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Letzte aktualiesierung 22.02.2021
Quelle: PressePortal, 22.02.2021
Eine breit angelegte Initiative aus Experten und Wissenschaftlern sowie Kultur und Sport hat ein umfassendes Konzept vorgelegt, das die Teilnahme von Zuschauern und Gästen an kulturellen und sportlichen Veranstaltungen unter strengen Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen wieder ermöglichen könnte. Mit ihrem Konzept präsentieren die etwa 20 beteiligten Wissenschaftler und Experten sowie mehr als 40 Kultur- und Sportinstitutionen erstmalig einen branchenübergreifenden, datenbasierten Ansatz und damit einen differenzierten Beitrag zur Diskussion um angemessene Wege aus dem Lockdown. Das Konzept entstand unter Mitwirkung von namhaften Experten unter anderem aus den Fachbereichen Infektiologie und Virologie, Raumlufttechnik, Gesundheitsökonomie, Sportmedizin und Kultur sowie Rechtswissenschaften.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.02.2021
Manche Menschen, die sich mit dem Coronavirus infizieren, merken kaum etwas davon. Andere wiederum erkranken schwer und müssen stationär behandelt werden. Als einen wichtigen Frühindikator dafür, ob die Virusinfektion mild oder schwer verlaufen wird, hat die Arbeitsgruppe „Cellular immunity in inflammation and cancer“ am Universitätsklinikum Erlangen den Immunbotenstoff Interleukin-3 identifiziert. Die Ergebnisse der Untersuchung erscheinen in der Zeitschrift „Nature Communications“. Die Forschenden um PD Dr. med. Georg Weber, stellvertretender Klinikdirektor und Leitender Oberarzt an der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, und Dr. Alan Bénard, Mitarbeiter an der Chirurgischen Klinik, beschäftigen sich auf zellulärer Ebene mit immunologischen Mechanismen bei entzündlichen und bösartigen Erkrankungen. Nun haben sie in einer Studie nachgewiesen, dass ein niedriger Interleukin-3-Spiegel im Blutplasma häufig mit einem schweren Covid-19-Krankheitsverlauf einhergeht.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 18.02.2021
Einzigartig ist, dass alle im Jahr 2020 in Hamburg mit einer nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektion Verstorbenen obduziert wurden – insgesamt 735 Todesfälle. Davon stellten die Rechtsmediziner bei 618 Fällen Covid-19 als Todesursache fest, konkret meist eine Pneumonie oder die Folgen einer Thrombose. Nur in 7 Prozent der Fälle waren die Verstorbenen zwar mit dem SARS-CoV-2-Erreger infiziert, die Infektion war aber nicht todesursächlich. Hier waren die Todesursachen Herzinfarkte, Hirnblutungen, dekompensierte Lebererkrankungen oder vorbestehende schwere Entzündungen. Zwei Drittel der Todesfälle ereigneten sich zwischen Oktober und Dezember, also in der noch immer anhaltenden zweiten Welle. Die Altersspannbreite lag bei 29 bis 100 Jahren. Der Median lag bei 83 Jahren. Drei Viertel der Verstorbenen waren älter als 76 Jahre. 55 Prozent der Verstorbenen waren männlich, 45 Prozent weiblich, die Männer im Schnitt etwas jünger als die Frauen. »Nur sieben Verstorbene waren jünger als 50 Jahre und von ihnen hatten alle Vorerkrankung, davon fünf eine morbide Adipositas«, erläuterte Ondruschka.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.02.2021
Potenzielle COVID-19-Medikamente auf dem Prüfstand. Wissenschaftler*innen untersuchen mögliche Andockstellen an das Virus für COVID-19-Medikamente. Impfungen gegen das SARS-CoV-2-Virus sind auf dem Weg. Bei der Suche nach einem Medikament, das Menschen helfen könnte, die bereits an COVID-19 erkrankt sind, sieht es aber noch düster aus. Hinzu kommt: Die Suche und Zulassung von neuen Medikamenten ist extrem kostspielig und zeitaufwändig. Diesen Prozess drastisch zu beschleunigen, ist das Ziel eines Forschungsteams an der Harvard Medical School, das unter anderem auch mit Wissenschaftler*innen der TU Berlin und aus dem Exzellenzcluster MATH+ kooperiert. „Mit der von uns vor gut einem Jahr entwickelten Software Virtual Flow ist es uns gelungen, das weltweit größte virtuelle Screening-Programm von Substanzen mit einer potenziellen Wirkung gegen SARS-CoV-2 in kurzer Zeit durchzuführen“, berichtet Dr. Christoph Gorgulla, Postdoc an der Harvard Medical School und Alumnus der Berlin Mathematical School (BMS). Die Ergebnisse dieses Screenings wurden jetzt in der Open-Access-Zeitschrift iScience veröffentlicht.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 08.02.2021
Seit heute gelten neue Priorisierungen bei Impfungen gegen SARS-CoV-2. Die jetzt in Kraft getretene neue Impfverordnung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) sieht einige Änderungen bei der Einstufung der Bevölkerung in die vorrangig zu impfenden Gruppen vor – und lässt Spielraum für Einzelfallentscheidungen etwa bei seltenen Erkrankungen oder in besonderen Situationen. Die Öffnung für Einzelfallentscheidungen solle nur dann greifen, wenn dies über die Impfverordnung nicht abgedeckt sei, erläuterte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) heute vor Journalisten in Berlin. Die Länder sollen Anlaufstellen schaffen, die über die Einzelfälle entscheiden. Wenn jetzt aber mehrer Millionen Bürger wegen Einzelfallentscheidungen anfragen würden, könnten das die neuen Stellen nicht leisten, appelliert Spahn an die Bürger, sich zurückzuhalten.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 06.02.2021
Der COVID-19-Impfstoff von Astrazeneca schützt offenbar vor der zuerst in Großbritannien aufgetretenen SARS-CoV-2-Mutante B.1.1.7 ‚Kent‘ ebenso gut wie vor den ursprünglichen zirkulierenden Varianten des Coronavirus. Das zeigen heute im Preprintverfahren veröffentlichte Studienergebnisse der Universität Oxford in Preprints with The Lancet. Die neuen Daten deuten zudem darauf hin, dass das Vakzin zu einer Reduktion der Virusausscheidung und der Viruslast führt. Dies könnte wiederum Übertragungen der Infektion durch geimpfte Personen verringern.Studienleiter Andrew Pollard: „Die Daten aus unseren Vakzinstudien zeigen, dass der Impfstoff nicht nur vor dem ursprünglichen pandemischen Virus schützt, sondern auch vor der neuen Variante B.1.1.7, die ab Ende 2020 zu einem starken Anstieg der Erkrankungen in Großbritannien geführt hat.“ Um die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen die neue Virusvariante zu überprüfen, untersuchten die Forscher Abstriche von 499 symptomatischen und asymptomatischen, mit SARS-CoV-2 infizierten Teilnehmern der Phase-II/III-Impfstoffstudie. Die Abstriche waren zwischen 1. Oktober 2020 und 14. Januar 2021 genommen worden, um herauszufinden, mit welcher Variante des Virus sie infiziert waren. Es zeigte sich, dass der Schutz vor einer symptomatischen Infektion vergleichbar war – obwohl die Titer an neutralisierenden Antikörpern bei den Studienteilnehmern, die sich nach der Impfung mit der Mutante B.1.1.7 infiziert hatten, um das 9-fache niedriger waren als bei einer Infektion mit dem Victoria-Stamm von SARS-CoV-2.
Quelle: Ärzte Zeitung, 05.02.2021
Ob Bund und Länder in der kommenden Woche Lockerungen des Lockdowns beschließen werden, steht offenbar noch nicht fest. „Das müssen wir besprechen“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn am Freitag vor der Bundespressekonferenz. Ein Grund gegen weitreichende Öffnungen dürften die sich ausbreitenden Mutationen sein. „Die Mutanten des Coronavirus sind in Deutschland angekommen“, warnte der Präsident des Robert-Koch-Instituts, (RKI) Professor Lothar Wieler. „SARS-CoV-2 ist noch gefährlicher geworden“. Die Varianten würden das Geschen nicht dominieren, so Wieler. Ausweislich der Ergebnisse der Genomsequenzierung liege ihr Anteil in Deutschland aktuell bei sechs Prozent. Die britische Variante B.1.1.7 sei aber um ein Vielfaches ansteckender als die Grundform des Virus. Ihr R-Wert liege um 0,5 höher. Bei jeder Öffnung der Lockerungen seien daher weiter die Schutzkonzepte zu beachten.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.02.2021
Im Kanton Bern haben sich nur 14% der erwachsenen Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert und Antikörper gegen SARS-Cov-2 entwickelt. Dies sind die vorläufigen Ergebnisse einer Seroprävalenzstudie, die von der «Swiss School of Public Health» koordiniert und in Bern von der Universität Bern in Zusammenarbeit mit dem Inselspital, Universitätsspital Bern, durchgeführt wurde. Im Kanton Bern sollen zwischen Dezember 2020 und Ende Februar 2021 in einer Zufallsstichprobe insgesamt 400 Teilnehmende auf Antikörper gegen das Coronavirus untersucht werden. Bereits untersucht wurden 263 Personen. Daraus lässt sich eine repräsentative Schätzung für die Gesamtbevölkerung ableiten. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass sich nur 14% der erwachsenen Bernerinnen und Berner mit dem Coronavirus infiziert und Antikörper entwickelt haben.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.02.2021
MHH-Studie überprüft Krankheitsverläufe von mehr als 800 SARS-CoV-2-infizierten Multiple-Sklerose-Betroffenen. Die Gefahr, nach einer SARS-CoV-2-Infektion einen schweren COVID-19-Verlauf zu entwickeln, ist für Menschen mit Risikofaktoren wie fortgeschrittenem Alter, starkem Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck oder Herzschwäche deutlich erhöht. Eine Herausforderung für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte ist aber auch der Umgang mit chronisch kranken neuroimmunologischen Patientinnen und Patienten, die mit Medikamenten behandelt werden, die das Immunsystem unterdrücken. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Klinik für Neurologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben jetzt untersucht, ob sich für Patienten mit Multipler Sklerose (MS) bei der Infektion mit dem Coronavirus das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf durch die immunmodulierende Therapie erhöht. Die Studie unter der Leitung von Professor Dr. Thomas Skripuletz in Zusammenarbeit mit der Uniklinik Essen und der Charité Berlin ist im Journal of Clinical Medicine veröffentlicht. Erstautorin ist Dr. Nora Möhn.
Quelle: Informatiosdienst Wissenschaft, 29.01.2021
Die Gutenberg COVID-19 Studie, eine der größten Bevölkerungsstudien in Deutschland im Bereich der Pandemieforschung, kann erste Ergebnisse vorweisen. Eine detaillierte Darstellung der ersten Untersuchungsergebnisse zu den Auswirkungen der SARS-CoV2-Pandemie auf die Bevölkerungsgesundheit ist zukünftig auf einem Dashboard online einsehbar. Wissenschaftsminister Professor Konrad Wolf und die Studienleitung schalteten heute das Dashboard frei und ordneten die dort abgebildeten Daten und Ergebnisse vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemiesituation ein. Seit Oktober 2020 untersuchen Forscherteams der Universitätsmedizin Mainz, wie sich die Corona-Pandemie und die ergriffenen Maßnahmen auf die Gesundheit von rund 10.000 Probanden einer Bevölkerungsstichprobe auswirken. Ziel ist, sowohl die gesundheitlichen Effekte einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus zu erfassen, als auch, die vielfältigen Auswirkungen der Pandemie und der Maßnahmen zu deren Bekämpfung zu untersuchen. Dafür erheben die Experten umfangreiche wissenschaftliche Daten, beispielsweise zum Infektionsgeschehen oder auch zu Erfahrungen, Einstellungen und Verhalten hinsichtlich des Infektionsschutzes.
SARS-CoV-2: Virusvarianten gefährden Wirksamkeit von Antikörpern – Auswirkungen auf Impfstoffe ebenfalls möglich
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 28.01.2021
Die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Variante B.1.351, die sich von Südafrika aus verbreitet, auf die Effektivität von Antikörperpräparaten könnten größer sein als bisher angenommen. Ein vom Antikörperhersteller Regeneron beauftragtes Labor kommt in bioRxiv (2021: DOI: 10.1101/2021.01.25.428137) zu dem Ergebnis, dass einzelne Antikörperpräparate ihre Wirksamkeit verloren haben, Kombinationen jedoch weiter wirksam sein könnten. Auch die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer erzielten nur eine eingeschränkte Schutzwirkung. Ein von Biontech/Pfizer beauftragtes Labor kann dagegen in bioRxiv (2021: DOI: 10.1101/2021.01.27.427998) keine wesentliche Abschwächung der Impfstoffwirkung erkennen. Das Labor um den bekannten Aids-Forscher David Ho, der an der Columbia University in New York zuletzt mit der Entwicklung eines HIV-Impfstoffs beschäftigt war, hat die neutralisierende Wirkung von 12 verschiedenen monoklonalen Antikörpern gegen die derzeit am weitesten verbreiteten Stämme von SARS-CoV-2 (mit der Mutation D614G) und die beiden wichtigsten „variants of concern“ B.1.351 und B.1.1.7 untersucht.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 25.01.2021
Gießener Virologenteam identifiziert mit Forscherinnen und Forschern aus Marburg, den Niederlanden und Russland eine für die Vermehrung von Coronaviren essenzielle Enzymaktivität als mögliche Zielstruktur für neue Therapieansätze. Kann ein in allen Coronaviren vorhandenes Enzym dem COVID-19-Erreger (SARS-CoV-2) zum Verhängnis werden? Dies legen Ergebnisse der Arbeitsgruppe des Gießener Virologen Prof. Dr. John Ziebuhr in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Philipps-Universität Marburg sowie aus den Niederlanden und Russland nahe. Die Forscherinnen und Forscher haben mit einer evolutionär konservierten Enzymaktivität eine mögliche Zielstruktur für neue antivirale Therapieansätze bei COVID-19-Erkrankungen identifiziert. Die Studie ist in der renommierten Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht worden.
Quelle: Ärzteblatt, 25.01.2021
Infektionen mit dem Stamm B.1.1.7 von SARS-CoV-2, der sich aufgrund der höheren Übertragungsrate in den vergangenen Wochen von England aus international ausgebreitet hat, gehen entgegen bisheriger Annahmen offenbar doch mit einem Anstieg der Sterblichkeit einher. Zu dieser Einschätzung gelangt die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) auf der Basis mehrerer Studien. Die PHE war bisher davon ausgegangen, dass B.1.1.7 (offiziell „Variant of Concern VOC 202012/01“) zwar bis zu 70 % ansteckender ist als andere SARS-CoV-2-Stämme. Es schien aber nicht zu schwereren Krankheitsverläufen zu kommen. Diese Einschätzung beruhte auf einer ersten retrospektiven Kohortenstudie, in der keine Hinweise auf eine erhöhte Rate von Hospitalisierungen beobachtet wurden. 3 neuere Studien, die auf einer Sitzung der „New and Emerging Respiratory Virus Threats Advisory Group“ (NERVTAG) vorgestellt wurden, ergeben jetzt ein anderes Bild.
Quelle: Ärzteblatt, 25.01-2021
Schwere anaphylaktische Reaktionen auf die neuartigen mRNA-Impfstoffe sind offenbar selten. Die US-Centers of Disease Control and Prevention (CDC) und der Food and Drug Administration (FDA) geben die Häufigkeit nach der ersten Dosis des Impfstoffs BNT162b2 des Herstellers Biontech/Pfizer in einem Beitrag im Amerikanischen Ärzteblatt (JAMA, 2021; DOI: 10.1001/jama.2021.0600) mit 11,1 Fälle pro einer Million Impfungen an. Die meisten betroffenen Personen, aber nicht alle, hatten Allergien in der Vorgeschichte. Es ist bekannt, dass Impfungen in seltenen Fällen allergische Reaktionen bis hin zur Anaphylaxie auslösen können. In England ist es gleich am ersten Tag der Impfkampagne zu mehreren Zwischenfällen mit dem Impfstoff BNT162b2 des Herstellers Biontech/Pfizer gekommen. Auch in anderen Ländern waren Komplikationen zu erwarten.
SARS-CoV-2: Schutzwirkung von Moderna-Impfstoff gegen südafrikanische Variante könnte schnell nachlassen
Quelle: Ärzteblatt, 25.01.2021
Der Impfstoff mRNA-1273 schützt offenbar auch gegen die englische Variante B.1.1.7 von SARS-CoV-2. Die neutralisierende Wirkung der Antikörper von Geimpften gegen die südafrikanische Variante B.1.351 war nach den jetzt in bioRxiv (2021; DOI: 10.1101/2021.01.25.427948) vorgestellten Ergebnissen von Laborexperimenten jedoch deutlich abgeschwächt. Auch wenn der Hersteller noch von einer ausreichenden Schutzwirkung ausgeht, kündigte er ein „Update“ des Impfstoffs für eine eventuelle Auffrischung an. Der Immunschutz gegen SARS-CoV-2 beruht im Wesentlichen auf Antikörpern, die die Stellen des Spike-Proteins besetzen, mit denen die Viren an den menschlichen Zellen binden. Jede Mutation an der Rezeptorbindungsstelle birgt das Risiko, dass die Antikörper ins Leere greifen. Sowohl für die englische Variante B.1.1.7 als auch für die südafrikanische Variante 501Y.V2 (B.1.351) wurden Mutationen in der Rezeptorbindungsstelle dokumentiert. Von den 17 Mutationen in B.1.1.7 befinden sich 8 im Spike-Protein, davon mindestens 1 (N501Y) in der Rezeptorbindungsstelle. Außerdem könnte die Deletion H69/V70 den Zugriff der Antikörper vermindern.
SARS-CoV-2: Antikörper erzielt primärpräventive Wirkung bei Bewohnern und Mitarbeitern von Pflegeheimen
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 22.01.2021
Eine einmalige präventive Behandlung mit dem Antikörper Bamlanivimab (LY-CoV555) hat in einer randomisierten Studie bei Mitarbeitern und Bewohnern von Pflegeheimen, die noch nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren, die Häufigkeit einer COVID-19-Erkrankung deutlich gesenkt. Auch bei bereits infizierten Mitarbeitern und Bewohnern wurde der Verlauf der Erkrankung abgeschwächt, wie die jetzt vom Hersteller Lilly in einer Pressemitteilung vorgestellten Ergebnisse der BLAZE-2-Studie zeigen. Eine Publikation der Ergebnisse steht noch aus. Bamlanivimab ist die rekombinante Version eines Antikörpers, der zu Beginn der Pandemie im Blut eines der ersten US-amerikanischen COVID-19-Patienten entdeckt wurde. Der Antikörper war ausgewählt worden, weil er am Spikeprotein von SARS-CoV-2 bindet und damit den Eintritt in menschliche Zellen blockiert. Die Behandlung mit Bamlanivimab soll die Zeit bis zur Entwicklung eigener Antikörper überbrücken, weshalb der größte Nutzen in der Frühphase zu erwarten ist. Das gleiche gilt für die Serumtherapie, bei der die Patienten sämtliche Antikörper von Personen erhalten, die eine Erkrankung überstanden haben.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 22.01.2021
Sind Rheumapatienten bei einer SARS-CoV-2-Infektion besonderen Risiken ausgesetzt und welchen Einfluss hat die Rheumamedikation? Um diese Fragen zu klären, hat die DGRh gemeinsam mit Experten der Universität Gießen bereits wenige Wochen nach dem Auftreten der ersten Covid-19 Fälle in Deutschland das online-Register „Covid19-rheuma.de“ ins Leben gerufen. In diesem werden Covid-19-Krankheitsverläufe von Patienten mit Rheuma dokumentiert. Eine erste wissenschaftliche Auswertung der Registerdaten erscheint nun in der Fachzeitschrift RMD Open. Sie definiert Risikofaktoren für schwere Verläufe, die mit einer rheumatischen Grunderkrankung zusammenhängen. Entzündlich-rheumatische Erkrankungen stellen eine permanente Belastung für das Immunsystem der Patienten dar: Die krankheitstypische, gegen körpereigene Gewebe gerichtete Immunaktivität bindet die Kapazitäten des Immunsystems und kann zu einer erhöhten Infektneigung führen, insbesondere wenn die Erkrankung aktiv ist und nicht behandelt wird. „Andererseits können aber auch die Medikamente, die zur Rheumatherapie eingesetzt werden, die Abwehrkraft herabsetzen“, erklärt Professor Dr. med. Hendrik Schulze-Koops, Präsident der DGRh und Leiter der Rheumaeinheit am Universitätsklinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zu Beginn der Corona-Pandemie habe es daher sowohl bei den Rheumapatienten als auch bei den behandelnden Ärzten eine große Verunsicherung gegeben. „Das wichtigste Ziel des Registers war und ist es daher, rheumabezogene Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf zu identifizieren sowie valide und evidenzbasierte Empfehlungen für die Behandlung von Rheumapatienten während der Pandemie zu geben.“
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 22.01.2021
Auch jüngere Menschen mit gravierenden Vorerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken und schlimmstenfalls daran zu sterben. Um die Risiken in dieser Personengruppe zu senken, sollten sie daher frühzeitig eine COVID-19-Impfung erhalten. Dies fordert die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) gemeinsam mit den Schwerpunktgesellschaften der Inneren Medizin* und der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF). Welche internistischen Krankheitsbilder mit einem erhöhten COVID-19-Risiko verbunden sind, haben Experten in einer Stellungnahme zu den Impf-Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zusammengefasst. Da derzeit noch nicht genügend Impfstoff für alle Bürger zur Verfügung steht, hat die STIKO des Robert-Koch-Instituts (RKI) Empfehlungen ausgearbeitet, welche Personengruppen aufgrund eines besonders hohen Risikos für eine Ansteckung und einen schweren Krankheitsverlauf bevorzugt geimpft werden. Derzeit erhalten zunächst Personen über 80 Jahren, Bewohnerinnen und Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal und Personal in der Altenpflege die Impfung. Vergangene Woche hat die STIKO eine Aktualisierung der Empfehlungen veröffentlicht. „Die aktualisierten Empfehlungen ermöglichen es Ärztinnen und Ärzten, Menschen nicht nur anhand des Alters, sondern auch anhand ihrer Vorerkrankungen einer der Priorisierungskategorien zuzuordnen“, sagt Professor Dr. med. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM. „Wir begrüßen diese Aktualisierung ausdrücklich, denn bestimmte Vorerkrankungen erhöhen das Risiko für einen schweren Verlauf bei COVID-19 zum Teil deutlich“, so der Würzburger Internist und Kardiologe.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 22.01.2021
Risikopatienten müssen eigentlich 2 Euro zuzahlen, wenn sie sich Atemschutzmasken auf Kassenkosten aus der Apotheke holen. Auf diese Eigenbeteiligung verzichten derzeit jedoch einige Offizinen. Jetzt hat ein Gericht erstmals eine solche Rabattaktion untersagt. Die Abgabe von Atemschutzmasken an rund 34 Millionen Bundesbürger hat die Apotheker in den zurückliegenden Wochen bereits vor einige Herausforderungen gestellt. So mussten sie zunächst selbst prüfen, ob ein Kunde überhaupt Anspruch auf die Masken hat. Auch Lieferengpässe waren vorübergehend ein Problem. Derzeit stehen viele ratsuchende Kunden in den Offizinen, weil ihnen der seit Kurzem obligatorische Masken-Gutschein ihrer Krankenversicherung noch nicht vorliegt. Neben den organisatorischen Herausforderungen sorgen allerdings auch einige Apotheken selbst für Ärger im Rahmen der Masken-Aktion. So sehen einige Kollegen Spielraum in der Eigenbeteiligung der Kunden, die 2 Euro zuzahlen müssen, wenn sie ein Set mit sechs Masken aus der Apotheke abholen. Verschiedenste Rabattaktionen hatten zuletzt Apothekerkammern und –verbände auf den Plan gerufen, die darin einen Verstoß gegen die sogenannte Schutzmasken-Verordnung sehen. Sanktionen bei einem Verzicht auf den vollen Einzug der Eigenbeteiligung regelt die Verordnung allerdings nicht.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 22.01.2021
Eine Reihe von Studien zeigt, dass Covid-19-Patienten Autoantikörper aufweisen – gegen verschiedene Organe, aber auch Teile des Immunsystems. Diese könnten eine Rolle bei der Pathologie spielen. Nach wie vor ist völlig unklar, wieso manche Menschen schwerer, manche weniger schwer an Covid-19 erkranken. Zudem verschlimmert sich bei manchen Patienten die Pathologie auch dann noch, wenn das SARS-CoV-2-Virus schon längst nicht mehr nachweisbar ist. Ratlosigkeit herrscht zudem im Falle der oft ausgedehnten Multiorganerkrankungen, die bei Menschen mit »Long-Covid« über Monate anhalten. Vielleicht liegen Antworten bei der Autoimmunität. Die PZ hatte bereits im September über das Phänomen Autoantikörper bei Covid-19-Patienten, also Antikörper, die auf körpereigene Strukturen zielen, berichtet. Damals konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf Autoantikörper vor allem gegen Typ-I-Interferone. Jetzt nimmt diese Forschung Fahrt auf, und es zeigt sich, dass man das Problem sehr ernst nehmen sollte, heißt es in einem Beitrag auf der Nachrichtenseite des Journals »Nature«.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 12.01.2021
Ein internationales Forscherteam unter Federführung der Universität Bonn hat neuartige Antikörper-Fragmente gegen das SARS-Coronavirus-2 gefunden und weiterentwickelt. Diese „Nanobodies“ sind viel kleiner als klassische Antikörper. Sie dringen daher besser ins Gewebe ein und lassen sich leichter in größeren Mengen herstellen. Die Wissenschaftler am Universitätsklinikum Bonn haben die Nanobodies zudem zu potenziell besonders wirksamen Molekülen kombiniert, die gleichzeitig verschiedene Angriffspunkte des Virus attackieren. Der Ansatz könnte verhindern, dass sich der Erreger durch Mutationen dem Wirkstoff entzieht. Die Studie ist im Fachjournal Science erschienen. Antikörper sind eine wichtige Waffe des Immunsystems zur Abwehr von Infektionen. Sie heften sich an Oberflächen-Strukturen eines Bakteriums oder Virus und verhindern so seine Vermehrung. Eine Strategie im Kampf gegen Krankheiten ist es daher, in großen Mengen wirksame Antikörper herzustellen und den Erkrankten zu spritzen. Der scheidende US-Präsident Donald Trump verdankt dieser Methode möglicherweise seine schnelle Genesung. Die Antikörper, mit denen er behandelt wurde, haben allerdings eine komplexe Struktur, gelangen nicht sehr tief ins Gewebe und können möglicherweise ungewollte Komplikationen hervorrufen. Antikörper zu produzieren, ist zudem schwierig und zeitaufwändig. Für den breitflächigen Einsatz taugen sie deshalb wohl nicht.