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Letzte aktualiesierung 22.02.2021



Schrittweise Rückkehr von Zuschauern und Gästen - Ein integrierter Ansatz für Kultur und Sport

Quelle: PressePortal, 22.02.2021

 

Eine breit angelegte Initiative aus Experten und Wissenschaftlern sowie Kultur und Sport hat ein umfassendes Konzept vorgelegt, das die Teilnahme von Zuschauern und Gästen an kulturellen und sportlichen Veranstaltungen unter strengen Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen wieder ermöglichen könnte. Mit ihrem Konzept präsentieren die etwa 20 beteiligten Wissenschaftler und Experten sowie mehr als 40 Kultur- und Sportinstitutionen erstmalig einen branchenübergreifenden, datenbasierten Ansatz und damit einen differenzierten Beitrag zur Diskussion um angemessene Wege aus dem Lockdown. Das Konzept entstand unter Mitwirkung von namhaften Experten unter anderem aus den Fachbereichen Infektiologie und Virologie, Raumlufttechnik, Gesundheitsökonomie, Sportmedizin und Kultur sowie Rechtswissenschaften.


 

Astra-Zeneca-Impfstoff - Drei Monate Impfabstand besser als sechs Wochen
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 19.02.2021
Liegen drei Monate zwischen der ersten und der zweiten Impfung mit der Covid-19-Vakzine von Astra-Zeneca, liegt die Schutzwirkung deutlich höher als nach sechs Wochen. Die WHO hat ihre Empfehlung schon geändert. Heute erschienen die post hoc kombinierten Daten aus den Zulassungsstudien aus Großbritannien, Brasilien und Südafrika nach Begutachtung im Peer-Review-Verfahren im Fachjournal »The Lancet«. Eingeschlossen waren insgesamt 17.178 Probanden, von denen eine Hälfte zwei Dosen des Vektorimpfstoffs von Astra-Zeneca (entwickelt an der Universität Oxford) und die andere zwei Dosen Placebo erhalten hatte. Dabei lag das Impfintervall zwischen drei Wochen und drei Monaten.  Wie die Autoren berichten, lag die Schutzwirkung vor einer Covid-19-Erkrankung bei einer Immunisierung im Abstand von sechs Wochen bei 55 Prozent, während es bei einem Impfabstand von drei Monaten 81 Prozent waren. Interessanterweise erreichte man aber auch mit nur einer Impfung 22 Tage nach der Spritze bereits eine Schutzwirkung von 76 Prozent, die über die Zeit bis zur zweiten Dosis anhielt. Während hier in der Verumgruppe keine Hospitalisierungen oder Todesfälle aufgrund von Covid-19 auftraten, waren es in der Kontrollgruppe 15 Fälle.

Virusvarianten - RKI rechnet mit mehr Corona-Ausbrüchen
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 19.01.2021
»Wir stehen möglicherweise erneut an einem Wendepunkt«, sagte heute RKI-Präsident Lothar Wieler. Er rechnet mit mehr Ausbrüchen, auch bei jungen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern. Das Robert Koch-Institut rechnet in den kommenden Wochen mit mehr Corona-Ausbrüchen. »Der rückläufige Trend der letzten Wochen setzt sich offenbar nicht mehr fort«, sagte Präsident Lothar Wieler am Freitag. Die Fallzahlen stagnierten, in vielen Bundesländern sei ein Plateau entstanden. Doch das sei zu hoch. «Wir wissen noch nicht genau, ob die besorgniserregenden Varianten dabei eine Rolle spielen», sagte Wieler. Der Anteil der Variante B 1.1.7. steige jedoch rasant an. Deshalb erwarte er in den kommenden Wochen mehr Ausbrüche. »Auch unter jüngeren Menschen. Es werden auch mehr junge Erwachsene, Jugendliche und auch Kinder erkranken«, so Wieler. »Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Bekämpfung der Pandemie dadurch auch schwieriger wird.« Es werde schwieriger, das Ziel eines niedrigen Inzidenz-Niveaus zu erreichen. «Jede unbedachte Lockerung beschleunigt das Virus und wirft uns zurück. Dann stehen wir in ein paar Wochen genau wieder an dem Punkt, wo wir Weihnachten waren.»

PEI-Sicherheitsbericht - Keine Bedenken bei Astra-Zeneca-Impfstoff
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 19.02.2021
Im aktuellen Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts zu den Covid-19-Impfstoffen ist erstmals auch das Produkt von Astra-Zeneca aufgeführt. Die gemeldeten unerwünschten Reaktionen entsprechen demnach bislang den aus Studien bekannten. Es gebe kein »neues Risikosignal«. Auch nach negativen Erfahrungen von Geimpften haben die Behörden keine besonderen Bedenken gegen den Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca. »Das Nutzen-Risiko-Profil wird für alle drei Impfstoffe als weiterhin positiv bewertet«, berichtete das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am Donnerstag in Langen. Sowohl eigene Analysen als auch internationale Daten »weisen nicht auf ein neues Risikosignal hin«, heißt es in dem jüngsten Sicherheitsbericht zu Covid-19-Impfstoffen. In den vergangenen Tagen hatten sich Beschwerden von Geimpften über starke Reaktionen, Krankschreibungen und geplatzte Impftermine gehäuft. Das Mittel von Astra-Zeneca wurde als dritter verfügbarer Impfstoff erst am 30. Januar zugelassen - entsprechend wenige Berichte zu unerwünschten Wirkungen liegen dem PEI bislang vor. Bis 12. Februar wurden dem Institut 20 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen nach Verabreichung des Astra-Zeneca-Impfstoffs direkt gemeldet. Man habe aber Berichte aus Kliniken und Pflegeeinrichtungen bekommen, »in denen über vermehrte Krankmeldungen des mit dem Covid-19-Impfstoff.

 

Neue Daten aus Israel - Hohe Wirksamkeit von Biontech-Impfstoff nach erster Dosis
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 19.02.2021
Eine Studie in Israel bescheinigt dem Biontech/Pfizer-Impfstoff Tozinameran (Comirnaty®) eine hohe Schutzwirkung vor einer Covid-19-Erkrankung bereits nach der ersten Impfung. Wie das Scheba-Krankenhaus nahe Tel Aviv mitteilte, gab es unter 7214 Klinikmitarbeitern 15 bis 28 Tage nach der ersten Dosis 85 Prozent weniger symptomatische Infektionen als Ungeimpfte. Die Zahl aller Infektionen, inklusive der asymptomatischen, ging um 75 zurück. Die Ergebnisse wurden am Freitag im medizinischen Fachblatt «The Lancet» publiziert. «Dies stützt die Entscheidung der britischen Regierung, damit zu beginnen, ihre Bürger mit einer einzigen Dosis zu impfen», sagte der stellvertretende Generaldirektor des Krankenhauses, Arnon Afek, laut Mitteilung. Großbritannien hatte entschieden, den Abstand zwischen der ersten und der für den vollen Immunschutz nötigen zweiten Impfdosis auf zwölf Wochen verlängert, um schneller mehr Menschen immunisieren zu können. Aktuell heißt es in den Empfehlungen der Europäischen Arzneimittelagentur, die zweite Impfdosis soll »drei Wochen nach der ersten Dosis« erfolgen, und zwar frühestens nach 19 und maximal nach 42 Tagen, also sechs Wochen. Das entspricht dem Intervall, das in den Zulassungsstudien untersucht wurde. Dem hat sich die Ständige Impfkommission (STIKO) in ihrer Empfehlung angeschlossen.

Biontech-Impfstoff - Verringerter Schutz gegen Südafrika-Variante
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 18.02.2021
Eine Laborstudie deutet darauf hin, dass der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer weniger gut vor der südafrikanischen Variante B.1.351 schützt als vor anderen Virusvarianten. Das Neutralisationspotenzial von Probandenseren war um zwei Drittel reduziert. Neue Varianten des Pandemievirus breiten sich weltweit aus und haben auch Deutschland längst erreicht. Inwieweit sie die Schutzwirkung der zugelassenen und kommenden Covid-19-Impfstoffe reduzieren, wird derzeit erforscht. Nun liefert das Mainzer Unternehmen Biontech neue Daten zu seiner mRNA-Vakzine Tozinameran (Comirnaty®, BNT162b2). Zusammen mit Pfizer und der University of Texas Medical Branch (UTMB) hat das Unternehmen eine In-vitro-Studie durchgeführt, in der das Neutralisierungspotenzial von Seren von mit BNT162b2 Geimpften gegenüber der südafrikanischen Variante untersucht wurde. Die Ergebnisse veröffentlichte das Team um Dr. Yang Liu aus Texas im »The New England Journal of Medicine«.

Was beeinflusst den Krankheitsverlauf von Covid-19?

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.02.2021

 

Manche Menschen, die sich mit dem Coronavirus infizieren, merken kaum etwas davon. Andere wiederum erkranken schwer und müssen stationär behandelt werden. Als einen wichtigen Frühindikator dafür, ob die Virusinfektion mild oder schwer verlaufen wird, hat die Arbeitsgruppe „Cellular immunity in inflammation and cancer“ am Universitätsklinikum Erlangen den Immunbotenstoff Interleukin-3 identifiziert. Die Ergebnisse der Untersuchung erscheinen in der Zeitschrift „Nature Communications“. Die Forschenden um PD Dr. med. Georg Weber, stellvertretender Klinikdirektor und Leitender Oberarzt an der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, und Dr. Alan Bénard, Mitarbeiter an der Chirurgischen Klinik, beschäftigen sich auf zellulärer Ebene mit immunologischen Mechanismen bei entzündlichen und bösartigen Erkrankungen. Nun haben sie in einer Studie nachgewiesen, dass ein niedriger Interleukin-3-Spiegel im Blutplasma häufig mit einem schweren Covid-19-Krankheitsverlauf einhergeht.


 

Studie aus Hamburg - Heparinisierung zeigt Erfolge bei Covid-19
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 18.02.2021
Hamburger Pathologen hatten im Frühjahr 2020 entdeckt, dass viele Covid-19-Tote an einer Lungenembolie gestorben sind. Wie neue Daten zeigen, konnte diese Rate deutlich gesenkt werden, seit stationär behandelte Patienten heparinisiert werden. Des Weiteren zeigt die Untersuchung, dass die meisten verstorbenen Covid-19-Patienten nicht mit, sondern wirklich an der Viruserkrankung starben. Am 20. März 2020 verzeichnete die Stadt Hamburg ihren ersten Covid-19-Todesfall. Daraufhin startete am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ein einzigartiges Projekt: Bis zum 31. Dezember 2020 wurde alle Menschen, die mit einer Covid-19-Infektion verstorben sind, ob im Krankenhaus, im Pflegeheim oder zu Hause, mit Einverständnis der Angehörigen in der Rechtsmedizin des UKE untersucht, ob der Tod tatsächlich durch die Virusinfektion verursacht wurde und um mehr über die Erkrankung zu erfahren.

Patienten verstarben größtenteils an, nicht mit Covid-19 – und hatten Vorerkrankungen

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 18.02.2021

Einzigartig ist, dass alle im Jahr 2020 in Hamburg mit einer nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektion Verstorbenen obduziert wurden – insgesamt 735 Todesfälle. Davon stellten die Rechtsmediziner bei 618 Fällen Covid-19 als Todesursache fest, konkret meist eine Pneumonie oder die Folgen einer Thrombose. Nur in 7 Prozent der Fälle waren die Verstorbenen zwar mit dem SARS-CoV-2-Erreger infiziert, die Infektion war aber nicht todesursächlich. Hier waren die Todesursachen Herzinfarkte, Hirnblutungen, dekompensierte Lebererkrankungen oder vorbestehende schwere Entzündungen. Zwei Drittel der Todesfälle ereigneten sich zwischen Oktober und Dezember, also in der noch immer anhaltenden zweiten Welle. Die Altersspannbreite lag bei 29 bis 100 Jahren. Der Median lag bei 83 Jahren. Drei Viertel der Verstorbenen waren älter als 76 Jahre. 55 Prozent der Verstorbenen waren männlich, 45 Prozent weiblich, die Männer im Schnitt etwas jünger als die Frauen. »Nur sieben Verstorbene waren jünger als 50 Jahre und von ihnen hatten alle Vorerkrankung, davon fünf eine morbide Adipositas«, erläuterte Ondruschka.


Studien zu Covid-19-Impfstoffen - Genesene benötigen nur eine Dosis
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 17.02.2021
Immunantworten auf eine Covid-19-Impfung fallen bei Personen, die schon eine Coronavirus-Infektion durchgemacht haben, stark aus und treten früh ein. Auch die Nebenwirkungen können stark sein, zeigen aktuelle Studien. Dennoch sollten Genesene zumindest eine Dosis erhalten.  Sollten Personen, die bereits eine Coronavirus-Infektion durchgemacht haben, eine Covid-19-Schutzimpfung erhalten? Ist das notwendig oder vielleicht gefährlich? Mit diesen Fragen befasst sich ein Team um Professor Dr. Florian Krammer von der Icahn School of Medicine am Mount Sinai in New York in einer aktuellen Studie, die nun auf dem Preprint-Server »MedRxiv« erschienen ist. Die Forschenden untersuchten die Immunantworten von 109 Personen, von denen 68 noch nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren und 41 eine Infektion schon durchgemacht hatten. Hierfür nahmen sie nach Erhalt der ersten und zweiten Dosis einer mRNA-Vakzine von Moderna oder Biontech/Pfizer regelmäßig Blutproben der Probanden. Es zeigte sich, dass die Antikörpertiter zu den gleichen Zeitpunkten bei den zuvor Infizierten 10- bis 20-mal höher lagen als bei den zuvor nicht infizierten Probanden. Zwei Wochen nach einer Impfdosis wiesen die Genesenen Antikörpertiter auf, die zehnmal höher waren als die Titer bei den Coronavirus-Naiven nach beiden Impfdosen. Die Probanden mit präexistierender Immunität entwickelten »einheitlich hohe Titer« innerhalb von fünf bis acht Tagen nach der ersten Impfung, heißt es in der Publikation. Demgegenüber erreichten die zuvor nicht infizierten Personen innerhalb von neun bis zwölf Tagen nach der ersten Dosis relativ niedrige Titer.

Behörden-Angaben - Russische Impfstoffe sollen vor B.1.1.7 schützen
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 18.02.2021
Die zwei bislang von Russland freigegebenen Corona-Impfstoffe schützen nach Darstellung der Behörden in Moskau auch vor der ansteckenderen Virusvariante aus Großbritannien. Bei einer Vergleichsstudie sei gezeigt worden, dass die Antikörper, die nach einer Impfung mit Sputnik V und EpiVacCorona gebildet werden, auch vor der britischen Variante schützen, teilte die Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor am Dienstag in Moskau mit. Nicht getestet wurde, ob die zwei russischen Impfstoffe auch vor der Corona-Variante aus Südafrika schützen.

Regdanvimab - Antikörper wirksam gegen Corona-Mutanten
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 16.02.2021
Die Firma Celltrion hat einen therapeutischen Antikörper zur Behandlung von SARS-CoV-2-Infizierten entwickelt. Er soll auch bei der B.1.1.7-Virusvariante wirksam sein sowie in Kombination mit anderen neutralisierenden Antikörpern auch bei der Südafrika-Variante B.1.351. Zugelassen ist er bereits in Südkorea. Die EU soll bald folgen. Das südkoreanische Unternehmen Celltrion hat in seinem Heimatland in diesem Monat eine bedingte Zulassung für den therapeutischen Antikörper Regdanvimab (CT-P59) erhalten. Wie die Firma mitteilt, sei die Notfallanwendung dort nun möglich bei erwachsenen Patienten mit leichten Covid-19-Symptomen, die mindestens 60 Jahre alt sind oder mindestens eine Grunderkrankung (kardiovaskuläre Erkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck) aufweisen, sowie bei erwachsenen Patienten mit moderaten Covid-19-Symptomen. Wie die Konkurrenten Casirivimab und Imdevimab (REGN-COV2) von Roche und Regeneron sowie Bamlanivimab und Etesivimab von Lilly richtet sich Regdanvimab gegen die Rezeptorbindedomäne des Spike-Proteins von SARS-CoV-2. Erste Tests hätten ergeben, dass Regdanvimab auch gegen Mutanten des Virus wirksam sei: »Nach unabhängigen Prüfungen hat die koreanische Behörde für Krankheitsbekämpfung und -prävention (KDCA) bestätigt, dass Regdanvimab sieben Varianten von SARS-CoV-2 erfolgreich neutralisiert, einschließlich der erstmals in Großbritannien entdeckten Variante B.1.1.7«, teilt Celltrion heute mit. Basis seien Daten einer noch laufenden Phase-II/III-Studie.

Impfunterbrechungen - Nebenwirkungen kein Grund zur Besorgnis
Quelle: Pharmrzeutische Zeitung, 16.02.2021
Derzeit kursieren Schlagzeilen, dass in einer Region Schwedens die Verimpfung von »Covid-19 Vaccine Astra-Zeneca« aufgrund von Nebenwirkungen vorübergehend gestoppt wurde. Auch in Emden hätten sich viele geimpfte Klinikmitarbeiter krankgemeldet. Es handelt sich jedoch um erwartbare Impfreaktionen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Fieber und die Impfungen sollen weitergehen. Rund 30 Angestellte des Klinikums Emden haben sich nach ihrer ersten Corona-Impfung mit dem Verweis auf Nebenwirkungen krank gemeldet. Insgesamt waren 194 Mitarbeiter, darunter Pflegekräfte und Ärzte, am Freitag und Samstag mit dem Covid-19-Impfstoff des Pharmaunternehmens Astra-Zeneca geimpft worden, wie ein Sprecher der Trägergesellschaft, zu der auch die Kliniken in Aurich  und Norden gehören, am Montag sagte. Die Angestellten gaben demnach unter anderem Kopfschmerzen, Müdigkeit und Fieber als Begründung an. Wie lange die angegebenen Nebenwirkungen anhielten, war zunächst nicht bekannt. Weitere Impfungen am Samstagnachmittag wurden zunächst ausgesetzt. Fünf weitere Angestellte wurden nicht mehr geimpft, auch um «die Handlungsfähigkeit der Station zu erhalten».  In der schwedischen Region Sörmland sei die Verimpfung sogar vorübergehend gestoppt worden. Am Donnerstag waren rund 400 Impfdosen an Mitarbeiter zweier Krankenhäuser in Nyköping und Katrineholm verabreicht worden. Am Folgetag hatten etwa 100 Personen angegeben, Nebenwirkungen zu haben, wie der Sender SVT berichtet hatte. Daraufhin wurde die Verimpfung vorübergehend ausgesetzt und die vermeintliche Häufung, vor allem von Fieber, überprüft. Man habe Gespräche mit der nationalen Arzneimittelbehörde und dem Hersteller geführt und es gebe nichts, was darauf hindeute, dass etwas mit dem gelieferten Impfmittel nicht stimme, teilte die Region Sörmland auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Impfungen werden demnach im Laufe der Woche wieder aufgenommen.


Astra-Zeneca-Impfstoff - Unzureichend wirksam gegen die südafrikanische Variante
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 15.02.2021
Zwei Dosen des ChAdOx1-nCoV19-Impfstoffs von Astra-Zeneca schützen nicht vor milden bis moderaten Covid-19-Verläufen, die durch die südafrikanische Virusvariante B.1.351 verursacht werden. Unklar ist, ob der Impfstoff vor schwerem Covid-19 schützt. Die Frage, inwieweit die aktuellen Corona-Impfstoffe gegen die besorgniserregenden Varianten von SARS-CoV-2 schützen, wird derzeit intensiv diskutiert. Zumindest für den Astra-Zeneca-Impfstoff AZD1222 gibt es jetzt neue Daten, die wenig Hoffnung machen. Ein Team von Wissenschaftlern um Professor Dr. Shabir A. Madhi vom South African Medical Research Council Vaccines and Infectious Diseases der Universität von Witwatersrand in Johannesburg hat nun eine Studie auf dem »MedRxiv«-Preprintserver eingestellt, die  pessimistischste Prognosen bestätigen. In einer randomisierten, kontrollierten, doppelblinden, multizentrischen Studie wurden die Sicherheit und Wirksamkeit des Vektorimpfstoffs bei nicht mit HIV infizierten Personen in Südafrika getestet. Die 2026 Studienteilnehmer waren 18 bis <65 Jahre alt, im Median 31 Jahre. Nach 1:1-Randomisierung erhielten die Probanden im Abstand von 21 bis 35 Tagen zwei Dosen Impfstoff mit 5x1010 Viruspartikeln oder Placebo (0,9-prozentige Kochsalzlösung).

Dritte mRNA-Vakzine - Rolling Review für Curevac-Impfstoff startet
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 12.02.2021
Die Europäische Arzneimittelagentur hat die Begutachtung des Covid-19-Impfstoffs CVnCoV des Tübinger Unternehmens Curevac begonnen. Basis sind vielversprechende Labordaten und Ergebnisse früher klinischer Studien. Es ist der dritte mRNA-basierte Impfstoff, der eine Zulassung erhalten könnte – wann genau, lässt sich noch nicht sagen. Der Covid-19-Impfstoff von Curevac wird ab sofort von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) im sogenannten Rolling-Review-Verfahren begutachtet. Dabei liefert der Hersteller die Daten zu Wirksamkeit, Sicherheit und pharmazeutischer Qualität statt im Ganzen, wie bei normalen Zulassungsanträgen, paketeweise ab, sobald sie verfügbar sind. Die EMA startet ein solches Verfahren nur in Notfallsituationen wie jetzt in der Coronavirus-Pandemie und wenn erste überzeugende Daten vorliegen, die auf eine Schutzwirkung hindeuten, etwa der Nachweis einer Bildung von Antikörpern und Abwehrzellen im Blut von Geimpften. Offensichtlich haben die vorläufigen Ergebnisse der Labordaten sowie früher klinischer Studien für den Start des Verfahrens gereicht, denn die EMA bestätigte heute, ein rolling Review gestartet zu haben. Curevac teilte mit, zunächst ein Datenpaket aus den präklinischen Studien eingereicht zu haben. Zudem sei eine technische Validierung abgeschlossen.

 

Chronische Infektion - Wie SARS-CoV-2 mutiert – und weiter mutieren könnte
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 12.02.2021
Erstmals haben Forscher bei einem Patienten nachvollzogen, wie eine bestimmte Mutation des Coronavirus SARS-CoV-2 entstand, die typisch für die englische Variante B.1.1.7 ist. Der Fall des immungeschwächten, chronisch infizierten Patienten zeigt auch, wie das Virus weiter mutieren könnte. Dass bei den vielen Milliarden Kopiervorgängen der Virusreplikation hin und wieder Fehler passieren, also Mutationen entstehen, ist ganz normal. Bei Coronaviren ist die Mutationsrate im Vergleich zu anderen Viren relativ gering, weil sie mit der RNA-abhängigen RNA-Polymerase über einen eingebauten Kontrollmechanismus verfügen. Dennoch sind zuletzt mehrere beunruhigende Varianten von SARS-CoV-2 aufgetaucht, darunter die britische B.1.1.7 und die südafrikanische B.1.351, die sich durch eine höhere Infektiosität und auch einen Immun-Escape auszeichnen. Das bedeutet, dass eine durch eine überstandene Infektion oder vollständige Impfung erworbene Immunität gegenüber dem nicht mutierten Virus vor den Varianten nur teilweise schützt. Wo kommen solche Mutanten her? Forscher vermuten, dass zumindest die englische Variante B.1.1.7 in einem immungeschwächten Patienten entstanden sein könnte. Ist die Immunabwehr defekt, können Virusinfektionen chronisch werden und das Virus hat sehr lange Zeit, sich zu verändern. Wird zudem durch Medikamente Druck auf das Virus ausgeübt, weicht es diesem aus und bestimmte robuste Mutanten setzen sich durch. Soweit die Theorie.

B.1.1.7 mit Zusatzmutation - Neue beunruhigende Variante aus England
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.02.2021
Die britische Variante B.1.1.7 hat die Mutation E484K erworben, die bei den südafrikanischen und brasilianischen Varianten für den Immun-Escape mit verantwortlich ist. Die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) stufte sie als neue »Variant of Concern« ein. Inwieweit die E484K-Mutation die Immunantwort auf Impfungen unterlaufen kann, zeigt eine neue Studie. Die britische Gesundheitsbehörde PHE hat in ihrem aktuellen Bericht eine neue besorgniserregende Variante (»Variant of Concern«, VOC) benannt: VOC202102/02 heißt der Stamm, der dem bislang bekannten B.1.1.7 entspricht, aber eine zusätzliche Mutation (E484K) im Spike-Gen besitzt. Erstmals wurde diese neue Kombination in Großbritannienim vergangenen Dezember entdeckt. Insgesamt 21 Mal wurde die neue Variante dem Bericht zufolge bereits in Großbritannien identifiziert, hauptsächlich bei einem Ausbruch in Südwest-England. Die Mutation E484K betrifft die Rezeptorbindestelle des Spike-Proteins. Sie kommt auch in den in Brasilien und Südafrika verbreiteten Varianten P.1 und B.1.351 vor. Bislang gebe es keine Belege, dass die Mutation allein zu schweren Verläufen oder einer höheren Übertragbarkeit führt, aber In-Vitro-Untersuchungen zeigten, dass Viren mit dieser Veränderung schlechter durch Antikörper neutralisiert werden können, heißt es in dem Bericht.

TU Berlin: COVID-19 - Wissenschaftler*innen testen potenzielle Medikamente

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft,  11.02.2021

 

Potenzielle COVID-19-Medikamente auf dem Prüfstand. Wissenschaftler*innen untersuchen mögliche Andockstellen an das Virus für COVID-19-Medikamente. Impfungen gegen das SARS-CoV-2-Virus sind auf dem Weg. Bei der Suche nach einem Medikament, das Menschen helfen könnte, die bereits an COVID-19 erkrankt sind, sieht es aber noch düster aus. Hinzu kommt: Die Suche und Zulassung von neuen Medikamenten ist extrem kostspielig und zeitaufwändig. Diesen Prozess drastisch zu beschleunigen, ist das Ziel eines Forschungsteams an der Harvard Medical School, das unter anderem auch mit Wissenschaftler*innen der TU Berlin und aus dem Exzellenzcluster MATH+ kooperiert. „Mit der von uns vor gut einem Jahr entwickelten Software Virtual Flow ist es uns gelungen, das weltweit größte virtuelle Screening-Programm von Substanzen mit einer potenziellen Wirkung gegen SARS-CoV-2 in kurzer Zeit durchzuführen“, berichtet Dr. Christoph Gorgulla, Postdoc an der Harvard Medical School und Alumnus der Berlin Mathematical School (BMS). Die Ergebnisse dieses Screenings wurden jetzt in der Open-Access-Zeitschrift iScience veröffentlicht.

 


Corona-Tote - Erkrankte sterben meist an Covid, nicht mit Covid
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 10.02.2021
Den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge gab es im Januar fast 30 Prozent mehr Sterbefälle bei den Über-80-Jährigen als zu erwarten. Derweil berichten Pathologen aus Kiel, dass die meisten von ihnen obduzierten Menschen, die sich vor ihrem Tod mit Corona infiziert hatten, tatsächlich an Covid-19 gestorben sind. Obduktionen sollen helfen, die Krankheit besser zu verstehen. Auch im Januar haben die Sterbefallzahlen in Deutschland über dem Durchschnitt der Vorjahresmonate gelegen. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes starben in diesem Januar 103.804 Menschen, 18 Prozent mehr als durchschnittlich im Januar der vier Vorjahre.


 

Neue Studiendaten - Molnupiravir schützt Mäuse vor Corona-Infektion und Covid-19
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 09.02.2021
Molnupiravir wird derzeit in klinischen Studien an Menschen getestet. Jetzt untermauert eine Studie mit humanisierten Mäusen das Potenzial des Breitspektrum-Virostatikums zur Vorbeugung und Behandlung von Corona-Infektionen. Molnupiravir, das auch unter den Kürzeln EIDD-2801 und MK-4482 geführt wird, ist ein Ribonukleosid-Analogon, das den gleichen Wirkmechanismus wie Remdesivir hat, aber oral verfügbar ist. Ursprünglich wurde und wird es für Influenza-Infektionen entwickelt, doch laufen bereits klinische Phase-II/III-Studien zur Prävention und Behandlung von milden bis moderaten Covid-19-Erkrankungen. Erste Studienergebnisse sollen noch in diesem Quartal vorliegen. Zur Marktreife wollen es die US-Unternehmen MSD und Ridgeback Bio bringen.  Derweil läuft parallel die Präklinik weiter. Es konnte bereits gezeigt werden, dass Molnupiravir bei mit SARS-CoV-2-infizierten Frettchen die Menge an ausgeschiedenem Virus so stark gesenkt, dass die Tiere nicht mehr ansteckend waren. Heute haben nun Victor Garcia und Kollegen von der University of North Carolina neue Daten geliefert, publiziert im Fachjournal »Nature«. Sie behandelten immundefiziente Mäuse, denen menschliches Lungengewebe transplantiert worden war, 24 oder 48 Stunden nach Kontakt mit SARS-CoV-2 mit Molnupiravir. Dabei konnte der Arzneistoff die Virusreplikation im Lungengewebe und eine Infektion verhindern. Die Virusreduktion war nach der frühen Behandlung besser wirksam, als wenn die Behandlung erst 48 Stunden nach der Virus-Challenge startete. Gaben die Forscher den Mäusen den Arzneistoff 12 Stunden, bevor sie die Tiere mit dem Virus in Kontakt brachten, infizierten sich die Mäuse nicht.

Wer bekommt welchen Impfstoff? - Neue Corona-Impfverordnung in Kraft getreten
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 0902.2021
Die aktuelle Impfverordnung folgt der STIKO-Empfehlung, den Impfstoff von Astra-Zeneca nur an Erwachsene bis 64 Jahren zu verimpfen. Damit werden Jüngere, zunächst das Pflegepersonal, mit dem Vektorimpfstoff geimpft. Zudem gilt nun eine Einzelfallregelung: Personen können mit einem entsprechenden ärztlichen Attest auch früher gegen Covid-19 geimpft werden. Am gestrigen Montag wurde die überarbeitete Coronavirus-Impfverordnung (CoronaImpfV) im Bundesanzeiger veröffentlicht, am gleichen Tag trat sie bereits in Kraft. Damit wird ab dieser Woche geregelt, wer welchen Impfstoff bekommen soll. Zudem soll es künftig eine Öffnungsklausel geben, mit der Einzelfallentscheidungen sowie diesbezügliche Finanzierungsregelungen ermöglicht werden. An der Priorisierung der einzelnen Gruppen ändert sich jedoch nicht viel, allerdings nimmt die gerade in Kraft getretene Verordnung die aktualisierten Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) mit auf.

Impfverordnung: Es gelten neue Priorisierungen

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 08.02.2021

Seit heute gelten neue Priorisierungen bei Impfungen gegen SARS-CoV-2. Die jetzt in Kraft ge­tretene neue Impfverordnung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) sieht einige Änderungen bei der Einstufung der Bevölkerung in die vorrangig zu impfenden Gruppen vor – und lässt Spielraum für Einzelfallentscheidungen etwa bei seltenen Erkrankungen oder in besonderen Situationen. Die Öffnung für Einzelfallentscheidungen solle nur dann greifen, wenn dies über die Impfverord­nung nicht abgedeckt sei, erläuterte Bundesge­sundheitsminister Jens Spahn (CDU) heute vor Journalisten in Berlin. Die Länder sollen Anlaufstellen schaffen, die über die Einzelfälle entscheiden. Wenn jetzt aber mehrer Mil­lio­nen Bürger wegen Einzelfallentscheidungen anfragen würden, könnten das die neuen Stellen nicht leisten, appelliert Spahn an die Bürger, sich zurückzuhalten.


Schutz gegen Mutation zu unklar -Stopp für Astra-Zeneca-Impfstoff in Südafrika
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.02.2021
Wegen unklarer Datenlage stoppt Südafrika den Einsatz des Covid-19-Impfstoffs von Astra-Zeneca. Zwar wurde eine klinische Studie durchgeführt, um die Wirksamkeit des Impfstoffs auch gegenüber der südafrikanischen Virusvariante zu überprüfen. Die positiven Meldungen aus dieser Studie überzeugten die Verantwortlichen in Südafrika jedoch nicht. Südafrika, das durch die aggressive SARS-CoV-2-Variante B.1.351 schwer getroffen ist, muss zunächst die Hoffnung begraben, durch den Astra-Zeneca-Impfstoff AZD1222 eine entscheidende Entspannung der Lage herbeiführen zu können. Südafrika hatte vergangene Woche eine Million Dosen des Astra-Zeneca-Impstoffs erhalten und geplant, schon bald mit der Impfung von Gesundheitsmitarbeitern zu beginnen, doch die Impfkampagne nun vorerst gestoppt. Was war passiert? Astra-Zeneca hatte eine Studie mit seinem Vektorimpfstoff in Südafrika durchgeführt. Vorläufige Ergebnisse dieser Studie auf Basis der Daten von 2000 Probanden wurden am Sonntag von den Universitäten von Witwatersrand und Oxford veröffentlicht. Diese zeigen, dass der Impfstoff zwar die Häufigkeit leichter Erkrankungen, die durch die in Südafrika kursierende Variante B1.351 verursacht werden, zu reduzieren vermag. Jedoch lag die Wirksamkeit selbst gegen die leichten und mittelschweren Erkrankungen deutlich unterhalb der internationalen Mindeststandards für Covid-19-Impfstoffe. Geimpfte wurden lediglich zu höchstens 25 Prozent durch den Impfstoff geschützt.

COVID-19-Impfstoff von Astrazeneca schützt auch vor der britischen Coronavirusmutante

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 06.02.2021

Der COVID-19-Impfstoff von Astrazeneca schützt offenbar vor der zuerst in Großbritannien aufgetretenen SARS-CoV-2-Mutante B.1.1.7 ‚Kent‘ ebenso gut wie vor den ursprünglichen zirkulierenden Varianten des Coronavirus. Das zeigen heute im Preprintverfahren veröffentlichte Studienergebnisse der Universität Oxford in Preprints with The Lancet. Die neuen Daten deuten zudem darauf hin, dass das Vakzin zu einer Reduktion der Virusausscheidung und der Viruslast führt. Dies könnte wiederum Übertragungen der Infektion durch geimpfte Personen verringern.Studienleiter Andrew Pollard: „Die Daten aus unseren Vakzinstudien zeigen, dass der Impfstoff nicht nur vor dem ursprünglichen pandemischen Virus schützt, sondern auch vor der neuen Variante B.1.1.7, die ab Ende 2020 zu einem starken Anstieg der Erkrankungen in Großbritannien geführt hat.“ Um die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen die neue Virusvariante zu überprüfen, untersuchten die Forscher Abstriche von 499 symptomatischen und asymptomatischen, mit SARS-CoV-2 infizierten Teilnehmern der Phase-II/III-Impfstoffstudie. Die Abstriche waren zwischen 1. Oktober 2020 und 14. Januar 2021 genommen worden, um herauszufinden, mit welcher Variante des Virus sie infiziert waren. Es zeigte sich, dass der Schutz vor einer symptomatischen Infektion vergleichbar war – obwohl die Titer an neutralisierenden Antikörpern bei den Studienteilnehmern, die sich nach der Impfung mit der Mutante B.1.1.7 infiziert hatten, um das 9-fache niedriger waren als bei einer Infektion mit dem Victoria-Stamm von SARS-CoV-2.


Corona-Pandemie -SARS-CoV-2-Mutationen bestimmen die weitere Corona-Agenda

Quelle: Ärzte Zeitung, 05.02.2021

Ob Bund und Länder in der kommenden Woche Lockerungen des Lockdowns beschließen werden, steht offenbar noch nicht fest. „Das müssen wir besprechen“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn am Freitag vor der Bundespressekonferenz. Ein Grund gegen weitreichende Öffnungen dürften die sich ausbreitenden Mutationen sein. „Die Mutanten des Coronavirus sind in Deutschland angekommen“, warnte der Präsident des Robert-Koch-Instituts, (RKI) Professor Lothar Wieler. „SARS-CoV-2 ist noch gefährlicher geworden“. Die Varianten würden das Geschen nicht dominieren, so Wieler. Ausweislich der Ergebnisse der Genomsequenzierung liege ihr Anteil in Deutschland aktuell bei sechs Prozent. Die britische Variante B.1.1.7 sei aber um ein Vielfaches ansteckender als die Grundform des Virus. Ihr R-Wert liege um 0,5 höher. Bei jeder Öffnung der Lockerungen seien daher weiter die Schutzkonzepte zu beachten.

 


Covid-19-Vakzinen - Was verbirgt sich hinter den Impfstoffen aus China?
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 05.02.2021
Drei Impfstoffkandidaten von den chinesischen Unternehmen Sinovac Biotech, Sinopharm und CanSino Biologics sind weit in der Entwicklung fortgeschritten und haben in einigen Ländern sogar schon eine Zulassung. Was sind das für Vakzinen und wie wirksam sind sie?  »Sputnik V«, BBIBP-CorV (Sinopharm), CoronaVac (Sinovac) und Convidecia (CanSino Biologicals) lauten die Namen der Impfstoffentwicklungen aus dem nahen und fernen Osten, die unter anderem auch westliche Märkte erobern wollen. Während für den russischen Vektorimpfstoff Sputnik V langsam immer mehr Fakten auch durch Publikationen in guten Journalen verfügbar werden, sieht das für die chinesischen Impfstoffe ganz anders aus. Dennoch lohnt sich ein Blick auf diese Produkte, da zwei von ihnen ein Konzept verfolgen, das bei den westlichen Impfstoffentwicklern deutlich unterrepräsentiert ist.

Nur 14% der Berner Bevölkerung haben Antikörper gegen Coronavirus

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.02.2021

 

Im Kanton Bern haben sich nur 14% der erwachsenen Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert und Antikörper gegen SARS-Cov-2 entwickelt. Dies sind die vorläufigen Ergebnisse einer Seroprävalenzstudie, die von der «Swiss School of Public Health» koordiniert und in Bern von der Universität Bern in Zusammenarbeit mit dem Inselspital, Universitätsspital Bern, durchgeführt wurde. Im Kanton Bern sollen zwischen Dezember 2020 und Ende Februar 2021 in einer Zufallsstichprobe insgesamt 400 Teilnehmende auf Antikörper gegen das Coronavirus untersucht werden. Bereits untersucht wurden 263 Personen. Daraus lässt sich eine repräsentative Schätzung für die Gesamtbevölkerung ableiten. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass sich nur 14% der erwachsenen Bernerinnen und Berner mit dem Coronavirus infiziert und Antikörper entwickelt haben.

 


Immuntherapie erhöht nicht das Risiko für schweren COVID-19-Verlauf

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.02.2021

 

MHH-Studie überprüft Krankheitsverläufe von mehr als 800 SARS-CoV-2-infizierten Multiple-Sklerose-Betroffenen. Die Gefahr, nach einer SARS-CoV-2-Infektion einen schweren COVID-19-Verlauf zu entwickeln, ist für Menschen mit Risikofaktoren wie fortgeschrittenem Alter, starkem Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck oder Herzschwäche deutlich erhöht. Eine Herausforderung für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte ist aber auch der Umgang mit chronisch kranken neuroimmunologischen Patientinnen und Patienten, die mit Medikamenten behandelt werden, die das Immunsystem unterdrücken. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Klinik für Neurologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben jetzt untersucht, ob sich für Patienten mit Multipler Sklerose (MS) bei der Infektion mit dem Coronavirus das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf durch die immunmodulierende Therapie erhöht. Die Studie unter der Leitung von Professor Dr. Thomas Skripuletz in Zusammenarbeit mit der Uniklinik Essen und der Charité Berlin ist im Journal of Clinical Medicine veröffentlicht. Erstautorin ist Dr. Nora Möhn.

 


EU-Gesundheitsbehörde - Mehrwert von FFP2-Masken im Alltag gering
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 04.02.2021
FFP2-Masken gelten als besonders guter Schutz gegen das Coronavirus. Aber bringen sie im Alltag wirklich mehr als andere Masken? Die zuständige EU-Behörde hat Zweifel. Im Kampf gegen das Coronavirus weckt die EU-Gesundheitsbehörde ECDC Zweifel am Zusatznutzen von FFP2-Masken im Alltag. »Der erwartete Mehrwert der universellen Verwendung von FFP2-Atemschutzmasken in der Gemeinschaft ist sehr gering«, teilte die in Stockholm ansässige Behörde am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Auch die Kosten und mögliche Nachteile sprächen gegen eine Empfehlung, in der Öffentlichkeit FFP2-Masken anstelle von anderen Masken zu tragen. Details zu diesen möglichen Nachteilen wurden zunächst nicht genannt. Das ECDC erklärte auch, selbst das Auftreten von neuen Varianten des Coronavirus mache keine anderen Maskentypen als diejenigen notwendig, die derzeit im Rahmen von nicht pharmazeutischen Maßnahmen gegen Corona verwendet würden. Die Behörde ist nach eigenen Angaben gerade dabei, ein Dokument mit Einschätzungen zum Maskengebrauch im sozialen Umfeld zur Verringerung der Coronavirus-Übertragung zu aktualisieren.

 

Veränderte Variante in Großbritannien - B.1.1.7 mit Zusatzmutation
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 04.02.2021
In Großbritannien haben Experten in Einzelfällen die B.1.1.7-Variante des Coronavirus mit einer zusätzlichen Mutation im Spike-Protein entdeckt. Diese hilft dem Virus, dem Immunsystem zu entgehen – und ist offenbar mehrfach unabhängig voneinander entstanden. Seit einigen Monaten verbreitet sich in Großbritannien der SARS-CoV-2-Stamm B.1.1.7, der auch als Variant of Concern (VOC) 202012/01 bezeichnet wird. Er gilt als deutlich ansteckender als die nicht mutierten Varianten. Auch eine erhöhte Sterblichkeit bei den Infizierten wird diskutiert. Nun bereitet die Variante aus einem weiteren Grund Sorge: Britische Wissenschaftler haben in insgesamt elf Proben die Coronavirus-Variante B.1.1.7 mit einer zusätzlichen Mutation entdeckt. Das zeigt ein Bericht der Gesundheitsbehörde Public Health England. In diesen elf Fällen wurde bei der Variante auch die E484K-Mutation im Spike-Gen gefunden, die in der südafrikanischen (B.1.351) und brasilianischen (P.1) Variante vorkommt. Die Veränderung sei spontan und offenbar mehrfach unabhängig voneinander entstanden. »Dies deutet darauf hin, dass die britische Variante nun selbstständig die E484K-Änderung entwickelt«, sagte Professor Dr. Jonathan Stoye vom Francis Crick Institute in London laut Angaben der Deutschen Presseagentur. E484K ist eine von drei Mutationen in der Rezeptor-Bindedomäne des Spike-Proteins, die bei B.1.351 vorkommt und wohl mit dafür verantwortlich ist, dass die Variante der Immunantwort nach Impfung oder Infektion in Teilen entgehen kann. In einer Laboruntersuchung hatten die Impfstoffproduzenten Pfizer und Biontech festgestellt, dass das Plasma von Geimpften gegen die Variante aus Südafrika offenbar etwas schwächer wirksam war als gegen unmutierte Varianten.

SARS-CoV-2-Varianten - Wie man Covid-19-Impfstoffe anpassen kann
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 03.02.2020
Es häufen sich die Hinweise, dass neue SARS-CoV-2-Varianten eine durch Impfstoffe oder durch Infektion erzeugte Immunität umgehen können. Müssen die Covid-19-Impfstoffe jetzt oder regelmäßig aktualisiert werden und wie könnte das aussehen? Die Herstellerfirmen arbeiten bereits an Lösungen. B1.1.7, B.1.351 und P.1 verbreiten sich um die Welt. Es sind vor allem die Coronavirus-Varianten, die in Südafrika und Brasilien identifiziert wurden, die deutlich gemacht haben, dass man SARS-CoV-2-Mutanten sehr ernst nehmen sollte. Denn tatsächlich scheint es Mutationen zu geben, die die Wirkung von Antikörpern teilweise deutlich unterlaufen. Vor allem die Mutation E484K im Spike-Protein scheint für den Immun-Escape verantwortlich zu sein. Daher ist es nicht mehr abwegig, über eine regelmäßige Aktualisierung der Impfstoffe gegen das Coronavirus nachzudenken, so wie es ja in extremer Art für die Influenza-Impfstoffe der Fall ist. Momentan bestimmt die Ende 2020 in Südafrika identifizierte 501Y.V2-Variante, die auch unter dem Namen B.1.351 bekannt ist, die Geschwindigkeit dieser Diskussion. Denn immer klarer wird, dass diese Variante die hervorragende Schutzwirkung der aktuellen Impfstoffe signifikant unterläuft. In welchem Ausmaß ist noch unklar. Am klarsten hat dies eine Studie zum Impfstoff der Firma Novavax demonstriert. Zeigte dieser Protein-basierte Impfstoff gegenüber der klassischen Virusvariante noch eine Wirksamkeit von etwa 95 Prozent, sank die Wirksamkeit auf 50 Prozent gegenüber der 501Y.V2-Variante.

Neue Daten - Astra-Zeneca-Impfstoff senkt auch die Infektiosität
Quelle: Pharmarzeutische  Zeitung, 02.02.2021
Der Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca reduziert nicht nur die Wahrscheinlichkeit, selbst an Covid-19 zu erkranken, sondern offenbar auch die, dass man andere ansteckt. Die Effektivität der Impfung erhöht sich, wenn zwischen der ersten und der zweiten Dosis mehr Zeit vergeht. Die Ergebnisse einer Zwischenanalyse der laufenden Studien mit dem Vektorimpfstoff AZD1222 von Astra-Zeneca sind nicht nur für die Planung der Impfkampagnen außerordentlich bedeutsam. Erstmals liefern sie auch einen Fingerzeig bezüglich der wichtigen Frage, ob eine Covid-19-Schutzimpfung auch die Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 verlangsamen oder gar stoppen kann. Denn nur in diesem Fall könnten ein Ende der Pandemie und eine Rückkehr zum normalen Alltag absehbar werden. Bislang sind die Daten jedoch noch mit Vorsicht zu genießen, denn sie wurden zunächst auf dem Preprint-Server des Fachjournals »The Lancet« publiziert und haben den Prozess der wissenschaftlichen Begutachtung durch unabhängige Experten noch nicht durchlaufen. Die Publikation stellt eine Auswertung von vier Studien mit AZD1222 dar: COV001 und COV002 in Großbritannien, COV003 in Brasilien sowie COV005 in Südafrika. Darin hatten bis zum Stichtag 7. Dezember 2020 insgesamt 17.177 Personen über 18 Jahren entweder zwei Dosen des Impfstoffs oder zweimal eine Placebo-Injektion erhalten, wobei ein Teil der Probanden in einer der britischen Studien, wie bereits an anderer Stelle beschrieben, als erste Dosis nur die Hälfte der Standarddosis (SD) erhalten hatte. Primärer Wirksamkeitsendpunkt waren symptomatische Covid-19-Erkrankungen, die mehr als 14 Tage nach der zweiten Dosis festgestellt wurden.


Neue Daten - Sputnik V schützt zu 91,6 Prozent
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 02.02.2021
Nach Kritik an fehlenden belastbaren Studien haben russische Forscher im Fachjournal »The Lancet« weitere Details zu dem Corona-Impfstoff Sputnik V veröffentlicht. Demnach hat die Vakzine eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent. Der russische Vektorimpfstoff Sputnik V hat einen Impfschutz von 91,6 Prozent. Das zeigt eine Zwischenanalyse der klinischen Phase-III-Studie mit rund 20.000 Freiwilligen. Die Ergebnisse decken sich mit früheren Angaben: Ende November war schon von einer Wirksamkeit von 92 Prozent ausgegangen worden. In die jetzt vorgestellte Interimsanalyse gingen die Daten von 19.900 Probanden ein, von denen fast 15.000 den Impfstoff und etwa 4900 ein Placebo erhalten hatten. In die Bewertung gingen Covid-19-Erkrankungen ein, die 21 Tage nach der ersten Impfstoffdosis auftraten. Das ist der Tag der zweiten Dosis. 16 Probanden (0,1 Prozent) der Vakzinegruppe und 62 Probanden (1,3 Prozent) der Kontrollgruppe erkrankten an Covid-19, was einer Effizienz von 91,6 Prozent entspricht.
 

Covid-19-Impfstoffe - Welche Langzeitfolgen zu befürchten sind
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 01.02.2021
Viele Menschen haben derzeit Angst vor möglichen Langzeitfolgen der Covid-19-Impfstoffe. Noch gebe es keine Langzeitdaten, heißt es oft. Wie berechtigt sind diese Sorgen und welche Nebenwirkungen könnten auftreten? Bei Impfstoffen sind klassische Langzeit-Nebenwirkungen nicht zu erwarten. »Impfreaktionen treten üblicherweise innerhalb weniger Stunden oder auch Tage auf, selten auch erst nach einigen Wochen oder Monaten«, erklärt Dr. Susanne Stöcker vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung. Häufig werde mit »Langzeitfolgen« bezeichnet, was eigentlich sehr seltene Nebenwirkungen seien. Diese können erst erkannt werden, wenn ein Impfstoff in großem Maßstab verimpft worden ist. Das bedeutet: Häufige Nebenwirkungen werden in den Zulassungsstudien erkannt, sehr seltene aber wegen der begrenzten Teilnehmerzahl nicht. Diese fallen erst nach der Zulassung auf, wenn ausreichend viele Menschen die Impfung erhalten haben, was Jahre dauern kann. »Das gilt generell für alle Impfstoffe«, so Stöcker. »Da die Covid-19-Impfstoffe sehr schnell in großem Maßstab verimpft werden sollen, werden wohl auch sehr seltene Nebenwirkungen, sofern es sie gibt, deutlich schneller erkannt werden können als bei anderen Impfstoffen.« Demnach sind also nicht Langzeitdaten, sondern schlicht mehr Daten nötig, um mögliche seltene Nebenwirkungen aufzuspüren.

Gutenberg COVID-19 Studie veröffentlicht erste Ergebnisse

Quelle: Informatiosdienst Wissenschaft, 29.01.2021

 

Die Gutenberg COVID-19 Studie, eine der größten Bevölkerungsstudien in Deutschland im Bereich der Pandemieforschung, kann erste Ergebnisse vorweisen. Eine detaillierte Darstellung der ersten Untersuchungsergebnisse zu den Auswirkungen der SARS-CoV2-Pandemie auf die Bevölkerungsgesundheit ist zukünftig auf einem Dashboard online einsehbar. Wissenschaftsminister Professor Konrad Wolf und die Studienleitung schalteten heute das Dashboard frei und ordneten die dort abgebildeten Daten und Ergebnisse vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemiesituation ein. Seit Oktober 2020 untersuchen Forscherteams der Universitätsmedizin Mainz, wie sich die Corona-Pandemie und die ergriffenen Maßnahmen auf die Gesundheit von rund 10.000 Probanden einer Bevölkerungsstichprobe auswirken. Ziel ist, sowohl die gesundheitlichen Effekte einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus zu erfassen, als auch, die vielfältigen Auswirkungen der Pandemie und der Maßnahmen zu deren Bekämpfung zu untersuchen. Dafür erheben die Experten umfangreiche wissenschaftliche Daten, beispielsweise zum Infektionsgeschehen oder auch zu Erfahrungen, Einstellungen und Verhalten hinsichtlich des Infektionsschutzes.

 


SARS-CoV-2: Virusvarianten gefährden Wirksamkeit von Antikörpern – Auswirkungen auf Impfstoffe ebenfalls möglich

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 28.01.2021

Die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Variante B.1.351, die sich von Südafrika aus verbreitet, auf die Effektivität von Antikörperpräparaten könnten größer sein als bisher angenommen. Ein vom Antikörperhersteller Regeneron beauftragtes Labor kommt in bioRxiv (2021: DOI: 10.1101/2021.01.25.428137) zu dem Ergebnis, dass einzelne Antikörperpräparate ihre Wirksamkeit verloren haben, Kombinationen jedoch weiter wirksam sein könnten. Auch die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer erzielten nur eine eingeschränkte Schutzwirkung. Ein von Biontech/Pfizer beauftragtes Labor kann dagegen in bioRxiv (2021: DOI: 10.1101/2021.01.27.427998) keine wesentliche Abschwächung der Impfstoffwirkung erkennen. Das Labor um den bekannten Aids-Forscher David Ho, der an der Columbia University in New York zuletzt mit der Entwicklung eines HIV-Impfstoffs beschäftigt war, hat die neutralisierende Wirkung von 12 verschiedenen monoklonalen Antikörpern gegen die derzeit am weitesten verbreiteten Stämme von SARS-CoV-2 (mit der Mutation D614G) und die beiden wichtigsten „variants of concern“ B.1.351 und B.1.1.7 untersucht.


Corona-Impfpriorisierung - Diese Vorerkrankten werden bevorzugt geimpft
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.01.2021
Bislang hatte die  Ständige Impfkommission (STIKO) nur wenige konkrete Vorerkrankungen genannt, die eine bevorzugte Impfung begründen. Im Entwurf für die zweite Aktualisierung wird sie präziser.  In der noch gültigen ersten Aktualisierung ihrer Empfehlung zur Covid-19-Impfung nannte die Ständige Impfkommission nur wenige Gruppen bezüglich ihrer Vorerkrankungen ganz konkret: Personen mit Demenz oder geistigen Behinderung, die in einer Institution leben sowie Personen mit Down-Syndrom in Gruppe 2, sowie Personen nach Organtransplantationen oder »mit anderen Vorerkrankungen mit hohem Risiko« in Gruppe 3. Personen mit Vorerkrankungen mit moderat erhöhtem Risiko gehören zur Gruppe 4. In der Begründung zur Empfehlung finden sich genauere Daten, aber keine konkrete Auflistung.

Entwurf für neue STIKO-Empfehlung - Sechs Monate nach Covid-Genesung könnte geimpft werden
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.01.2021
Bislang hat die Ständige Impfkommission Personen, die bereits mit SARS-CoV-2 infiziert waren, von der Covid-19-Impfung zurückgestellt. Im Entwurf für die zweite Aktualisierung ihrer Impfempfehlung ist nun von einem halben Jahr Abwarten die Rede.  Aktuell gültig ist die erste Aktualisierung der Covid-19-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) vom 8. Januar. Heute tauchte der Entwurf für die zweite Aktualisierung auf, der der Pharmazeutischen Zeitung vorliegt. Darin geht es nicht nur um die Einordnung des Vektorimpfstoffs AZD1222 von Astra-Zeneca, mit dessen EU-Zulassung am Freitag gerechnet wird. Die STIKO hat auch einige andere Punkte überarbeitet, darunter ihre Empfehlung für die Impfung von Personen, die bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben. Bislang hatte die STIKO auf Basis von Expertenmeinungen empfohlen, Personen mit labordiagnostisch bestätigter Vorinfektion zunächst nicht zu impfen. Diese Einschätzung hat die STIKO nun revidiert, wohl auch vor dem Hintergrund der sich rasch ausbreitenden mutierten Virusvarianten. Im Entwurf der zweiten Aktualisierung heißt es nun: »Personen, die an Covid-19 erkrankt waren, sollten unter Berücksichtigung der Priorisierung etwa sechs Monate nach Genesung geimpft werden.« Dies sei eine Expertenmeinung, da die Datenlage für eine evidenzbasierte Empfehlung noch nicht ausreicht.

Daten aus England - Leicht veränderte Symptome bei britischer Virus-Variante
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.01.2021
Einer Studie der britischen Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) zufolge sind die Symptome bei der zuerst in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Variante leicht anders als bei der bislang vorherrschenden. Husten, Müdigkeit, Gliederschmerzen und Halsschmerzen treten demnach etwas häufiger auf. Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns hingegen etwas seltener. Keinen Unterschied gibt es demnach bei der Häufigkeit von Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Durchfall oder Erbrechen. Die Mutation B.1.1.7 war Ende vergangenen Jahres in der südostenglischen Grafschaft Kent aufgetaucht und hatte sich rasch in London und Teilen des Landes ausgebreitet. Die Behörden machen sie für einen starken Anstieg der Neuinfektionen verantwortlich. «Virus-Varianten können wirken wie eine zweite Pandemie», mahnte kürzlich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Neue STIKO-Empfehlungen zu Covid-19 - Astra-Zeneca-Vakzine nur für Jüngere
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 28.01.2021
Ein Dämpfer noch vor der Zulassung: Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt den Covid-19-Vektorimpfstoff von Astra-Zeneca AZD1222 nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren. Das geht aus einem Entwurf zur Aktualisierung der Empfehlungen hervor. Offenbar reichen die Daten zur Wirksamkeit bei Älteren nicht aus.  Am Freitag wird die europäische Arzneimittelbehörde EMA über die Zulassung des Covid-19-Impfstoffs von Astra-Zeneca, der zusammen mit der Universität Oxford entwickelt wurde, entscheiden. Vor wenigen Tagen hatten Berichte zu einer niedrigen Wirksamkeit der Vakzine bei Senioren für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Hersteller hatte diese Berichte zurückgewiesen. Jetzt greift die STIKO der Zulassung voraus und empfiehlt den Einsatz des Impfstoffs nur für Personen zwischen 18 und 64 Jahren. In einem Entwurf zur aktualisierten STIKO-Empfehlung heißt es, dass für die Impfung einer der beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffe (Comirnaty® von Biontech/Pfizer, Covid-19-Vaccine von Moderna) oder der vektorbasierte Impfstoff Covid-19 Vaccine Astra-Zeneca verwendet werden solle. Eine begonnene Impfserie solle mit demselben Produkt abgeschlossen werden. Die beiden mRNA-Impfstoffe seien hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit als gleichwertig zu beurteil.

Covid-19 - Neue Daten zur Antikörpertherapie
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 27.01.2021
Die Hersteller der Antikörper Bamlanivimab, Casirivimab und Imdevimab, die bei gefährdeten Covid-19-Patienten schwere Verläufe verhindern sollen, informieren aktuell über positive Studienergebnisse. Wichtige Fragen bleiben dabei aber offen. Bamlanivimab von Eli Lilly und die in Kombination gegebenen Casirivimab und Imdevimab von Regeneron sind gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 gerichtete Antikörper, die das Coronavirus in der Frühphase einer Infektion abfangen sollen, bevor es menschliche Zellen befällt. Das Wirkprinzip klingt in der Theorie sehr überzeugend, doch konnte ein Vorteil für behandelte Patienten bislang noch nicht in großen Studien schlüssig belegt werden. Hinweise aus frühen Phasen der klinischen Prüfung reichten aber der US-amerikanischen Arzneimittelaufsicht FDA, um im November 2020 zunächst Bamlanivimab und wenige Tage später auch Casirivimab/Imdevimab jeweils eine Notfallzulassung zu erteilen.


Neue Zielstruktur für COVID-19-Therapien entdeckt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 25.01.2021

 

Gießener Virologenteam identifiziert mit Forscherinnen und Forschern aus Marburg, den Niederlanden und Russland eine für die Vermehrung von Coronaviren essenzielle Enzymaktivität als mögliche Zielstruktur für neue Therapieansätze. Kann ein in allen Coronaviren vorhandenes Enzym dem COVID-19-Erreger (SARS-CoV-2) zum Verhängnis werden? Dies legen Ergebnisse der Arbeitsgruppe des Gießener Virologen Prof. Dr. John Ziebuhr in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Philipps-Universität Marburg sowie aus den Niederlanden und Russland nahe. Die Forscherinnen und Forscher haben mit einer evolutionär konservierten Enzymaktivität eine mögliche Zielstruktur für neue antivirale Therapieansätze bei COVID-19-Erkrankungen identifiziert. Die Studie ist in der renommierten Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht worden.


SARS-CoV-2: Variante B.1.1.7 erhöht doch die Sterblichkeit

Quelle: Ärzteblatt, 25.01.2021

Infektionen mit dem Stamm B.1.1.7 von SARS-CoV-2, der sich aufgrund der höheren Übertra­gungsrate in den vergangenen Wochen von England aus international ausgebreitet hat, gehen entgegen bisheriger Annahmen offenbar doch mit einem Anstieg der Sterblichkeit einher. Zu dieser Einschätzung gelangt die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) auf der Basis mehrerer Studien. Die PHE war bisher davon ausgegangen, dass B.1.1.7 (offiziell „Variant of Concern VOC 202012/01“) zwar bis zu 70 % ansteckender ist als andere SARS-CoV-2-Stämme. Es schien aber nicht zu schwereren Krank­heitsverläufen zu kommen. Diese Einschätzung beruhte auf einer ersten retrospektiven Kohorten­studie, in der keine Hinweise auf eine erhöhte Rate von Hospitalisierungen beobachtet wurden. 3 neuere Studien, die auf einer Sitzung der „New and Emerging Respiratory Virus Threats Advisory Group“ (NERVTAG) vorgestellt wurden, erge­ben jetzt ein anderes Bild.


US-Studie: Schwere allergische Reaktionen auf Coronaimpfstoff BNT162b2 bisher selten

Quelle: Ärzteblatt, 25.01-2021

Schwere anaphylaktische Reaktionen auf die neuartigen mRNA-Impfstoffe sind offenbar selten. Die US-Centers of Disease Control and Prevention (CDC) und der Food and Drug Administration (FDA) geben die Häufigkeit nach der ersten Dosis des Impfstoffs BNT162b2 des Herstellers Biontech/Pfizer in einem Beitrag im Amerikanischen Ärzteblatt (JAMA, 2021; DOI: 10.1001/jama.2021.0600) mit 11,1 Fälle pro einer Million Impfungen an. Die meisten betroffenen Personen, aber nicht alle, hatten Allergien in der Vorgeschichte. Es ist bekannt, dass Impfungen in seltenen Fällen allergische Reaktionen bis hin zur Anaphylaxie auslösen können. In England ist es gleich am ersten Tag der Impfkampagne zu mehreren Zwischenfällen mit dem Impfstoff BNT162b2 des Herstellers Biontech/Pfizer gekommen. Auch in anderen Ländern waren Komplikationen zu erwarten.


SARS-CoV-2: Schutzwirkung von Moderna-Impfstoff gegen südafrikanische Variante könnte schnell nachlassen

Quelle: Ärzteblatt, 25.01.2021

Der Impfstoff mRNA-1273 schützt offenbar auch gegen die englische Variante B.1.1.7 von SARS-CoV-2. Die neutralisierende Wirkung der Antikörper von Geimpften gegen die südafrikanische Variante B.1.351 war nach den jetzt in bioRxiv (2021; DOI: 10.1101/2021.01.25.427948) vorgestellten Ergebnissen von Laborexperimenten jedoch deutlich abgeschwächt. Auch wenn der Hersteller noch von einer ausreichenden Schutzwirkung ausgeht, kündigte er ein „Update“ des Impfstoffs für eine eventuelle Auffrischung an. Der Immunschutz gegen SARS-CoV-2 beruht im Wesentlichen auf Antikörpern, die die Stellen des Spike-Proteins besetzen, mit denen die Viren an den menschlichen Zellen binden. Jede Mutation an der Rezeptorbindungsstelle birgt das Risiko, dass die Antikörper ins Leere greifen. Sowohl für die englische Variante B.1.1.7 als auch für die südafrikanische Variante 501Y.V2 (B.1.351) wurden Mutationen in der Rezeptorbindungsstelle dokumentiert. Von den 17 Mutationen in B.1.1.7 befinden sich 8 im Spike-Protein, davon mindestens 1 (N501Y) in der Rezeptorbindungsstelle. Außerdem könnte die Deletion H69/V70 den Zugriff der Antikörper vermindern.


SARS-CoV-2: Antikörper erzielt primärpräventive Wirkung bei Bewohnern und Mitarbeitern von Pflegeheimen

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 22.01.2021

 

Eine einmalige präventive Behandlung mit dem Antikörper Bamlanivimab (LY-CoV555) hat in einer randomisierten Studie bei Mitarbeitern und Bewohnern von Pflegeheimen, die noch nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren, die Häufigkeit einer COVID-19-Erkrankung deutlich gesenkt. Auch bei bereits infizierten Mitarbeitern und Bewohnern wurde der Verlauf der Erkrankung abge­schwächt, wie die jetzt vom Hersteller Lilly in einer Pressemitteilung vorgestellten Ergebnisse der BLAZE-2-Studie zeigen. Eine Publikation der Ergebnisse steht noch aus. Bamlanivimab ist die rekombinante Version eines Antikörpers, der zu Beginn der Pandemie im Blut eines der ersten US-amerikanischen COVID-19-Patienten entdeckt wurde. Der Antikörper war ausgewählt worden, weil er am Spikeprotein von SARS-CoV-2 bindet und damit den Eintritt in menschliche Zellen blockiert. Die Behandlung mit Bamlanivimab soll die Zeit bis zur Entwicklung eigener Antikörper überbrücken, weshalb der größte Nutzen in der Frühphase zu erwarten ist. Das gleiche gilt für die Serumtherapie, bei der die Patienten sämtliche Antikörper von Personen erhalten, die eine Erkrankung überstanden haben.


Risikofaktoren für schwere COVID-19-Verläufe bei Rheumapatienten: Erste Daten aus dem COVID-19 Register der DGRh

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 22.01.2021

 

Sind Rheumapatienten bei einer SARS-CoV-2-Infektion besonderen Risiken ausgesetzt und welchen Einfluss hat die Rheumamedikation? Um diese Fragen zu klären, hat die DGRh gemeinsam mit Experten der Universität Gießen bereits wenige Wochen nach dem Auftreten der ersten Covid-19 Fälle in Deutschland das online-Register „Covid19-rheuma.de“ ins Leben gerufen. In diesem werden Covid-19-Krankheitsverläufe von Patienten mit Rheuma dokumentiert. Eine erste wissenschaftliche Auswertung der Registerdaten erscheint nun in der Fachzeitschrift RMD Open. Sie definiert Risikofaktoren für schwere Verläufe, die mit einer rheumatischen Grunderkrankung zusammenhängen. Entzündlich-rheumatische Erkrankungen stellen eine permanente Belastung für das Immunsystem der Patienten dar: Die krankheitstypische, gegen körpereigene Gewebe gerichtete Immunaktivität bindet die Kapazitäten des Immunsystems und kann zu einer erhöhten Infektneigung führen, insbesondere wenn die Erkrankung aktiv ist und nicht behandelt wird. „Andererseits können aber auch die Medikamente, die zur Rheumatherapie eingesetzt werden, die Abwehrkraft herabsetzen“, erklärt Professor Dr. med. Hendrik Schulze-Koops, Präsident der DGRh und Leiter der Rheumaeinheit am Universitätsklinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zu Beginn der Corona-Pandemie habe es daher sowohl bei den Rheumapatienten als auch bei den behandelnden Ärzten eine große Verunsicherung gegeben. „Das wichtigste Ziel des Registers war und ist es daher, rheumabezogene Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf zu identifizieren sowie valide und evidenzbasierte Empfehlungen für die Behandlung von Rheumapatienten während der Pandemie zu geben.“

 


Stellungnahme zu STIKO-Empfehlungen - DGIM: Patienten mit internistischen Vorerkrankungen früher gegen COVID-19 impfen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 22.01.2021

 

Auch jüngere Menschen mit gravierenden Vorerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken und schlimmstenfalls daran zu sterben. Um die Risiken in dieser Personengruppe zu senken, sollten sie daher frühzeitig eine COVID-19-Impfung erhalten. Dies fordert die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) gemeinsam mit den Schwerpunktgesellschaften der Inneren Medizin* und der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF). Welche internistischen Krankheitsbilder mit einem erhöhten COVID-19-Risiko verbunden sind, haben Experten in einer Stellungnahme zu den Impf-Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zusammengefasst. Da derzeit noch nicht genügend Impfstoff für alle Bürger zur Verfügung steht, hat die STIKO des Robert-Koch-Instituts (RKI) Empfehlungen ausgearbeitet, welche Personengruppen aufgrund eines besonders hohen Risikos für eine Ansteckung und einen schweren Krankheitsverlauf bevorzugt geimpft werden. Derzeit erhalten zunächst Personen über 80 Jahren, Bewohnerinnen und Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal und Personal in der Altenpflege die Impfung. Vergangene Woche hat die STIKO eine Aktualisierung der Empfehlungen veröffentlicht. „Die aktualisierten Empfehlungen ermöglichen es Ärztinnen und Ärzten, Menschen nicht nur anhand des Alters, sondern auch anhand ihrer Vorerkrankungen einer der Priorisierungskategorien zuzuordnen“, sagt Professor Dr. med. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM. „Wir begrüßen diese Aktualisierung ausdrücklich, denn bestimmte Vorerkrankungen erhöhen das Risiko für einen schweren Verlauf bei COVID-19 zum Teil deutlich“, so der Würzburger Internist und Kardiologe.

 


Gericht untersagt Verzicht auf Masken-Eigenbeteiligung

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 22.01.2021

Risikopatienten müssen eigentlich 2 Euro zuzahlen, wenn sie sich Atemschutzmasken auf Kassenkosten aus der Apotheke holen. Auf diese Eigenbeteiligung verzichten derzeit jedoch einige Offizinen. Jetzt hat ein Gericht erstmals eine solche Rabattaktion untersagt.  Die Abgabe von Atemschutzmasken an rund 34 Millionen Bundesbürger hat die Apotheker in den zurückliegenden Wochen bereits vor einige Herausforderungen gestellt. So mussten sie zunächst selbst prüfen, ob ein Kunde überhaupt Anspruch auf die Masken hat. Auch Lieferengpässe waren vorübergehend ein Problem. Derzeit stehen viele ratsuchende Kunden in den Offizinen, weil ihnen der seit Kurzem obligatorische Masken-Gutschein ihrer Krankenversicherung noch nicht vorliegt. Neben den organisatorischen Herausforderungen sorgen allerdings auch einige Apotheken selbst für Ärger im Rahmen der Masken-Aktion. So sehen einige Kollegen Spielraum in der Eigenbeteiligung der Kunden, die 2 Euro zuzahlen müssen, wenn sie ein Set mit sechs Masken aus der Apotheke abholen. Verschiedenste Rabattaktionen hatten zuletzt Apothekerkammern und –verbände auf den Plan gerufen, die darin einen Verstoß gegen die sogenannte Schutzmasken-Verordnung sehen. Sanktionen bei einem Verzicht auf den vollen Einzug der Eigenbeteiligung regelt die Verordnung allerdings nicht.


Autoantikörper an Covid-19-Pathologie beteiligt

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 22.01.2021

Eine Reihe von Studien zeigt, dass Covid-19-Patienten Autoantikörper aufweisen – gegen verschiedene Organe, aber auch Teile des Immunsystems. Diese könnten eine Rolle bei der Pathologie spielen. Nach wie vor ist völlig unklar, wieso manche Menschen schwerer, manche weniger schwer an Covid-19 erkranken. Zudem verschlimmert sich bei manchen Patienten die Pathologie auch dann noch, wenn das SARS-CoV-2-Virus schon längst nicht mehr nachweisbar ist. Ratlosigkeit herrscht zudem im Falle der oft ausgedehnten Multiorganerkrankungen, die bei Menschen mit »Long-Covid« über Monate anhalten. Vielleicht liegen Antworten bei der Autoimmunität. Die PZ hatte bereits im September über das Phänomen Autoantikörper bei Covid-19-Patienten, also Antikörper, die auf körpereigene Strukturen zielen, berichtet. Damals konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf Autoantikörper vor allem gegen Typ-I-Interferone. Jetzt nimmt diese Forschung Fahrt auf, und es zeigt sich, dass man das Problem sehr ernst nehmen sollte, heißt es in einem Beitrag auf der Nachrichtenseite des Journals »Nature«.


Genaue Analyse - Immungedächtnis gegen Corona hält über acht Monate
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 18.01.2021
Das Immungedächtnis nach einer SARS-CoV-2-Infektion scheint doch länger anzuhalten als zuerst vermutet. Das zeigen zwei Studien, die jetzt in den Fachjournalen »Science« und »Nature« erschienen sind. Die humorale Antwort scheint sich sogar noch zu verfeinern.  Ein Forscherteam um Jennifer Dan vom La Jolla Institute for Immunology in Kalifornien untersuchte die Immunantwort von 188 Personen, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren und verschiedene Verläufe aufwiesen, für bis zu acht Monate. Dabei nahmen die Wissenschaftler alle Komponenten der spezifischen Immunantwort in den Blick, wie sie im Fachjournal »Science« berichten. Der Körper reagiert auf einen neuen Erreger nämlich nicht nur mit der Bildung von Antikörpern, die von Plasmazellen produziert werden, sondern auch mit der Bildung von B-Gedächtniszellen sowie CD8+- und CD4+-T-Zellen. Bei den Infizierten, von denen die Mehrheit milde Symptome hatte, ein Teil aber auch hospitalisiert werden musste, nahmen die Forschenden zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach Symptombeginn Blutproben. 43 Proben wurden sechs Monate nach Erkrankungsbeginn genommen. In den insgesamt 254 Proben der 188 Patienten analysierte das Team die Antikörpertiter und Immunzellen.


Covid-19-Schutzimpfung - Vier Corona-Impfmythen im Faktencheck
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 15.01.2021
»Die Covid-19-Impfung kann unfruchtbar machen oder das Erbgut verändern« – im Netz finden sich eine Reihe von  kruden Thesen zu den Impfstoffen. Durch einen Blick auf seriöse Daten und Fakten lassen sie sich aber entkräften. Viele Menschen in Deutschland sind sich unsicher, ob sie sich gegen Corona impfen lassen wollen. Gegen die Skepsis hilft nur Aufklärung. Experten fordern daher mehr gezielte und verständliche Informationen rund um die neuen Impfstoffe. Eine Reihe von wichtigen Informationsquellen sind hier zu finden. Die beiden mRNA-Vakzinen von Biontech/Pfizer oder Moderna haben bereits eine bedingte Zulassung in der EU erhalten und werden in Deutschland verimpft. Die größte Krux sind wohl Falschbehauptungen, die sich rasend schnell verbreiten. Einem Faktencheck halten sie aber nicht stand. Hier die Faktenlage zu vier häufigen Behauptungen. Und auch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat am Donnerstag einen ausführlichen Faktencheck zu noch mehr Mythen/Fragen veröffentlicht.

Zehn Todesfälle kurz nach Impfung - Kein Kausalzusammenhang vermutet
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 14.01.2021
Seit Impfbeginn wurden zehn Todesfälle in zeitlichem Zusammenhang gemeldet, die nun genauer untersucht werden. Da es schwer vorerkrankte Impflinge waren, gilt ein Kausalzusammenhang als unwahrscheinlich. Der PEI-Präsident wirbt um Vertrauen: »Die Risiken sind sehr, sehr begrenzt.« Das PEI will nun wöchentlich über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen berichten. Bei den bislang zehn gemeldeten Todesfällen kurz nach einer Corona-Schutzimpfung halten Experten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) einen Zusammenhang mit der Immunisierung für eher unwahrscheinlich. In diesen Fällen waren schwer kranke Menschen innerhalb von vier Tagen nach der Impfung gestorben, berichtete das für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel zuständige Bundesinstitut im hessischen Langen am Donnerstag.

Neue vielversprechende Antikörper gegen SARS-CoV-2

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 12.01.2021

 

Ein internationales Forscherteam unter Federführung der Universität Bonn hat neuartige Antikörper-Fragmente gegen das SARS-Coronavirus-2 gefunden und weiterentwickelt. Diese „Nanobodies“ sind viel kleiner als klassische Antikörper. Sie dringen daher besser ins Gewebe ein und lassen sich leichter in größeren Mengen herstellen. Die Wissenschaftler am Universitätsklinikum Bonn haben die Nanobodies zudem zu potenziell besonders wirksamen Molekülen kombiniert, die gleichzeitig verschiedene Angriffspunkte des Virus attackieren. Der Ansatz könnte verhindern, dass sich der Erreger durch Mutationen dem Wirkstoff entzieht. Die Studie ist im Fachjournal Science erschienen. Antikörper sind eine wichtige Waffe des Immunsystems zur Abwehr von Infektionen. Sie heften sich an Oberflächen-Strukturen eines Bakteriums oder Virus und verhindern so seine Vermehrung. Eine Strategie im Kampf gegen Krankheiten ist es daher, in großen Mengen wirksame Antikörper herzustellen und den Erkrankten zu spritzen. Der scheidende US-Präsident Donald Trump verdankt dieser Methode möglicherweise seine schnelle Genesung. Die Antikörper, mit denen er behandelt wurde, haben allerdings eine komplexe Struktur, gelangen nicht sehr tief ins Gewebe und können möglicherweise ungewollte Komplikationen hervorrufen. Antikörper zu produzieren, ist zudem schwierig und zeitaufwändig. Für den breitflächigen Einsatz taugen sie deshalb wohl nicht.

 



 

Coronavirus-Varianten - Darauf müssen wir uns einstellen
Quelle: Pharmazeutische Zeitung 08.01.2021
Gleich zwei neue Varianten des Coronavirus SARS-CoV-2 verbreiten sich in verschiedenen Teilen der Welt derzeit stark. Mutiert der Erreger doch häufiger als gedacht? Und was bedeutet dies für die laufenden Impfungen? Im Januar hoffte man aus dem Lockdown zu kommen, jetzt wurden die Maßnahmen in Deutschland wieder verschärft. Mit ein Grund sind zwei vor Kurzem aufgetauchte Varianten des Coronavirus, die sich stark ausbreiten. Was es mit den neuen Varianten auf sich hat, berichteten Experten und eine Expertin bei einer Veranstaltung des Science Media Center Germany am Freitag. Die Variante B.1.1.7 tauchte im September in Südostengland auf, berichtete Professor Dr. Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien an der Universität Basel. Inzwischen ist sie die dominierende Form des Virus in Großbritannien. Sie hat eine Reihe von 10 bis 15 Mutationen angehäuft – »mehr als man erwarten würde«. Zwei Mutationen pro Monat wären in etwa normal, so der Virologe. Am stärksten diskutiert wird die N501Y-Mutation im Spike-Protein von SARS-CoV-2, die zu einem Aminosäuretausch von Asparagin (N) zu Tyrosin (Y) an Position 501 führt. Diese weist neben der englischen Variante (N501Y-V1) auch eine zweite Variante auf, die in Südafrika im Oktober aufgetaucht ist (N501Y-V2). Auch dort hat sich die Variante rasch gegen die anderen Virusformen durchgesetzt und dominiert nun das Infektionsgeschehen, sagte Neher. Die Varianten konnten vor allem entdeckt werden, weil diese Länder gute Surveillance-Systeme etabliert haben und in denen viele Erregergenome sequenziert werden.

Covid-19-Impfstoffe - Die zweite Generation
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.01.2021
Während die erste Generation an Pandemie-Impfstoffen bereits eingesetzt wird, arbeiten Forscher an einer zweiten Generation von Vakzinen – für die Schleimhäute. Diese sollen Infektionen ganz verhindern und somit zu einer sterilen Immunität führen. Mit Tozinameran (Comirnaty®) von Biontech und Pfizer ist der erste Covid-19-Impfstoff in der EU zugelassen worden. Weitere Vakzinen werden in diesem Jahr voraussichtlich folgen. Von den Impfstoffen verspricht man sich viel: Eine ausreichende Durchimpfung der Bevölkerung soll die SARS-CoV-2-Pandemie beenden. Denn Impfstoffe schützen nicht nur den Einzelnen vor der Erkrankung, sie reduzieren auch die Verbreitung des Erregers. Alle Impfstoffkandidaten gegen das neue Coronavirus, die sich in Phase III der klinischen Entwicklung befinden und damit kurz vor der Zulassung stehen oder diese bereits erhalten haben, werden in den Muskel gespritzt. Die intramuskuläre Applikation ruft eine systemische Immunantwort hervor. Diese Impfstoffe können nach bisherigen Daten Covid-19-Erkrankungen effektiv verhindern, aber nicht vollständig eine Infektion vermeiden. Sie bieten also keinen »sterilen Schutz«. Bis zu einem gewissen Maß könnten Geimpfte das Virus doch noch übertragen.

Biontech/Pfizer - Impfstoff offenbar wirksam gegen neue Variante
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 08.01.2021
Der Covid-19-Impfstoff Comirnaty® (Tozinameran, BNT162b2) schützt offenbar auch vor den neuen, ansteckenderen Varianten von SARS-CoV-2 aus England und Südafrika. Das zeigen erste Labordaten von Hersteller Pfizer. Die neue Variante VOC 202012/01 des Coronavirus bereitet derzeit große Sorgen, weil sie deutlich ansteckender ist als die ursprüngliche Form. Das liegt vor allem an der Mutation N501Y in der Rezeptorbindestelle des Spike-Proteins von SARS-CoV-2. Sie bewirkt, dass das Virus besser an den ACE2-Rezeptor auf Zielzellen andocken kann. Entdeckt wurde die Variante zunächst in England. Mittlerweile ist sie jedoch auch in mehreren anderen Ländern, darunter Deutschland, aufgetaucht und scheint sich rasch zu verbreiten. Eine ungefähr gleichzeitig erstmals in Südafrika nachgewiesene Variante trägt ebenfalls die Mutation N501Y. Vor diesem Hintergrund ist es eine extrem wichtige Frage, ob die bereits verfügbaren (und künftige) Impfstoffe auch vor diesen Varianten schützen. Biontech-Chef Ugur Sahin äußerte sich diesbezüglich bereits kurz nach der Entdeckung der Mutation optimistisch. Tatsächlich belegt war die Wirksamkeit jedoch bislang noch nicht. Dies haben Mitarbeiter von Pfizer und der University of Texas Medical Branch jetzt getan.

Expertin zur Covid-19-Impfung - Abweichen vom Impfschema könnte Mutationen begünstigen
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.01.2021
Auf die zweite Impfdosis zu verzichten, könne gefährlich werden, erklärte eine Virologin gegenüber dem »Heute Journal«. Durch eine große Zahl an Teilimmunisierten würde der Selektionsdruck auf das Coronavirus verstärkt, wodurch weitere Mutationen entstehen könnten. Sie sieht auch die Schutzwirkung der Impfstoffe in Gefahr. »Mit der im Dezember in Südostengland entdeckten neuen Variante B.1.1.7, befinden wir uns in einer Art Wettlauf«, machte Professor Dr. Isabella Eckerle, Leiterin des Zentrums für neu auftretende Viruserkrankungen an den Universitätskliniken in Genf, am Mittwochabend gegenüber dem »Heute Journal« deutlich. Die sich in Großbritannien stark ausbreitende Variante sei Besorgnis erregend. Sie verursache zwar nach bisherigem Kenntnisstand keine schwereren Erkrankungen, unterlaufe auch nicht die PCR-Testung oder mache die zugelassenen Impfstoffe unwirksam, aber sie verbreite sich deutlich effektiver als bisherige Varianten. Aktuelle Studien gehen davon aus, dass die Variante um 56 Prozent ansteckender ist als bisherige Formen. Dies erschwere die Eindämmung des Infektionsgeschehens mit den bestehenden Maßnahmen deutlich.

Nebenwirkungen - Bislang 21 Anaphylaxien nach der Corona-Impfung in den USA
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.01.2021
Nach aktuellen Zahlen der CDC tritt eine anaphylaktische Reaktion in Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung Comirnaty® nur äußerst selten auf: Bisher waren es in den USA 21 Fälle. Das entspricht einer Rate von 11,1 Anaphylaxien pro einer Million verimpfter Dosen.  Eine Anaphylaxie ist eine schwere, potenziell lebensbedrohliche allergische Reaktion. Gleich zu Beginn der Impfkampagne mit Biontech/Pfizers Impfstoff Comirnaty® in Großbritannientraten zwei Fälle auf, die viel mediale Aufmerksamkeit erhielten und Ängste auslösten. Menschen mit Allergien fragen sich, ob die Impfung für sie sicher ist. Vermutlicher Auslöser könnte ein Hilfsstoff der Impfung sein: Polyethylenglykol (PEG). Auf Basis der vorläufigen Daten kann man sagen: Ja, ist sie. Am Mittwoch veröffentlichte die US-Gesundheitsbehörde CDCeinen ersten Zwischenbericht aus der Praxis, also außerhalb der klinischen Studien. Ausgewertet wurde der Zeitraum 14 bis 23. Dezember. In dieser Zeit wurden 1.893.360 Dosen von Comirnaty® als erste Dosis des Impfschemas verimpft. Dazu gab es 4393 Berichte über Nebenwirkungen (0,2 Prozent). Davon wurden 175 Fälle näher begutachtet, weil der Verdacht auf eine schwere allergische Reaktion bestand. 21 Fälle entsprachen den Kriterien für eine Anaphylaxie. Das entspricht einer Rate von 11,1 Fällen pro einer Million Impfdosen. Zudem gibt es noch sieben Verdachtsfälle, die noch nicht geklärt werden konnte.