Pressespiegel 2019



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Letzte aktuallisierung des des Pressespiegel 30.10.2019


Hohe Fördersumme für Erlanger Nierenforschung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 31.10.2019

Die Medizinische Klinik 4 – Nephrologie und Hypertensiologie des Universitätsklinikums Erlangen konnte sich durchsetzen. Mehr als die Hälfte aller Medizinischen Fakultäten deutscher Universitäten hatte sich für eines der neuen Forschungskollegs beworben. Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) und die Eva Luise und Horst Köhler Stiftung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (ELHKS) entschieden sich nun für die Konzepte aus Erlangen und Dresden. Für die Ausbildung von Clinician Scientists erhalten beide Universitätsklinika je eine Million Euro. „Das ist eine große Auszeichnung für uns und wird die Forschung und die Medizinerausbildung im Bereich der seltenen Nierenerkrankungen ein gutes Stück voranbringen“, freut sich Prof. Dr. Mario Schiffer, Direktor der Medizin 4 des Uni-Klinikums Erlangen.


Gesetzentwurf zur Organspende: Intensivmediziner sprechen sich mehrheitlich für Widerspruchslösung aus

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 21.10.2019

 

Zwei konkurrierende Gesetzesentwürfe zur Neuregelung der Organ- und Gewebespende werden derzeit im Bundestag diskutiert – bisher ohne Intensivmediziner anzuhören. „Hier müssen aber unbedingt Experten zu Wort kommen dürfen, die sowohl bei der Spendererkennung, aber vor allem in sämtliche Prozesse zur Realisierung einer Organspende verantwortlich eingebunden sind!“, befindet Professor Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler. Er hat deshalb eine Blitzumfrage unter seinen mehr als 2.800 Mitgliedern durchgeführt: mehrheitlich Ärzte, Pfleger, Therapeuten oder auch Seelsorger. „Wir wollten die Meinung der Menschen in Erfahrung bringen, die sich tagtäglich mit kritisch Kranken beschäftigen und unmittelbar in eine mögliche Organ- oder Gewebespende involviert sind.“ Favorisieren sie eher die aktuelle gültige Entscheidungslösung? Die doppelte Widerspruchslösung? Eine Stärkung der Entscheidungsbereitschaft? Das Ergebnis ist nicht eindeutig. Aber immerhin zwei Drittel der Intensivmediziner sprechen sich für die viel diskutierte Widerspruchslösung aus.

 


Regelmäßige Bewegung schützt vor chronischen Krankheiten und erhält die Transplantatfunktion

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 17.10.2019

 

Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover belegen in mehreren Studien die Bedeutung von Bewegung für die Prävention. Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, chronische Erkrankungen zu verhindern und den Erfolg einer Transplantation zu sichern. Regelmäßiges Schwimmen, Radfahren, Laufen etc. sind wesentliche Faktoren, die die Regeneration von Zellen und ihre Alterung beeinflussen. Dies haben Studien des Exzellenzclusters REBIRTH der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) belegt, die den Effekt von körperlicher Aktivität auf die Regeneration und Leistungsfähigkeit an Probanden und in tierexperimentellen Studien untersucht haben. Sowohl Erwachsene als auch Kinder profitieren von regelmäßiger Bewegung. Die Studienergebnisse wurden in renommierten Journalen wie „Lancet Public Health“ veröffentlicht und sind aus den Modellprojekten bereits in den Alltag von Fabriken und Schulen eingeflossen.

 


Neue Perspektiven durch Organperfusion - Verbesserte Organkonservierung durch Maschinenperfusion

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 17.10.2019

 

Die maschinelle Perfusion von Spenderorganen hat der Transplantationsmedizin und ihren Patienten in den letzten Jahren neue Perspektiven eröffnet. Transplantationsmediziner davon aus, dass mit Hilfe der Maschinenperfusion die Erfolge der Transplantation verbessert werden können und mehr Patienten ein Organ zur Verfügung gestellt werden kann. In Deutschland kommt das System derzeit zwar bei der Lungen- und Herztransplantation zum Einsatz, wird aber nicht von den Krankenkassen finanziert.Internationale Studien zeigen eine Erfolgsgeschichte – In Deutschland fehlt die Finanzierung. Die maschinelle Perfusion von Spenderorganen hat der Transplantationsmedizin und ihren Patienten in den letzten Jahren neue Perspektiven eröffnet. Bislang werden die Organe vom Blutkreislauf abgekoppelt, bei vier Grad Celsius in Transportboxen gekühlt und innerhalb weniger Stunden zum Transplantationszentrum transportiert, um schnellstmöglich transplantiert zu werden. Eine andauernde maschinelle Durchspülung (Maschinenperfusion) mit einer blutähnlichen Lösung bei Körpertemperatur kann dazu beitragen, dass das Spenderorgan länger konserviert und weniger geschädigt wird. Zudem können Spenderorgane genutzt werden, die bislang als unbrauchbar abgelehnt werden mussten.

 


Die Widerspruchslösung ist eine faire, ethisch vertretbare und gleichzeitig pragmatische Lösung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 17.10.2019

Der Organspendermangel ist eklatant. Ein „weiter so“ ist in dieser Situation, wo jährlich tausende Menschen versterben, weil keine Spenderorgane zur Verfügung stehen, nicht hinnehmbar. Die DTG unterstützt daher den Entwurf eines Gesetzes zur Regelung der doppelten Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz. Die Gründe hat sie umfassend in einem offenen Brief an alle Parlamentarier dargelegt. Mitte März haben die Bundestagsabgeordneten Jens Spahn, Dr. Karl Lauterbach, Claudia Schmidtke, Sabine Dittmar, Petra Sitte, Georg Nüßlein, Tino Sorge, Thomas Oppermann, Sabine Weiss und Helge Braun den Entwurf eines Gesetzes zur Regelung der doppelten Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz vorgelegt, über den der Bundestag im Dezember entscheiden wird. Spricht sich die Mehrheit der Abgeordneten für diesen Gesetzesentwurf aus, ist jede Bürgerin/jeder Bürger ein Organspender, es sei denn, es liegt ein zu Lebzeiten erklärter Widerspruch vor. Die Erklärungen gegen eine Organspende sollen in einem Organ- und Gewebespenden-Register gespeichert werden und so für Rechtssicherheit sorgen. Wichtig zu wissen ist: Jeder Widerspruch, auch der von Angehörigen, hat Bestand und wird im Rahmen des neuen Gesetzes respektiert.

 


Organspende und -transplantation in Deutschland – eine humanitäre Krise!

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 17.10.2019

 

Um in Deutschland Organspende und -transplantation auf ein international übliches Niveau zu bringen, bräuchte es die drei- bis vierfache Zahl an Organspendern. Mit dem neuen Gesetz für bessere Zusammenarbeit und bessere Strukturen bei der Organspende wurden strukturelle Mängel behoben, aber das allein wird nicht ausreichen, um die Zahl der zur Verfügung stehenden Organe ausreichend zu erhöhen. Derzeit sterben pro Jahr Tausende Menschen, weil kein Spenderorgan zur Verfügung steht. Die Deutsche Transplantationsgesellschaft (DTG) fordert daher einen offenen gesamtgesellschaftlichen Diskurs über weiterführende Maßnahmen.

Nach wie vor bildet Deutschland trotz hoher Qualität der deutschen Transplantationsmedizin hinsichtlich der Transplantationsaktivitäten das Schlusslicht unter den Ländern im Eurotransplant-Verbund.  Dem Jahresbericht der Deutschen Transplantationsgesellschaft sind folgende Kennzahlen des Jahres 2018 für die Organspendeaktivitäten im europäischen Vergleich zu entnehmen:
Deutschland 11,3 Organspender pro Million Einwohner
Niederlande 15,7 Organspender pro Million Einwohner
Slowenien 19,4 Organspender pro Million Einwohner
Österreich 22,9 Organspender pro Million Einwohner
Belgien 29,4 Organspender pro Million Einwohner
Ungarn 36,8 Organspender pro Million Einwohner
Kroatien 36,8 Organspender pro Million Einwohner
Spanien 48,0 Organspender pro Million Einwohner
Andere europäische Länder erreichen eine doppelte bis über vierfache Rate an Spendern.

 


„Wir haben 22 Jahre auf Zustimmungslösung und Information gesetzt – es hat nicht gereicht!“

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.10.2019

 

Auf der 11. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) warb Sabine Weiss, Parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, für die Einführung der doppelten Widerspruchslösung. Es gehe neben der ärztlichen Versorgung der Patientinnen und Patienten vor allem um gesellschaftliche Verantwortung sowie um die Verantwortung jedes einzelnen, sich mit der Organspende auseinanderzusetzen. In Deutschland leben ca. 9 Millionen Menschen mit einer chronischen Nierenkrankheit und die Tendenz ist wegen des demografischen Wandels weiter steigend. Ca. 90.000 Patienten sind in Deutschland auf eine Nierenersatztherapie angewiesen. Neben der regelmäßigen Blutwäsche (Dialyse) stellt die Nierentransplantation die Therapie der Wahl dar, es ist bekannt, dass transplantierte Patienten nicht nur eine bessere Lebensqualität, sondern auch eine deutlich bessere Überlebensprognose haben als Patienten an der Dialyse. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) und die Deutsche Transplantationsgesellschaft (DTG) sprechen sich seit Jahren für die Einführung der Widerspruchlösung aus.  Anfang des Jahres hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in seiner Funktion als Mitglied des Deutschen Bundestages eine breite Debatte über die doppelte Widerspruchslösung angestoßen, voraussichtlich noch in diesem Jahr wird der Deutsche Bundestag über die unterschiedlichen Gesetzentwürfe der einzelnen fraktionsübergreifenden Gruppen von Abgeordneten abstimmen.

 


Nephrologen für frühzeitige Mitbetreuung gefährdeter Intensivpatienten

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 15.10.2019

Berlin – Bei Patienten mit akutem Nierenversagen auf der Intensivstation sollte regelhaft ein Nierenexperte hinzugezogen werden. Dafür hat sich die Deutsche Gesellschaft für Neph­ro­­logie (DGfN) ausgesprochen. Der Fachgesellschaft zufolge entwickeln etwa 10 bis 20 Prozent aller Patienten auf der Intensivstation ein solches akutes Nierenversagen. Fast jeder dritte Betroffene sterbe daran. Häufigste Ursachen für die Entwicklung eines akuten Nierenversagens auf Intensivstation sind laut DGfN Flüssigkeitsmangel, Sepsis, Herzerkrankungen, Polytraumen, Lebererkran­kun­gen und Arzneimitteltoxizität. Gerade Letzteres scheint im klinischen Alltag ein wach­sen­des Problem zu sein.„Wie eine aktuelle Studie aus Frankreich zeigte, erhielten fast zwei Drittel der Patienten mit einem akuten Nierenversagen auf der Intensivstation mindestens ein nierenschädi­gen­des Medikament, fast ein Drittel sogar zwei oder mehr dieser Medikamente“, warnte die DGfN (DOI: 10.1186/s13613-019-0580-1).


Nutzen überwiegt Schaden: Angst vor Nierenschäden sollte Kontrastmittelgabe nicht ausschließen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 14.10.2019

Ohne Kontrastmittel sind bildgebende medizinische Verfahren oft nur wenig aussagekräftig oder gar unmöglich. Umso beunruhigender ist es für Patienten, dass manche dieser Substanzen die Nieren schädigen können. Wie aktuelle Studien und Metaanalysen nahelegen, ist dieses Risiko jedoch lange Zeit stark überschätzt worden. Jüngere Daten weisen darauf hin, dass die Mehrzahl akuter Nierenschäden nach Röntgen gar nicht mit einer Kontrastmittel-Gabe in Verbindung stehen. Nicht voreilig auf Kontrastmittel zu verzichten - dazu raten Experten der DGIM: Der Nutzen einer aussagekräftigen Röntgen-Untersuchung muss immer gegen das – relativ geringe – Risiko einer akuten Nierenschädigung abgewogen werden.


Chronische Nierenkrankheit: Senkung der Neuerkrankungsrate um 30% durch gesunde Ernährung?

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.10.2019

„Geben Sie Acht auf Ihre Nieren“ – mit diesem Slogan wirbt die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) seit Jahren für acht wichtige Maßnahmen zum Schutz der Nieren. Der Stellenwert der Regel Nr. 4 „Ernähren Sie sich gesund!“ wird durch eine aktuelle Studie gestärkt. Offensichtlich hat die Ernährung einen hohen Einfluss auf die Nierengesundheit. Zur Prävention gehören aber auch die Früherkennung und rechtzeitige Therapie. Zur „Versorgung von Patienten mit nicht-dialysepflichtiger Niereninsuffizienz in der Hausarztpraxis" wird eine S3-Leitlinie der Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin erscheinen, an deren Erstellung Experten der DGfN beteiligt sind.


Akutes Nierenversagen: Nephrologische Mitbetreuung rettet Leben

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.10.2019

 

Ein akutes Nierenversagen tritt bei jedem zehnten bis fünften Intensivpatienten auf. Daten zeigen, dass die frühzeitige Mitbetreuung dieser Patienten durch Nephrologen bzw. intensivmedizinische Nephrologen zu einem besseren Gesamtüberleben wie auch zu einem besseren renalen Outcome führt. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) fordert daher das Hinzuziehen eines Nierenexperten (Nephrologen) bei Patienten mit akutem Nierenversagen auf der Intensivstation. Grundsätzlich handelt es sich bei einem akuten Nierenversagen um eine plötzliche, innerhalb von Stunden bis Tagen einsetzende Verschlechterung der Nierenfunktion. Diese kann ganz unterschiedlich ausgeprägt sein und von einer minimalen Erhöhung des Serum-Kreatinins bis zum vollständigen Verlust der Nierenfunktion reichen. Insgesamt entwickeln etwa 10-20% aller Patienten auf der Intensivstation ein akutes Nierenversagen und fast jeder dritte Betroffene verstirbt an einem solchen in der Klinik erworbenen akutem Nierenversagen [1]. Häufigste Ursachen sind Volumendepletion, Sepsis, Herzerkrankungen, Polytraumen, Lebererkrankungen und Arzneimitteltoxizität. Gerade letzteres scheint im klinischen Alltag ein wachsendes Problem zu sein. Wie eine aktuelle Studie aus Frankreich zeigte, erhielten fast zwei Drittel der Patienten mit einem akuten Nierenversagen auf der Intensivstation mindestens ein nierenschädigenden (nephrotoxisches) Medikament, fast ein Drittel sogar zwei oder mehr dieser Medikamente [2].

 


Tatort Niere: Wenn Bluthochdruck zu Nierenversagen führt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.101.2019

 

Die chronische Nierenkrankheit (CKD) ist eine progrediente Erkrankung. Ein Risikofaktor für die Entstehung der CKD ist Bluthochdruck. Bei 9.000 - 17.000 der insgesamt 90.000 Patienten, die eine Nierenersatztherapie benötigen, hätte die terminale Nierenkrankheit durch eine konsequente Blutdrucksenkung vermieden werden können. Somit ist die Blutdruckeinstellung eine wichtige Präventionsmaßnahme, wie Prof. Dr. Lars Christian Rump, Düsseldorf, ausführte. Blutdruckmedikamente haben einen nierenschützenden Effekt, der über die reine Blutdrucksenkung hinausgeht. Hinzu kommt, dass die Blutdrucksenkung Nierenpatienten auch vor kardiovaskulären Ereignissen schützt. „Zwischen Bluthochdruck und Nierenkrankheiten besteht eine wechselseitige Beziehung, die durchaus als unheilvolle Allianz bezeichnet werden kann“, erklärte Kongresspräsident Prof. Dr. Lars Christian Rump auf dem größten deutschsprachigen Kongress der Nierenheilkunde in Düsseldorf. Die meisten Nierenerkrankungen gehen mit hohem Blutdruck einher und umgekehrt haben Menschen mit Bluthochdruck (Hypertonie) ein erhöhtes Risiko, nierenkrank zu werden.

 


1. Journalistenpreis der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie vergeben

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.10.2019

 

Auf ihrer Jahrestagung in Düsseldorf hat die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) erstmals einen Journalistenpreis vergeben. Prämiert wurden Medienschaffende, die sich in herausragenden Beiträgen journalistisch mit dem Thema Nierenkrankheiten auseinandergesetzt, dieses öffentlichkeitswirksam aufbereitet und damit einen Beitrag zur Prävention geleistet haben. Den Preis, der mit insgesamt 5.000 EUR dotiert ist, die zwischen zwei Kategorien geteilt werden, erhielten Marie Rövekamp, „Der Tagessspiegel“ (Kategorie Printmedien) und Regine Hauch, WDR (Kategorie TV/HF/digitale Medien). Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) wurde erstmals der „Journalistenpreis der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie“ vergeben. Anliegen der DGfN ist, die Prävention von Nierenkrankheiten zu stärken und zu erreichen, dass nephrologische Krankheiten stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung rücken. In Deutschland leben zurzeit ca. 9 Millionen Menschen mit einer chronischen Nierenkrankheit (CKD).

 


Nephrologen mahnen zu mehr Engagement bei der Organspende

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 07.10.2019

 

Berlin – Nierenexperten haben im Vorfeld des 11. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), der Mitte Oktober in Düsseldorf stattfindet, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Organspende angemahnt. Eine Verkürzung der Wartezeiten auf eine neue Niere könne nicht allein die Medizin be­wirken – im Gegenteil, die Nephrologen sehen es als wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, die Organspendebereitschaft in der Bevölkerung zu stärken.

 


Nierenexperten hoffen auf Durchsetzung konkreter Maßnahmen zur Verbesserung der Organspende

Quelle: Iformationsdienst Wissenschaft, 05.10.2019

 

Am Donnerstag eröffnet in Düsseldorf der 11. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), der größte deutschsprachige Kongress der Nierenheilkunde. Die Tagungspräsidenten Prof. Dr. Peter J. Heering, Solingen, Prof. Dr. Andreas Kribben, Essen, und Prof. Dr. Lars Christian Rump, Düsseldorf, legen einen besonderen Schwerpunkt auf das Thema Transplantation. Sabine Weiss, Wesel, (MdB und Parlamentarische Staatsekretärin im Gesundheitswesen) spricht in ihrem Eröffnungsvortrag zum Thema „Gesellschaftliche Verantwortung in der Transplantationsmedizin“. Vom 10. -13.10. 2019 findet der größte deutschsprachige Kongress der Nephrologie in Düsseldorf statt, zu dem mehr als 1.500 auf die Nieren spezialisierte Fachärzte erwartet werden. Wichtiges Thema ist neben der Prävention und Gesunderhaltung der Nieren die Versorgung von Menschen mit Nierenkrankheiten.

 


PRESSEEINLADUNG 28. Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 02.10.2019

Deutsche Transplantationsgesellschaft e.V.

Pressekonferenz: Donnerstag, den 17. Oktober 2019 von 12:00 bis 12:30 Uhr;
Konferenzraum 02, (Kongresszentrum HCC Hannover)

Sehr geehrte Damen und Herren,

vom 17. bis zum 19. Oktober 2019 findet in Hannover die 28. Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG) statt. Der Kongress ist das größte deutschsprachige Forum der Transplantationsmedizin.

Am Donnerstag, den 17. Oktober 2019 von 12:00 bis 12:30 Uhr möchten wir Sie herzlich zur offiziellen Kongress-Pressekonferenz einladen, bei der wir aktuelle Themen diskutieren werden:

Allgemeine Lage der Transplantationsmedizin in Deutschland
Univ.-Prof. Dr. med. Bernhard Banas, Regensburg, Präsident der Deutschen Transplantationsgesellschaft

Neues zur Widerspruchslösung
Prof. Dr. Christian Strassburg, Bonn, Vorstandsmitglied der 28. Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft

Rebirth active & ex vivo Organperfusion
Prof. Dr. Dr. h.c. med. Axel Haverich und Prof. Dr. med. Gregor Warnecke, Hannover, Tagungspräsidenten der 28. Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft

 


Lebertransplantationen: Bessere Ergebnisse bei höheren Fallzahlen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 02.10.2019


In Krankenhäusern mit vielen Lebertransplantationen sind die Überlebenschancen größer. Studien zu Auswirkungen von konkret in die Versorgung eingeführten Mindestfallzahlen fehlen allerdings.
In Krankenhäusern mit vielen Lebertransplantationen sind die Überlebenschancen größer. Studien zu Auswirkungen von konkret in die Versorgung eingeführten Mindestfallzahlen fehlen allerdings. Ist die Wahrscheinlichkeit eines Behandlungserfolgs bei planbaren Operationen davon abhängig, wie häufig das Krankenhaus bzw. das Ärzteteam den Eingriff durchführt? Um diese Frage geht es in acht Prüfaufträgen zu Mindestmengen, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erteilt hat. Für die zweite untersuchte Indikation, die Lebertransplantation, liegt nun der IQWiG-Bericht vor.  Danach gibt es bei Lebertransplantationen (einschließlich Teilleber-Lebendspenden) einen positiven Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses: In Krankenhäusern mit höheren Fallzahlen sind die Überlebenschancen für die Transplantierten insgesamt größer. Für das Transplantatversagen zeigt sich je nach Höhe der Fallzahl ein uneinheitliches Bild. Studien zu den Auswirkungen von konkret in die Versorgung eingeführten Mindestfallzahlen gibt es nicht und konnten vom IQWiG dementsprechend nicht ausgewertet werden.

 


Winterzeit ist Grippezeit: Nierenärzte rufen zur Grippeimpfung auf

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 02.10.2019

 

Berlin, 2. Oktober 2019 – Sie gilt als schwere Atemwegserkrankung und ist ansteckend: die Grippe (Influenza). Ältere, aber auch chronisch kranke Menschen sind besonders gefährdet, sich zu infizieren. Außerdem kann die Grippe bei ihnen einen schwerwiegenderen Verlauf nehmen. Das gilt auch für chronisch nierenkranke Menschen. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), die größte Fachgesellschaft der Nierenärzte in Deutschland, rät Patienten, sich im Oktober oder November beim Haus- oder Facharzt gegen Grippe impfen zu lassen. Grippe ist nicht ungefährlich. Die meisten Influenza-Todesfälle treten bei älteren Menschen auf, warnt das Robert Koch-Institut [1]. Vor allem über 60-Jährige haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Grippeerkrankung, für Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Herzschwäche und sorgen dafür, dass die Influenza bei ihnen tödlich endet. Betagtere Personen bringen zudem oft mehrere Grunderkrankungen wie chronische Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Leber- und Nierenkrankheiten mit. Diese gehen meist mit einem eingeschränkteren Immunsystem einher, das die tückischen Viren nicht mehr so leicht abwehren kann. Rund 20 Prozent der über 60-jährigen Personen und der chronisch kranken Patienten in Deutschland erleiden einen so schweren Grippeverlauf, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen [2].


Nieren von Hepatitiskranken sicher transplantierbar – Behandlung mit antiviralen Medikamenten

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 01.10.2019

In Deutschland mangelt es noch immer massiv an Spenderorganen. Mediziner untersuchen deshalb, wie man auch bislang nicht verwertbare Organe so aufbereiten kann, dass sie zur Transplantation geeignet sind. Ein interdisziplinäres Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen hat seine Kompetenzen gebündelt, um sich das genauer anzusehen. Sie wollten wissen, ob Nieren verstorbener Spender, die das Hepatitis-C-Virus hatten, „gesunden“, also Hepatitis-C-negativen Empfängern helfen können. In den letzten Jahren sind direkt wirkende antivirale Mittel auf den Markt gekommen, die sehr effektiv gegen die Infektion mit Hepatitis C (HCV) sind. Ein Team aus Gastroenterologen, Nephrologen und Transplantationsmedizinern hat sich sieben Fälle angesehen, in denen Nieren von HCV-positiven Spendern in HCV-negative Patienten transplantiert wurden, für die keine anderen Spenderorgane in Frage kamen. Die Empfänger wurden im Vorfeld ausführlich über die Besonderheiten des Spenderorgans informiert, erhielten früh eine Behandlung mit antiviralen Mitteln und wurden nach der Transplantation genauestens überwacht.


Dialysewasser kostengünstig und mobil reinigen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 01.10.2019

 

Wer an einer terminalen Störung der Nierenfunktion leidet, muss meist regelmäßig zur Dialyse. Für Betroffene ist die künstliche Blutwäsche eine große Belastung. Um die Giftstoffe aus dem Blut zu entfernen, sind erhebliche Mengen reinigenden Dialysewassers erforderlich. Bislang gibt es keine Lösung, um dieses Dialysat kostengünstig zurückzugewinnen. Fraunhofer-Forscherinnen und Forscher entwickeln derzeit mit dem Kryoverfahren eine Methode, um Verunreinigungen im Wasser zu entfernen, ohne es zu verlieren. Mit diesem Ansatz lassen sich nicht nur Kosten einsparen – auch eine tragbare künstliche Niere für eine schonendere, wasserautarke Langzeitdialyse ist somit denkbar. Etwa 90 000 Menschen müssen in Deutschland pro Jahr dreimal pro Woche für vier bis fünf Stunden zur Dialyse, weil ihre Nieren nicht mehr funktionieren. Sie können Giftstoffe nicht ausreichend über das Organ ausscheiden. Bei dem medizinischen Verfahren werden die schädlichen Stoffwechselgifte aus dem Blut entfernt, indem sie außerhalb des Körpers durch eine halbdurchlässige Membran in eine spezielle Dialyseflüssigkeit, das Dialysat, geleitet werden. Die Poren der Membran sind so fein, dass nur Giftstoffe bis zu einer bestimmten Größe sie passieren können. Kleine Moleküle wie Wasser, Elektrolyte und harnpflichtige Substanzen – Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin – werden durchgelassen und gelangen in die Reinigungsflüssigkeit, aber große Moleküle wie Eiweiße und Blutzellen werden zurückgehalten. Die gesamte Blutmenge wird etwa drei mal pro Stunde reinigend umgewälzt.


Politiker und Experten würdigen Organspender

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 01.2019

 

Halle/Saale – Rund 150 Menschen aus ganz Deutschland haben gestern Organspendern sowie stellvertretend ihren Angehörigen gedankt. Der Ethiker und Philosoph Eckhard Nagel betonte bei der Veranstaltung in Halle an der Saale, der zentrale Aspekt innerhalb der Trans­­plantationsmedizin sei das existenzielle Beziehungsmoment, in dem Menschen zusammengeführt würden, die sich nicht kennten. Für Angehörige könne diese Liebe, die durch eine Organspende an andere hilfsbedürftige Menschen weitergegeben werde, ein Weg sein, ihre Trauer zu bewältigen. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gab es erstmals eine derartige zentra­le Veranstaltung, zu der auch Landes- und Kommunalpolitiker gekommen waren.

 


Patientenverfügungen in Bezug auf Organ- und Gewebespende oft missverständlich

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 01.10.2019

 

Rostock – Viele Patientenverfügungen sind bei den Themen Organ- oder Gewebespende unklar formuliert, was zu Missverständnissen und Konflikten führen kann. Darauf hat die gemeinnützige Gesellschaft für Transplantationsmedizin Mecklenburg-Vorpommern hin­gewiesen und mit der Notarkammer Mecklenburg-Vorpommern und dem Notar Albert Block ein Informationsblatt zum Thema erstellt. Laut der Gesellschaft sprechen viele im Internet abrufbare Formulierungsvorschläge von Patientenverfügungen die Möglichkeit einer Organ- oder Gewebespende und insbeson­de­re auch deren mögliche Differenzierung nicht an.

 


Berufung im Entschädigungs­prozess von Transplantations­mediziner

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 30.09.2019

 

Braunschweig – Gegen die Zuerkennung von 1,1 Millionen Euro Entschädigung an einen Transplantationsmediziner hat die Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig Berufung ein­­ge­legt. Die Generalstaatsanwaltschaft wolle als Prozessvertreterin des Landes Nieder­sach­sen vor allem die Beweisführung des Landgerichts Braunschweig vom Oberlandesge­richt überprüfen lassen, teilte die Behörde heute mit. Das Landgericht Braunschweig hatte dem Arzt am 13. September eine Entschädigung von rund 1,1 Millionen Euro zugesprochen, die das Land Niedersachsen bezahlen müsste. Da­mit war das Landgericht im Wesentlichen den Forderungen des 51 Jahre alten Mediziners nach­gekommen, der etwas mehr als 1,2 Millionen Euro verlangt hatte. Er hatte die Entschädigungshöhe vor allem mit einem entgangenen Spitzenjob in einer Klinik in Jordanien begründet, wo er seinen Angaben zufolge 50.000 US-Dollar pro Monat hätte verdienen können. Der Arzt war im Januar 2013 kurz vor seiner Abreise nach Jorda­nien festgenommen und später im Transplantationsskandal angeklagt worden.

 


Dreijährige Junge erhält Spenderherz in Bad Oeynhausen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.09.2019

 

Noahs Herz ist gesund. Es schlägt ganz regelmäßig und kräftig in der Brust des dreijährigen Jungen, davon hat sich Dr. Eugen Sandica gerade bei einem Termin in der Ambulanz des Kinderherzzentrums in Bad Oeynhausen überzeugt. Erst vor zwei Monaten hat der erfahrene Herzchirurg und Klinikdirektor Noah ein Spenderherz transplantiert. Jetzt hat für Noahs Familie wieder ein ganz normales Leben begonnen. „Wir sind unendlich dankbar dafür, dass die Eltern eines verstorbenen Kindes einer Organspende zugestimmt haben“, sagen Markus N. und Delia P. „Das hat unserem Sohn das Leben gerettet.“ Herztransplantationen bei Kindern und Jugendlichen zählen zu den regelmäßig durchgeführten, großen Operationen im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. Dabei kommen sie im Vergleich zu Herztransplantationen bei Erwachsenen eher selten vor. Mit mehr als 2.500 transplantierten Herzen, knapp 200 davon bei unter 16-Jährigen, ist die Bad Oeynhausener Einrichtung das größte Herztransplantationszentrum in Europa. „Jeder Eingriff am Herzen muss individuell beurteilt werden“, sagt Dr. Sandica. In enger Zusammenarbeit planen und besprechen die beiden Chefärzte des Zentrums für angeborene Herzfehler – Herzchirurg Dr. Sandica und Kinderkardiologe Prof. Dr. Matthias Peuster - gemeinsam jeden Behandlungsschritt für ihre Patienten. „Bei Noah wussten wir seit fast einem Jahr, dass nur eine Herztransplantation helfen kann.“

 


Neuer Wirkstoff gegen Diabetes entwickelt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.09.2019

 

Eine internationale Forschergruppe, zu der ein Wissenschaftler der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg gehört, hat einen neuen Wirkstoff gegen Diabetes Typ 2 entwickelt. Über ihre Erkenntnisse wird in der kommenden Ausgabe der „Nature“ berichtet – einem der bedeutendsten Wissenschaftsjournale der Welt. Prof. Dr. Christoph Garbers, der am Institut für Pathologie der Magdeburger Universitätsmedizin arbeitet, ist einer von drei Deutschen in dem Team.

Der neue Wirkstoff ist ein künstliches Protein. Dieses wurde aus den beiden im Körper natürlicherweise vorkommenden Proteinen Interleukin-6 und CNTF zusammengesetzt und vereint deren positive Eigenschaften. Die appetit-zügelnde Funktion von CNTF war schon lange bekannt, allerdings wurde es vom Immunsystem der Behandelten immer schnell inaktiviert und konnte somit nicht langfristig in der Therapie eingesetzt werden. Durch die Kombination mit Interleukin-6, das nicht inaktiviert wird, konnte nun ein Wirkstoff entwickelt werden, der sich auch langfristig für die Therapie eignen könnte. Das neue Protein konstruierten die Forscherinnen und Forscher am Computer. Dabei testeten sie aus, welche Eigenschaften sich wo befinden, um zu wissen, welche Teilstücke benötigt werden.


Abgeordnete werben für freiwillige Organspende

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 26.09.2019

 

Berlin – Parlamentarier fast aller Fraktionen warben heute nochmals für den fraktions­übergreifenden Entwurf eines „Gesetzes zur Stärkung der Entscheidungsfreiheit bei der Organspende“ Die gestrige Experten-Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages habe ge­zeigt, dass mit ihrem interfraktionellen Gesetzentwurf der richtige Weg bei der Reform der Organspende eingeschlagen werde, erklärten sie. „Wir setzen bewusst auf eine frei­willige Entscheidung der Menschen und deren ausdrückliche Zustimmung zur Organ­spen­de“, betonte die ehemalige Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­terin Ulla Schmidt (SPD).


Organ- und Gewebespende in Deutschland: Es bedarf mehr als eine Widerspruchslösung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 25.09.2019

 

Eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation zur aktuellen Debatte um die Widerspruchslösung Die Widerspruchslösung allein kann nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) nicht zu steigenden Zahlen in der Organ- und Gewebespende führen. Vielmehr bestimmen strukturelle Probleme die Entwicklungen der vergangenen Jahre. Diese gilt es gezielt und nachhaltig anzugehen. Während die Widerspruchslösung bei der Entscheidungsfindung unterstützend wirken kann, müssen insbesondere eine passende Infrastruktur und Ressourcen in den Kliniken vor Ort vorhanden sein. „Erst wenn die Prozesse in den Kliniken stimmen, können mehr Spenden realisiert werden. An dieser Stelle ist der Gesetzgeber gefragt, entsprechend unterstützende Rahmenbedingungen zu schaffen“, sagt Martin Börgel, Geschäftsführer der DGFG. Positiv sieht die DGFG in diesem Zusammenhang die Gesetzesänderung zur Freistellung der Transplantationsbeauftragten. Niedersachsen hat hier mit dem Ausführungsgesetz zum Transplantationsgesetz zügig und vorbildlich reagiert und berücksichtigt darin auch die Gewebespende. „Wir freuen uns, schon jetzt ein steigendes Engagement der Transplantationsbeauftragten in der Gewebespende beobachten zu können. Neben der Organspende wird nun verstärkt auch auf die Gewebespende geschaut“, sagt Börgel.

 


Experten diskutieren Reform der Organspende sehr kontrovers

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 25.09.2019

 

Berlin – Der Weg, mit dem die Zahl der Organspenden in Deutschland gesteigert werden könnte, ist nach wie vor sowohl unter Politikern als auch unter Experten umstritten. Dies wurde bei der heutigen Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestags deutlich, bei der zwei konkurrierende, fraktionsübergreifende Gesetzentwürfe und ein Antrag der AfD-Fraktion zur Organspende zur Debatte standen. Nach einer Orientierungsdebatte Ende 2018 hatte der Bundestag am 26. Juni die drei Pa­piere bereits diskutiert – eine Präferenz für einen der beiden Reformwege zeichnete sich damals nicht ab. Auch heute bei der Anhörung der Organisationen und von Einzelexper­ten zeigte sich ein ausgewogenes Bild.

 


Einladung: Pressekonferenzen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie bei den DGK Herztagen 2019 in Berlin

Quelle:  Informationsdienst Wissenschaft, 24.09.2019

Bei den drei Pressekonferenzen der DGK Herztage informieren wir Sie ausführlich über die neuesten Entwick-lungen bei der Behandlung und Prävention von Herzkreislauferkrankungen. Vom 10. bis zum 12. Oktober öffnen die DGK Herztage ihre Pforten im Maritim Hotel Stauffenbergstraße. Zu dem Kongress mit den Schwerpunkten aktuelle Kardiologie, Rhythmologie, interventionelle Kardiologie und Grundlagenforschung werden mehr als 3.000 Teilnehmer*innen erwartet. Hier stellen wir Ihnen das detaillierte Programm der Pressekonferenzen vor, zu denen wir Sie sehr herzlich einladen.


Ärzte setzen sich für Widerspruchslösung bei der Organspende ein

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 24.09.2019

Berlin – Vor der morgigen Expertenanhörung zur Organspende im Gesundheitsausschuss des Bundestags haben Bundesärztekammer (BÄK) und weitere ärztliche Organisationen ihr Plädoyer für einen Systemwechsel hin zur doppelten Widerspruchslösung bekräftigt....


Deutscher Schmerzkongress 2019: Nervenschmerzen – neue Leitlinie zu Diagnose und Therapie verbessert Behandlung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 2309.2019

 

Nervenschmerzen stellen für Ärzte und Patienten eine besondere Herausforderung dar: Sie gehen auf eine Schädigung von Nervenbahnen oder zentralen, schmerzverarbeitenden Zentren zurück. Die Ursache ist aber in vielen Fällen nicht oder nicht mehr erkennbar. Entsprechend werden Nervenschmerzen oft nicht oder nur verzögert diagnostiziert. Die Therapie gilt als schwierig. Die neue Leitlinie „Neuropathischer Schmerz“ gibt nun einen Überblick über die aktuell eingesetzten Diagnosemethoden und darüber, welche therapeutischen Möglichkeiten es gibt und wie effektiv sie sind. Sie wird auf der Pressekonferenz am 10. Oktober 2019 auf dem Deutschen Schmerzkongress in Mannheim vorgestellt.


Urologen beenden Jahrestagung in Hamburg: Top-Meldungen vom 71. DGU-Kongress

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 23.09.2019

 

Unter dem vom Kongresspräsidenten Prof. Dr. Oliver W. Hakenberg gewählten Motto „Mensch, Maschine, Medizin, Wirtschaft“ tagte der 71. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) vom 18. bis 21. September in der Hamburg Messe. Das Kongressmotto umschrieb viele der diskutierten Themen: Zunehmende Ökonomisierung, Bürokratisierung und Technologisierung mit gleichzeitig zunehmender Arbeitsverdichtung bei allerorts spürbarem Personalmangel machen Patienten, Ärzten und Pflegenden das Leben schwer. Diese für alle Beteiligten belastende Konstellation wurde in zahlreichen Vorträgen und Diskussionen von Ärzten, Pflegenden, Gesundheitswissenschaftlern und -politikern diskutiert.

 


PRESSEEINLADUNG: 11. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 23.09.2019

11. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie  (Congress Center Düsseldorf) Pressekonferenz: Freitag, den 11. Oktober 2019 von 12:15–13:00 Uhr;Congress Center Düsseldorf Raum: 16b.


50 Jahre Urologie in Gießen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 19.09.2019

 

Tagungswoche im Zeichen der Andrologischen und Urologischen Forschung vom 23. bis 27. September 2019 im Medizinischen Lehrzentrum der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) – Einladung zum Pressegespräch am 23. September. Mit gleich drei Tagungen steht die letzte Septemberwoche am Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ganz im Zeichen der andrologischen und urologischen Forschung. Seit vielen Jahren beschäftigen sich hier Arbeitsgruppen in den Grundlagendisziplinen und in der Klinik mit der Erforschung der komplexen und vielfältigen Ursachen männlicher Fertilitätsstörungen. Bereits zum sechsten Mal findet der internationale Workshop „Molecular Andrology“ in Gießen statt, der vom Institut für Anatomie und Zellbiologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologie des Universitätsklinikum Gießen gemeinsam mit dem Hessischen Zentrum für Reproduktionsmedizin (HZRM) der JLU ausgerichtet wird.

 


Leipziger Kardiologe: Moderate Werte bei Blutdruck und Cholesterin verlängern das Leben

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 19.09.2019

 

Dramatisch gesenkt wird das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen, wenn Blutdruck- und Cholesterin-Werte lebenslang moderat gehalten werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, an der Prof. Dr. Ulrich Laufs, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig, beteiligt war. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bei Frauen und Männern die häufigste Todesursache“, so der Leipziger Kardiologe mit Blick auf den Weltherztag am 29. September. „Das ist niederschmetternd. Denn Herzinfarkte und Schlaganfälle können durch anhaltend niedrige Werte bei Blutdruck und LDL-Cholesterin weitgehend vermieden werden. Das hat jetzt eine Studie meines Kollegen Brian Ference von der Universität Cambridge unterstrichen, an der ich mitgewirkt habe. Sie zeigt, dass schon eine geringe, aber dauerhafte Senkung von systolischem Blutdruck und LDL-Cholesterin das kardiovaskuläre Erkrankungsrisiko hochsignifikant senkt.“


Blutdruckeinstellung in der Klinik häufig zu viel des Guten

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 19.09.2019

 

Viele Internisten nehmen den stationären Aufenthalt von älteren Hypertonikern zum Anlass, den Blutdruck besser einzustellen. Sie könnten dabei mehr Schaden als Nutzen anrichten. Die Praxis, die antihypertensive Medikation anlässlich einer Krankenhausbehandlung zu intensivieren, ist offenbar weit verbreitet. In einer Analyse von US-Veteranen mit arterieller Hypertonie, die wegen nicht kardialer Erkrankungen stationär behandelt wurden, nahmen die Klinikärzte bei jedem Siebten im Entlassungsbrief eine Änderung der Hochdruckmedika­mente vor. Die Folge war, dass diese Patienten in den ersten 30 Tagen nach der Entlassung zu 23 Prozent häufiger als andere erneut stationär aufgenommen wurden (Hazard Ratio 1,23; Number needed to harm NNH  27). Es kam auch häufiger zu Notfallaufnahmen (HR 1,41; NNH 63). Darunter waren akute Nierenschäden, Stürze, Elektrolytstörungen und Synkopen, die sich plausibel auf eine Übertherapie der Hypertonie zurückführen lassen.

 


37 Grad: Ich gebe Dir meine Niere - ZDF verpasst Chance auf sachliche Information

Quelle: Gesundheit adhoc, 13.09.2019

Am 10.09.2019 hat das ZDF in der Reihe 37 Grad, unter dem Titel „Ich gebe Dir meine Niere“, die Geschichten von drei Nierenlebendspenden gesendet.

Eine Mutter möchte ihrem nierenkranken Sohn eine Niere spenden, eine Frau ihrem Mann und ein Mann seinem besten Freund. Alle drei Konstellationen sind hervorragend geeignet, um die Problematik der Nierenlebendspende von allen Seiten zu beleuchten. Tatsächlich dürfte die Organlebendspende für das eigene Kind die emotionalste Variante sein. Dafür sind viele Mütter und Väter bereit hohe Risiken einzugehen.


71. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie

Quelle: Infomationsdienst Wissenschaft, 12.09.2019

 

Der 71. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. findet vom 18. bis 21. September 2019 in der Hamburg Messe statt. Kongressmotto: „Mensch, Maschine, Medizin“ und Wirtschaft“. Zum weltweit drittgrößten Urologen-Kongress werden rund 7000 Fachbesucher in der Hansestadt erwartet. Das wissenschaftliche Programm dient dem aktuellen Wissenschaftsaustausch und spiegelt das gesamte Spektrum der Urologie, die alle Erkrankungen des Urogenitaltraktes bei Frauen, Männern und Kindern behandelt. „Mensch, Maschine, Medizin, Wirtschaft“: Unter diesem Kongressmotto soll das Spannungsfeld zwischen Ökonomie, Medizin und Qualität fokussiert und die daraus resultierende Fremdbestimmung des Arztberufes diskutiert werden. Parallel zur DGU-Jahrestagung findet traditionell ein Pflegekongress für die urologischen Pflege- und Assistenzberufe statt. Pressevertreter sind über die gesamte Tagung herzlich willkommen


Übergangsgeld erhöht den Steuersatz

Quelle: Gesundheit Adhoc.de, 06.09.2019

 

Übergangsgeld kann für Zeiten der medizinischen und beruflichen Rehabilitation beantragt werden. Es ist steuerfrei, erhöht aber den Steuersatz.Wenn Sie nach einer komplizierten Operation weiter intensive Betreuung brauchen oder nach einem Arbeitsunfall eine Weiterbildung machen müssen, um wieder arbeitsfähig zu sein, können Sie Übergangsgeld beantragen. Noch nie gehört? Der Gesetzgeber beschreibt das Übergangsgeld so: "Menschen mit Behinderungen oder von Behinderung bedrohte Menschen erhalten Leistungen […], um ihre Selbstbestimmung und ihre volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu fördern, Benachteiligungen zu vermeiden oder ihnen entgegenzuwirken."


Öffentlicher Ärzte-Appell - Mensch statt Geld in den Vordergrund stellen!

Quelle: Ärzte Zeitung, 05.09.2019Mehr Ethik statt ausufernder Monetik in der Krankenversorgung: Knapp 250 Verbände und Ärzte richten einen Appell an Politik und Gesellschaft.  Ärzte und Wissenschaftler fordern, den kaufmännischen Krankenhausdirektoren das Heft des Handelns wieder aus der Hand zu winden. Eine Neuordnung der Krankenhauslandschaft sei nötig. Ärzten dürften keine Entscheidungsträger vorgesetzt sein, die vor allem die Erlöse, nicht aber die Patienten im Blick hätten, heißt in einem am Donnerstag im „Stern“ veröffentlichten Text. Gleichzeitig wird ein „Masterplan“ für einen Umbau der Krankenhauslandschaft gefordert. Adressat der Initiative sind auch Teile der Ärzteschaft selbst. Zu bereitwillig ordneten sie sich ökonomischen und hierarchischen Zwängen unter. „Wir rufen diese auf, sich nicht länger erpressen und korrumpieren zu lassen“, unterstreichen die Autoren des „Ärzte-Appells“.


Konferenz widmet sich dem Thema Künstliche Organe

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 30.08.2019

Künstliche Organe in der Medizintechnik, aber auch die gegenwärtigen, großen Heraus-forderungen in der medizinischen Versorgung sind die zentralen Themen der 46. ESAO Jahrestagung, die das Institut für Mehrphasenprozesse der Leibniz Universität Hannover vom 3. bis zum 7. September 2019 am Conti-Campus, Königsworther Platz 1, 30167 Hannover, ausrichtet. Das Motto der Veran¬stal¬tung lautet „Smartificial Devices for our Future“. Die Konferenz gliedert sich in parallele Tracks, die den Organen Herz, Lunge und Niere sowie dem Tissue Engineering gewidmet sind.  Das Programm, die Konferenz-App sowie eine Möglichkeit zur Anmeldung sind unter www.esao2019.org einsehbar.


Französische Transplantations­zentren nutzen eher Nieren von älteren Spendern als die USA

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 29.08.2019

In den Vereinigten Staaten wurden zwischen 2004 und 2014 fast 28.000 Nieren verstorbener Spender entsorgt. Französische Transplantationszentren hätten hin­gegen mehr als 60 % (etwa 17.500) dieser Nieren transplantiert. Das berichten Forscher der Penn Medicine und der Paris Transplant Group in JAMA Internal Medicine (2019; doi: 10.1001/jamainternmed.2019.2322). Im analysierten Zeitrahmen von 10 Jahren transplantierten Ärzte in den USA 128.102 von 156.089 Nieren verstorbener Organspender. Fast 18 % wurden aus­sortiert. In Frankreich liegt diese Quote mit 9,1 % weit darunter. Denn hier werden Or­gan­spenden von älteren Menschen eher akzeptiert als in den USA. Das durchschnittliche Alter von Nierenspen­dern lag in den USA bei 36,5 und in Frankreich bei fast 60 Jahren.


Nephrologen fordern schnelle Behebung der Lieferengpässe bei Hepatitis B-Impfstoff

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.08.2019

 

Aktuell beklagen Nephrologen Einschränkungen in der adäquaten Versorgung ihrer Patienten wegen der seit längerem bestehenden Lieferengpässe bei Impfstoffen gegen Hepatitis B. Die Gründe des Mangels sind für Ärzte und Patienten schwer nachvollziehbar. Die DGfN befürchtet, dass solche Engpässe die ohnehin bestehende Impfmüdigkeit vieler Patienten verstärkt und fordert das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auf, sich dieses Problems nachhaltig anzunehmen, damit für nierenkranke Patienten empfohlene Impfstoffe ohne Unterbrechungen verfügbar sind.Infektionen mit Hepatitis-B-Viren (HBV) gehören weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Die Erkrankung ist bei 90 % der betroffenen Erwachsenen mit einer Gelbsucht verbunden, ca. 10 % der Infektionen chronifizieren, was zu Komplikationen wie Leberzirrhose und Leberzellkrebs führen kann. Bei etwa einem Prozent der Erwachsenen endet die Krankheit tödlich. Eine medikamentöse Therapie – vor allem der chronischen Form – ist schwierig, wohingegen eine Impfung einen guten Schutz bietet und viel Leid erspart. Patienten, die häufig Blutprodukte erhalten oder dialysepflichtig sind, stellen grundsätzlich eine gefährdete Personengruppe dar. Bei diesen Patienten ist das Immunsystem geschwächt, so dass das Infektionsrisiko trotz individueller Unterschiede allgemein als erhöht einzustufen ist.

 


Hausärzteverband und BZgA informieren gemeinsam über Organspenden

Quelle:Deutsches Ärzteblatt, 27.08.2019

Der Deutsche Hausärzteverband (DHÄV) und die Bundeszentrale für ge­sundheit­li­che Aufklärung (BZgA) informieren Patienten gemeinsam über das Thema Or­ganspende. Sie haben dazu ein Magazin namens „entscheiden. Das Magazin zur Organ- und Gewebespende“ erstellt, das künftig in Wartezimmern von Hausarztpraxen ausliegen soll. „Organspende ist ein sehr persönliches Thema, das für Patienten mit vielen individuellen Fragen verbunden ist“, sagte der DHÄV-Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt. Hausärzte seien in der Regel mit der Krankheitsgeschichte ihrer Patienten und ihrem sozialen Um­feld über Jahre vertraut und daher die idealen Ansprechpartner. Insbe­sondere der persön­liche Ansatz sei wichtig, um Patienten vertrauensvoll und kompetent über ein so sensib­les Thema zu informieren.


2.500 Herzen fanden in Bad Oeynhausen einen neuen Empfänger

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 22.08.2019

 

An Europas größtem Herztransplantationszentrum hofft man auf die Widerspruchslösung

Nach aktuellem Stand haben die Herzspezialisten am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, insgesamt 2.500 Herztransplantationen seit 1989 durchgeführt. Mit mehr als 80 Herztransplantationen pro Jahr ist die Landeseinrichtung damit das mit Abstand größte Herztransplantationszentrum in Europa. Zur Expertise der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Gummert, zählen über 130.000 große Operationen am Herzen und den herznahen Gefäßen sowie mehr als 4.000 Implantationen von Kunstherzen und künstlichen Herzunterstützungssystemen. In Bad Oeynhausen wird das gesamte Spektrum herzchirurgischer Verfahren durchgeführt. Die Herztransplantation wird notwendig, wenn das Herz den Organismus nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgen kann. Fast 52 Jahre, nachdem in Kapstadt, Südafrika, erstmals weltweit ein menschliches Herz implantiert worden ist, zählt dieser Eingriff heute in großen Zentren zur Routine in der Behandlung von Hochrisikopatienten mit schwerer chronischer Pumpstörung der linken und/oder rechten Herzkammer. Die Entwicklung immer besserer immunsuppressiver Medikamente, besonders die Einführung des Medikaments Cyclosprin A seit 1982 in Deutschland, hatte dabei einen wesentlichen Einfluss auf die guten Ergebnisse der Herztransplantation innerhalb der letzten dreißig Jahre.

 


Journals ziehen Publikationen wegen Organtrans­plantationen nach Hinrichtung zurück

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 19.08.2019

Die mutmaßliche Verwendung von Organen exekutierter Strafgefangener in China hat im letzten Monat die Fachzeitschriften Transplantation und PLOS ONE bewogen, insgesamt 15 Publikationen zurückzuziehen. Anlass waren die Recherchen eines Forscherteams in BMJ Open (2019; 9: e024473). China ist vermutlich das Land mit den weltweit meisten Hinrichtungen. Bis vor wenigen Jahren wurden die Organe der exekutierten Straftäter für Transplantationen genutzt. Die Praxis wurde lange von offizieller Seite bestritten. Erst im Jahr 2007 gestand der Leiter des Transplantationsprojekts und Vizegesundheitsminister Jiefu Huang in Liver Transplantation ein, dass die meisten Organe von Exekutierten stammen. Diese Praxis wurde in den Folgejahren geändert.


Patientenleitlinie zur chronischen koronaren Herzkrankheit aktualisiert

Quelle: deutsches Ärzteblatt, 16.08.2019

Nach der Aktualisierung der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) zur chroni­schen koronaren Herzkrankheit (KHK) hat das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Me­dizin (ÄZQ) jetzt auch die dazugehörige Patientenleitlinie überarbeitet. Diese übersetzt die aktuellen Empfehlungen der Experten in eine allgemeinverständliche Sprache. Die Patientenleitlinie zeigt Betroffenen und Interessierten, wie eine KHK diagnostiziert wird und welche Behandlungsmöglichkeiten in Frage kommen. Außerdem bietet sie KHK-Patienten und deren Angehörigen wichtige Informationen zum Umgang mit der Erkran­kung. Die ausführliche Patientenleitlinie wird durch mehrsprachige Kurzinformationen ergänzt. Die zweiseitigen Informationsblätter stellen wichtige Fakten kompakt und ebenfalls allgemeinverständlich dar.


Leitlinie zu Virusinfektionen bei Organ- und Stammzell­transplantierten veröffentlicht

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 15.08.2019

Mehrere Fachgesellschaften haben eine neue Leitlinie für Diagnose, Präven­tion und Behandlung von Virusinfektionen bei Organ- und Stammzelltransplantierten vorgelegt. Sie richtet sich an stationär und ambulant tätige Ärzte, die an der Versorgung von Patienten vor und nach Organ- und allogenen Stammzelltransplantationen beteiligt sind. An der Leitlinie haben vor allem die Gesellschaft für Virologie (GfV) und die Deutsche Vereinigung zur Bekäm­pfung von Viruskrankheiten (DVV) in Kooperation mit 18 weiteren Fachgesellschaf­ten gearbeitet. Wegen der schweren therapiebedingten Immunsuppression sind transplantierte Patienten durch virale Infektionen besonders gefährdet. Vor der Transplantation ist deshalb ein Screening, nach dem Eingriff ein risikoadaptiertes Monitoring der Patienten. Basierend auf dieser Diagnostik ist es Ärzten möglich, gezielt antivirale Medikamente einzusetzen, um eine Erkrankung zu verhindern oder aber zu behandeln. Für die Leitlinie wurden jetzt auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse Empfeh­lungen zu Methodik, Frequenz und Umfang der virologischen Diagnostik sowie zur medi­kamentösen und immunzellbasierten Therapie von Virusinfektionen erarbeitet.


Ex-Gesundheits­minister wollen an der Zustimmungslösung zur Organspende festhalten

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 15.08.2019

Die ehemaligen Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Ulla Schmidt (SPD) und Hermann Gröhe (CDU) kritisierten heute die Absicht des derzeitigen Ressortchefs Jens Spahn (CDU), eine doppelte Widerspruchslösung bei der Organspende einzuführen. Nach dem feder­führend von ihm vorgelegten interfraktionellen Entwurf eines „Gesetzes zur Regelung der doppelten Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz“ soll jeder als Spender gelten, der sich nicht ausdrücklich gegen eine Organspende ausgesprochen hat. Nach Ansicht der beiden ist dies aber nicht zielführend.

Gemeinsam warben Schmidt und Gröhe stattdessen vor der Presse in Berlin für den frak­tionsübergreifenden Entwurf eines „Gesetzes zur Stärkung der Entscheidungsfreiheit bei der Organspende“ um die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock, der auf eine bewusste und freiwillige Entscheidung der Menschen und deren ausdrückliche Zustimmung zur Or­ganspende setzt. Beide sind Mitunterzeichner dieses Entwurfs.


Neue Diabetesklassifikation? – Sub-Typen von Typ-2-Diabetes weisen höheres Risiko für Fettleber und Neuropathie auf

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.08.2019

 

Aktuelle Studien liefern Hinweise auf eine neue Betrachtung der bekannten Diabetes-Klassifizierung in Hinblick auf unterschiedlich hohe Risiken für Diabetes-assoziierte Komplikationen. Forscher des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und ihre Partner vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und der Universität Lund in Schweden haben nun verschiedene Cluster identifiziert, die die Aufteilung des Diabetes in Sub-Typen ermöglichen. Zwei dieser Untergruppen weisen ein höheres Risiko für Fettlebererkrankungen und Neuropathie auf. Entsprechend dem Konzept der Präzisionsmedizin verdeutlichen diese Ergebnisse die Notwendigkeit einer gezielten Diagnose und Behandlung für diese Patienten. Die herkömmliche Klassifizierung von Diabetes, hauptsächlich Typ-1- und Typ-2-Diabetes, wurde durch Studien aus Skandinavien in Frage gestellt. In der aktuellen Ausgabe von The Lancet Diabetes & Endocrinology veröffentlichten Forscher des DDZ zusammen mit Kollegen des DZD und der Universität Lund eine Cluster-Analyse, mit der die Phänotypisierung in Sub-Typen möglich war. Die Analysen kamen zu dem Resultat, dass das Risiko bestimmte diabetesbedingte Komplikationen zu entwicklen, zwischen den Sub-Typen bereits in den ersten fünf Jahren nach der Diagnose bestand. Diese Ergebnisse stammen aus der prospektiven multizentrischen deutschen Diabetes-Studie (GDS), die Menschen mit neu diagnostiziertem Diabetes seit mehr als zehn Jahren begleitet.

 


Transplantations­mediziner fordert nach Freispruch rund 1,2 Millionen Euro

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 06.08.2019

 

Gut vier Jahre nach seinem Freispruch im Prozess um den Göttinger Transplantationsskandal verlangt ein Arzt gut 1,2 Millionen Euro Schadenersatz vom Land Niedersachsen. Eine Zivilkammer des Landgerichts Braunschweig werde am Freitag über die Klage des Mediziners verhandeln, teilte das Gericht am Dienstag mit (Az. 7 O 3677/18).

Der damals vom Dienst suspendierte Chirurg, der während der Ermittlungen der Staats­anwaltschaft Braunschweig 2013 gut elf Monate lang in Untersuchungshaft gesessen hatte, fordert unter anderem einen Ausgleich für seinen Verdienstausfall. Seine Begründung: Er habe als Folge der Untersuchungshaft eine gut dotierte Stelle in Jordanien nicht antreten können.


Ex-Gesundheits­minister gegen Widerspruchslösung bei Organspende

Quelle:  Deutsches Ärzteblatt, 05.06.2019

Die früheren Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Ulla Schmidt (SPD) und Hermann Gröhe (CDU) haben sich erneut gegen die sogenannte Widerspruchslösung bei der Organspende gewandt. Den diesbezüglichen Vorstoß des derzeitigen Ressortchefs Jens Spahn (CDU) bewerteten sie am Montag in Berlin als „nicht zielführend“. Sinnvoller sei es, „die Bedingungen in den Entnahmekrankenhäusern zu verbessern“. Schmidt und Gröhe wollen dafür am Donnerstag kommender Woche ein Konzept vorstellen. Dieses stützt sich demnach auf einen schon länger vorliegenden, fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf für die sogenannte Zustimmungslösung, für die sich unter anderem auch Grünen-Chefin Annalena Baerbock einsetzt. Es gehe darum, „das Vertrauen in die Organspende zu erhöhen und damit die Organspendebereitschaft und Verbindlichkeit zu steigern“, erklärten Schmidt und Gröhe zu ihrem Vorschlag.


Neuer Marker zeigt bei Vorhofflimmern Schäden durch Ablationstherapie an

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 02.08.2019 und Pressemitteilung Technische Universität München 27.07.2019

 

Die Konzentration des Proteins MYBPHL im Blut könnte Auskunft darüber geben, wie ausgeprägt nach einer Kryo- oder Radiofrequenzablation eines Vorhof­flimmerns die Verletzungen an den Vorhöfen sind. Dies zeigt eine Studie Münchner Wissenschaftler, die in Scientific Reports erschienen ist (DOI: 10.1038/s41598-019-46123-w). Gerade in der Kardiologie seien Marker zur Vorhersage und Verlaufsbeurteilung wichtig, da sie es ermöglichten, Probleme schnell zu erkennen, erklärte Seniorautor Markus Krane, stellvertretender Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Deutschen Herzzentrums München (DHM), in einer Pressemitteilung.Bereits vor zwei Jahren entdeckten die Wissenschaftler um Krane das Protein MYBPHL (Myosin binding protein H-like), das in zwei Isoformen existiert. Die beiden Isoformen weisen eine identische Aminosäuresequenz auf, mit Ausnahme einer Dele­tion von 23 Aminosäuren in der Isoform 2. Und diese verkürzte Isoform findet sich fast ausschließlich in den Atrien des menschlichen Herzens. Sie untersuchten zu verschiedenen Zeitpunkten nach dem Eingriff Blutproben von mehr als 100 Patienten mit Vorhofflimmern, die mit einer Kryo- oder Radiofrequenz­ablation behandelt wurden. Dabei zeigte sich, dass nach der Verletzung des Vorhof­gewebes durch die Ablationstherapie die Isoform 2 von MYBPHL rasch und in Ab­hängigkeit von der vergangenen Zeit in den peripheren Blutkreislauf abgegeben wurde Direkt nach dem Eingriff, als die Patienten auf die Intensivstation kamen, war die Kon­zentration von MYBPHL im Blut am höchsten und sank dann über 24 Stunden lang­sam ab.Patienten dagegen, bei denen ein Aortenklappenersatz oder eine Transkatheter-Aor­tenklappen-Implantation durchgeführt worden waren – Eingriff, die keine Schäden am Vorhof hinterlassen –, hatten keine erhöhten MABPHL-Konzentrationen im peripheren Blut. Sie blieben durchgehend auf dem Niveau der gesunden Kontrollgruppe.Daraus schlussfolgern die Autoren, dass „MYBPHL als präziser und zuverlässiger Biomarker eingesetzt werden kann, um Gewebeschäden an den Vorhöfen vorherzu­sagen“. Die Entwicklung eines solchen standardisierten Tests würde den flächendeckenden und routinemäßigen Einsatz nach chirurgischen oder interventionellen Eingriffen an den Atrien ermöglichen.   


Körpereigenes Protein löst Entzündungsreaktion aus

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 02.08.2019

 

Wissenschaftler aus Jena haben ein menschliches Eiweiß identifiziert, das autoinflammatorische Reaktionen auslöst. Das ist vor allem bei chronischen Erkrankungen problematisch: Ist die Entzündung sonst ein Teil des Heilungsprozesses, verschlimmert sie die Lage bei Patienten mit etwa chronischen Gefäßentzündungen genannt Vaskulitiden. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten die Jenaer Forscher kürzlich in Nature Communications. Langanhaltende Entzündungen sind Begleiterscheinungen vieler Krankheiten. Besonders bei Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder Viren dienen sie dazu, die Vermehrung der Erreger durch eine Temperaturerhöhung zu bremsen und Bestandteile des Immunsystems zu aktivieren, die den Heilungsprozess unterstützen. Bei chronischen autoinflammatorischen Erkrankungen tritt die Entzündungsreaktion allerdings nicht in den Heilungsprozess über. Körpereigene Zellen geraten aus ihrem Gleichgewicht und der Krankheitsprozess wird so verstärkt. Der Verlauf ist oft chronisch oder tritt schubweise auf und verursacht typische Beschwerden wie Fieber, Schmerzen und Müdigkeit. Ein von Jenaer Wissenschaftlern geleitetes Forscherteam hat jetzt ein Eiweiß identifiziert, das für sogenannte autoinflammatorische Reaktionen beim Menschen verantwortlich ist.

 


Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen treten Beirat des Netzwerks Organspende bei

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 01.08.2019

Die Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen (NRW) haben sich dem Beirat des Netzwerks Organspende NRW angeschlossen. Das Netzwerk ist ein Zusam­men­schluss von Selbsthilfeorganisationen in NRW, die sich mit den Themen Organspende und Transplantation befassen. „Seit langem setzen sich auch die Ärztekammern für eine Steigerung der Organspende­zahlen ein“, erklärten die Präsidenten der beiden Kammern, Rudolf Henke und Theodor Windhorst. In der Bevölkerung müsse das Vertrauen in das Organspendesystem erneuert werden. Dies sei auch die Aufgabe der Ärzteschaft. Henke und Windhorst betonen, die Ärztekammern wollten mit ihrer Expertise die Arbeit des Netzwerkes unterstützen.


Ethiker halten Mischwesen­experimente für vertretbar

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 01.08.2019

Deutsche Ethikexperten halten die in Japan geplante Forschung an Mensch-Tier-Wesen prinzipiell für gerechtfertigt. Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, sagte heute im ZDF-Morgenmagazin, der Versuch, in tierischen Embryos menschliche Organe zu züchten und damit menschliches Leid zu lindern, sei ein hochrangiges Forschungsziel. Er wies Politiker-Äußerungen von einem ethischen Supergau zurück und mahnte, bei der Wortwahl „abzurüsten“. Aufpassen müsse man, dass die Grenzen zwischen Mensch und Tier aufrecht erhalten würden, fügte der evangelische Theologe hinzu. Wenn also menschliche Stammzellen etwa in Hirne von Tieren einwanderten, müsse man die Forschung abbrechen. Auch die Frage, wie weit man Tieren Leid zufügen und sie für die Gewinnung von Organen töten dürfe, müsse man diskutieren. Sie sei abzuwägen mit dem Leid sterbenskranker Menschen. Die Kölner Medizinethikerin Christiane Woopen sagte im Deutschlandfunk, ethisch werde mit den Plänen keine rote Linie überschritten.


Japanische Wissenschaftler dürfen menschliche Organe in Tieren züchten

Quelle: Deutsches Ärzteblatt 31.07.2019

Japanische Forscher haben eine Genehmigung zur Zucht von menschlichen Orga­nen in Tieren erhalten. Das zuständige Gremium des Wissenschaftsministeriums segnete den Beginn der Forschung mit menschlichen Stammzellen ab, die in Tierembryonen ein­gepflanzt und von den Tieren ausgetragen werden sollen, wie Ayako Maesawa, Direktorin beim Ministerium in Tokio, heute bestätigte. Die Erlaubnis bezieht sich jedoch nur auf ein Forschungsprojekt der Universität Tokio. Ziel der Forschung insgesamt ist es, später einmal Menschen zu helfen, die bisher ver­geblich auf eine Organspende warten. Ein Forscherteam um Hiromitsu Nakauchi von der Universität Tokio will nun in Embryos von Nagern induzierte pluri­potente Stammzellen (iPS-Zellen) einpflanzen.


Auf Herz und Nieren prüfen: Neue „Klug entscheiden“-Empfehlung der DGIM nimmt Mehrfacherkrankungen in den Fokus

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.07.2019

Experten zufolge leidet jeder 20. Bundesbürger an einer höhergradigen Niereninsuffizienz, bei der die Nieren kaum noch in der Lage sind, den Körper zu entgiften. Gleichzeitig erkranken Nierenpatienten wesentlich häufiger am Herzen als der Bevölkerungsdurchschnitt, doch bleibt dies oft unentdeckt. Daher raten Experten der DGIM im Rahmen von neuen „Klug entscheiden“-Empfehlungen (KEE) dazu, Patienten mit fortgeschrittenen chronischen Nierenerkrankungen gezielt auf zusätzliche kardiologische Erkrankungen zu untersuchen. Zur Verbesserung der Patientenversorgung fordert die Fachgesellschaft zudem, dass Nierenpatienten zukünftig nicht mehr aus kardiologischen Studien ausgeschlossen werden.


Vorhofflimmern: Neuer Marker für Schäden im Herzvorhof entdeckt

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 24.07.2019

Vorhofflimmern ist eine weit verbreitete Herzrhythmusstörung. Therapeutisch setzt man entweder Medikamente ein oder kleine Gewebebereiche im Vorhof werden mit Hitze oder Kälte gezielt zerstört. Hierbei entstehen leichte Verletzungen. Ein Team der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Deutschen Herzzentrums München (DHM), Klinik an der Technischen Universität München (TUM), hat nun einen Marker entdeckt, der das Ausmaß dieser Wunden schnell im Blut anzeigt. So lassen sich sowohl Heilung als auch Therapieerfolg des Eingriffs genau verfolgen.


Ärztekammer Baden-Württemberg beschließt Sechs-Punkte-Katalog für mehr Organspenden

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 22.07.2019

Die Ver­tre­ter­ver­samm­lung der Lan­des­ärz­te­kam­mer Baden-Württemberg hat Staat und Gesellschaft dazu aufgerufen, alles dafür zu tun, Spendebe­reit­schaft und Transplantation von Organen zu fördern. Die Delegierten haben dazu einen Sechs-Punkte-Plan erstellt. Im Mittelpunkt muss danach zunächst eine breit angelegte und kontinuierliche Infor­mationskampagne für die Bevölkerung stehen. Die Delegierten befürworten auch, die Aufklärung über die Organspende in die Lehrpläne der allgemeinbildenden Schulen aufzunehmen. In den Entnahmekrankenhäusern müssten zudem umfangreiche organisatorische und logistische Maßnahmen getroffen werden, um einen Verlust von potenziellen Spender­organen auszuschließen. Insbesondere Kliniken ohne Neurochirurgie seien für poten­zielle Organspenden besser auszustatten. Entstehende Kosten müssten den Kliniken voll und unbürokratisch erstattet werden.


Urologen stellen aktualisierte Leitlinie zu Harnsteinen vor

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 22.07.2019

 

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) hat eine aktualisierte Leit­linie des Niveaus S2k „Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe der Urolithiasis“ vorge­stellt. Sie enthält 132 Empfehlungen und Statements. „In Deutschland wird davon ausgegangen, dass rund fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung mindestens einmal im Leben unter Harnsteinen leiden – Männer doppelt so häufig wie Frauen“, hieß es aus der Fachgesellschaft.Allgemein empfiehlt die Leitlinie gesunden Menschen zur Vorbeugung von Nieren- und Harnleitersteinen eine gleichmäßig über den Tag verteilte Trinkmenge von 2,5 bis drei Litern sowie eine kochsalzarme Ernährung mit hohem Anteil an pflanzlichen Lebens­mitteln. Auch Bewegungsmangel fördere Harnsteinbildung.Bei Patienten mit neu diagnostiziertem Harnleiterstein bis zu sieben Millimeter Durch­mess­er können Patient und Arzt laut Leitlinie unter regelmäßiger Kontrolle abwarten, dass der Stein von selbst ausgeschieden wird. In der Vorgängerversion der Leitlinie von 2015 wurde dies nur für Steindurchmesser bis zu fünf Millimetern empfohlen.


Neues Forschungsprojekt über seltene Nieren-Erkrankung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.07.2019

Ein neues Forschungsprojekt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) über die seltene Nieren-Erkrankung fokal segmentale Glomerulosklerose (FSGS) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 400.000 Euro über eine Laufzeit von drei Jahren gefördert. FSGS ist eine seltene Erkrankung, die schätzungsweise 2.000 Menschen in Deutschland betrifft. Sie wird durch einen im Blut zirkulierenden Faktor, der bislang noch nicht identifiziert worden ist, und/oder genetische Mutationen ausgelöst. Die Erkrankung führt häufig zu einem irreversiblen Verlust der Nierenfunktion und lebenslangen Bedarf an Dialyse.


Nebennierenkrebs: Schwachstellen dringend gesucht

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.07.2019

 

Maßgeschneiderte Therapieangebote und eine verbesserte Diagnostik für Patienten, die an Nebennierenkrebs erkrankt sind: Das ist das Ziel eines neuen Forschungsprojekts an Uni und Universitätsklinikum Würzburg.Es ist zwar selten, dafür aber ungemein aggressiv: das Karzinom der Nebennierenrinde. Ein bis zwei unter einer Million Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens daran; ihre Überlebensrate schwankt stark. So stirbt gut ein Fünftel aller Patienten innerhalb der ersten zwei Jahre. Auf der anderen Seite leben gut zehn Prozent der Patienten, bei denen bereits bei der Erstdiagnose Metastasen festgestellt wurden, auch noch fünf Jahre später.

 


Mit weniger als der Hälfte der Krankenhäuser wären Patienten in Deutschland besser versorgt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.07.2019

 

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es zu viele Krankenhäuser. Eine starke Verringerung der Klinikanzahl, von aktuell knapp 1.400 auf deutlich unter 600 Häuser, würde die Versorgungsqualität für Patienten verbessern und bestehende Engpässe bei Ärzten und Pflegepersonal mildern. Das zeigt eine neue Studie inklusive Modellberechnung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Gütersloh, 15. Juli 2019. Eine Reduzierung der Klinikanzahl würde zu einer besseren medizinischen Versorgung der Patienten in Deutschland führen. In einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung weisen führende Krankenhausexperten darauf hin, dass viele Krankenhäuser in der Bundesrepublik Deutschland zu klein sind und oftmals nicht über die nötige Ausstattung und Erfahrung verfügen, um lebensbedrohliche Notfälle wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall angemessen zu behandeln. Viele Komplikationen und Todesfälle ließen sich durch eine Konzentration auf deutlich unter 600 statt heute knapp 1.400 Kliniken vermeiden. Ebenso gingen damit eine bessere Ausstattung, eine höhere Spezialisierung sowie eine bessere Betreuung durch Fachärzte und Pflegekräfte einher.

 


Hallo Herz! Wie kommuniziert welches Organ mit dem Herzen?

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 12.07.2019

Wissenschaftler tauschen sich beim Joint Symposium „Heart Failure Interfaces“ im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) über die Sprache der Organe aus und diskutieren über Herzschwäche und ihre Begleiterkrankungen. Im Vordergrund steht das Zusammenspiel von Entzündung, Stoffwechsel und Stresshormonen. Das Symposium ist eine Kooperationsveranstaltung von DZHI und DZHK, dem Deutschen Zentrum für Herz- und Kreislaufforschung, und soll den Dialog zwischen Grundlagenforschern, Klinikern und Experten aus der Bildgebung fördern, um das Verständnis, die Diagnose und die Therapie der Systemerkrankung Herzinsuffizienz zu verbessern.

Dialyse in den USA - Trump will Geld sparen mit mehr Organspenden

Quelle: Ärzte zeitung,12.07.2019

Ein Dekret soll es richten: US-Präsident Trump will mehr Organspenden im Land. Und damit die Kosten für die Dialyse senken. US-Präsident Donald Trump will Medienberichten zufolge am Mittwoch (US-Zeit) ein neues Dekret präsentieren, mit dem er die Zahl der Organtransplantationen deutlich erhöhen will. Damit sollen im Umkehrschluss die hohen Ausgaben des öffentlichen Gesundheitswesens für Dialysebehandlungen gesenkt werden. Allein die öffentliche Krankenversicherung Medicare gibt dafür jährlich rund 35 Milliarden US-Dollar (rund 31 Milliarden Euro) aus. Etwa eine halbe Millionen US-Amerikaner ist auf die Dialyse angewiesen – zwei Drittel aller Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz (CKD-Stadium 5). Der „Washington Post“ und „Politico“ zufolge erhofft sich Trump jährlich 17.000 mehr Nierenspenden und 11.000 andere Organe zusätzlich. 2018 wurden in den USA von knapp 11.000 postmortalen und rund 7000 Lebendspenden über 36.500 Organe transplantiert, so die US-Organisation UNOS.


Rituximab vermindert Proteinurie bei membranöser Nephropathie

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 05.07.2019

Der Antikörper Rituximab kann bei Patienten mit membranöser Nephropathie die Beschädigung der Nierenkörperchen eher verhindern als die derzeit bevorzugte Behandlung mit dem Immunsuppressivum Ciclosporin. Dies ist das Ergebnis einer Vergleichstudie.


Bei Stammzelltrans­plantationen sinkt Mortalität mit Häufigkeit der erbrachten Leistung

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 02.07.2019

Bei Stammzelltransplantationen wegen einer malignen hämatologischen Erkrankungen besteht ein Zusammenhang zwischen der Mortalität im Verlauf der Behand­lung und der Häufigkeit, mit der ein Ärzteteam die Transplantation vornimmt. Das zeigt ein neuer Bericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesund­heitswesen (IQWiG). Im Auftrag des Gemeinsamen Bundes­aus­schusses (G-BA) suchte das IQWiG nach Studien, die entweder belastbare Aussagen zulassen, wie Leistungsmenge und Qua­lität bei der autologen oder allogenen Stammzelltransplantation zusammenhängen, oder die Frage beantworten können, wie sich eine verbindlich vorgegebene Fallzahl pro Klinik und Jahr auf den Therapieerfolg ausgewirkt hat.

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Hausärzte schulen - Neuer Plan zur Organspende

Quelle: Ärzte Zeitung, 25.06.2019

Für Schüler und Senioren soll es eigene Informationskampagnen zur Organspende geben. Hausärzte sollen dabei eine entscheidende Rolle spielen und für die Aufklärung geschult werden. Das sieht der neue Initiativplan vor.  Mit insgesamt zwölf Empfehlungen wollen die Partner des „Gemeinschaftlichen Initiativplans Organspende“ die Zahl der Organspenden in Deutschland erhöhen. Das Bündnis aus 16 Organisationen hat am Dienstag seine Vorschläge veröffentlicht. Die Federführung lag bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Die Empfehlungen überschneiden sich teilweise mit Neuregelungen im Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende (GZSO), das Anfang April in Kraft getreten ist. Gefordert wird unter anderem, die Qualifizierung von Transplantationsbeauftragten durch regelmäßige und länderübergreifende Fort- und Weiterbildungsangebote zu unterstützen. Dies könne auch dem Erfahrungsaustausch dienen. Der Titel „Transplantationsbeauftragter“ müsse in den Kliniken „als „Auszeichnung, nicht als Bürde oder Last empfunden werden“. Die Einrichtung einer gemeinsamen Interessenvertretung der Beauftragten könne diesen eine Stimme geben und zugleich als Ansprechpartnerin für den Gesetzgeber in Bund und Ländern dienen.


Bündnis will Abläufe bei Organspende weiter verbessern

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 28.06.2019

Ein Bündnis von medizinischen Spitzenorganisationen will die Abläufe der Organspende in Deutschland weiter verbessern. Der Gemeinschaftliche Initiativplan umfasst etwa Empfehlungen für Entnahmekrankenhäuser, für die Weiterbildung der Transplantationsbeauftragten und zur Aufklärungsarbeit, wie das Bundesgesundheits­ministerium heute in Berlin mitteilte. Der Plan soll das seit April geltende Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende ergänzen. Nach den Worten von Bundesge­sundheitsminister Jens Spahn (CDU) sollen die Empfehlungen Organtransplantatio­nen auf ganz praktische Weise verbessern. „Noch immer sterben zu viele Menschen, weil es für sie kein passendes Organ gibt“, beklagte Spahn.


Organtransplantate verbessern: Mit Sauerstoff und langsamer Erwärmung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 25.06.2019

 

Wie können auch nicht-optimale Lebertransplantate aufbereitet werden und Menschen ein neues Leben schenken? Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen haben sich die Faktoren und Prozesse angesehen, die Einfluss auf die Qualität der Transplantate und das langfristige Überleben ihrer Empfänger haben. Ihre Erkenntnisse haben sie in zwei aktuellen Publikationen veröffentlicht. Gespendete Organe werden zunächst gekühlt, in der Regel auf 4° Celsius. Hier kommt der Stoffwechsel weitgehend zum Erliegen. Bei der Implantation wird durch den Wiederanschluss an die Blutversorgung abrupt Wärme zugeführt. „Das hat Organschäden zur Folge, insbesondere wenn das Transplantat bereits vorgeschädigt ist, zum Beispiel durch eine lange kalte Lagerung,“ so Prof. Dr. Thomas Minor. Er leitet die Abteilung chirurgische Forschung in der Klinik für Transplantation am Universitätsklinikum Essen.


Netzwerk erforscht Autoimmun­krankheiten mit Multi-Organ-Be­teiligung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 21.06.2019

 

Ärzte und Wissenschaftler aus Freiburg, München, Kiel und Hannover wer­den im Rahmen des „German multi-organ Auto-Immunity Network“ (GAIN) Ursachen und Therapien von Autoimmunkrankheiten erforschen, die mehrere Organe betreffen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Arbeit für zunächst drei Jahre mit rund drei Millionen Euro. „Mit GAIN möchten wir die genetischen, epigenetischen und umweltbedingten Fakto­ren dieser schweren Erbkrankheiten besser verstehen. So können wir die Diagnose und Beratung betroffener Familien erleichtern und die Therapien verbessern“, sagte Projektleiter Bodo Grimbacher vom Centrum für Chronische Immundefizienz (CCI) am Universitätsklinikum Freiburg.


Neue Herz-EKG-basierte Vorhersagemethode für Schlaganfall-Risiko

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 21.06.2019

 

Forscher des Universitäts-Herzzentrums Freiburg · Bad Krozingen haben eine Methode entwickelt, mit der sich das Schlaganfallrisiko potentiell deutlich präziser ermitteln lässt als bisher. Erste vielversprechende Ergebnisse wurden ausgezeichnet. Eine der häufigsten Ursachen für Schlaganfall ist der plötzliche Verschluss einer Hirnarterie durch Blutgerinnsel, entweder bei Verengung der hirnversorgenden Arterien oder bei Vorhofflimmern. Die Gerinnselbildung kann durch Medikamente stark reduziert werden. Weil diese Gerinnungshemmer als Nebenwirkung ein erhöhtes Blutungsrisiko haben, werden sie nur bei Personen mit hohem Schlaganfallrisiko eingesetzt. Nun haben Forscher des Universitäts-Herzzentrums Freiburg · Bad Krozingen (UHZ) eine Methode entwickelt, mit der sich das Schlaganfallrisiko deutlich früher als bisher ermitteln lassen könnte. Sie zeigten, dass ein erhöhtes Schlaganfallrisiko oft mit einer elektrischen Leitungsverzögerung des Herzens einhergeht, die mittels Elektrokardiogramm (EKG) ermittelt werden kann. Die Studie wurde Ende März auf dem europäischen Herzrhythmuskongress in Lissabon vorgestellt und als zweitbeste von 1.000 eingereichten Arbeiten ausgezeichnet.


Bundes­ärzte­kammer­präsident schlägt neue Regeln bei Organspende vor

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 20.06.2019

 

Der Präsident der Bundes­ärzte­kammer, Klaus Reinhardt, hat neue Re­geln bei der Organspende vorgeschlagen. Wer selbst zur Organspende bereit sei, könne auch bei der Vergabe von Spenderorganen bessergestellt werden, sagte Rein­hardt heute den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Den Empfang eines Spenderorgans von der eigenen Bereitschaft zur Spende abhän­gig zu machen, finde ich diskussionswürdig“, sagte er. „Wer bereit ist zu geben, kann bevorzugt empfangen.“ Reinhardt bezog sich bei seinem Vorschlag auf eine Regelung in Israel. Dort hänge der Platz auf der Empfängerliste bei Organtransplantationen auch davon ab, ob und wann sich jemand zu Lebzeiten zum Spender erklärt habe.


DGFG veröffentlicht Jahresbericht 2018: 2.732 Menschen spendeten Gewebe

Quelle: Informationsdienst Wissenscaft, 19.06.2019

 

Die Wahrscheinlichkeit, Organspender zu werden, ist nicht besonders hoch. Gleichzeitig wollen viele Menschen nach ihrem Tod noch etwas Gutes tun und wissen gar nicht, dass das auch nach dem normalen Herz-Kreislauf-Tod bis zu 72 Stunden möglich ist. Die Gewebespende ist für tausende Patienten, die auf ein Gewebetransplantat warten, ein Segen. Augenhornhaut- oder Herzklappentransplantationen schenken jedes Jahr vielen Patienten Hoffnung auf einen Neuanfang. Die DGFG konnte in 2018 insgesamt 2.732 Gewebeentnahmen realisieren, das sind über 16 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dadurch konnte die DGFG 5.517 Menschen mit Gewebe versorgen, darunter 3.672 Menschen mit einer Augenhornhaut. Im Jahr 2017 verstarben etwa 932.000 Menschen[1] in Deutschland. Ein Großteil der Verstorbenen könnte Gewebe spenden. Trotz dieser hohen Anzahl möglicher Spender beziehen Ärzte und Krankenhäuser immer wieder Gewebe aus dem Ausland[2]. Die DGFG geht davon aus, dass bei guter Organisation der Bedarf an Gewebetransplantaten komplett aus nationalen Spendeprogrammen gedeckt werden könnte.


Labordiagnostik - Wichtige Blutwerte im Überblick

Quelle: pharmazeutische Zeitung, 18.06.2019

Blutwerte geben Hinweise darauf, wie gesund der Körper ist und können helfen, Krankheiten oder Fehlfunktionen von Organen aufzuspüren. Auch für die Beratungspraxis in der Apotheke kann es nützlich sein, verschiedene Werte und deren Zusammenspiel zu kennen.


Liquid Biopsy - Wertvolle Blutstropfen

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 18.06.2019

Bei der Liquid Biopsy werden Zellfragmente im Blut analysiert, um Aussagen zu bestimmten Krankheiten zu machen. Vor allem für die Krebsmedizin ist die neue Technologie von großem Interesse. Liquid Biopsy: Diesen Begriff kennt man spätestens seit dem Skandal um den ominösen Bluttest zur Brustkrebs-Früherkennung. Tatort Heidelberg: Auf einer Pressekonferenz hatten Forscher der Universitätsklinik den Bluttest als Meilenstein der Brustkrebsdiagnostik angekündigt, die Markteinführung stehe noch in diesem Jahr bevor. Das Ganze entpuppte sich dann jedoch als gewaltige Blase. Der vermeintliche Drahtzieher, dem jetzt Insiderhandel und Börsenmanipulation vorgeworfen werden, soll ein leitender Angestellter der Uniklinik sein, der gleichzeitig auch Geschäftsführer der Heiscreen GmbH ist. Diese Firma wurde gegründet, um den Bluttest zu vermarkten, und pikanterweise zählen auch die involvierten und gefeierten Forscher zu den Gesellschaftern.


Typ-1- und Typ-2-Diabetes Leben mit Nierenschaden in Videofilm erklärt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.06.2019

In einem neuen Video der zweiten Staffel von „Diabetes kostet Lebenszeit“ spricht Sandra Schneller, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Diabetiker Bundes (DDB), über ihr Leben mit chronischer Niereninsuffizienz. In dieser Staffel der Reihe kommen Menschen zu Wort, die außer an Diabetes auch an Folgekrankheiten leiden. Das vierte Video mit Schneller ist jetzt online (www.diabetesde.org/lebenszeit).

Neue Zustimmungsregelung könnte teuer werden

Quelle: Ärzte Zeitung, 17.06.2019

Wie soll die Organspende künftig geregelt werden? Darüber diskutiert der Bundestag in Kürze. Zwei Modelle konkurrieren – eines davon könnte viele Millionen Euro kosten, so DSGO-Chef Rahmel.  „Es ist uns gelungen, Israel und Lettland zu überholen.“ Die Bemerkung von Dr. Axel Rahmel, dem medizinischen Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), ist weniger eine Erfolgsmeldung. Bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) am Freitag in Frankfurt am Main diente sie dem DSO-Chef vielmehr als nüchterner Befund, dass Deutschland trotz eines leichten Plus’ nach wie vor zu den Schlusslichtern bei der Organspende zählt. 955 Spender gab es hierzulande im vergangenen Jahr, 11,5 Spender pro eine Million Einwohner. Spitzenreiter wie Spanien kommen auf Raten um die 40.


Manchmal geht’s auch ohne invasiven Eingriff

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 14.06.2019

 

Wann eine CT statt eines Herzkatheters zur Diagnose aussagekräftig ist. Klagt ein Patient über Schmerzen in der Brust, wird meist mithilfe eines Katheters überprüft, ob sein Herz noch ausreichend durchblutet ist. Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben jetzt festgestellt: In bestimmten Fällen kann eine nicht invasive Computertomographie (CT) eine ebenso verlässliche Diagnose liefern wie eine Herzkatheter-Untersuchung – ganz ohne Eingriff in den Körper. Die Studie ist in der Fachzeitschrift The BMJ* erschienen. Ein drückender Schmerz in der Brust oder ein Gefühl der Beklemmung: Diese Symptome können auf eine koronare Herzkrankheit (KHK) hinweisen, bei der der Herzmuskel durch Verengungen der Herzkranzgefäße schlecht durchblutet wird. Im schlimmsten Fall kann es dadurch zu einem lebensbedrohlichen Herzinfarkt oder einem plötzlichen Herztod kommen – daher muss die Diagnose so schnell wie möglich gestellt werden. Bisher werden Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf KHK häufig mithilfe eines Katheters untersucht, der über einen kleinen Schnitt in der Leiste oder am Arm in das Herz vorgeschoben wird. Der Vorteil der Methode ist, dass sie Diagnostik und Therapie vereint: Mit einem Herzkatheter lassen sich mögliche Verengungen der Blutgefäße sofort beheben. Dennoch ist der Eingriff nicht ohne Risiko und in 58 Prozent der 880.000 Untersuchungen pro Jahr in Deutschland muss kein Gefäß aufgeweitet werden. Ein internationales Forschungskonsortium unter Leitung der Charité konnte jetzt belegen: Bei bestimmten Patientinnen und Patienten liefert die CT, ein nicht invasives bildgebendes Verfahren, eine ebenso verlässliche Diagnose.


Mindestmengenregelung ist bei Nierentransplantation widersinnig

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.06.2019

 

Am 3. Juni meldete die Bertelsmann-Stiftung, dass fast 40% der Krankenhäuser die Mindestmengenregelung für schwere, planbare Operationen nicht einhalten [1], was ein hohes Medieninteresse erzeugte. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) möchte diesen Anlass nutzen, um erneut auf die Widersinnigkeit und Unzulänglichkeit der Mindestmengenregelung bei der Nierentransplantation hinzuweisen. Sie entbehrt jeder Berechtigung und führt dazu, dass Fehlanreize gesetzt werden: Quantität, nicht Qualität wird belohnt! „Es ist höchste Zeit, diese fehlerhafte Regelung aufzuheben.“ Transplantationszentren müssen jährlich mindestens 25 Nierentransplantationen durchführen. Erfüllen sie diese Vorgabe nicht, laufen sie Gefahr, dass im Folgejahr vorgenommene Nierentransplantationen nicht mehr vergütet werden, das Transplantationszentrum geschlossen wird und viele Patienten, die sich in der Vorbereitung bzw. auf der Warteliste befinden, sich plötzlich neue Ansprechpartner in einer weiter entfernten Stadt suchen müssen. Denn im Gegensatz zu „rein chirurgischen“ planbaren Eingriffen wie Hüft-OPs, Speiseröhren-OPs etc. gehören zur Nierentransplantation eine oft jahrelange Vorbereitung und eine lebenslange Nachbetreuung. Eine Transplantation lässt sich daher nicht mit solchen OPs vergleichen.