklärt. Noch offen ist beispielsweise, wie Patienten, die nach einer Organtransplantation aggressiv mit Immunsuppressiva behandelt werden müssen, auf die Impfung reagieren. Jetzt liegen hierzu Daten vor. Die Autoren der aktuellen Publikation im »JAMA« um Brian J. Boyarsky von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore untersuchten 658 Transplantatempfänger, die zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 erhalten hatten. Über Daten zur Immunantwort nach der ersten Dosis von 396 Patienten war schon kürzlich ebenfalls im »JAMA« berichtet worden. Danach ließen sich 18 bis 25 Tage nach der ersten Dosis bei 98 Patienten (15 Prozent) Antikörpertiter nachweisen.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.05.2021
Die Zahl der natürlichen Killer-T-Zellen (NKT) im Blut eines Covid-19-Patienten gibt bereits früh im Krankheitsverlauf Aufschluss darüber, ob der Betroffene schwer erkranken wird. Dieser Biomarker könnte dabei helfen, die Therapie zu optimieren. Alter und bestimmte Vorerkrankungen sind bekanntlich Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf. Allerdings lassen sich daraus nur Wahrscheinlichkeiten ableiten: Nicht alle Patienten, bei denen das aufgrund von Risikofaktoren zu erwarten wäre, erkranken schwer und umgekehrt gibt es auch bei denjenigen, bei denen eigentlich mit einem milden Verlauf zu rechnen wäre, immer wieder schwere Verläufe. Um die Therapie zu optimieren, also beispielsweise Anti-SARS-CoV-2-Antikörperpräparate gezielt einsetzen zu können, bräuchte es einen Biomarker, der die Schwere des Verlaufs verlässlich vorhersagt.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.05.2021
Noch sind keine Spaltimpfstoffe zum Schutz vor Covid-19 zugelassen. Allerdings laufen etliche klinische Studien, um die Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser
Vakzintypen zu ermitteln. Ein Kandidat ist NVX-CoV2373 der Firma Novavax. Zu diesem Impfstoff wurden nun Wirksamkeitsdaten für die südafrikanische SARS-CoV-2-Variante B.1.351 publiziert.
Viele warten auf die Zulassung von Spaltimpfstoffen zum Schutz vor Covid-19. Ein Kandidat ist NVX-CoV2373 der Firma Novavax. Dabei handelt es sich um einen Nanopartikel-Impfstoff,
der gentechnisch hergestelltes Spike-Protein als Antigen enthält. Die Zulassung wird derzeit in der EU im Rahmen eines Rolling-Review-Verfahrens geprüft. Nachdem für den Impfstoff bereits eine gute Wirksamkeit gegen die britische SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7 gezeigt
worden war, stellte sich nun die Frage, wie dieser Impfstoff vor eine Infektion durch die südafrikanische SARS-CoV-2-Variante B.1.351 schützt.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.05.2021
Thrombosen, Gesichtsschwellungen, Herzentzündungen: Die Arzneimittelbehörden gehen gerade einigen Verdachtsfällen seltener, aber schwerer Nebenwirkungen nach. Heute gab es ein Update der EMA für alle vier zugelassenen Covid-19-Impfstoffe. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis bleibt positiv. Normalerweise tagt der Pharmakovigilanz-Ausschuss (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur EMA einmal im Monat, in letzter Zeit jedoch durchaus öfter. Grund sind die gemeldeten Verdachtsfälle schwerer Nebenwirkungen im zeitlichen Zusammenhang mit den Covid-19-Impfungen. Diese Woche stand ein reguläres Treffen an, doch ging es offensichtlich wieder nur um die Vakzinen. Die gute Nachricht: Das Nutzen-Risiko-Verhältnis bleibt für alle Corona-Impfstoffe positiv. Allerdings gibt es zum Teil Ergänzungen in den Produktinformationen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.05.2021
Schwere Verläufe von COVID-19 können nun frühzeitig entdeckt werden. Forschende der Universität Zürich haben den ersten Biomarker identifiziert, der zuverlässige Voraussagen ermöglicht. Patienten mit schweren Krankheitsverläufen können so bestmöglich versorgt werden. Die meisten Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren, erkranken nicht oder nicht gravierend. Ein Teil der Patientinnen und Patienten hingegen entwickelt einen sehr schweren, lebensgefährlichen COVID-19-Krankheitsverlauf. Sie müssen medizinisch intensiv betreut und künstlich beatmet werden. Für Betroffene endet die Infektion oft tödlich oder führt zu erheblichen gesundheitlichen Langzeitfolgen. Um solche Patienten frühzeitig zu erkennen und rasch zu behandeln, braucht es messbare Anhaltspunkte: prädiktive Biomarker, mit denen sich das Risiko für einen schweren Verlauf vorhersagen lässt.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 06.05.2021
Real-World-Daten aus Katar zeigen: Der Covid-19-Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer bietet auch vor den beiden als »Variants of Concern (VOC)« eingestuften SARS-CoV-2-Varianten B.1.1.7 und B.1.351 einen sehr guten Schutz. Zur Beurteilung der Wirksamkeit von Covid-19-Impfstoffen werden Real-World-Daten immer wichtiger. Solche Daten wurden jetzt aus Katar verfügbar, wo als Reaktion auf zwei schwere Infektionswellen die Massenimmunisierung stark vorangetrieben wurde. Sie sind besonders wertvoll, da zu diesem Zeitpunkt die kritischen Virusvarianten B.1.1.7 (britische Variante) und B.1.351 (südafrikanische Variante) in dem Land dominierten. Die beruhigende Nachricht aus Katar lautet, dass Tozinameran (Comirnaty®) von Biontech/Pfizer erstaunlich gut auch vor diesen zwei Varianten schützt.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 06.05.2021
Das US-Unternehmen Moderna legt als erstes Daten für eine Impfstoffanpassung vor: Die auf die südafrikanische Virusvariante angepasste Covid-19-Vakzinen mRNA-1273.351 ist effektiv und gut verträglich. Ende Februar gaben die beiden mRNA-Impfstoffhersteller Moderna und Biontech/Pfizer bekannt, dass sie Studien mit B.1.351-spezifischen Versionen ihrer Impfstoffe gestartet haben. Der Grund: Das Pandemievirus hatte Mutationen im Spike-Protein entwickelt, die die Impfwirkung herabsetzen können. Gerade die in Südafrika identifizierte Variante B.1.351 hat das Potenzial, sich der Immunantwort nach Impfung und nach vorheriger Infektion zu entziehen. Einige Impfstoffhersteller arbeiten daher an Anpassungen ihrer Covid-19-Impfstoffe.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 06.05.2021
Wissenschaftler der Universität Würzburg arbeiten an einem neuen Ansatz für eine Schluckimpfung gegen das SARS-Coronavirus-2. Sie basiert auf einem oralen Typhus-Impfstoff. In der klinischen Prüfung ist sie aber noch nicht. Schluckimpfungen haben theoretisch einige Vorteile gegenüber anderen Impfstoffen: Sie kommen ohne Spritze aus, sind entsprechend einfach zu applizieren und induzieren eine Immunschutz dort, wo er benötigt wird – nämlich auf den Schleimhäuten. Dort treffen Krankheitserreger als erstes auf den menschlichen Körper. Wenn sie dort erfolgreich bekämpft werden, kommt es erst gar nicht zu einer Infektion. Einige Arbeitsgruppen weltweit forschen daher an Vakzinen gegen SARS-CoV-2, die eine Schleimhautimmunität induzieren.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 05.05.2021
Forschende der Universität Ulm haben untersucht, wie das neue Coronavirus das menschliche Immunsystem unter seine Kontrolle bringt. In der Studie, die im Fachmagazin Cell Reports veröffentlicht wurde, zeigte sich aber auch, dass die Virusproteine nicht alle antiviral wirkenden Immunsignalwege komplett abschalten können. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vom Institut für Molekulare Virologie arbeiten nun daran, solche Schwachstellen von SARS-CoV-2 zu identifizieren, um das Virus durch gezielte Immunaktivierung zu bekämpfen. Das menschliche Immunsystem ist eigentlich gut gerüstet, um Angriffe von Krankheitserregern wie Viren und Bakterien erfolgreich abzuwehren. Trotzdem zwingt SARS-CoV-2 die Immunabwehr in die Knie. „Dafür sorgt ein ganzes Bataillon an Proteinen, dessen Auftrag darin besteht, anti-virale Signalwege zu blockieren, um so unser Immunsystem zu schwächen“, erklärt Dr. Konstantin Sparrer von der Universität Ulm. Der Wissenschaftler, der am Institut für Molekulare Virologie eine sogenannte BMBF-Nachwuchsgruppe leitet, widmet sich in seiner Forschung dem hochkomplexen Wechselspiel zwischen Virus und Wirt. Die Ulmer Forscher vom Institut für Molekulare Virologie um Dr. Konstantin Sparrer, Professor Frank Kirchhoff und Professor Jan Münch haben nun Proteine von SARS-CoV-2 systematisch auf ihre Wirkung auf das angeborene Immunsystem untersucht.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 05.05.2021
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie hat die Fälle von Sinus- und Hirnvenenthrombosen nach Covid-19-Impfung in Deutschland neu ausgewertet. Ihr Fazit: Das Risiko sei insgesamt sehr gering, aber Personen aller Altersklassen sollten umfassend darüber aufgeklärt werden, vor allem Frauen. Anfang April hatte die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) alle neurologischen Kliniken in Deutschland angeschrieben und gebeten, alle Fälle von zerebralen Sinus- und Hirnvenenthrombosen (CVT) sowie ischämischen und hämorrhagischen Schlaganfällen, die innerhalb eines Monats nach einer Covid-19-Impfung aufgetreten waren, mittels eines webbasierten Fragebogens zu melden. Die Ergebnisse der Auswertung wurden am Dienstag auf einem Preprintserver veröffentlicht.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.05.2021
Auch nach der Impfung mit dem Covid-19-Impfstoff von Janssen (Johnson & Johnson) sind in seltenen Fällen ungewöhnliche Thrombosen mit Thrombozytopenie aufgetreten. Die klinischen Merkmale der ersten Patientinnen aus den USA stellt ein Forscherteam nun im Journal »JAMA« vor. Es zeigen sich viele Parallelen zu den Impfkomplikationen von Vaxzevria® von Astra-Zeneca. Zerebrale Sinusthrombosen (CSVT) in Kombination mit Thrombozytopenie wurden in Europa nach der Gabe des Vektorimpfstoffs Vaxzevria® von Astra-Zeneca beobachtet. Die ungewöhnlichen Gerinnungsstörungen treten ausgesprochen selten auf, sind aber gefährlich. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung gilt als wahrscheinlich. Zugrunde liegt der Impfkomplikationeiner Hypothese zufolge eine Immunreaktion, die einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT) ähnelt. Dabei reagieren Antikörper auf das körpereigenen Signalmolekül Plättchenfaktor 4 (PF4), wodurch Thrombozyten aktiviert und die Gerinnungskaskade angestoßen wird.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 03.05.2021
Die deutschen gynäkologischen Fachgesellschaften haben sich heute dafür ausgesprochen, allen Schwangeren und Stillenden ein Impfangebot mit einem mRNA-basierten Corona-Impfstoff zu machen. Sie sollten aufgrund des erhöhten Covid-19-Risikos priorisiert werden. Bislang empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) nur Schwangeren mit Vorerkrankungen, das Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung abzuwägen und sich im Einzelfall impfen zu lassen. Eine Schwangerschaft war von Anfang an nicht unter den Kontraindikationen gelistet. Angesichts der Erfahrungen anderer Länder mit der Impfung sowie der stärker werdenden Evidenz zu den Gefahren einer SARS-CoV-2-Infektion für Mutter und Kind haben nun die verschiedenen deutschen gynäkologischen Fachgesellschaften und Arbeitsgemeinschaften heute eine eigene Empfehlung veröffentlicht, die der Pharmazeutischen Zeitung vorliegt. Beteiligt sind unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und der Berufsverband der Frauenärzte (BVF).
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 03.05.2021
Monoklonale Antikörper sollen schweren Covid-19-Verläufen entgegenwirken. Den Rahmen für den Einsatz dieser Arzneimittel hatte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im April festgezurrt. Arztpraxen können vor Ort mit den Präparaten behandeln. Sehr viel häufiger dürften sie ihren Patienten allerdings ein spezielles Krankenhaus empfehlen. Im Januar hatte die Bundesregierung viel Geld auf den Tisch gelegt und damit monoklonale Antikörper für die Behandlung von Covid-19-Patienten beschafft. 200.000 Dosen Bamlanivimab und eine Kombination aus Casirivimab plus Imdevimab standen damit für Deutschland bereit. Vor Kurzem gab das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zudem bekannt, dass mit Etesivimab noch ein drittes Antikörper-Präparat dazukommen soll.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 03.05.2021
Die ungewöhnlichen Fälle von Hirnvenenthrombosen im Zusammenhang mit einer Impfung mit Vaxzevria® haben für viel Unsicherheit gesorgt. Eine Assoziation mit der Impfung wird allgemein anerkannt. Allerdings ist eine solche Komplikation extrem selten. Spezialisten aus Hannover haben heute vorgestellt, wie sie fünf Patientinnen erfolgreich behandelt haben. Seit Mitte März 2021 werden aus Deutschland und anderen Ländern insgesamt sehr selten, aber immer wieder Fälle ungewöhnlicher Hirnvenenthrombosen nach einer Impfung mit dem Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca (Vaxzevria®) gemeldet. Erstaunlich schnell fanden Forscher aus Greifswald eine mögliche Ursache für die lebensbedrohliche Komplikation. Offensichtlich ähneln die Mechanismen, die zu Hirnvenenthrombosen führen, den Mechanismen, die einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT) zugrunde liegen. In Anlehnung an dieses Krankheitsbild wird die Impfnebenwirkung auch Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie (VITT) genannt. Ein Team um Professor Dr. Andreas Tiede von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) veröffentlichte jetzt im Fachjournal »Blood« seine detaillierten Erfahrungen in Diagnostik, Krankheitsverlauf und Therapie der gefährlichen Komplikation. Hierzu werteten sie fünf Fälle von VITT nach Exposition mit dem ChAdOx1-Impfstoff von Astra-Zeneca (AZD1222, Vaxzevria®) aus. Die Patientinnen kamen fünf bis elf Tage nach der ersten Impfung in die Klinik der Medizinische Hochschule Hannover. Das Spektrum der klinischen Manifestationen umfasste zerebrale Sinusthrombosen (CVST), splanchnische Venenthrombosen (SVT), arterielle zerebrale Thromboembolien und thrombotische Mikroangiopathien (TMA). Alle Patienten hatten eine Thrombozytopenie und deutlich erhöhte D-Dimer-Werte.
Quelle: Pharmerzeutische Zeitung, 30.04.2021
Fieber, Abgeschlagenheit oder ein »dicker Arm« sind als Folgen einer Covid-19-Impfung häufig. Betroffene können sich damit trösten, dass dies ein Zeichen für die gewünschte Immunreaktion ist. Der Umkehrschluss – ohne Nebenwirkung kein Impferfolg – stimmt aber nicht. Mögliche Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe sind in der gerade laufenden gigantischen Impfkampagne selbstverständlich immer ein Thema. Sofern es sich nicht gerade um schwerwiegende Reaktionen wie die potenziell tödlich verlaufenden Gerinnungsstörungen handelt, die nach der Gabe der Vektorimpfstoffe von Astra-Zeneca (Vaxzevria®) oder Janssen (Johnson & Johnson) beschrieben wurden, wertet so mancher Betroffene sie durchaus positiv. Leichtes Fieber, Abgeschlagenheit und Schmerzen an der Injektionsstelle gelten gemeinhin als Zeichen dafür, dass die mit der Impfung bezweckte Immunreaktion stattfindet und der Körper Antikörper bildet. Das stimme so jedoch nicht, betont Dr. Veenu Manoharan, Dozentin für Immunologie an der Cardiff Metropolitan University, in einem Beitrag auf der Plattform »The Conversation«. Sie erklärt darin den Unterschied zwischen angeborener und adaptiver Immunantwort und entkräftet damit die Befürchtung, dass ohne eine spürbare Impfreaktion auch keine Immunschutz infolge einer Impfung aufgebaut werde.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 30.04.2021
Schon bald werden auch Kinder ab zwölf Jahren mit dem Covid-19-Impfstoff Tozinameran (Comirnaty®) geimpft werden können. Einen entsprechenden Antrag auf Änderung der Zulassung in der EU haben die beiden Herstellerunternehmen heute eingereicht. Die Unternehmen Biontech und Pfizer melden, dass sie für ihren Impfstoff Comirnaty (BNT162b2) eine Anpassung der bedingten Marktzulassung bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) beantragt haben. Die Indikation für die Anwendung der Vakzine soll auf Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren erweitert werden. Bislang ist der mRNA-Impfstoff für Personen ab 16 Jahren zugelassen. Sobald die EMA die Änderung genehmigt, wird die angepasste bedingte Zulassung in allen 27 Mitgliedsstaaten der EU gültig sein, heißt es in der Mitteilung der Unternehmen. Die Prüfung eines Zulassungsantrags für Corona-Impfstoffe bei der EMA dauert in der Regel wenige Wochen. Ein entsprechender Antrag auf eine Änderung der Notfallzulassung in den USA sei bei der dortigen Arzneimittelbehörde FDA bereits Mitte April gestellt worden. Die Einreichung weiterer Änderungsanträge bei Zulassungsbehörden auf der ganzen Welt sei geplant.