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Letzte aktuallisierung der Presseschau: 15.11.2023



Phase-I-Studie - Neuer gentherapeutischer Ansatz bei Hypercholesterinämie

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 14.11.2023

 

Schwere Fälle von Hypercholesterinämie lassen sich derzeit mit zwei Strategien behandeln, in denen das Protein PCSK9, das an LDL-Rezeptoren bindet und diese dem lysosomalen Abbau zuführt, im Mittelpunkt steht. Entweder wird PCSK9 mit einem Antiköper inaktiviert oder die Biosynthese durch das siRNA-Therapeutikum Inclisiran blockiert. Jetzt wagen Forschende den weitergehenden Schritt, das PCSK9-Gen durch Gentherapie dauerhaft zu inaktivieren.


Weltdiabetestag: Chronische Nierenerkrankungen besser verstehen

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 13.11.2023

 

Als weltweiter Aktionstag macht der Diabetestag am 14. November auf die Volkskrankheit aufmerksam. Ein zentrales Ziel von Informations- und Behandlungsangeboten ist die Prävention von Folgeerkrankungen. Das nephrologische Forschungslabor am Universitätsklinikum Jena untersucht die Mechanismen der diabetischen Nierenschädigung und hat jetzt epigenetische Veränderungen entschlüsselt, die mit Sauerstoffminderung im Gewebe in Zusammenhang stehen.

 


Organ.Versagen

Quelle: Konrad Adenauer Stiftung

 

Können Sie sich vorstellen, in Deutschland im Falle einer Erkrankung nicht annähernd die Überlebenschancen zu haben wie international üblich? Sollten Sie einmal in die Situation kommen, dass man Ihnen zu einer Organtransplantation rät, werden Sie genau das hören, und Sie werden damit leben (oder auch sterben) müssen. Normalerweise macht man sich über seinen Körper kaum Gedanken. Er funktioniert. Das ist jedoch nicht selbstverständlich; schon Kleinigkeiten können fatale Folgen haben: Ein vermeintlich banaler Virusinfekt kann eine Herzmuskelentzündung auslösen, eine Medikamentennebenwirkung ein Leberversagen, ein falsch gesammelter Pilz einen Totalausfall beider Nieren. Terminales Organversagen (etwa Herzversagen, Leberausfall oder Lungenversagen) bedeutet ohne lebensrettende Transplantation immer den Tod – mit Ausnahme des terminalen Nierenversagens, denn in diesem Fall kann eine Dialyse auch über Jahre das Leben bewahren. Allerdings hat jeder Dialysepatient eine stark reduzierte Lebenserwartung; gegenüber einem gleich alten Nierengesunden beträgt sie weniger als fünfzig Prozent. Eine erfolgreiche Nierentransplantation ist die einzige Möglichkeit, diese Prognose zu verbessern.

 

 

Nephrologen sehen sich durch Kostensteigerung in verzweifelter Lage

Quelle: medical-tribune, 07.11.2023

 

Hohe Energiekosten, steigende Ausgaben für Material und Personal: Die ambulante Nephrologie steht unter wachsendem Kostendruck. Einige Standorte mussten bereits schließen. Die niedergelassenen Nephrologen fordern, die Vergütung anzupassen. Bis Jahresende sollen die Verhandlungen im Bewertungsausschuss abgeschlossen sein. Was dann?

Fortgeschrittenes Nierenzellkarzinom: Neuartiger Anti-Tumor-­Mechanismus mit guter Wirksamkeit

Quelle: Ärzteblatt, 30.10.2023

 

Madrid – Belzutifan ist ein oraler Inhibitor des Hypoxie-induzierenden Faktors 2α (HIF-2α) und die erste Substanz aus dieser Klasse, die den Weg in die Klinik geschafft hat: In den USA ist sie bereits zugelassen für die Behandlung von Patienten mit VHL-assoziiertem Nierenzellkarzinom, pankreatische neuroendokrine Tumoren (pNET) und zentralnervöse Hämangioblastome. Beim ESMO-Kongress in Madrid wurden Resultate aus drei Studien zum klarzelligen Nierenzellkarzinom vorgestellt.


Serotonin-Mangel als mögliche Ursache von Long COVID und anderer postviraler Syndrome

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 24.10.2023

 

Ursache und Entwicklung langfristiger Auswirkungen einer COVID-19-Infektion sind bisher noch nicht geklärt. Eine aktuelle Studie wies bei anhaltenden Beschwerden nach COVID-19 erniedrigte Serotoninspiegel im Blut nach, die zu Störungen neurovegetativer Funktionen führen und somit einige der Kernsymptome von Long/Post COVID erklären könnten. Die Studie liefert eine plausible Hypothese, die verschiedene, bisher vermutete Pathomechanismen miteinander verbindet. Sie könnte womöglich auch die Entstehung anderer postviraler Syndrome erklären.

 


Weniger Juckreiz - Nemolizumab überzeugt in Phase-III-Studien
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 24.10.2023
Nemolizumab befindet sich in der klinischen Entwicklung bei atopischer Dermatitis und Prurigo nodularis. Nun gibt es neue Studienergebnisse. Neu ist übrigens auch der Wirkmechanismus des Antikörpers. Nemolizumab ist ein Interleukin (IL)-31-Rezeptorblocker und hemmt damit die Signalübertragung dieses Zytokins, das manchmal auch als »Pruritus-Zytokin« bezeichnet wird. Es spielt eine Schlüsselrolle bei Krankheiten wie atopische Dermatitis oder Prurigo nodularis. Bei der letztgenannten Erkrankung handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung, die durch Hautknoten gekennzeichnet ist, die große Körperbereiche bedecken können und mit äußerst starkem Pruritus einhergehen. Die Prävalenz von Prurigo nodularis liegt in Deutschland zwischen 0,1 bis 0,2 Prozent. Insbesondere bei der Bekämpfung von Pruritus könnte ein IL-31-Rezeptorantagonist hilfreich sein.

Nierenzellkarzinom: Intermittierende Gabe eines Tyrosinkinase­inhibitors sicher und nebenwirkungsarm

Quelle: Ärzteblatt, 23.10.2023

 

Madrid – Kombinationen aus Tyrosinkinase- und Checkpoint-Inhibitoren sind heute der Standard beim metastasierten Nierenzellkarzinom, wobei erstere vor allem für auftretende Toxizitäten verantwortlich gemacht werden. Dass sich das durch intermittierende Gabe des Inhibitors möglicherweise verbessern lässt, ohne die Wirksamkeit der Therapie zu gefährden, scheint eine italienische Phase-II-Studie zu belegen, die beim ESMO-Kongress in Madrid vorgestellt wurde (ESMO 2023, Abstract 1884MO).


Richtlinie zur datengestützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung Transplantation

Quelle: Gemeinsamer Bundesauschuss, 11.10.2023

 

 

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seiner Sitzung am 20. Juli 2023 beschlossen, die Richtline zur datengestützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung (DeQS-RL) in der Fassung vom 19. Juli 2018 (BAnz AT 18.12.2018 B3), die zuletzt durch die Bekanntmachung des Beschlusses vom TT. Monat JJJJ (BAnz AT TT.MM.JJJJ B) geändert worden ist, wie folgt zu ändern: „15. Für die Datenannahmestelle nach Absatz 1 Satz 3: Unterstützung der Transplantationsregisterstelle nach § 15b Absatz 1 Transplantationsgesetz (TPG) bei der Klärung von Fehlern in den nach § 15e Absatz 2 Nummer 9 TPG an die Transplantationsregisterstelle übermittelten Daten durch Weiterleitung von für die Identifikation fehlerhafter Datensätze erforderlicher Daten an die Krankenhäuser.“


Dialyse: Neue Broschüre soll Behandlungsbeginn unterstützen

Quelle: Dtsch Arztebl 2023; 120(40): A-1641 / B-1397

 

Die meisten Menschen mit der Diagnose „chronische Niereninsuffizienz“ müssen sich früher oder später mit dem Thema der Dialyse auseinandersetzen. Am Beginn der Behandlung stehen sie oftmals vor vielen Fragen. Mit der neuen Patientenbroschüre „Dialysestart meistern. Lebensqualität gewinnen.“ gibt das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation Betroffenen einen ersten Überblick über alle wichtigen Themen, die im Zusammenhang mit der Behandlung auftreten können.


Nierenkrankheiten: Häufig, teuer und unterschätzt

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 06.10.2023

 

Nierenkrankheiten sind häufig und gefährlich, bekommen gesamtgesellschaftlich aber kaum die Aufmerksamkeit, die es benötigt, um die Forschung, Versorgung und vor allem die Prävention zu verbessern. Dabei würden davon alle profitieren: Die Betroffenen, denen viel Leid erspart bliebe, den Kostenträgern, da eine kostenintensive Therapie deutlich seltener zum Einsatz kommen müsste, – und die Umwelt, da die Dialyse viel Energie und Wasser erfordert und viel Abfall verursacht. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) plädiert daher für mehr gesamtgesellschaftlichen Einsatz zur Prävention von Nierenkrankheiten.

 


Organspende im Dauertief. Wie kann die Zahl der Spenderorgane erhöht werden?

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.10.2023

 

Nach wie vor gibt es zu wenig Spenderorgane. Nierenpatientinnen und -patienten warten z. T. acht Jahre und länger auf eine neue Niere. Verschiedene Ansätze, um den „Pool“ der zur Verfügung stehenden Organe zu vergrößern, werden derzeit diskutiert. Nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) ist die Widerspruchslösung eine effektive und nachhaltige Lösung für den Organmangel.

 


Chronische Nierenerkrankung: Neue Ansätze zur Frühdiagnostik und Progressionshemmung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.10.2023

 

Chronische Nierenkrankheiten sind häufig – und sie sind „stumm“, d.h. sie werden erst in späten Stadien durch Symptome erkennbar. Bei früher Diagnose gibt es jedoch effektive Therapien, mit denen verhindert werden kann, dass sich die Nierenfunktion weiter verschlechtert und irgendwann eine Dialysebehandlung notwendig wird. Zwei Medikamentenklassen wurden in den letzten Jahren entwickelt und zugelassen, die (zusätzlich zu Basismaßnahmen mit Verbesserung des Lebensstils) eine Nieren- und kardiovaskuläre Schutzwirkung aufweisen – insbesondere, wenn die Nierenschädigung rechtzeitig erkannt wird.

 


Inflammation als Therapie-Target bei CKD: Verlangsamung der Progression und Senkung der kardiovaskulären Risikos

Quelle: Informartionsdienst Wissenscaft, 06.10.2023

 

Bei der chronischen Nierenkrankheit ist die kardiovaskuläre Mortalität dramatisch erhöht. Inzwischen wurde gezeigt, dass bei der Entstehung und Progression sowohl kardiovaskulärer als auch chronischer Nierenerkrankungen anhaltende Entzündungsprozesse eine zentrale Rolle spielen. Dabei kommt es durch Aktivierung des angeborenen Immunsystems über bestimmte molekulare interleukinabhängige Signalwege zu einem chronisch inflammatorischen Mikromilieu im Gewebe. Verschiedene antiinflammatorische Medikamente werden bereits in Studien untersucht [1, 2].Man hofft, dass sie künftig die CKD-Progression und das hohe kardiovaskuläre Risiko bei CKD-Betroffenen verbessern können.

 


Neue zielgerichtete Therapieansätze für Glomerulonephritiden und Systemerkrankungen mit Nierenbeteiligung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.10.2023

 

Glomerulonephritiden sind schwere Nierenerkrankungen. Sie stellen eine relativ häufige Ursache für eine chronische Dialysetherapie dar. Eine Behandlung kann oft das endgültige Nierenversagen verhindern oder hinauszögern, wenn sie rechtzeitig beginnt und alle verfügbaren Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft werden. Die Erforschung der molekularen und meist immunologischen Pathomechanismen hat in letzter Zeit zur Identifizierung neuer spezifischer Therapieangriffspunkte (wie B-Zelle, T- Zelle, Zyokine, Komplement) und Entwicklung verschiedenster zielgerichteter Immuntherapien geführt, von denen die ersten bereits zugelassen sind oder in klinischen Phase-2- oder -3-Studien untersucht werden.

 


Gemeinsame Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten vom 21.09.2023:

Neue Aktion „Organ- und Gewebespende. Auch dabei?“

 

BZgA und der Patientenbeauftragte der Bundesregierung rufen gemeinsam mit den Schauspielern Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär zur Beteiligung an der Gemeinschaftsaufgabe Organ- und Gewebespende auf.

 

Mit ihrer neuen Aktion „Organ- und Gewebespende. Auch dabei?“ sucht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung und den Schauspielern Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär bundesweit Partnerinnen und Partner, die sich aktiv für die Organ- und Gewebespende engagieren.

 

Angesprochen sind neben Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, Sport- und Kulturvereinen auch Unternehmen, die sich an der ergebnisoffenen Information ihrer Mitarbeitenden, Mitglieder oder ihrer Kundschaft mit Gesundheitstagen oder Online-Angeboten beteiligen.


Kann eine künstliche Niere Patienten endlich von der Dialyse befreien?

Quelle: worldhealth net, 31.08.2023

 

Wissenschaftler der UC San Francisco arbeiten an einem neuen Ansatz zur Behandlung von Nierenversagen, der Menschen eines Tages von der Notwendigkeit einer Dialyse oder der Einnahme scharfer Medikamente zur Unterdrückung ihres Immunsystems nach einer Transplantation befreien könnte. Sie haben zum ersten Mal gezeigt, dass Nierenzellen, die in einem implantierbaren Gerät namens Bioreaktor untergebracht sind, im Körper eines Schweins überleben und mehrere wichtige Nierenfunktionen nachahmen können. Das Gerät kann wie ein Herzschrittmacher leise im Hintergrund arbeiten und löst keinen Angriff des Immunsystems des Empfängers aus.


Nierenkrankheit genetisch entschlüsselt

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 23.08.2023

 

Bartter-Syndrom Typ 3 geht auf mehrere Strukturvarianten im Genom zurück. Mithilfe der „Long-read-Sequenzierung“ konnte Janine Altmüller und ihr Team vom Max Delbrück Center, BIH und der Uniklinik Köln die seltene Krankheit genauer analysieren. Die Ergebnisse stellen sie in „Genome Medicine“ vor. Als die drei Kinder einer aus Syrien geflohenen Familie zum ersten Mal in der Sprechstunde von Dr. Bodo Beck an der Universitätsklinik in Köln saßen, war der Humangenetiker überrascht: Das Ergebnis seiner Genanalyse diagnostizierte ein Bartter-Syndrom Typ 3. Doch noch nie zuvor hatte er bei Patient*innen mit dieser seltenen Erkrankung so schwere Gelenkveränderungen gesehen. Die Nierenkrankheit ist erblich – den Betroffenen fehlt das Gen CLCNKB, das für einen bestimmten Chloridkanal verantwortlich ist. Der Elektrolyt-Haushalt gerät aus dem Gleichgewicht, weil die Nieren wichtige Nährstoffe und Salze vom Urin während des Filterprozesses nicht zurück ins Blut aufnehmen können.


Krise bei Behandlung von Nierenpatienten im Gazastreifen

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 22.09.2023

 

Gaza/Tel Aviv – Palästinensische Gesundheitsrepräsentanten im Gazastreifen haben eindringlich vor einer Krise bei der Versorgung von rund 1.100 Nierenpatienten gewarnt, darunter auch Kinder. Hintergrund sei ein akuter Mangel an Medikamenten und medizinischer Ausrüstung für Dialysebehandlungen. Das Leben zahlrei­cher Patienten sei daher in Gefahr.


Nierentransplantation nach dem Prinzip „Alt für Alt“

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 10.08.2023

 

Aktuelle Studie zeigt: HLA-Typisierung mit Matching für DR bei Eurotransplant-Senior Patienten führt zu einer Verlängerung des Patienten- und Transplantatüberlebens. Wie groß ist der Einfluss der Gewebemerkmale von Spender und Empfänger auf den Erfolg einer Nierentransplantation bei Patienten im Alter von 65 plus? Eine Studie unter der Co-Leitung von Professor Dr. med. Bernhard Krämer, Direktor der V. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), untersuchte erstmals, wie sich die Passgenauigkeit des Zelloberflächenrezeptors HLA-DR auf die Gesamtsterblichkeit bzw. das Versagen des Nierentransplantats in dieser Altersgruppe auswirkt. Es zeigte sich, dass eine Zuteilung der Spenderorgane auf der Grundlage des HLA-DR-Matchings die Fünf-Jahres-Sterblichkeit und das Überleben von Nierentransplantaten deutlich verbessert.

 

 


Mit der richtigen Ernährung die Nieren schützen

Quelle: Informationsdienst Wisenschaft, 04.08.2023

 

Die chronische Nierenkrankheit ist häufig. Durch eine rechtzeitige medikamentöse Therapie kann sie aber wirksam behandelt werden, so dass vielen Betroffenen die Dialyse erspart bleibt. Auch die Ernährung spielt eine Rolle, wenn es um den Erhalt der Nierenfunktion geht. Die Faustformel dafür lautet: „Gesunde ballaststoffreiche Mischkost, frisch zubereitet, und zwar aus Zutaten, die nicht industriell verarbeitet wurden.“ Ob vegan, vegetarisch oder flexitarisch, ist egal. Salz und Phosphate sollten weitgehend reduziert werden. Die Nieren sind ein wichtiges Entgiftungsorgan. Bei gut 10 Prozent der Bevölkerung liegt allerdings eine chronische Nierenkrankheit (CKD) vor. Es handelt sich um eine schleichende Erkrankung, bei der die Nierenfunktion in der Regel langsam, aber stetig abnimmt, wenn nicht gegengesteuert wird. Fällt die Nierenfunktion unter eine bestimmte Grenze, ist der Körper nicht mehr überlebensfähig, Betroffene sind dann auf eine Dialysebehandlung oder Transplantation angewiesen. In Deutschland werden gut 90.000 Menschen regelmäßige dialysiert (an drei Tagen pro Woche über vier Stunden in einem Dialysezentrum oder täglich mehrere Stunden zuhause) – und auf ein Spenderorgan muss man im Durchschnitt acht Jahre warten.

 

 


Bei eingeschränkter Nierenfunktion - Welche Ernährung tut den Nieren gut?

Quelle: Patforum Pharmarzeutische Zeitung, 03.08.2023

 

Häufig ist von herzgesunder Ernährung die Rede, aber welche Ernährung ist gut für die Nieren – vor allem, wenn diese bereits geschädigt sind? Und gibt es Nierengifte unter den Lebensmitteln? In einem Interview der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie beantwortet Dr. Susanne Fleig, Fachärztin für innere Medizin und Nephrologie sowie Oberärztin in der Klinik für Altersmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen, die wichtigsten Fragen. Grundsätzlich ist eine herzgesunde Ernährung auch eine nierengesunde Ernährung, wie Dr. Susanne Fleig deutlich macht. Denn Schäden am Herz-Kreislauf-System haben negative Folgen für die Nieren. »Umgekehrt wächst mit abnehmender Nierenfunktion das kardiovaskuläre Risiko«, so Fleig. Aber nicht nur das Erkrankungsrisiko ist hoch, auch das Risiko, infolge eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder eines anderen kardiovaskulären Ereignisses zu sterben, ist bei Menschen mit einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) erhöht. Das Stadium spielt ebenfalls eine Rolle: »Je schlechter die Nierenfunktion ist, desto höher ist das kardiovaskuläre Risiko.«


Dialyse-Zentren bundesweit unter wirtschaftlichem Druck

Quelle: Bayrischer Rundfunk, 02.08.2023

 

Nierenversagen kann jeden treffen. Blutwäsche ist dann lebenswichtig und dreimal pro Woche nötig. Doch die Dialyse-Zentren, die diese Blutwäschen anbieten, geraten bundesweit unter wirtschaftlichen Druck. Erfahrungen aus Unterfranken. Dieter Seegmüller liegt in einem Bett in einem Nierenzentrum in Schweinfurt. Aus seinem linken Arm fließt das Blut über einen Schlauch in eine Dialyse-Maschine. Ein Filter übernimmt die Arbeit der Niere und reinigt sein Blut von Giftstoffen. Anschließend wird es wieder in seinen Arm zurückgeführt. Die Dialyse dauert bei ihm rund vier Stunden. Sie ist lebensnotwendig für den 83-Jährigen, da seine Nieren das Blut nicht mehr ausreichend reinigen. Dreimal in der Woche muss er zur Blutwäsche, genau wie andere Patientinnen und Patienten.

 


Chronische Niereninsuffizienz - Indikationserweiterung für Empagliflozin

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 02.08.2023

 

Empagliflozin (Jardiance®) zieht nach: Wie Dapagliflozin (Forxiga®) kann der SGLT-2-Hemmer zukünftig neben Typ-2-Diabetes und chronischer Herzinsuffizienz auch bei chronischer Niereninsuffizienz eingesetzt werden. Die Europäische Kommission hat Empagliflozin zur Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Niereninsuffizienz (CDK) zugelassen. Die Therapie kann in allen zugelassenen Indikationen bis zu einer glomerulären Filtrationsrate von 20 ml/min/1,73 m2 begonnen werden, teilen Boehringer Ingelheim und Lilly in einer Pressemitteilung mit.


Studie - Statine wirken bei Älteren stärker

Quelle: Pharmarzeutiche Zeitung, 02.08.2023

 

Epidemiologen aus Dänemark haben anhand von landesweiten Registerdaten festgestellt, dass Statine bei älteren Menschen stärker den Cholesterolspiegel senken als bei jüngeren. Um Nebenwirkungen zu vermeiden, empfehlen sie daher, Statine bei Senioren niedriger zu dosieren.  Wie gut ein Statin den LDL-Cholesterolspiegel senkt, hängt neben der Dosis und der Wirkstärke des eingesetzten Arzneistoffs auch von individuellen Faktoren des behandelten Patienten ab. Dass das Alter hierbei eine Rolle spielen könnte, hatten in der Vergangenheit bereits kleinere Studien angedeutet, doch deren Aussagekraft war wegen methodischer Mängel begrenzt gewesen. Vor diesem Hintergrund nahm eine Gruppe um Dr. Giulia Corn vom Statens Serum Institut in Kopenhagen nun diesbezüglich eine Auswertung der Daten sämtlicher Bewohner Dänemarks vor und publizierte die Ergebnisse im Fachjournal »Annals of Internal Medicine«.


Wie sich Ionenkanäle öffnen und schließen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 01.08.2023

 

Durchbruch bei der Aufklärung des "Gating"-Vorgangs von Kir2-Kaliumkanälen erzielt. Eine aktuell in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienene Studie unter Beteiligung von Wissenschafter*innen der Universität Wien liefert eine schlüssige Erklärung für den komplexen Vorgang, der dem Öffnen und Schließen von Ionenkanälen mit mehreren Untereinheiten zugrunde liegt. Überraschend dabei war die Entdeckung eines engen Zusammenhangs mit der Leitfähigkeit des Kanals. Dafür entwickelte das internationale Forschungsteam ein smartes Modellsystem, mit dem das "Gating" – der Wechsel zwischen offenem und geschlossenem Zustand dieser Kanäle – im Detail analysiert werden konnte. Die Ergebnisse der vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderten Arbeit waren eindeutig: die Bewegung einzelner Untereinheiten führt zu unterschiedlichen Leitfähigkeiten.

 

 


Künstliche Intelligenz wird bald Arztbriefe schreiben

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 01.08.2023

 

Rund 150 Millionen Arztbriefe werden pro Jahr in Deutschland geschrieben. Das kostet Zeit, die an anderer Stelle fehlt. Abhilfe könnte der »Arztbriefgenerator« schaffen, der das Dokument in einem Bruchteil der Zeit erstellen kann und derzeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Fraunhofer IAIS entwickelt wird. Die Anwendung basiert auf einer Kombination aus Algorithmen und Künstlicher Intelligenz, die beim sogenannten Natural Language Proces-sing (NLP) eingesetzt wird. Welch vielfältige Chancen sich darüber hinaus durch NLP für Krankenhäuser ergeben, steht im neuen Whitepaper »Natural Language Processing in der Medizin«.

 


Erster RSV-Impfstoff - Arexvy ist jetzt verfügbar

Quelle: IPharmarzeutische Zeitung, 01.08.2023

 

Der Impfstoff Arexvy® gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ab heute verfügbar. Er ist zum Schutz von Personen ab 60 Jahren vor RSV-bedingten Erkrankungen der unteren Atemwege zugelassen. Der Anfang Juni dieses Jahres von der Europäischen Kommission zugelassene Impfstoff Arexvy von Glaxo-Smith-Kline (GSK) ist mit Listung im ABDA-Artikelstamm ab dem 1. August in Deutschland verfügbar. Damit ist der Proteinimpfstoff die erste in Deutschland zugelassene RSV-Vakzine für ältere Erwachsene. Er dient bei Erwachsenen ab 60 Jahren zur aktiven Immunisierung gegen Erkrankungen der unteren Atemwege, die durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) verursacht werden.


Herzinfarkt: Vitamine bieten keinen Schutz

Quelle: Deutsche Herzstiftung, 31.07.2023

 

Immer wieder wird diskutiert, ob eine gezielte Vitamin-Einnahme das Herz schützt. Was ist dran an der Debatte? Vitamine gelten allgemein als gesund – und viele Menschen glauben daher, dass Sie sich mit der Einnahme entsprechender Pillen etwas Gutes tun und sich sogar vor einem Herzinfarkt schützen können. Vor allem das Vitamin D und B-Vitamine wie Niacin (B3) und B12 sind immer wieder im Gespräch – und Gegenstand wissenschaftlicher Studien. Lesen Sie hier, wie Nutzen und Risiken bewertet werden.


Rückschritt für die Versorgung von Dialyse-Patienten

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband, 27.07.2023

 

Die Patientenvertretung kritisiert die Aussetzung der Qualitätssicherung für eine standardisierte Patienteninformation über alle Dialyseverfahren. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 20. Juli gegen das Votum der Patientenvertretung entschieden, im nächsten Jahr nicht zu erheben, ob und wie umfangreich Ärzt:innen ihre Patient:innen über alle Verfahren der Nierenersatztherapie informieren. Die für die Qualitätssicherung erforderlichen Angaben sollen erst überarbeitet werden.


AKI ist bei CKD kein Prädiktor für beschleunigte Verschlechterung der Nierenfunktion

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 26.07.2023

 

Ein akutes Nierenversagen (AKI) ist bei hospitalisierten Patienten mit chronischer Nierener­krankung (CKD) kein Prädiktor für eine Verschlechterung der Nierenfunktion, wenn alle schon vor der Hospita­lisierung präsenten Merkmale berücksichtigt werden. Möglicherweise seien viele der Determinanten einer rascheren Verschlechterung der Nierenerkrankung schon vor dem AKI präsent, so die Autoren in den Annals of Internal Medicine (2023; DOI: 10.7326/M22-3617).


Blasenentzündungen mit Viren bekämpfen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 21.07.2023

 

Basierend auf Bakteriophagen – Viren, welche Bakterien befallen - entwickeln ETH-Forschende einen neuen Schnelltest, um die Erreger von Harnwegsinfektionen schnell und präzise zu identifizieren. Dies erlaubt es, ein passendes Antibiotikum zielgerichtet einzusetzen. Ausserdem haben die Forscher die Phagen genetisch modifiziert, um die krankheitserregenden Bakterien effizienter zu zerstören. Etwa jede zweite Frau ist im Laufe ihres Lebens von einer Blasenentzündung betroffen, und viele leiden unter wiederkehrenden Harnwegsinfektionen. Blasenentzündungen sind nicht nur schmerzhaft und potenziell gefährlich, sondern stellen Ärztinnen und Ärzte auch vor ein Dilemma: Antibiotikaresistenzen sind bei Harnwegsinfekten weit verbreitet und nehmen weiter zu. Trotzdem sind Mediziner:innen oft gezwungen, blind ein bestimmtes Antibiotikum zu verschreiben, ohne zu wissen, ob dieses auch tatsächlich gegen den verursachenden Erreger wirksam ist. Dies liegt daran, dass es mit herkömmlicher Diagnostik mehrere Tage dauert, um den spezifischen Erreger zu identifizieren.

 

 

 


Sind gemeinsame Arzttermine der Schlüssel zur Lösung des weltweiten Versorgungsmangels?

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 21.07.2023

 

Neue Forschungsergebnisse der ESMT Berlin zeigen, dass mit anderen Personen geteilte Arzttermine die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten, den Lernerfolg und die Medikamenteneinnahme verbessern, ohne die Nachuntersuchungsraten oder die klinischen Ergebnisse zu beeinträchtigen. Diese Forschung wurde von Nazlı Sönmez, ESMT Berlin, Kavitha Srinivasan und Rengaraj Venkatesh, Aravind Eye Hospital (Indien), Ryan W. Buell, Harvard Business School, und Kamalini Ramdas, London Business School, durchgeführt. Die Forschenden wollten die Auswirkungen gemeinsamer Arzttermine auf die Erfahrungen der Patientinnen und Patienten (Wissenszuwachs und Zufriedenheit) und ihr Verhalten (Nachuntersuchungsraten und Medikamenteneinhaltung) untersuchen.

 

 


Qualitätssicherung

Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss

 

Patientinnen und Patienten sollen in Krankenhäusern, Arzt- und Zahnarztpraxen qualitativ hochwertig und auf dem neuesten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse versorgt werden. Mit diesem Ziel hat der Gesetzgeber den G-BA mit zahlreichen Aufgaben im Bereich der Qualitätssicherung betraut. Bei seinen Aufgaben zur Qualitätssicherung wird der G-BA von dem fachlich unabhängigen Institut nach § 137a SGB V, dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG), unterstützt.

 


Studie in 21 Dialysezentren: Nieren-Patient:innen profitieren von Bewegungsübungen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 14.07.2023

 

Patient:innen, die während der Blutwäsche leichte Bewegungsübungen absolvieren, sind körperlich fitter und müssen seltener im Krankenhaus behandelt werden. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Studie eines Konsortiums unter Leitung der Technischen Universität München (TUM). Aus Sicht der Forschenden sollte ein Training während der Dialyse zum Standard-Angebot werden. Bei rund 80.000 Menschen in Deutschland ist die Nierenfunktion so stark eingeschränkt, dass sie sich mehrmals wöchentlich einer Dialyse unterziehen müssen. Betroffene leiden oft an zusätzlichen Gesundheitsproblemen wie Diabetes und Herzerkrankungen. „Einschränkungen durch die Erkrankungen aber auch der Zeitaufwand durch die Dialyse sorgen oft dafür, dass die Betroffenen sich sportlich kaum betätigen. Da wollten wir ansetzen“, sagt Studienleiter Martin Halle, Professor für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin an der TUM.

 

 


20 Jahre Leben mit der Heimdialyse

Quelle: ParderZeitung, 14.07.2023

 

Wenn die Nieren versagen und eine Dialysebehandlung lebensnotwendig wird, gehen Patientinnen und Patienten in der Regel dreimal wöchentlich für mehrere Stunden zur Behandlung in eine ambulante Dialyseeinrichtung. Es geht aber auch anders: Der KfH-Patient Jörg Rockenbach führt die Dialysebehandlung seit 20 Jahren selbständig zuhause durch. Fakt ist aber auch: Die Heimdialyse wird in Deutschland derzeit noch wenig genutzt, obwohl sie oftmals für Betroffene mehr Lebensqualität bedeutet.


Chronische Nierenerkrankung bei Kindern: neue Medikamenten-Studie

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 12.07.2023

 

Weltweit erste klinische Studie untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit des nierenschützenden Medikaments Dapagliflozin bei Kindern mit chronischer Nierenerkrankung. Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert Studie unter Leitung der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) mit rund 1,3 Millionen Euro. (umg) Kinder mit der Erbkrankheit „Alport Syndrom“ leiden unter einer vorzeitigen Vernarbung und Alterung der Nieren. Die Folge: es kommt zu einer Entzündung der Nieren, die Nierenfunktion verschlechtert sich, mit dem Urin werden Blut und hohe Mengen Eiweiß ausgeschieden und oft können auch Schwerhörigkeit und Augenschäden auftreten. Die Betroffenen sind oft bereits mit Anfang dreißig auf regelmäßige Blutwäschen angewiesen und benötigen eine Spenderniere. Die Lebensqualität und Lebenserwartung sind deutlich eingeschränkt. In Deutschland sind aktuell rund 1.000 Kinder betroffen. Aus Mangel an alternativen Therapien behandeln Kinder-Nierenärzt*innen chronisch-nierenkranke Kinder mit Medikamenten wie Dapagliflozin, das bisher aber nur für Erwachsene zugelassen ist.

 

 


Kommentar zur neuen Krankenhausreform

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 11.07.2023

 

Es war ein langes und zähes Ringen zwischen Bund und Ländern, doch nun ist scheinbar die Einigung erreicht, auch wenn der formale Gesetzgebungsprozess erst nach der Sommerpause, sprich im Herbst beginnt. Im Kern beabsichtigt die Reform drei zentrale Ziele: Gewährleistung von Versorgungssicherheit (Daseinsvorsorge), Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität sowie Entbürokratisierung, wie das Eckpunktepapier vom 10. Juli 2023 selbst attestiert.

 


Regionale Unterschiede bei der Wartezeit vor Nierentransplantation in Deutschland

 Quelle: Dtsch Arztebl Int 2023; 120: 393-9; DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0098

 

Hintergrund: Um möglichst kurze Ischämiezeiten zwischen Organspende und Transplantation zu erreichen, wurde bei der Entwicklung von Allokationsregeln für Nierentransplantationen die regionale Organzuteilung priorisiert. Es ist unklar, ob dies in Deutschland zu regional unterschiedlich langen Wartezeiten führt.


Niereninsuffizienz: Hämodiafiltration kann Dialyse verbessern

Quelle: Deutsches Ärzteblatt: 06.07.2023

 

Eine Hochdosishämodiafiltration, die die klassische Hämodialyse mit der neueren Hämofiltration kombiniert, hat in einer randomisierten Studie die Sterberate von Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz gegenüber einer einfachen Dialyse gesenkt, wobei die größten Vorteile bei Patienten erzielt wurden, die nicht an Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten. Die Ergebnisse wurden auf dem Jahreskongress der European Renal Association in Mailand vorgestellt und im New England Journal of Medicine (2023; DOI: 10.1056/NEJMoa2304820) publiziert.


Neue Datenauswertung zeigt erstmals empfehlenswerte Krankenhäuser für bestimmte Behandlungen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.07.2023

 

In der neuen Version der unabhängigen Online-Krankenhaussuche der Weissen Liste können Patientinnen und Patienten auf einen Blick erkennen, welche Kliniken für die drei typischen Behandlungsfälle Brustkrebs-OP sowie Knie- und Hüftgelenksersatz empfehlenswert sind. Grundlage für die wissenschaftlich fundierte Bewertung bilden die gesetzlichen  Qualitätsberichte der Krankenhäuser, Patientenbefragungen und Fallzahlen sowie anerkannte Zertifizierungen. Die Ergebnisse sind sowohl bundesweit als auch nach Bundesland und für bestimmte Regionen abrufbar.

 


Hypoxie als relevanter Risikofaktor bei chronischen Nierenerkrankungen

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 05.07.2023

 

Bei Menschen mit APOL1-Nephropatie ist Hypoxie in den Nierenzellen ein weiterer Risikofaktor, der die Krankheitsprogression beschleunigen kann. HIF-Prolylhydroxylase-Inhibitoren zur Behandlung von chronischer Niereninsuffizienz weisen hypoxieähnliche Effekte auf, so dass Träger von APOL1-Genvarianten nur mit Vorsicht damit behandelt werden sollten (Kidney International 2023; DOI: 10.1016/j.kint.2023.03.035). Bekannte Risikofaktoren für die Entwicklung einer chronischen Nierenerkrankung sind Diabetes, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz. Die Ethnie ist spielt auch eine Rolle: Menschen mit afrikanischer Herkunft haben zum Beispiel gegenüber Kaukasiern ein vierfach erhöhtes Risiko für die Entstehung einer chronischen Nierenerkrankung.

 


FDA lässt erste zellbasierte Therapie für Typ-1-Diabetiker zu

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 05.07.2023

 

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die erste allogene Zelltherapie mit Pankreaszellen von verstorbenen Spendern für Typ-1-Diabetiker zugelassen. Sie sollen beim Empfänger Insulin produzieren, sodass der Patient nicht mehr auf Insulin-Spritzen angewiesen ist. Beim Präparat Lantidra vom Unternehmen CellTrans handelt es sich nicht um eine klassische Organspende, sondern um ein Arzneimittel. Dabei werden Inselzellen (Zellverbünde mit verschiedenen Zelltypen) aus der Bauchspeicheldrüse eines verstorbenen Spenders isoliert und zu einer Suspension verarbeitet, die einem Typ-1-Diabetiker direkt in die Leber über ihre Pfortader infundiert wird. Die Patienten müssen vor der Infusion sowie langfristig danach Immunsuppressiva nehmen. Dabei muss kein individuell passender Spender gefunden werden wie bei herkömmlichen Organtransplantationen. Eine Anwendung besteht nur aus Zellen eines Spenders.


Digitales Patientenmodell unterstützt Behandelnde bei Entscheidungsfindung und reduziert Kosten

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 03.07.2023

 

Neue Perspektiven für die Gesundheitswirtschaft: Das im Projekt MED²ICIN entwickelte System zur Entscheidungsunterstützung soll schnellere Behandlungserfolge bringen. Indem es alle individuellen Patienteninformationen bündelt und mit Kohorten ähnlicher Individuen abgleicht, unterstützt es Medizinerinnen und Mediziner in ihrer Entscheidungsfindung. Neben der Auswahl einer optimalen Therapie reduziert diese Lösung Behandlungszeit und -kosten. Das Fraunhofer-Leitprojekt, an dem sieben Institute beteiligt sind, endet nach vierjähriger Laufzeit mit der Vorstellung des Prototyps am 17. Juli in Frankfurt. Mit einer personalisierten und kostenintelligenten Behandlung eröffnet das digitale Patientenmodell neue Möglichkeiten für die Gesundheitswirtschaft.

 

 


Renale Anämie - Daprodustat erhält Zulassungsempfehlung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitschrift, 28.06.2023

 

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat sich für die Zulassung eines weiteren HIF-PH-Inhibitors ausgesprochen. Daprodustat soll wie Roxadustat und Vadadustat bei renaler Anämie zum Einsatz kommen. Die renale Anämie ist eine häufige Folge und frühe Komplikation einer chronischen Niereninsuffizienz, weil die Niere das blutbildende Hormon Erythropoetin (EPO) nicht mehr in ausreichender Menge produzieren kann. Schätzungsweise einer von sieben Patienten leidet darunter.


Zusammenhänge zwischen Darmmikrobiom und Vorhofflimmern entdeckt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.06.2023

 

Klassische Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erklären etwas mehr als die Hälfte des Vorhofflimmerrisikos. Auf der Suche nach weiteren Einflussgrößen haben Forschende des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) zusammen mit internationalen Wissenschaftlern das Darmmikrobiom in den Fokus genommen und konnten Veränderungen der Mikroorganismen bei Vorhofflimmern aufzeigen. Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung, die vor allem bei älteren Menschen auftritt. Acht Prozent der über 65-Jährigen in Deutschland sind davon betroffen. Zu den gefürchteten Folgeerkrankungen zählen Schlaganfall, Demenz, Depression und Herzschwäche. „Vorhofflimmern nimmt weltweit zu, was sich entsprechend auf die Klinik und auf das Gesundheitssystem auswirkt. Vorbeugende Maßnahmen sind notwendig, aber über die Risikofaktoren ist relativ wenig bekannt. Neue Ansätze zur Verbesserung der Risikovorhersage sind daher dringend erforderlich“, sagt Prof. Renate Schnabel, Wissenschaftlerin des DZHK am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

 

 


Probiotikum wirksam bei Depressionen

Quelle: Pharmrzeutische Zeitung, 26.06.2023

 

Ein Probiotikum verminderte bei Menschen mit Depressionen, die zusätzlich mit Antidepressiva behandelt wurden, die depressive Verstimmung und die Angstsymptomatik. Das berichtet ein Londoner Forscherteam in »JAMA Psychiatry«. Schon seit Längerem ist bekannt, dass die Darmmikrobiota auch die Psyche über eine Art Darm-Hirn-Achse beeinflusst.  Daher wird an Probiotika geforscht, die positive Effekte auf psychische Erkrankungen haben könnten. Dass dies funktionieren kann, legt eine Pilotstudie von Forschenden des Instituts für Psychiatrie, Psychologie und Neurowissenschaft des King’s College London nahe, die nun im Fachjournal »JAMA Psychiatry« veröffentlicht wurde.


Neue europäische Blutdruckleitlinie setzt 140/90 mmHg als „rote Linie“

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.06.2023

 

Die neue Bluthochdruckleitlinie der „European Society of Hypertension“ wurde aktuell publiziert [1] und überrascht durch einen pragmatischen Ansatz im Hinblick auf die Zielwerte: 140/90 mmHg ist die „rote Linie“, die Werte jedes/r Betroffenen sollten also darunter liegen. Wer es verträgt, sollte noch tiefer eingestellt werden, wer nicht, muss es aber nicht. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Hochdruckliga rät insbesondere im letzteren Fall dazu, die nicht-medikamentösen Maßnahmen zur Blutdrucksenkung auszureizen. Jeder kann selbst etwas tun! Neben zahlreichen Empfehlungen wurden in die Leitlinie zwei neue aufgenommen: eine kaliumreiche Kost und Antistresstraining.

 


Weniger Todesfälle bei Behandlungen nur in Spezialkliniken

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.03.2023

 

Bei komplizierten Eingriffen und bedrohlichen Fällen sind Patienten und Patientinnen auf eine rasche Versorgung im Krankenhaus angewiesen – aber ist die nächstgelegene Klinik dafür auch die medizinisch beste? Das wird immer wieder infrage gestellt und nun von einem neuen Bericht bestätigt. Tausende Todesfälle durch Schlaganfälle und Krebs könnten laut einer Analyse vermeidbar sein, wenn die komplexen Behandlungen dafür nur in spezialisierten Kliniken gemacht werden. Eine Konzentration mit Mindestvoraussetzungen bei der Qualität biete «erhebliche Potenziale» für bessere Ergebnisse, heißt es in einem am Donnerstag vorgelegten Bericht einer Regierungskommission, die das Bundesgesundheitsministerium berät. Wegen der hohen Krankenhausdichte seien auch «keine wesentlichen Einschränkungen» der Erreichbarkeit in Kauf zu nehmen. Minister Karl Lauterbach (SPD) warb für eine Reform, die auf mehr Spezialisierung zielt. Von den Kliniken kam Kritik.

 


UKB-Studie verbessert die Vorhersage des Therapieansprechens bei Patient*innen mit metastasiertem Nierenzellkarzinom

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 22.06.2023

 

Verbesserung des Therapiemonitorings durch Untersuchung zweier simpler Blutparameter. Erkenntnisse können sofort in den klinischen Alltag integriert werden. Dr. Niklas Klümper, Assistenzarzt der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und Arbeitsgruppenleiter am Institut für Experimentelle Onkologie (IEO), und Dr. Jonas Saal, Assistenzarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie des UKB konnten in einer Studie zeigen, dass man durch Berücksichtigung des Entzündungsniveaus gemessen anhand zweier simpler Blutparameter die rein Bildgebungs-gestützte Vorhersage des Therapieansprechens bei metastasiertem Nierenzellkarzinom deutlich verbessern kann. Das Nierenzellkarzinom ist die am häufigste auftretende Form von Nierenkrebs. Um metastasierten Nierenkrebs zu behandeln, werden als erste Behandlungslinie Kombinationen von Immuntherapien eingesetzt. Diese sollen das Immunsystem der Patienten aktivieren, um bösartige Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen. Durch diese hochwirksamen Erstlinientherapien wird derzeit bei über 80% der Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom eine Kontrolle der Krankheit erreicht.

 

 


Niedrig dosiertes ASS erhöht Risiko für Eisenmangel und Anämie

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 20.06.2023

 

Im Rahmen einer täglichen Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin steigt bei älteren Menschen das Risiko für eine Anämie über einen Zeitraum von drei Jahren deutlich. Dies zeigt eine Post-hoc-Analyse der randomisierten kontrollierten Studie »ASPREE«. Es ist bekannt, dass auch die tägliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin das Risiko für schwere Blutungen erhöhen kann. Allerdings war bisher kaum untersucht, wie eine Langzeittherapie mit niedrig dosiertem Aspirin die Risiken für einen Eisenmangel und eine Anämie erhöhen. Dieser Frage widmeten sich nun Forschende um Associate Professorin Zoe K. McQuilten von der School of Public Health and Preventive Medicine der Monash University in Melbourne. Sie analysierten Daten der randomisierten kontrollierten Studie »ASPREE« (ASPirin in ReducingEvents in the Elderly). Die Ergebnisse ihrer Arbeit haben sie in »Annals of Internal Medicine« publiziert.

 

Organspende-Bereitschaft - Es kann jeden treffen – Entscheidung dokumentieren

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 02.06.2023

 

Eine Umfrage zum Tag der Organspende am 3. Juni zeigt, dass weniger als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung einen Organspendeausweis hat. Dabei sollte sich jeder aktiv Gedanken machen und die eigene Entscheidung festhalten. Die Zahl der Organspenden in Deutschland war im vergangenen Jahr nach Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation um 6,9 Prozent im Vergleich zu 2021 gesunken. Noch 869 Menschen spendeten nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe – nach 933 Spendern 2021 und 913 im Jahr 2020. Rund 8500 Menschen stehen auf Wartelisten.


Urinwerte und ihre Aussagekraft

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 02.06.2023

 

Über die Nieren reguliert der Körper seinen Wasserhaushalt und scheidet Stoffe aus, die nicht mehr benötigt werden und/oder giftig sind. Enthält der Urin Bestandteile, die dort normalerweise nicht oder in anderer Konzentration vorkommen, kann das ein Krankheitszeichen sein. Pro Tag produzieren die Nieren etwa 1,5 l Harn. Dieser ist normalerweise klar, bernsteingelb und hat nur einen dezenten Eigengeruch. Eine Polyurie, also ein Harnvolumen ab etwa 3 l pro Tag, kann ganz einfach darauf beruhen, dass der Betreffende sehr viel getrunken hat. Auch Alkoholkonsum führt zu erhöhter Harnproduktion, denn Alkohol hemmt die Freisetzung des Antidiuretischen Hormons (ADH) im Gehirn. Darüber hinaus kann eine Polyurie auch ein Zeichen für einen unerkannten Diabetes (Typ 1 oder insipidus) oder die Folge der Einnahme eines Diuretikums sein.

 


Nephrotoxische Arzneimittel - Angriff auf die Nieren

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 01.06.2023

 

Medikamente sind eine häufige Ursache für Nierenschäden. Wann sind nephrotoxische Eigenschaften für Patienten relevant und was kann das Apothekenteam raten? Akute und chronische Nierenkrankheiten nehmen zu. Eine Gefahr für das Ausscheidungsorgan können Medikamente sein. Die Folge sind Nierenerkrankungen oder -schäden. Oft wird eine Schädigung erst spät entdeckt. Mögliche Symptome sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, ein allgemeines Krankheitsgefühl und eine verminderte Urinproduktion sowie Wassereinlagerungen und Juckreiz. Besonders gefährdet sind Menschen über 60 Jahren und Patienten, die eine bereits vorliegende Niereninsuffizienz, Volumenmangel, Diabetes mellitus oder Herzinsuffizienz aufweisen. Mit jedem zusätzlichen Risikofaktor steigt das Risiko für Nierenschäden.


Erste Referenzwerte für Pulswellengeschwindigkeit erleichtern Vorhersage und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 01.06.2023

 

Das Risiko für Schlaganfall sowie Herz- und Nierenerkrankungen erhöht sich mit zunehmender Steifigkeit der Gefäße. Die Pulswellengeschwindigkeit (Pulse Wave Velocity, PWV) hat sich als Marker für die Gefäßsteifigkeit etabliert, doch bislang fehlten Vergleichsdaten, um die Messwerte richtig einordnen zu können. Eine neue Metaanalyse aus Innsbruck liefert nun erstmals globale Referenzwerte für die Pulswellengeschwindigkeit und damit die Grundlage für eine gezielte Risikoabschätzung. Innsbruck, am 1. Juni 2023: Im Lauf des Lebens lässt die Elastizität unserer Gefäße nach. Verschiedenste Faktoren tragen dazu bei, neben Risikofaktoren wie dem Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck oder Bewegungsmangel auch Gefäßverkalkung und der natürliche Alterungsprozess.
„Werden die Gefäße steifer, dann steigt auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der vom Herzschlag ausgelösten Welle entlang der Aorta und der Arterien an. Die Pulswellengeschwindigkeit ist also ein direkter Indikator für die Gesundheit und Elastizität unseres Gefäßsystems“, weiß Stefan Kiechl, Direktor der Univ.-Klinik für Neurologie an der Medizin Uni Innsbruck und wissenschaftlicher Leiter des Forschungszentrums VASCage.

 

 


Warum Männer im Alter häufiger an Nierenschäden leiden als Frauen

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 31.05.2023

 

Ein Forschungsteam des Uniklinikums Jena untersucht die molekularen Mechanismen der Nierenschädigung im Alter und bei Diabetes. Es fand geschlechtsspezifische Unterschiede in der Rolle des Rezeptors für Advanced Glycation Endproducts, die als Auslöser von Gefäßschäden gelten, und liefert damit einen Erklärungsansatz dafür, dass Männer im Alter ein höheres Risiko für chronische Nierenerkrankungen haben als Frauen. Bei gebratenem Fleisch, knusprigem Gebäck oder Pommes frites sorgt die Maillard-Reaktion für den typischen Geschmack. Die Reaktion verbindet Zucker- mit Eiweißmolekülen oder Fettbestandteilen ohne die Mitwirkung von Enzymen. Im Körper reagieren auf diese Weise Kohlenhydrate, wie zum Beispiel Glukose, mit körpereigenen Eiweißstoffen zu sogenannten Advanced Glycation Endproducts, kurz AGEs. Solche Glykierungsprodukte bildet auch der Blutfarbstoff Hämoglobin mit im Blut vorhandenem Zucker – das dadurch entstehende HbA1c wird als Wert für den Langzeitblutzucker verwendet und ist umso höher, je schlechter die Blutzuckereinstellung eines Patienten mit Diabetes mellitus ist.

 

 


Tag der Organspende: Bundesweit stehen zu wenig Spenderherzen zur Verfügung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft,  31.05.2023

 

In Deutschland gibt es statistisch pro eine Millionen Einwohner nur zehn Organspender. Über die Hälfte aller Patientinnen und Patienten, die auf ein neues Spenderherz warten, können nicht versorgt werden. Am 3. Juni ist der internationale Tag der Organspende. Herzmedizinische Fachgesellschaften nehmen diesen zum Anlass, um auf das wichtige Thema aufmerksam zu machen und fordern ein Umdenken in der Bundesrepublik.

 


Deutsche Leberstiftung zum Tag der Organspende: Eine Lebertransplantation rettet Leben

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 30.05.2023

 

Am 3. Juni 2023 findet in Düsseldorf die zentrale Veranstaltung zum bundesweiten Tag der Organspende statt. Unter dem Motto „Zeit, Zeichen zu setzen“ wird gedankt, informiert und gleichzeitig auf die Wichtigkeit einer individuellen Entscheidung in Bezug auf die Organspende hingewiesen. Offensichtlich besteht Aufklärungsbedarf: Die Organspendezahlen sind im Jahr 2022 gesunken und nur 40 Prozent der Deutschen hatten ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis dokumentiert. Die Deutsche Leberstiftung informiert anlässlich des Tages der Organspende über lebensrettende Lebertransplantationen.

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Gesunde Nieren trotz Bluthochdrucks

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 30.05.2023

 

Eine Mutation, die zu starkem Bluthochdruck führt, schützt zugleich die Niere vor den Folgeschäden der Erkrankung. Das berichten Forschende um Enno Klußmann vom Max Delbrück Center und DZHK in „Kidney International“. Nun suchen sie nach Strategien, um die Effekte des veränderten Gens therapeutisch zu nutzen. Zu hoher Blutdruck schädigt auf Dauer die Nieren. Nicht jedoch bei Menschen mit einem veränderten PDE3A-Gen: „Der Druck in ihren Gefäßen ist zwar aufgrund der Mutation gewaltig. Doch ihre Nieren arbeiten selbst nach jahrelanger Krankheit ganz normal“, sagt Dr. Enno Klußmann, der Leiter der Arbeitsgruppe „Ankerproteine und Signaltransduktion“. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen haben Klußmann und sein Team am Max Delbrück Center und am Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) jetzt im Fachblatt „Kidney International“ vorgestellt.

 


COVID-19: Herztransplantation von infizierten Spendern führt zu höherer Sterberate

Quelle: Deutsches Ärztblatt, 23.05.2023

 

US-Kliniken haben in der Pandemie auch Patienten, die vor ihrem Tod an COVID-19 erkrankt waren, als Organspender akzeptiert. Eine Analyse der bisherigen Erfahrungen im Journal of the American College of Cardiology (2023. DOI: 10.1016/j.jacc.2023.04.022) zeigt, dass dies bei Herztransplantationen mit einer erhöhten Sterberate verbunden war. Transplantationsmediziner stehen häufig vor der schweren Entscheidung, ob sie die Organe von Menschen verwenden sollten, die vor dem Tod an einer Infektion litten. Das Dilemma gilt nicht erst seit der Pandemie.


Organspende: Ja oder Nein?

Quelle; Deutsche Stiftung Organspende, 23.05.2023

 

Die meisten Menschen in Deutschland finden Organspenden sinnvoll und gut. Laut aktuellen Studienergebnissen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stehen 8 von 10 Befragten der Organspende positiv gegenüber. Dennoch fehlt oft der letzte Schritt, die eigene Entscheidung auch zu dokumentieren. Doch genau darauf kommt es an.  Warum es an diesem so wichtigen Punkt nicht hapern sollte, zeigen aktuelle Analysen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO): Einer der maßgeblichen Gründe, warum im Jahr 2022 mögliche Organspenden nicht durchgeführt werden konnten, war die fehlende Zustimmung. Nur in rund 15 Prozent der Fälle lag eine schriftliche Entscheidung der verstorbenen Person vor. Und wenn dann Angehörige allein nach ihren eigenen Wertvorstellungen entscheiden mussten, gaben sie – vermutlich aus Unsicherheit – in rund 80 Prozent der Fälle keine Einwilligung.