Die Corona NEWS enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte Spektrum Dialyse keinen Einfluss hat. Deshalb kann für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernommen werden. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernen.

Letzte aktualiesierung 31.07.2021



Wie sinnvoll sind Auffrischimpfungen gegen Covid-19?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.08.2021

 

Ab September sollen in Deutschland bestimmte Bevölkerungsgruppen Auffrischimpfungen gegen Covid-19 erhalten. Ist das nötig und sind hierfür variantenspezifische Coronaimpfstoffe besser geeignet als die derzeit verfügbaren? Die Gesundheitsministerkonferenz hat am Montag eine Regelung zu Covid-19-Auffrischimpfungen beschlossen. Demnach soll ab September »im Sinne einer gesundheitlichen Vorsorge in Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und weiteren Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen« eine Auffrischimpfung angeboten werden. Die dritte Dosis soll ein mRNA-Impfstoff sein. Zudem soll auch allen vollständig mit einem Vektorimpfstoff von Astra-Zeneca oder Janssen (Johnson & Johnson) geimpften Personen eine mRNA-Impfung als Booster angeboten werden. Über wichtige Fragen zu diesen Auffrischungen sprachen Expertinnen und ein Experte heute bei einer Veranstaltung des Science Media Center (SMC) Deutschland.

 


Spleißen als Sicherheitslücke

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 03.08.2021

Beim Spleißen der DNA, die von Vektorimpfstoffen in den Zellkern gebracht wird, können verschiedene Varianten des Impfantigens entstehen. Dies wurde bei der Entwicklung der Covid-19-Vektorimpfstoffe offenbar nur von einem der beiden Hersteller ausreichend bedacht. Die Covid-19-Pandemie hat zu einer enorm beschleunigten Entwicklung von Impfstoffen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geführt. Derzeit sind in Europa die beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer (Comirnaty®, BNT162b2) und von Moderna (Spikevax®, mRNA-1273) sowie die beiden Vektorimpfstoffe von Astra-Zeneca (Vaxzevria®, AZD1222) und von Janssen beziehungsweise Johnson & Johnson (Ad26.COV2.S) zugelassen. Alle vier Impfpräparate sorgen dafür, dass Zellen von Geimpften das Spike-Antigen von SARS-CoV-2 selbst herstellen. Die beiden mRNA-Impfstoffe liefern ihre mRNA dabei direkt ins Cytosol der Zielzellen ab, wo sie unmittelbar an den Ribosomen in das SARS-CoV-2 Spike-Antigen übersetzt werden. Das Spike-Antigen gelangt dann über den sekretorischen Weg in die äußere Membran dieser Zellen.


Deutschland steht vergleichsweise gut da

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 03.08.2021

Ein deutsch-israelisches Forscherteam hat die Sterbedaten während der Corona-Pandemie von rund 100 Ländern in vergleichbarer Form aufbereitet. Ein Ergebnis: Die Übersterblichkeit lag in Deutschland unter der europäischer Nachbarländer. Mit rund 50 zusätzlichen Toten pro 100.000 Einwohnern habe Deutschland in der Pandemie eine viel geringere Übersterblichkeit erfahren als umliegende europäische Länder (Niederlande: 110; Belgien: 140; Frankreich: 110; Schweiz: 100; Österreich: 110, Tschechien: 320; Polen: 310) – ausgenommen Dänemark, das keine Übersterblichkeit verzeichnet habe. Die Ergebnisse des Forscherteams von der Universität Tübingen und der Hebräischen Universität Jerusalem wurden online im Fachjournal «eLife» veröffentlicht.


SARS-CoV-2-Infektionen trotz Impfung?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 30.07.2021

Trotz der hohen Wirksamkeit von Comirnaty® werden immer wieder Durchbruchsinfektionen gemeldet. Ein genauerer Blick auf diese Infektionen bei betroffenen Mitarbeitern im Gesundheitssystem in Israel deutet die Ursachen für dieses besorgniserregende Phänomen an. Sogenannte Durchbruchinfektionen bereiten nach wie vor Sorgen, obwohl sie äußerst selten sind. Erst kürzlich veröffentlichten israelische Wissenschaftler Daten, die zeigten, dass vor allem sehr alte Patienten und Patienten mit Vorerkrankungen ein Risiko für eine Durchbruchinfektion besitzen.  Jetzt erschien eine Publikation im »New England Journal of Medicine«, in der die Ergebnisse einer genaueren Charakterisierung von Durchbruchinfektionen bei israelischen Mitarbeitern im Gesundheitssystem berichtet werden. Moriah Bergwerk und Kollegen von der Tel Aviv Universität in Israel, von der St. George’s School of Medicine in London und von der Chan School of Public Health in Boston untersuchten Durchbruchsinfektionen im größten medizinischen Zentrum Israels. Eingeschlossen waren symptomatische Personen oder solche, die, Kontakt zu Infizierten gehabt hatten. Alle Probanden waren zweimal mit Comirnaty® von Biontech und Pfizer geimpft.


Hochwirksame und stabile Nanobodies stoppen SARS-CoV-2

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.07.2021

 

Ein Forscherteam hat Mini-Antikörper entwickelt, die das Coronavirus SARS-CoV-2 und dessen gefährliche neue Varianten effizient ausschalten. Die sogenannten Nanobodies binden und neutralisieren das Virus bis zu 1000 Mal besser als zuvor entwickelte Mini-Antikörper. Zudem konnten die Forscher*innen die Mini-Antikörper so weit perfektionieren, dass sie sehr stabil und hitzebeständig sind. Diese einzigartige Kombination macht sie zu einem vielversprechenden Wirkstoff, um COVID-19 zu behandeln. Da sich Nanobodies kostengünstig und schnell in großen Mengen herstellen lassen, könnten sie den weltweiten Bedarf an COVID-19-Medikamenten decken. Sie werden aktuell für klinische Tests vorbereitet. Antikörper helfen unserem Immunsystem, Krankheitserreger abzuwehren: Sie binden an Viren und machen sie unschädlich – im Fachjargon spricht man hier von „neutralisieren“. Antikörper lassen sich auch industriell herstellen und akut Erkrankten verabreichen. Dann wirken sie wie ein Medikament, lindern Beschwerden und verkürzen Krankheitsverläufe. Dies ist etwa bei Hepatitis B oder Tollwut etablierte Praxis. Auch bei COVID-19-Infizierten kommen Antikörper als Wirkstoff zum Einsatz. Das Problem: Antikörper industriell zu produzieren, ist so aufwändig und teuer, dass sich die weltweite Nachfrage nicht abdecken lässt. Nanobodies könnten hier eine Lösung sein.

 


Warum immer mehr Geimpfte an Covid-19 erkranken

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.03.2021

Von den Patienten, die zurzeit an Covid-19 erkranken, ist eine zunehmende Zahl bereits vollständig geimpft. Aus verschiedenen Gründen bedeutet das jedoch nicht, dass die Impfung wertlos ist. Der Trend, dass immer mehr geimpfte Personen unter den Covid-19-Patienten sind, ist insbesondere in Ländern zu beobachten, in denen die Impfkampagnen bereits weit fortgeschritten sind. So sind etwa in Großbritannien, wo inzwischen 88 Prozent der Bevölkerung einmal und 69 Prozent zweimal geimpft sind, von den derzeit hospitalisierten Covid-19-Patienten 40 Prozent bereits vollständig geimpft. Daraus abzuleiten, dass man auf die Impfung ebenso gut verzichten könnte, ist aber aus mehreren Gründen falsch, wie Dr. Jamie Hartmann-Boyce vom Centre for Evidence-Based Medicine der Universität Oxford aktuell auf der Plattform »The Conversation« darlegt.


Covid-19-Impfstoff von Sanofi und GSK wird geprüft

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.07.2021

 

Die EMA hat mit der Begutachtung des Covid-19-Impfstoffs von Sanofi und GSK begonnen, der nun den Namen Vidprevtyn® hat.  Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat diese Woche das Rolling-Review-Verfahren für Vidprevtyn® gestartet. Bislang liegen dem Ausschuss Labordaten und die Ergebnisse früher klinischer Studien vor, die nun begutachtet werden. Bei Vidprevtyn handelt es sich um einen rekombinant hergestellten, proteinbasierten Impfstoff. Es wird ein modifiziertes Spike-Protein verimpft. Während diese Komponente und die Technologie von Sanofi stammt und bereits beim Grippeimpfstoff Supemtek® eingesetzt wird, steuert Glaxo-Smith-Kline (GSK) sein Adjuvanziensystem bei. Nachdem erste Phase-I-Daten enttäuschend waren, hatten die Firmen die Formulierung ihres Impfstoffs verändert.

 


Guillain-Barré-Syndrom als neue Nebenwirkung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.07.2021

Erst die FDA, jetzt die EMA: Auch in Europa wird das Guillain-Barré-Syndrom als sehr seltene Nebenwirkung in die Produktinformationen des Covid-19-Impfstoffs von Janssen aufgenommen. Weltweit sind bis zum 30. Juni bei mehr als 21 Millionen verimpften Dosen 108 Fälle eines Guillain-Barré-Syndroms nach der Impfung dem Covid-19-Vektorimpfstoff von Janssen (Johnson & Johnson) aufgetreten. Nach Begutachtung der Daten hält der Pharmakovigilanzausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) einen kausalen Zusammenhang für möglich. Daher wird die neurologische Erkrankung nun als sehr seltene mögliche unerwünschte Wirkung in die Produktinformationen der »Covid-19 Vaccine Janssen« aufgenommen. Beim Guillain-Barré-Syndrom kommt es zu einer Schädigung von Nervenzellen durch das eigene Immunsystem. Symptome sind Schmerzen, Taubheitsgefühle und Muskelschwäche, die in schweren Fällen zu Lähmungen führen können. Einer der 108 Fälle endete tödlich. Die meisten Menschen erholen sich jedoch vollständig von der Erkrankung.


RNA der Erreger als Target

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 21.07.2021

Ein Angriffspunkt potenzieller Covid-19-Medikamente sind virale Proteine. Doch auch der Angriff des viralen Erbguts könnte die Vermehrung von SARS-CoV-2 stoppen oder verlangsamen.  Über mögliche antivirale Medikamente, die an bestimmte Regionen der RNA von Coronaviren binden, berichtet ein Team um Dr. Sridhar Sreeramulu von der Goethe-Universität Frankfurt am Main in »Angewandte Chemie«. Identifiziert wurden 15 kurze Abschnitte des SARS-CoV-2-Genoms, die bei verschiedenen Coronaviren sehr ähnlich sind und daher vermutlich essenzielle regulatorische Funktionen haben. Auch im Laufe des Jahres 2020 waren diese Genomabschnitte nur äußerst selten von Mutationen betroffen.


Covid-19 trotz Impfung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 21.07.2021

 

Der Coronaimpfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer bietet einen sehr hohen, aber keinen hundertprozentigen Schutz vor Covid-19. Israelische Daten zeigen: Vorerkrankungen und ein hohes Lebensalter sind Risikofaktoren für eine Durchbruchinfektion. In Israel hat die schnelle Durchimpfung eines großen Teils der Bevölkerung mit Comirnaty zu einem starken Rückgang der Coronafallzahlen geführt. Dennoch erkranken auch dort immer noch Menschen an Covid-19, zuletzt wieder mehr wegen der Ausbreitung der Delta-Variante. Wer ist besonders gefährdet, trotz Impfung zu erkranken? Dieser Frage geht ein Team um Dr. Tal Brosh-Nissimov vom Universitätsklinikum in der Stadt Ashdod aktuell in einer Publikation im Fachjournal »Clinical Microbiology and Infection« nach.

 


Wie wirkt sich die Psoriasis-Therapie auf Comirnaty aus?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 20.07.2021

Patienten mit Autoimmunerkrankungen unter immunsuppressiver Therapie waren von der Phase-III-Studie für den mRNA-Impfstoff Comirnaty® ausgeschlossen. Eine neue Kohortenstudie mit Schuppenflechte-Patienten zeigt nun, dass es einen Unterschied für die Impfwirkung machen könnte, ob sie Methotrexat oder Biologika bekommen.  Die Autoren der Studie berichten aktuell im Fachjournal »The Lancet Rheumatology«, dass die funktionelle humorale Immunantwort bei einer Einzeldosis Comirnaty® (BNT162b2), dem mRNA-basierten Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer, durch Methotrexat, aber nicht durch zielgerichtete Biologika beeinträchtigt wird. Dagegen sind die zellulären Immunantworten von der jeweiligen Therapie weniger stark betroffen.


 

Neue Kontraindikation und Nebenwirkungen in der Fachinfo

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 19.07.2021

Die Gesundheitsberufe bekommen heute gleich zwei Rote-Hand-Briefe zu den Covid-19-Impfstoffen: Zum einen informieren Biontech und Moderna über Myokarditis und Perikarditis in Folge einer mRNA-Impfung. Zum anderen weist Janssen auf das Kapillarlecksyndrom als neue Gegenanzeige hin und informiert über das sogenannte TTS. Damit setzen die drei Unternehmen die von der Europäischen Arzneimittelagentur vor Kurzem angeordneten Sicherheitsmaßnahmen auf nationaler Ebene um. Zum einen informieren Biontech und Moderna in einem gemeinsamen Rote-Hand-Brief darüber, dass zwischen einer Impfung mit einem mRNA-basierten Covid-19-Impfstoff und nachfolgender Myokarditis (Herzmuskelentzündung) oder Perikarditis (Herzbeutelentzündung) zumindest ein möglicher Zusammenhang besteht.


Falsch positiv durch Cola

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 18.07.2021

Mithilfe von Softdrinks kann bei einem Covid-19-Antigentest ein falsch positives Ergebnis provoziert werden. Das hört und liest man immer wieder. Die Uni Liverpool hat nun verschiedene Getränke  untersucht und ihre Erkenntnisse veröffentlicht.  Ziel eines Teams um Dr. Louise Oni von der Universität Liverpool war es, mehrere Erfrischungsgetränke systematisch zu testen, um festzustellen, ob sie tatsächlich falsch positive Resultate bei Covid-19-Antigentests (lateral flow devices, LFD) verursachen können. Sie untersuchten dabei 14 Getränke, einmal Mineralwasser und 13 Softdrinks - von Coca Cola über Ananas- und Apfelsaft bis hin zu Sprite und Fanta. Ebenso stellten sie aus vier Süßstofftabletten wässrige Lösungen her und verwendeten diese für den Antigentest. Neben dem Testergebnis nahmen Oni und Kollegen auch den pH-Wert der jeweiligen Probe, den Zuckergehalt und die Inhaltsstoffe unter die Lupe.


COR-101 hemmt auch die sich schnell ausbreitenden “indischen“ Varianten von SARS-CoV-2 inklusive "Delta"

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.07.2021

 

Unser Körper stellt normalerweise selbst Antikörper her, um Viren wie SARS-CoV-2 zu bekämpfen. Bei Patient*innen mit Vorerkrankungen und älteren Menschen ist die Bildung der Antikörper oftmals verlangsamt oder nicht mehr möglich. Dann sind sie auch nach einer Impfung nicht geschützt. Ihnen kann jedoch durch Gabe geeigneter Antikörper geholfen werden. Einen solchen Antikörper haben in enger Kooperation die TU Braunschweig, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und die Biotech-Firma YUMAB GmbH entwickelt. Der Antikörper COR-101 befindet sich aktuell in Phase-Ib/II-Studien für die Behandlung von mittleren bis schweren Krankheitsverläufen von COVID-19 durch die CORAT Therapeutics GmbH. Für den ersten Schritt bei der Antikörperentwicklung wurden die Baupläne von Antikörpern, die an das Virus SARS-CoV-2 binden, aus den Blutzellen von genesenen COVID-19-Patienten gewonnen. Aus den gesammelten Antikörpergenen wurde eine molekulare Phage-Display-Bibliothek erstellt. Nahezu 200 unterschiedliche Antikörper gegen die Rezeptorbindestelle (RBD) des Hüllproteins (Spike) von SARS-CoV-2 wurden mit dem Phagen-Display-Verfahren im Reagenzglas isoliert. In den Laboren der Sicherheitsstufe 3 am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) wurden davon 30 Antikörper identifiziert, die das Eindringen von SARS-CoV-2 in Zellen effizient verhindern konnten. Hier zeigt der Antikörper COR-101 die beste Aktivität in der Neutralisierung der Viren.

 


Evidenz auch für Astra-Zeneca plus Moderna

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 15.07.2021

Seit Kurzem empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für alle, die eine erste Impfdosis des Astra-Zeneca-Impfstoffs Vaxzevria® erhalten haben, die Grundimmunisierung mit einem mRNA-Impfstoff zu komplettieren. Evidenz für diese Empfehlung stammte vornehmlich aus der Vaxzevria/Comirnaty® (Biontech/Pfizer)-Kombination. Jetzt liegen ähnliche Daten für die Vaxzevria/Spikevax® (Moderna)-Kombination vor. Nach aktuellen Studienergebnissen ist die Immunantwort nach heterologem Impfschema (Vaxzevria/mRNA-Impfstoff) der Immunantwort nach homologer Vaxzevria-Impfserie (zwei Impfstoffdosen Vaxzevria) überlegen. Dies veranlasste die Ständige Impfkommission (STIKO), das heterologe Impfschema für alle zu empfehlen, die eine erste Dosis des Astra-Zeneca-Impfstoffs erhalten hatten.


Aktualisierung zur Impfung von Genesenen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 13.07.2021

Mit der achten Aktualisierung ihrer Covid-19-Impfempfehlungen präzisiert die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Vorgaben für die Impfung von Genesenen. Diese müssen eine überstandene Infektion mittels PCR nachweisen können, außerdem können sie jetzt früh nach Genesung geimpft werden. Um substanziell zur Impfung zum Schutz vor Covid-19 beraten zu können, sollte man die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur Hand haben. Diese Empfehlungen werden spezifisch für die deutsche Bevölkerung erarbeitet, wobei nicht nur der Nutzen einer Impfung für die geimpfte Person, sondern auch für die gesamte deutsche Bevölkerung bewertet wird.


FDA ergänzt Warnhinweis bei Janssen-Impfstoff

Quelle:  Pharmarzeutische Zeitung, 13.07.2021

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat in ihre Warnhinweise zum Corona-Impfstoff von Janssen (Johnson & Johnson) das Guillain-Barré-Syndrom aufgenommen. Die Wahrscheinlichkeit, die seltene entzündliche Nervenerkrankung zu bekommen, sei jedoch insgesamt sehr gering, hieß es in entsprechenden Hinweisen, die am Montag (Ortszeit) auf der Seite der Behörde veröffentlicht wurden. Berichte deuteten auf ein erhöhtes Risiko innerhalb von 42 Tagen nach Verabreichung der Vakzine hin. Da Nebenwirkungen freiwillig gemeldet würden, sei es jedoch nicht immer möglich, »ihre Häufigkeit zuverlässig abzuschätzen oder einen kausalen Zusammenhang (mit der Impfung) herzustellen«, hieß es weiter.


Moderna gegen Alpha- und Beta-Variante hocheffektiv

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 12.07.2021

 

Der mRNA-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna schützt zuverlässig vor den SARS-CoV-2-Varianten Alpha (B.1.17) und Beta (B.1.351). Das zeigen Real-World-Daten aus Katar, die in »Nature Medicine« publiziert wurden. Seit Februar 2021 wird die Moderna-Vakzine mRNA-1273 in Katar in größerem Maßstab verimpft. Zwei Infektionswellen wurden seitdem in dem Land registriert, die mit der Verbreitung der beiden besorgniserregenden Varianten (VOC) Alpha, die erstmals in Großbritannien auftrat, und Beta, die in Südafrika identifiziert wurde, zusammenfielen. Wie gut sich die mRNA-Vakzine gegen die beiden neuen Virusformen schlägt, haben Forscher um Hiam Chemaitelly und Laith Abu-Raddad von der Cornell University in Doha untersucht.

 


 

Wie kann die Zukunft des Coronavirus aussehen?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 12.07.2021

Seit rund anderthalb Jahren stellt das Coronavirus die Welt auf den Kopf. Immer klarer ist geworden: Verschwinden wird es wahrscheinlich nicht mehr. Welche Szenarien erwarten Forscher stattdessen?  Fachleute gehen davon aus, dass das Coronavirus vorerst nicht ausgerottet werden kann. Aber wird die herausgehobene Stellung, die SARS-CoV-2 seit rund anderthalb Jahren einnimmt, irgendwann ein Ende haben? Welche Risiken drohen noch? Darüber hat ein Wissenschaftlerteam einen Beitrag für das Fachjournal »Nature« geschrieben. Der Artikel beginnt zwar optimistisch mit der Aussage, dass es eine realistische Erwartung sei, die Pandemie dank der globalen Anstrengungen beim Impfen unter Kontrolle zu bringen. Das Autorenteam um Professor Dr. Amalio Telenti und Dr. Davide Corti, das beim Pharma-Unternehmen Vir Biotechnology und verschiedenen Forschungsinstitutionen arbeitet, geht aber auch auf noch unabsehbare Entwicklungen und Unsicherheiten ein.


Dritte Dosis wahrscheinlich erforderlich

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 09.07.2021

Die Impfstoffhersteller Pfizer und Biontech gehen von einem Rückgang der Schutzwirkung der gemeinsamen Covid-19-Vakzine Comirnaty® nach einem halben Jahr aus. Eine Studie zu einer Auffrischungsimpfung laufe bereits und zeige ermutigende Daten. »Wie anhand der vom israelischen Gesundheitsministerium erhobenen Daten aus der praktischen Anwendung bereits deutlich wurde, sinkt die Schutzwirkung des Impfstoffs gegenüber Infektionen und symptomatischen Erkrankungen sechs Monate nach der zweiten Impfung«, hieß es am Donnerstag (Ortszeit US-Ostküste) in einer gemeinsamen Mitteilung. Auf Basis der bisher vorliegenden Daten sei es wahrscheinlich, »dass eine dritte Dosis innerhalb von sechs bis zwölf Monaten nach der vollständigen Impfung erforderlich sein wird«.


Welche Rolle spielt das Mikrobiom bei Covid-19?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 09.07.2021

Kann das Mikrobiom im Darm oder an der Eintrittspforte des Coronavirus, dem Mund-Rachen-Bereich, den Verlauf einer SARS-CoV-2-Infektion beeinflussen? Und wie wirkt sich die Virusinfektion auf die Mikrobenzusammensetzung aus? Diesen Fragen gehen Forscherteams derzeit nach und liefern erste Ergebnisse. Eine SARS-CoV-2-Infektion kann bekanntermaßen stark unterschiedliche Verläufe nehmen. »Es ist nicht das Virus allein, dass über den Schweregrad von Covid-19 entscheidet, sondern auch die Reaktion des Menschen auf die Infektion«, betonte Dr. Jan Kehrmann von der Uniklinik Essen auf dem 15. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT), der in diesem Jahr online stattfand. »Risikofaktoren für einen schweren Verlauf wie hohes Alter, Diabetes oder Adipositas, sind alles Zustände, die mit Veränderungen im Darmmikrobiom assoziiert sind«, sagte Kehrmann. Aus diesem Grund hat er mit seiner Arbeitsgruppe untersucht, inwieweit das Darmmikrobiom als Biomarker für einen schweren Covid-19-Verlauf geeignet ist, also die Pathologie beeinflussen kann. Andersherum hat das Team auch untersucht, ob SARS-CoV-2 die Zusammensetzung der Mikrobiota im Darm verändert.


Wie gut schützt Vaxzevria im Vergleich zu Comirnaty?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.07.2021

 

Neutralisierende Antikörper korrelieren mit dem Immunschutz. Diese werden nach Impfung mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff Vaxzevria® gegen alle Virusvarianten deutlich weniger gebildet als nach der Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Produkt. Gegen die Delta-Variante sind sie nach Vaxzevria kaum nachweisbar. In Großbritannien führt die SARS-CoV-2-Delta-Variante B.1.617.2 derzeit zu einem starken Anstieg der Covid-19-Fälle. Auch hierzulande dominiert Delta inzwischen. Da stellt sich die Frage, wie gut der Astra-Zeneca-Impfstoff Vaxzevria® (AZD1222 ), der in Großbritannien nahezu ausschließlich verimpft wurde, vor der Delta-Variante ebenso wie vor anderen besorgniserregenden Varianten (VOC) schützt.

 


40 Prozent wissen nichts von ihrer Infektion

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.07.2021

Wie wirksam sind die Infektionsschutzmaßnahmen während der Coronavirus-Pandemie? Wie hoch ist die Dunkelziffer? Wer ist besonders infektionsgefährdet? Unter anderem auf diese Fragen liefert die groß angelegte Gutenberg Covid-19-Studie Antworten. Mehr als 40 Prozent aller mit dem Coronavirus Infizierten wissen laut einer Studie der Universitätsmedizin Mainz nichts von ihrer Infektion. »Zu zehn Personen, die wissentlich infiziert sind, müssen rund acht Personen hinzugerechnet werden, die unwissentlich infiziert sind«, sagte der Koordinator der Gutenberg Covid-19-Studie, Professor Dr. Philipp Wild, am Mittwoch in Mainz. Männer (44,2 Prozent) seien im Vergleich zu Frauen (40,6 Prozent) häufiger unwissentlich mit SARS-CoV-2 infiziert, ebenso ältere Menschen. Den höchsten Anteil machten die Forscher bei den 75- bis 88-Jährigen (63 Prozent) aus. Bei den 25- bis 34-Jährigen war es dagegen nur gut jeder Dritte, der seine Infektion nicht bemerkt habe. Die Studie gehe davon aus, dass sich von Oktober 2020 bis Anfang Juli 2021 rund 6,3 Prozent der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert haben, sagte Wild. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat in dem gesamten Pandemiezeitraum seit Ende Januar 2020 bis einschließlich Dienstag bundesweit bei rund 4,5 Prozent der Menschen bestätigte SARS-CoV-2-Infektionen registriert.


Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz entdecken neuen Therapieansatz für COVID-19

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 08.06.2021

 

Patentübertragungsvereinbarung mit ARCA biopharma abgeschlossen.Ein Forscherteam der Universitätsmedizin Mainz hat einen neuen Ansatz zur medikamentösen Behandlung von SARS-CoV-2-Infektionen entdeckt. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass das gerinnungshemmende Protein rNAPc2 (recombinant Nematode Anticoagulant Protein c2) eine vielversprechende Behandlungsoption bei schweren COVID-19-Verläufen darstellt. Der Wirkstoff wirkt direkt auf die Blutgerinnung und hat das Potenzial, Gerinnungsstörungen und damit einhergehende Entzündungen bei SARS-CoV-2-Infektionen zu verhindern. Diese scheinen eine zentrale Rolle für die Prognose von COVID-19-Patienten zu spielen. Ausgehend von den Forschungsergebnissen zu rNAPc2 hat die Universitätsmedizin Mainz jetzt eine Patentübertragungsvereinbarung mit dem Wirkstoffinhaber ARCA biopharma abgeschlossen, die mögliche Einnahmen mit einem Gesamtvolumen in siebenstelliger Höhe erwarten lässt.

 


mRNA-Impfstoffe und die Spermienqualität

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 06.07.2021

Im Netz kursiert auch das Gerücht, dass Covid-19-Impfstoffe Männer unfruchtbar machen können. Forschende in den USA haben untersucht, ob das stimmt – und geben Entwarnung.  »Wir waren die ersten, die gezeigt haben, dass SARS-CoV-2 die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen und eine mögliche Ursache für erektile Dysfunktion sein kann«, so Professor Dr. Ranjith Ramasamy von der Universität in Miami. In einer neuen Arbeit habe man nun untersucht, ob Covid-19-Impfstoffe auf der Basis von mRNA die männliche Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. Frühere klinische Studien mit den mRNA-Impfstoffen hätten die Impfstoffe nicht auf Reproduktionstoxizität untersucht, so Ramasamy, Seniorautor einer Publikation in »JAMA«.


Janssen-Impfstoff effektiv gegen Delta-Variante

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 06.07.2021

Als Letzter der zugelassenen Covid-19-Impfstoffe liegen nun auch für die Vakzine von Janssen (Johnson & Johnson) Ergebnisse zur Wirksamkeit gegen die Delta-Variante vor: Demnach ist die neutralisierende Kapazität gegen Delta nur geringfügig reduziert im Vergleich zum Wildtyp-Virus. Neue Daten von Janssen (Johnson & Johnson) weisen darauf hin, dass der Covid-19-Impfstoff Ad26.COV2.S des Unternehmens eine anhaltende Aktivität gegen die sich schnell ausbreitende Delta-Variante und andere bisher bekannte SARS-CoV-2-Virusvarianten nach einmaliger Gabe erzeugt. Das meldete das Unternehmen Janssen am 1. Juli. Eine zweite Untersuchung zeigte weiterhin, dass die Dauer der Immunantwort über mindestens acht Monate reicht.


Heterologes Impfschema nach einer Dosis Vaxzevria

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 02.07.2021

Die Ständige Impfkommission (STIKO) positioniert sich neu zur Impfung mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff. Danach sollen Personen, die Vaxzevria® als erste Impfstoffdosis erhalten haben, unabhängig von Alter und Geschlecht als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff erhalten. Zwischen den beiden Impfungen sollte ein Impfabstand von mindestens vier Wochen eingehalten werden. Die rasante Ausbreitung der SARS-CoV-2-Delta-Variante bereitet weltweit Sorgen. Sie gilt als besonders ansteckend und damit als potenzielle Ursache für eine neue Infektionswelle. Zwar handelt es sich bei dieser Variante nicht um eine »Escape-Variante«, die einen bestehenden Immunschutz unterläuft. Allerdings sind vor allem bisher Nichtgeimpfte aber auch nur unvollständig Geimpfte stark gefährdet, sich mit diesem Virus zu infizieren.


Warum der Curevac-Impfstoff floppte

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 01.07.2021

 

Die mRNA-Impfstofftechnologie hat in der Coronapandemie ihren großen Durchbruch erlebt. Doch der Impfstoff von von Curevac enttäuschte. Warum ist das so? Wissenschaftler suchen nach Erklärungen – und Lösungen. Mitte Juni musste die Firma Curevac melden, dass für ihren Coronaimpfstoff-Kandidaten CVnCoV in einer Zwischenauswertung der Phase-IIb/III- Studie HERALD eine Wirksamkeit von nur etwa 47 Prozent ermittelt werden konnte. Mittlerweile wurde dieses Zwischenergebnis nach der finalen Auswertung der Studie bestätigt. Über alle Altersgruppen hinweg wurde eine Impfstoffwirksamkeit von 48 Prozent gegen Covid-19 jeglichen Schweregrades ermittelt. Die detailliertere Auswertung für die Studienteilnehmer zwischen 18 und 60 Jahren ergab eine Wirksamkeit von 53 Prozent gegen eine Erkrankung jeglichen Schweregrades, eine Wirksamkeit von 77 Prozent gegen einen moderaten und schweren Krankheitsverlauf und einen vollständigen Schutz vor einem Krankenhausaufenthalt oder vor dem Tod. »Bei Teilnehmern über 60 Jahre, die 9 Prozent der untersuchten Fälle darstellen, ermöglichten die vorhandenen Daten keine statistisch eindeutige Bestimmung der Wirksamkeit«, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.

 


Astra-Zeneca testet angepassten Corona-Impfstoff gegen Varianten

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 01.07.2021

Die Impfstoffhersteller arbeiten bereits an optimierten Covid-19-Impfstoffen gegen die neuen Virusvarianten. Astra-Zeneca hat nun eine Phase-II/III-Studie mit einem veränderten Vektorimpfstoff als primäre oder als Booster-Impfung begonnen. Astra-Zeneca hat diese Woche ersten Probanden einer Phase-II/III-Studie mit dem Covid-19-Varianten-Impfstoff AZD2816 geimpft (Studienkürzel: D7220C00001). Dabei sollen die Sicherheit und Immunogenität sowohl bei bereits geimpften als auch bei ungeimpften Erwachsenen untersucht werden. Es sollen rund 2250 Personen in Großbritannien, Südafrika, Brasilien und Polen an der Studie teilnehmen.


Androgenblocker senkt Sterblichkeit

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 01.07.2021

Der experimentelle Androgenblocker Proxalutamid scheint ein vielversprechender Ansatz bei hospitalisierten Covid-19-Patienten zu sein. In einer Studie reduzierte er signifikant das Mortalitätsrisiko und verkürzte den Krankenhausaufenthalt. Sein Target ist die Protease TMPRSS2.  Derzeit werden laut US-Verband BIO mehr als 600 verschiedene Medikamente daraufhin untersucht, ob sie gegen Covid-19 wirksam sind. Dabei verfolgen sie verschiedene Ansätze. Einige zielen darauf ab, das Eindringen von SARS-CoV-2 in die Wirtszelle zu verhindern. Eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielt die Transmembran-Protease Serin 2 (TMPRSS2), ohne die das Virus die Wirtszelle nicht entern kann. Hemmstoffe dieser Protease wie Camostat, Nafamostat und Upamostat befinden sich bereits in klinischer Prüfung mit Covid-19-Patienten.


Delta-Variante nun bei jeder zweiten Corona-Neuinfektion

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 01.07.2021

Die Hoffnung auf einen unbeschwerten Sommer sehen einige Fachleute schon durch die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus getrübt: Die Mutante legt auch in Deutschland deutlich zu. Das RKI hat jetzt seinen neuen Bericht dazu vorgelegt. Mindestens jede zweite Corona-Ansteckung in der laufenden Woche dürfte nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) bereits auf die ansteckendere Delta-Variante zurückgehen. Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien entdeckte Mutante derzeit «mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht», schreibt das RKI in einem Bericht vom Mittwochabend. Der Anteil von Delta an einer Stichprobe aus dem Zeitraum 14. bis 20. Juni wird darin mit rund 37 Prozent beziffert. Das ist mehr als doppelt so viel wie in der Woche zuvor, als es noch 17 Prozent waren. Insgesamt setzt sich damit der deutliche Zuwachs des Delta-Anteils seit Ende Mai weiter fort.

 


DGRh aktualisiert ihre Handlungsempfehlungen Covid-19 und Rheuma - Was Rheumatologen und ihre Patienten wissen sollten

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 30.06.2021

Wie wirkt sich eine entzündlich-rheumatische Erkrankung auf das Covid-19-Risiko aus? Wie wirksam ist die Covid-19-Impfung bei Menschen mit Rheuma? Welchen Einfluss haben Rheumamedikamente auf Erkrankungsrisiko und Impferfolg? Während diese Fragen zu Beginn der Pandemie noch nicht sicher beantwortet werden konnten, haben Mediziner und Wissenschaftler mittlerweile eine Fülle von Erfahrungen mit dem Virus gesammelt. Diesem Erkenntnisgewinn trägt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh) nun mit einer aktualisierten Handlungsempfehlung zu Covid-19 und Rheuma Rechnung, die sich an rheumatologisch arbeitende Ärzte und in einer gesonderten Fassung an die Patienten richtet.


Moderna-Impfstoff wirkt gegen Delta und andere Varianten

Quelle Pharmarzeutische Zeitung, 30.06.2021

 

Die Impfung mit Modernas Covid-19-Vakzine induziert die Bildung von neutralisierenden Antikörpern gegen mehrere der neuen Coronavirus-Varianten, darunter auch Delta und Beta. Das zeigen neue In-vitro-Neutralisierungsstudien des Herstellers. Die Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Moderna schützt nicht nur vor der bislang vorherrschenden Alpha-Variante von SARS-CoV-2 (B.1.1.7, erstmals in Südengland entdeckt), sondern auch vor einer Reihe anderer neuer Virusvarianten. Dazu gehören zwei Formen der Beta-Variante (B.1.351, erstmals in Südafrika identifiziert) und drei Linien von B.1.617 (erstmals in Indien identifiziert), inklusive der Kappa- (B.1.617.1) und Delta-Variante (B.1.617.2). Ebenfalls schützt die Impfung laut einer Mitteilung von Moderna vor der Eta-Variante (B.1.525, erstmals in Nigeria identifiziert) sowie den A.23.1- und A.VOI.V2-Varianten, die erstmals in Uganda beziehungsweise Angola identifiziert wurden.

 



Langer Schutz durch Covid-19-Impfungen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 29.06.2021

Ob mRNA- oder Vektorimpfstoff: Der Immunschutz nach einer vollständigen Covid-19-Impfung scheint langlebiger zu sein als gedacht. Die Immunität könnte ein Jahr oder länger anhalten, zeigen neue Untersuchungen. Wie lange man nach einer Coronaimpfung vor Covid-19 geschützt ist, ist noch nicht genau bekannt. Aufgrund von anfänglichen Berichten zu sinkenden Antikörpertitern nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 und Erfahrungen mit den harmloseren Erkältungscoronaviren, mit denen man sich jedes Jahr neu infizieren kann, ging man bislang von einem eher kurzlebigen Schutz aus. Zwei aktuelle Untersuchungen von US-amerikanischen und britischen Forschern zu den Covid-19-Impfstoffen zeichnen jetzt aber ein positiveres Bild.


Corona macht rote Blutkörperchen steif

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 29.06.2021

Eine Infektion mit dem Coronavirus verändert die Verformbarkeit der Blutzellen: Rote Blutkörperchen werden steifer, weiße weicher. Erlanger Forscher, die das herausgefunden haben, vermuten darin eine mögliche Ursache für Long Covid. Viele Patienten, die schwer an Covid-19 erkrankt sind, leiden an einer Beeinträchtigung der Blutzirkulation, die zu lebensgefährlichen Gefäßverschlüssen führen kann. Eine Ursache dafür kann eine Entzündung des Gefäßendothels sein, die durch eine SARS-CoV-2-Infektion ausgelöst wird und in deren Folge die endotheliale Funktion eingeschränkt ist. Darüber hinaus werden aber auch die Blutkörperchen durch den Virusbefall in Mitleidenschaft gezogen, wie ein Forscherteam um Dr. Markéta Kubánková vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen jetzt zeigen konnte. In einer Preprint-Veröffentlichung auf der Plattform des Fachjournals »Biophysical Journal« berichtet die Gruppe über die Ergebnisse ihrer Untersuchungen von 17 unterschiedlich schwer erkrankten Covid-19-Patienten, 14 Genesenen und 24 gesunden Vergleichspersonen. Die Forscher schickten Blutproben der Probanden durch ein an ihrem Institut entwickeltes Gerät zur Echtzeit-Verformungszytometrie. Dabei strömen die verschiedenen zellulären Bestandteile des Bluts durch einen haarfeinen Kanal, wodurch sie gestreckt werden. Wie stark sich jede einzelne Zelle dabei verformt, wird mithilfe einer Hochgeschwindigkeitskamera aufgezeichnet. Eine angeschlossene Software, die mittels künstlicher Intelligenz trainiert wurde, analysiert dann, ob beziehungsweise wie stark die Größe und Verformbarkeit der einzelnen Zelltypen von der Norm abweichen.

 


Neue Daten zur Langzeit-Immunität von COVID-19-Infizierten

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 29.06.2021

 

Forscherinnen und Forscher an der Universität zu Lübeck und am Gesundheitsamt der Hansestadt Lübeck haben eine weitere Studie zur Dauer der Immunität nach einer COVID-19-Infektion abgeschlossen und herausgefunden, dass die Immunität mindestens 10 Monate anhält. Die Kombination aus Zellimmunität und Antikörpern scheint ursächlich zu sein. Die Fragestellung war, ob und falls ja wie lange infizierte Personen nach einer SARS-CoV-2 Infektion Antikörper und Interferon-gamma (IFN-γ) produzieren und so anschließend über ausreichende Abwehrmechanismen verfügen, die sie vor einer erneuten Infektion schützen können. Insgesamt 412 Erwachsene mit überwiegend milder oder moderater Symptomatik wurden im Rahmen dieses Projekts untersucht. Das Blut der Teilnehmenden wurde auf das Vorhandensein von spezifischen anti-SARS-CoV-2 IgG Antikörpern und auf die Freisetzung von Interferon-gamma (IFN-γ) untersucht. IFN-γ ist einer der wichtigsten Botenstoffe im Immunsystem und wird von sogenannten T-Lymphozyten freigesetzt. Bei den meisten Infektionen, so auch bei dem Coronavirus, sind diese Zellen unverzichtbar, damit die sogenannten B-Lymphozyten schützende Antikörper produzieren können. Somit kann eine gezielte Aussage über die Abwehrlage getroffen werden. Anti-SARS-CoV-2 IgG Antikörper konnten auch zehn Monate nach der Infektion bei 316/412 (76,7%) der Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer gemessen werden. Bei 274/412 (66,5 %) der Patientinnen und Patienten waren sowohl Antikörper (IgG) nachweisbar und der IFN-γ Test fiel positiv.

 


Optimiertes Impfschema für Organ-Transplantierte

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 25.06.2021

Stark immunsupprimierte Patienten sprechen nur mäßig auf eine Corona-Impfung an. Andererseits drohen gerade diesen Patienten schwere Covid-19-Verläufe, wenn sie sich mit SARS-CoV-2 infizieren. Jetzt zeigen erste Studien, dass sich durch eine dritte Impfung der Immunschutz deutlich verbessern lässt. Patienten, die beispielsweise wegen einer Organtransplantation mit starken Immunsuppressiva behandelt werden, sprechen auf eine zweimalige Impfung mit einem mRNA-Impfstoff gegen SARS-CoV-2 nur mäßig an. Da sie selbst nach einer Impfung  gefährdet sind, schwer an Covid-19 zu erkranken, empfiehlt beispielsweise die französische Gesundheitsbehörde, diese Patienten ein drittes Mal zu impfen. Zwar erscheint diese Empfehlung plausibel, allerdings fehlte bisher die klinische Evidenz. Diese liefern nun Professor Dr. Nassim Kamar und seine Kollegen vom Toulouse University Hospital in Frankreich. Sie publizierten die Daten einer kleinen Studie jetzt in einem »Letter« an die Herausgeber des »New England Journal of Medicine« (NEJM).

 


Wann sprang SARS-CoV-2 auf den Menschen über?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 25.06.2021

Nach einer neuen Datenmodellierung dürften die ersten Fälle von SARS-CoV-2 beim Menschen bereits zwischen etwa Anfang Oktober und Mitte November 2019 in China aufgetreten sein. Das bestätigt eine im Fachjournal «PLOS Pathogens» vorgestellte Analyse.  Der Rechnung zufolge sei ein Datum um den 17. November herum wahrscheinlich, berichten die Forscher. Das Virus dürfte sich demnach deutlich schneller in der Welt verbreitet haben als nach den ersten Nachweisen bekannt. Die ersten offiziell bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Erreger waren Anfang Dezember 2019 in der zentralchinesischen Metropole Wuhan erfasst worden. Experten nehmen aber schon länger an, dass das Virus bereits davor bei Menschen kursierte. Diese Vermutung hatte auch das Ermittlungsteam der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geäußert, das im Januar und Februar 2021 in China nach dem Ursprung des Virus gesucht hatte.


Studien zur Thrombose nach SARS-CoV-2-Impfung

Quelle: Informatinsdienst Wissenschaft, 25.06.2021

 

Zur Bekämpfung der Pandemie werden weltweit Impfstoffe verabreicht, die hochwirksam sind, jedoch mit minimalen unerwünschten Wirkungen einhergehen können. In jüngster Zeit hat der AstraZeneca-Impfstoff gegen das SARS-CoV-2-Virus die Öffentlichkeit mit Bedenken hinsichtlich der seltenen, aber schwerwiegenden Entwicklung von thrombotischen Ereignissen alarmiert. Dieses seltene Syndrom wird als Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie bezeichnet. Im Rahmen mehrerer Studien hat ein Forschungsteam des Zentrums für Klinische Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Tübingen nun die Entstehung, Diagnose und mögliche Behandlungsmethoden der seltenen Erkrankung untersucht. Die sogenannte Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie (VITT) ist ein neu definiertes Syndrom, das zur Gerinnselbildung an seltenen Stellen wie den Gehirn- oder Bauchgefäßen und zu einer verminderten Blutplättchenzahl führt. Die rechtzeitige Diagnose der impfinduzierten Thrombose ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Behandlung. Einem internationalen Forschungsteam, dem auch Mediziner des Uniklinikums Tübingen angehören, ist es bereits kurz nach Bekanntwerden des Syndroms gelungen, erste Richtlinien zur Erkennung, Diagnose und Behandlung von Patientinnen und Patienten, die an dieser seltenen Impfkomplikation leiden, aufzustellen. Die Ergebnisse sind im Journal of Thrombosis and Hemostasis veröffentlicht. Eine VITT erfordert eine sofortige klinische Erkennung, gefolgt von einer bestätigenden Labordiagnostik mithilfe spezieller Tests, die nur an wenigen Zentren durchgeführt werden. Unter der Ärztlichen Leitung von Professor Dr. Tamam Bakchoul etablierte das Zentrum für Klinische Transfusionsmedizin (ZKT) in Tübingen diese Tests in seinem Labor und bietet sie auch anderen Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren an.

 


Delta-Variante wird im Juli schon dominieren

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 24.06.2021

Die problematische Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in Deutschland schnell aus. Diese Entwicklung ist ernst zu nehmen, so Professor Dr. Christian Drosten. Es müsse weiter so viel geimpft werden wie möglich. Wie mittlerweile jeden Mittwoch veröffentlichte das Robert-Koch-Institut (RKI) gestern seinen aktuellen Bericht über die Häufigkeit der Varianten des Coronavirus in Deutschland. Unter Beobachtung stehen dabei insbesondere die Alpha-Variante (B.1.1.7), die erstmals in England nachgewiesen wurde und mittlerweile in Deutschland das Infektionsgeschehen dominiert, sowie die Varianten Beta (B.1.351, aus Südafrika), Gamma (P.1, aus Brasilien) und Delta (B.1.617.2, aus Indien). Sie gelten als besorgniserregend (Variants of concern), weil sie verschiedene Mutationen erworben haben, die gegenüber dem Wildtyp von SARS-CoV-2 die Übertragbarkeit erhöhen oder die Immunantwort abschwächen (Immunescape).


Janssen-Impfstoff wohl weniger wirksam gegen Delta-Variante

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 24.06.2021

Die erstmals in Indien aufgetauchte Delta-Variante des Coronavirus ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Vor ihr schützt der Impfstoff von Janssen wohl weniger gut als andere Vakzinen.  Die Sieben-Tage-Coronainzidenz ist in Deutschland derzeit mit 7 pro 100.000 auf einem sehr niedrigen Niveau. Gleichwohl bereitet es Experten Sorge, dass der Anteil der als besonders ansteckend geltenden Delta-Variante zuletzt stark zugenommen hat und mittlerweile bei 15 Prozent liegt. In dieser Situation lässt eine Meldung aus Baden-Württemberg aufhorchen. Wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Stuttgart berichtet, will das Land die Ausbreitung der Delta-Variante verstärkt mit dem Impfstoff von Janssen (Johnson & Johnson) bekämpfen. Eine zusätzliche Lieferung des Bundes von 30.000 Dosen solle Anfang Juli gezielt an die 40 Kreise im Südwesten verteilt werden, die derzeit von der Variante betroffen sind.


Warnung vor Kapillarlecksyndrom nach Vaxzevria-Impfung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.06.2021

Heute flattert Apothekern und Ärzten der nächste Rote-Hand-Brief zu Astra-Zenecas Covid-19-Impfstoff Vaxzevria® ins Haus: Neu aufgeführt ist in den Produktinformationen als Kontraindikation nun das sehr seltene Kapillarlecksyndrom. In sehr seltenen Fällen (ein Fall auf mehr als fünf Millionen verimpfte Dosen) kam es in engem zeitlichem Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung mit Vaxzevria® zu einem Kapillarlecksyndrom (CLS). Einige der Betroffenen hatten bereits in ihrer Vorgeschichte dieses ohnehin äußerst seltene Syndrom einmal erlitten. Ein Fall ging tödlich aus. Daher soll ab sofort in der Anamnese nach einem vormaligen Kapillarlecksyndrom gefragt werden. Falls die Frage bejaht wird, darf diese Person nicht mit Vaxzevria geimpft werden. Die entsprechende Kontraindikation wurde nun in die Fachinformationen aufgenommen, berichtet Hersteller Astra-Zeneca heute in seinem nun mehr dritten Rote-Hand-Brief zu Vaxzevria und folgt damit der entsprechenden Empfehlung des Pharmakovigilanzausschusses (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur EMA vom 11. Juni. Zudem wird das Kapillarlecksyndrom auch als mögliche sehr seltene Nebenwirkung neu aufgeführt.

 



Tofacitinib senkt Sterblichkeit bei Covid-19

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung,  18.06.2021

 

Hospitalisierte Covid-19-Patienten haben einer Phase-II-Studie zufolge bessere Überlebenschancen, wenn sie mit dem JAK-Inhibitor Tofacitinib behandelt werden. Das Sicherheitsprofil ist gut. Neben Barcitinib (Olumiant®) als Hemmer der Januskinase (JAK) 1 und 2 befindet sich mit Tofacitinib (Xeljanz®) ein weiterer JAK-Inhibitor in der klinischen Prüfung bei Covid-19. Die antiinflammatorische Wirkung der Substanz soll die überschießende Immunreaktion abmildern, die bei einem Teil der mit SARS-CoV-2 Infizierten auftritt. Während im Fall von Barcitinib bereits Daten aus großen Studien vorliegen und die Europäische Arzneimittelagentur eine entsprechende Zulassungserweiterung prüft, sind für Tofacitinib bislang wenig Daten verfügbar. Nun stellt ein Team um Dr. Patrícia O. Guimarães vom Hospital Israelita Albert Einstein in Sao Paolo erste Ergebnisse einer Phase-II-Studie in Brasilien im »New England Journal of Medicine« vor.

 


Wie eine Corona-Infektion Blutzellen langfristig verändert

Quelle: Informtionsdienst Wissenschaft, 18.06.2021

 

Mithilfe der Echtzeit-Verformungszytometrie konnten Forscher*innen des Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin in Erlangen erstmals zeigen: Durch eine Covid-19-Erkrankung verändern sich Größe und Steifigkeit roter und weißer Blutkörperchen deutlich – zum Teil über Monate hinweg. Diese Ergebnisse können dabei helfen, zu erklären, warum manche Betroffene noch lange nach einer Infektion über Beschwerden klagen (Long Covid). Atemnot, Müdigkeit und Kopfschmerzen: Manche Patient*innen kämpfen noch ein halbes Jahr und länger mit Langzeitfolgen einer schweren Infektion durch das Coronavirus SARS-CoV-2. Dieses Post-Covid-19-Syndrom, kurz Long Covid, ist noch immer nicht richtig verstanden. Klar ist, dass im Zuge einer Erkrankung oft die Blutzirkulation beeinträchtigt ist, es zu gefährlichen Gefäßverschlüssen kommen kann und der Sauerstofftransport im Blut nur eingeschränkt funktioniert. Alles Phänomene, bei denen die Blutzellen und ihre physikalischen Eigenschaften eine Schlüsselrolle spielen.

 


Schlafstörungen - eine Langzeitfolge nach Covid-19-Infektion

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.06.2021

 

Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die seelische Gesundheit und die Entwicklung psychischer Veränderungen und Erkrankungen sind ein wichtiger Gesichtspunkt, der insbesondere in der Planung der Betreuung der betroffenen Menschen Berücksichtigung finden muss. Neben den Folgen durch die soziale Isolation und psychische Belastung in der Pandemie gibt es auch direkte Folgeerkrankungen bei Patienten, die eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht haben. Man wusste bereits aus Untersuchungen an Genesenen anderer Virusinfekte, wie etwa bei SARS und MERS, dass psychische Erkrankungen und Insomnien gehäuft vorkommen. Inzwischen liegen auch Studien - durchgeführt an einer großen Anzahl von Menschen nach Covid-19-Infektion - vor, die die psychischen Spätfolgen der Erkrankung durchleuchten, auch wenn derzeit aufgrund des zeitlichen Verlaufes nur mittelfristige Langzeitfolgen überblickt werden können.

 


Curevac-Impfstoff enttäuscht in Studie

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 17.06.2021

Was sich im Hintergrund bereits andeutete, ist jetzt gewiss: Mit einer Pflichtmitteilung meldete das Tübinger Unternehmen Curevac gestern, dass sein mRNA-Impfstoff-Kandidat CVnCoV laut einer Zwischenauswertung nur zu 47 Prozent wirksam ist. Es war sicherlich ein schwarzer Tag für das Tübinger Unternehmen Curevac: Am gestrigen Mittwoch musste das Unternehmen mitteilen, dass die zweite Zwischenanalyse der international durchgeführten zulassungsrelevanten Phase-IIb/III-Studie HERALD mit rund 40.000 Probanden für den Covid-19-Impfstoffkandidaten der ersten Generation, CVnCoV, enttäuschende Resultate gezeigt hat.


Studie zu angeborener Immunität: Langanhaltende und tiefgreifende Umprogrammierung von Abwehrzellen nach COVID-19

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft 16.06.2021

 

Die Infektion mit SARS-CoV-2 führt bei einigen Menschen zu schwersten Entzündungen der Lunge und anderer lebenswichtiger Organe. Warum manche infizierte mit einer überschießenden Immunantwort auf das Virus reagieren, ist weiterhin nicht gut verstanden. Forscher der Uniklinik Köln fokussieren in einer neuen Studie auf ein Oberflächeneiweiß von SARS-CoV-2, dem sogenannten Spikeprotein. Das Spikeprotein ist vor allem als wichtiges stimulierendes Eiweiß für die sogenannte erworbene Immunität und den Schutz durch Antikörperbildung bekannt und Grundbaustein für alle Impfungen. Die Arbeit der Kölner Forscher untersucht nun erstmals die Wirkung des Spikeproteins auf das angeborene Immunsystem, dessen Aktivität auch mit schweren Krankheitsverläufen assoziiert ist. Die Ergebnisse wurden nun im renommierten Wissenschaftsjournal „EMBO Molecular Medicine“ veröffentlicht.

 


Neue Corona-Variante breitet sich in Lateinamerika aus

Quelle: IPharmarzeutische Zeitung, 16.06.2021

Die Weltgesundheitsorganisation hat die Corona-Variante Lambda (C.37) in ihre Liste der »Variants of Interest« aufgenommen. Damit steht der erstmals im August in Peru beschriebenen Virustyp unter besonderer Beobachtung. Eine bisher vor allem in Lateinamerika auftretende Corona-Variante steht nun unter besonderer Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Aufgrund ihrer Mutationen könnte die Virusversion mit dem Namen Lambda (C.37) möglicherweise ansteckender sein oder vom menschlichen Immunsystem schlechter bekämpft werden, berichtete die Genfer UN-Behörde in der Nacht auf Mittwoch. Belastbare Studien und gesicherte Erkenntnisse dazu lägen jedoch noch nicht vor.


Impfung verhindert Klinikaufenthalt bei Delta-Variante

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 16.06.2021

Ein vollständiger Impfschutz mit zwei Dosen der Vakzinen Comirnaty® von Biontech/Pfizer oder Vaxzevria® von Astra-Zeneca verhindert einer britischen Datenanalyse zufolge sehr gut schwere Krankheitsverläufe bei der Delta-Variante des Coronavirus. Die Effektivität sei in etwa so hoch wie bei der zuvor dominierenden Alpha-Variante, teilte die Behörde Public Health England (PHE) mit. Das Risiko für eine Krankenhauseinweisung wurde bei den vollständig Geimpften jeweils um mehr als 90 Prozent verglichen mit dem von Ungeimpften verringert, heißt es in der Vorveröffentlichung.


Mäßiges Infektionsgeschehen im Sommer erwartet

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 16.06.2021

Für die kommenden Monate ist eine entspanntere Corona-Lage zu erwarten. Forscher gehen davon aus, dass wir dann in eine chronische Phase eintreten. Wichtig sei eine schnelle Durchimpfung und die dauerhafte Überwachung der Viren.  «Für den aktuellen Sommer rechnen wir nach den aktuellen Daten ähnlich wie im letzten Jahr mit einem mäßigen Infektionsgeschehen», erklärte Dr. Jan Fuhrmann vom Forschungszentrum Jülich, der mögliche Pandemieverläufe berechnet, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. «Einerseits sind die mittlerweile vorherrschenden Virusvarianten ansteckender als im vergangenen Sommer, andererseits ist ein zunehmender Anteil potenziell infizierbarer Personen durch Impfung geschützt.»


Replikase-Hemmer als mögliches Covid-19-Medikament

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 16.06.2021

US-Forscher wollen ein Nitroxid als Replikase-Hemmer gegen Coronaviren einsetzen. Der neue Wirkmechanismus und die orale Bioverfügbarkeit machen die Substanz zu einem interessanten Kandidaten, allerdings ist der Weg zum Medikament noch lang. TEMPOL heißt das Molekül, dass Corona und bestimmte andere Viren an der Vermehrung hindern könnte. Hinter dem Akronym verbirgt sich ein stabiles Nitroxid mit der chemischen Bezeichnung 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-N-oxyl. Es wirkt als Antioxidans und kann eine katalytische Untereinheit der RNA-abhängigen RNA-Polymerase (RNA-Replikase) hemmen. Dieses Enzym benötigt SARS-CoV-2 für seine Vermehrung. Die fragliche Untereinheit nsp12 besitzt zwei Eisen-Schwefel-Cluster als Kofaktoren. TEMPOL oxidiert dieses Cluster und die Replikation wird unterbrochen.


Andere Symptome bei Delta-Variante

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 15.06.2021

Die zunächst in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta kann bei Patienten anscheinend etwas andere Symptome verursachen als frühere Coronatypen. Das zeigt eine Auswertung britischer Daten.
In einer britischen App zur Überwachung von Coronasymptomen wurden zuletzt am häufigsten Kopfschmerzen, eine laufende Nase und eine raue Kehle gemeldet, wie die BBC am Montag berichtete. In Großbritannien macht die als sehr ansteckend geltende Delta-Variante bereits mehr als 90 Prozent aller Fälle aus. Professor Dr. Tim Spector vom King’s College London, der die Zoe Covid Symptoms-Studie leitet und die gemeldeten Symptome auswertet, sagte dem Sender: »Seit Anfang Mai haben wir uns die häufigsten Symptome der App-Nutzer angeschaut – und sie sind nicht mehr dieselben wie zuvor.« Zwar gehöre Fieber noch immer dazu, aber der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, der bislang als typisches Coronasymptom galt, sei weniger gängig. Zeitlich passe dies mit der Verbreitung der Delta-Variante zusammen. Für einige jüngere Menschen könne sich Covid-19 somit stärker wie eine einfache Erkältung anfühlen, sagte Spector und rief Betroffene auf, sich in jedem Fall testen zu lassen.


Zuverlässiger Schutz auch vor Varianten

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 14.06.2021

Mit NVX-CoV2373 könnte schon bald ein sehr gut wirksamer proteinbasierter Covid-19-Impfstoff zur Verfügung stehen. Das Rolling-Review-Verfahren läuft bereits und heute veröffentlichte Novavax die entscheidenden Phase-III-Daten. Die US-Firma hofft auf die Zulassung im dritten Quartal. Wie Novavax heute mitteilte, schützt sein Impfstoff NVX-CoV2373 zu 100 Prozent vor mittelschwerem bis schwerem Covid-19. Alle Fälle von Hospitalisierung  traten demnach in der Phase-III-Studie in der Placebogruppe auf. An der Studie mit dem Namen PREVENT-19 nehmen 29.960 Probanden in den USA und Mexiko teil. Zwei Drittel erhielten zwei Dosen des proteinbasierten Impfstoffs im Abstand von drei Wochen, ein Drittel erhielt Placebo.


Stabiler Schutz auch nach einem Jahr – besonders nach Impfung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 14.06.2021

 

Die Frage, wie lange man mit einem Schutz durch neutralisierende Antikörper gegen SARS-CoV-2 nach einer Genesung von Covid-19 rechnen kann, wird seit langem diskutiert. Offensichtlich ist der Pool an neutralisierenden Antikörpern gegen das Virus deutlich stabiler als dies zunächst geargwöhnt wurde. Zudem scheinen Rekonvaleszente nach einer Impfdosis auch gut gegen besorgniserregende Varianten (VOC) geschützt zu sein.  Mehr als ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie ist das Infektionsgeschehen längst nicht unter Kontrolle. Zwar steigt die Zahl der Menschen, die entweder durch Covid-19 oder durch Immunisierung mit einem der verfügbaren Impfstoffe eine Grundimmunität etabliert haben, kontinuierlich an. Allerdings ist immer noch nicht bekannt, wie stabil ein solcher Immunschutz ist. Antworten zu dieser wichtigen Frage liefert nun eine Publikation, die eben in »Nature« publiziert wurde.

 


Remdesivir lässt das Herz langsamer schlagen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 14.06.2021

Unter Therapie mit dem Covid-19-Medikament Remdesivir (Veklury®) kann es zu einer Verlangsamung des Herzschlags, einer Bradykardie, kommen. Diese Nebenwirkung wird nun in die Produktinformationen aufgenommen. Der Pharmakovigilanzausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hat empfohlen, die Bradykardie als Nebenwirkung unbekannter Häufigkeit in die Fach- und Gebrauchsinformationen von Remdesivir aufzunehmen. Verdachtsmeldungen und Hinweise auf diese Nebenwirkung hatte es bereits in den klinischen Studien gegeben. Ein kausaler Zusammenhang sei zumindest denkbar, teilt die EMA nun mit und nimmt einen entsprechenden Warnhinweis auf, um Angehörige der Gesundheitsberufe für dieses unerwünschte Ereignis zu sensibilisieren. Laut EMA sei die Bradykardie beim Großteil der Fälle jedoch einige Tage nach Beendigung der Therapie mit Remdesivir wieder verschwunden.


Klinische Studie zu Blutdrucksenkern bei COVID-19: Pausieren beschleunigt möglicherweise die Genesung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.06.2021

 

Das zeitweise Absetzen von ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptorblockern beeinflusst zwar nicht die Schwere einer COVID-19-Erkrankung, könnte sich aber günstig auf die Erholungsphase auswirken. Das Pausieren könnte vor allem bei älteren Herz-Kreislauf-PatientInnen sinnvoll sein, schlussfolgern die verantwortlichen Autoren einer gemeinsamen Studie der Medizinischen Universität Innsbruck und des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Therapieentscheidung muss aber individuell getroffen werden. Die Ergebnisse wurden nun im renommierten Fachjournal The Lancet Respiratory Medicine veröffentlicht. Innsbruck/München, am 11.06.2021: Zu Beginn der Pandemie waren KardiologInnen und Herz-Kreislauf-PatientInnen verunsichert: Könnten Medikamente aus der Gruppe der ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptorblocker schuld daran sein, dass so viele Herz-Kreislauf-PatientInnen einen schweren COVID-19-Verlauf erlitten? Die Medikamente greifen in das Renin-Angiotensin-System ein und regulieren den ACE2-Rezeptor hoch, welcher dem Coronavirus als Eintrittspforte dient - mehr Rezeptor, mehr Virus war die Hypothese. ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blocker gehören zu den weltweit am meisten verordneten Arzneimitteln und werden unter anderem zur Therapie des arteriellen Bluthochdrucks, der Herzschwäche und des Diabetes mellitus eingesetzt.

 


COVID-19 kann schwere Hirnentzündungen auslösen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.06.2021

 

Während, aber auch nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann es zu schweren neurologischen Symptomen kommen. Typisch ist beispielsweise der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinnes. Neben einer direkten Schädigung durch das Virus wurde bereits eine Beteiligung einer überschießenden Entzündungsantwort vermutet. Ein Team von Forschenden des Universitätsklinikum Freiburg und des Exzellenzcluster CIBSS - Centre for Integrative Biological Signalling Studies der Universität Freiburg um Prof. Dr. Marco Prinz, Ärztlicher Direktor am Institut für Neuropathologie, und Prof. Dr. Dr. Bertram Bengsch, Sektionsleiter für Translationale Systemimmunologie in der Hepatogastroenterologie der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg konnte jetzt nachweisen, dass sich bei COVID-19 eine schwere Entzündungsreaktion durch unterschiedliche Immunzellen um das Gefäßsystem und im zentralen Hirngewebe entwickeln kann. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe von Immunity veröffentlicht.

 


Bei diesen Symptomen besser zum Arzt

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.06.2021

Die Europäische Arzneimittelagentur hat ihre Bewertung von Myokarditis- und Perikarditis-Meldungen nach mRNA-basierter Covid-19-Impfung noch nicht abgeschlossen. Personen mit bestimmten Symptomen nach der Impfung rät sie zum Arztbesuch. Kurzatmigkeit, ein starker, manchmal auch unregelmäßiger Herzschlag und Brustschmerzen – wer diese Symptome in zeitlichem Zusammenhang mit einer Schutzimpfung mit Comirnaty® von Biontech und Pfizer oder der Covid-19-Vaccine Moderna verspürt, sollten sich an einen Arzt wenden, rät heute die Europäische Arzneimittelagentur EMA. Bereits seit April wertet ihr Pharmakovigilanzausschuss (PRAC) die gemeldeten Verdachtsfälle zu Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und Perikarditis (Herzbeutelentzündung) in zeitlichem Zusammenhang aus. Ein Ergebnis verkündete der PRAC heute noch nicht. Damit hat die EMA noch nicht bewertet, ob es sich auch um einen kausalen Zusammenhang handelt, wie dies Daten aus Israel nahelegen. Dort waren vor allem Männer unter 30 Jahren und vor allem nach der zweiten Impfung mit Comirnaty betroffen. Die Entzündungen am Herzen waren in der Regel mild und waren nach einigen Tagen auskuriert. Die EMA arbeite bei ihrem Sicherheitsreview eng mit den israelischen Behörden zusammen.


Comirnaty schützt auch vor Delta-Variante

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.06.2021

 

Antikörper in Blutproben von 15 Personen, die mit Comirnaty® geimpft worden waren, konnten in einer Studie die Delta-Variante von SARS-CoV-2 neutralisieren. Das spricht dafür, dass mit der Impfung die Corona-Pandemie tatsächlich beendet werden kann. Derweil schätzen britische Behörden die Delta-Variante als nochmals deutlich ansteckender als die Alpha-Variante ein. Forscher von Biontech, Pfizer und der University of Texas haben neue In-vitro-Daten zur Wirkung des Covid-19-Impfstoffs Comirnaty® gegen B.1.617 und andere neue Coronavirus-Varianten im Fachjournal »Nature« veröffentlicht. Sie hatten die neutralisierende Wirkung von Blutproben von 15 Probanden untersucht, die ihre Impfserie mit Comirnaty abgeschlossen hatten.


Weitere neue Kontraindikation für Vaxzevria

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.06.2021

 

Personen, die schon einmal ein Kapillarlecksyndrom erlitten haben, dürfen nicht mit dem Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca geimpft werden. Zudem wird dieses seltene Syndrom auch als neue Nebenwirkung in die Produktinformationen aufgenommen. Ein Kapillarlecksyndrom gilt als seltenes, aber potenziell lebensbedrohliches Krankheitsbild. Es wird auch Clarkson-Syndrom genannt. Seit der Erstbeschreibung im Jahr 1960 wurden bislang weltweit nur wenige Dutzend Fälle beobachtet. Beim Kapillarlecksyndrom kommt es zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Kapillargefäße und dadurch zu einem Austritt von Blutplasma und Plasmaproteinen in das Interstitium. In der Folge sammelt sich dort Wasser an und der Patient entwickelt einen Volumenmangelschock und ein generalisiertes Ödem. Der Blutdruck sinkt ab und das Blut dickt ein, zudem kommt es zu Hypoalbuminämie. Die Pathogenese ist noch unklar, aber bestimmte Zytokine scheinen beteiligt zu sein.


Niedrigere Biontech-Dosis für Kinder unter zwölf

Quelle:  Pharmarzeutische Zeitung, 11.06.2021

 

Pfizer und Biontech haben diese Woche die Untersuchung ihres Covid-19-Impfstoffs Comirnaty® bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren gestartet. Die Firmen hoffen, die Zulassung für diese Altersgruppe im September oder Oktober beantragen zu können. Biontech und Pfizer arbeiten sich in ihrer Phase-II/III-Studie zum Einsatz des mRNA-basierten Covid-19-Impfstoffs Comirnaty® bei speziellen Bevölkerungsgruppen langsam vor. Am 8. Juni startete der Teil der Studie mit Fünf- bis Elfjährigen. Aufgrund der Ergebnisse der vorangegangenen Dosisfindungsstudien sollen die Kinder zwei Dosen à 10 µg Antigen erhalten. Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene werden dagegen zweimal mit 30 µg geimpft. Es sollen noch zwei Gruppen folgen: Zwei- bis Fünfjährige sowie Babys und Kleinkinder im Alter von sechs Monaten bis zwei Jahren. Ob der Impfstoff auch an Säuglingen im ersten Lebenshalbjahr getestet wird, soll von den Ergebnisse zum Sicherheitsprofil bei den älteren Kindern abhängen. Die unter Fünfjährigen sollen nur ein Zehntel der Erwachsenendosis erhalten, also 3 µg.

 


Delta-Variante bei 2,5 Prozent

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 10.06.2021

Zuwachs von Woche zu Woche: Solche Zahlen aus Großbritannien über die in Indien entdeckte Corona-Mutante Delta alarmieren. Wie entwickelt sich die Lage in Deutschland? Und wie geht es mit dem Impfen voran? Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta bleibt in Deutschland weiter relativ selten. Ihr Anteil an den untersuchten Proben betrage nun 2,5 Prozent, geht aus dem neuesten Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu den als besorgniserregend eingestuften Mutanten vom Mittwochabend hervor. Die Angabe bezieht sich auf Proben aus der Woche vom 24. bis 30. Mai. Die Entwicklung der Variante (B.1.617.2) der Wochen zuvor beschreibt das RKI in der Tendenz als ansteigend, auf bis zu 3,1 Prozent in der Woche vom 17. bis 23 Mai. In den RKI-Berichten der Vorwochen war der Anteil dieser Variante stets mit Werten um zwei Prozent beziffert worden, nun gab es aber rückwirkend Änderungen, die etwa mit Nachmeldungen begründet werden.


Kein Risikosignal für Myokarditis nachCorona-Impfung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 10.06.2021

 

Thrombosen, Myokarditis und Guillain-Barré: Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat in seinem neuesten Sicherheitsbericht die Verdachtsmeldungen zu den vier zugelassenen Covid-19-Impfstoffen genau analysiert – und kein neues Sicherheitssignal gefunden. Vom sogenannten TTS seien aktuell Frauen und Männer aller Altersgruppen betroffen. Es könnte nach der Zweitimpfung deutlich schneller auftreten. Seit dem Start der Impfkampagne am 27. Dezember bis zum 31. Mai wurden dem PEI insgesamt 79.106 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen gemeldet – auf insgesamt 50.541.084 Millionen verimpfter Dosen, heißt es im heute veröffentlichten Sicherheitsbericht der Aufsichtsbehörde. 34.735 Meldungen betreffen Comirnaty® von Biontech und Pfizer (36,7 Millionen Impfdosen). Astra-Zenecas Vaxzevria® kommt mit 34.870 auf etwa genauso viele Verdachtsfälle, allerdings bei 9,2 Millionen verimpften Dosen. 8319 Meldungen gingen zum Covid-19-Impfstoff Moderna ein (4,0 Millionen Dosen) sowie 733 Meldungen zum Covid-19-Impfstoff Janssen (472.941 verimpfte Dosen).


Covid-19 bekämpfen – und das Alter gleich mit

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 10.06.2021

Ältere Menschen haben bei Covid-19 bekanntlich eine deutlich höhere Sterblichkeit als jüngere. Wirkstoffe, die auf zellulärer Ebene das Alter bekämpfen, könnten hier Abhilfe schaffen. Das zeigt eine Tierstudie aus den USA. Ein biologisches Merkmal des Älterwerdens ist die sogenannte Immunseneszenz, also ein Nachlassen der Leistungsfähigkeit des Immunsystems. Hierbei spielen unter anderem seneszente Zellen eine Rolle, das sind Körperzellen, die sich infolge ihres Alters nicht mehr teilen. Sie hat ein Team von Forschern der US-amerikanischen Mayo Clinic und der University of Minnesota nun als Treiber der Hyperinflammation infolge einer SARS-CoV-2-Infektion identifiziert. Denn wie die Wissenschaftler im Fachmagazin »Science« ausführen, verändern seneszente Zellen als Reaktion auf den Kontakt mit Pathogenen wie SARS-CoV-2 ihre Eigenschaften und setzen unter anderem Botenstoffe frei, die dem Virus das Eindringen auch in nicht seneszente Zellen ihrer Umgebung erleichtern. Das beobachtete das Team um Professor Dr. Christina D. Camell zunächst in Zellkulturen.


Warum es in Pflegeheimen weiter zu SARS-CoV-2-Ausbrüchen kommt - Studie belegt verzögerte Impfantwort bei Älteren

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 09.06.2021

Deutschlandweit gibt es Berichte von SARS-CoV-2-Ausbrüchen in Pflegeheimen trotz vollständiger Impfung der Bewohner. Um dieses Phänomen besser zu verstehen, hat ein Forschungsteam der Charité – Universitätsmedizin Berlin einen solchen Ausbruch in einer Berliner Einrichtung virologisch analysiert und die Immunreaktion älterer Menschen auf die Impfung untersucht. Die im Fachblatt Emerging Infectious Diseases* veröffentlichten Ergebnisse belegen die Wirksamkeit der Impfung, deuten aber auch auf eine verzögerte und leicht reduzierte Immunantwort bei Älteren hin. Den Forschenden zufolge ist der Impfschutz der Kontaktpersonen wichtig, um diese besonders gefährdete Risikogruppe besser zu schützen.


Diese Kinder haben ein besonderes Covid-19-Risiko

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 09.06.2021

Manche chronischen Erkrankungen erhöhen bei Kindern das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Welche das sind, zeigt eine aktuelle Publikation aus den USA. Bei den meisten Kindern und Jugendlichen verlaufen Infektionen mit SARS-CoV-2 mild bis asymptomatisch. Doch einzelne Kinder können auch schwer erkranken. Ein Risiko für einen schweren Verlauf haben nach bisherigen Kenntnissen Kleinkinder unter einem Jahr und Kinder mit Vorerkrankungen. Welche chronischen Krankheiten hier eine Rolle spielen, haben Forschende von den US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) genauer untersucht. Das Team um Dr. Lyudmyla Kompaniyets analysierte hierfür Daten von 43.465 Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren, die zwischen März 2020 und Januar 2021 in einer von 800 US-Kliniken wegen Covid-19 vorstellig geworden waren. Die Forscher untersuchten, wie schwer die Kinder bei Vorstellung im Krankenhaus erkrankt waren und ob sie stationär aufgenommen werden mussten. Über das Ergebnis berichten sie im Fachjournal »JAMA«.

Curevac-Zulassung wohl nicht vor August

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.06.2021

Das Begutachtungsverfahren bei der EMA läuft bereits seit Mitte Februar, doch fehlen anscheinend immer noch Daten für eine Zulassung von Curevacs mRNA-basierten Covid-19-Impfstoff.  Die Zulassung des Corona-Impfstoffs CVnCoV der Tübinger Firma Curevac dauert länger als geplant. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) bestätigte am Dienstag in Stuttgart, dass sich das Verfahren weiter verzögern wird. Zuletzt hatte es geheißen, man rechne mit einer Zulassung im Juni.


COVID-19-Therapie: Cochrane Reviews zu Rekonvaleszenten-Plasma und Vitamin D

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft,  07.06.2021

 

Cochrane veröffentlicht aktuelle Reviews zu zwei viel diskutierten Therapieansätzen für COVID-19: Rekonvaleszenten-Plasma und Vitamin-D-Supplementierung. Leider zeigen die systematischen Übersichtsarbeiten für beide Therapien wenig bis keine Wirksamkeit. Zur Plasmatherapie gibt es inzwischen belastbare Evidenz, während die Studienlage für Vitamin D noch sehr unsicher ist. Seit Beginn der Pandemie suchen Forscher und Forscherinnen weltweit nach wirksamen Therapien für COVID-19-Patienten. Die Zahl von mehr oder minder plausiblen Ansätzen ist groß und schwer zu überschauen, die Ergebnisse aus mitunter wenig zuverlässigen Studien widersprechen sich oft. Hier setzt das Evidenz-Ökosystem CEOsys an, ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über das Netzwerk Universitätsmedizin fianzierter Forschungsverbund von 20 deutschen Unikliniken, an dem auch Cochrane beteiligt ist. Die Forschenden von CEOsys sichten und bewerten alle verfügbaren Ergebnisse von Humanstudien zu COVID-19 und erstellen engmaschig aktualisierte Evidenzsynthesen, die den aktuellen Stand der Forschung wiedergeben.

 


Stärkere Immunantwort bei kombinierter Corona-Impfung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.06.2021

Wer die Erstimpfung mit Vaxzevria® von Astra-Zeneca und als Zweitdosis Comirnaty® von Biontech/Pfizer bekommen hat, kann sich über eine bessere Immunantwort freuen als nach homologer Immunisierung. Das zeigen Daten von 250 Personen, die am Uniklinikum des Saarlands in Homburg geimpft wurden. Es ist wohl eines der größten Real-World-Experimente der Corona-Pandemie in Deutschland: Mitte März wurde die Verimpfung des Astra-Zeneca Impfstoffs Vaxzevria® an Unter-60-Jährige abrupt gestoppt. Der allseits bekannte Grund sind die sehr seltenen, aber gefährlichen Thrombosen in Kombination mit Blutplättchenmangel (TTS). Bis dahin waren rund 1,6 Millionen Erstimpfungen, aber noch keine Zweitimpfungen durchgeführt worden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät seit dem 1. April dazu, die Grundimmunisierung bei den Unter-60-Jährigen mit einem mRNA-Impfstoff, also den Präparaten von Biontech/Pfizer oder Moderna, abzuschließen – obwohl dazu anfangs keine und auch bis heute nur wenige Daten vorliegen. Große kontrollierte Studien laufen derzeit weltweit.


Wohl höhere Pathogenität bei Delta-Variante

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 05.06.2021

Die Delta-Variante des Coronavirus (B.1.617.2) ist vermutlich nicht nur deutlich ansteckender, sondern auch pathogener als andere Varianten und führt häufiger zu Hospitalisierungen. Das meldet die englische Gesundheitsbehörde. Offenbar kann die Variante auch Teilimmunisierte infizieren. Die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus (B.1.617.2) könnte laut vorläufigen Erkenntnissen der englischen Gesundheitsbehörde häufiger zu schwereren Covid-19-Erkrankungen führen. »Erste Erkenntnisse aus England und Schottland legen nahe, dass es ein erhöhtes Risiko für Krankenhauseinlieferungen geben könnte als bei der Alpha-Variante«, heißt es in einer aktuellen Risikoeinschätzung von Public Health England. Als Alpha-Variante wird die zunächst in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 bezeichnet. Einige Regionen zeigten einen Anstieg von Krankenhauseinlieferungen, allerdings ließe sich der nationale Trend noch nicht abschätzen, so die Behörde.