Von Martin G. Müller - Spektrum Dialyse 09/2025
Einleitung: Von langen Texten zu Sekunden-Antworten
Früher lebte Selbsthilfe von Gemeinschaft, Festen und Begegnungen. Heute stehen wir vor der Frage: Wie erreichen wir eine junge Generation, die mit Smartphone und KI aufwächst? Die Antwort liegt darin, Selbsthilfe neu zu denken – als Kompetenzzentrum im digitalen Zeitalter auch medizinisch.
Lange schon denke ich darüber nach, warum es uns nicht mehr gelingt, die neue Generation von Dialysepatienten, Ärzten, Pflegekräften und medizinischen Fachangestellten mit Texten zu erreichen, die aus der Sicht von Betroffenen geschrieben sind. Früher haben wir uns mühsam durch Fachartikel gearbeitet – und ja, wir haben sie gelesen! Denn wir wussten: nur so bleiben wir auf Augenhöhe mit den Ärzten – für unsere Krankheit und unsere Lebensqualität
Heute scheint das jedoch niemanden mehr zu interessieren. Lange Texte liegen da wie Sauerbier. Die Patienten lesen sie nicht, die Pflege hat keine Zeit, und die Ärzte scrollen ohne nachzudenken darüber hinweg. Die „alten Hasen“ unter uns Langzeitpatienten empfinden das als ein Verbrechen an sich selbst: Wie kann man sich so blind für seine eigene Krankheit machen?
Aber – so weh es tut – diese Meinung ist inzwischen alt, wie Methusalems Bart. Die Zeit, in der wir uns Wissen mühsam erarbeitet haben, ist vorbei. Heute muss alles in 30 Sekunden über soziale Medien erklärt sein. Das ist die neue Realität – und der müssen wir uns stellen, mit all den Herausforderungen, die es heute schon gibt. Wir dürfen nicht noch einmal das neue Zeitalter verpassen, wie einst das digitale Zeitalter mit sozialen Medien und Co. Anfang der 2000er-Jahre, das wir bis heute in der Selbsthilfe nicht mehr richtig aufgeholt haben.
Selbsthilfe im Wandel: Von Sommerfesten zu KI-Workshops
Ich erinnere mich gut an die alten Selbsthilfetreffen: Sommerfeste, Busfahrten, Firmenbesichtigungen, Weihnachtsfeiern, Treffen zum Frühstück, Kaffee und Kuchen sowie Seminare. Ja, das war noch richtige gelebte Gemeinschaft. Wir freuten uns darauf – und wer es heute noch erfolgreich umsetzt, besitzt einen kleinen Goldschatz. Aber seien wir ehrlich: 90 % der jungen Patienten erreichst du damit heute nicht mehr. Sie haben ihr Smartphone in jeder Lebenssituation in der Hand – nicht mehr den Vereinsflyer mit diesen Angeboten.
Wenn wir die Selbsthilfe wiederbeleben oder sichern wollen, müssen wir sie jetzt neu denken. Als Ergänzung zu Vorträgen brauchen wir kurze Infofilmchen, kleine Clips, die erklären, was es bedeutet, wenn Kalium steigt, wenn ein Shunt Probleme macht oder wenn Medikamente Nebenwirkungen haben. Inhalte, die man überall – auch in der U-Bahn – anschauen kann: kurz, präzise, verständlich. In diese Richtung muss sich Selbsthilfe vor Ort weiterentwickeln und gleichzeitig komplett neue Angebote schaffen. Dazu braucht es künftig auch sogenannte KI-Beauftragte, die die Thematik überblicken und umsetzen – vom Verband bis hin zur Ortsgruppe. Eine große Herausforderung, der man sich heute, besser schon gestern stellen muss, bei der Geschwindigkeit, mit der sich alles entwickelt. Wir haben schon seinerzeit den Zeitgeist der sozialen Medien verschlafen, sowas darf nicht erneut bei dieser Zeitenwende passieren.
Warum also daher nicht zukünftig Referenten einladen, die uns zeigen, wie Zukunftstechnologien praktisch in unserem Krankheitsbild aussehen? Autonomes Fahren zum Beispiel – nicht, weil wir alle morgen im Roboterauto sitzen, sondern weil es ein Symbol ist: Technik, die uns in naher Zukunft Mobilität und Selbstständigkeit zurückgeben kann. Autokonzerne wären hier Ansprechpartner. Oder günstige Smart-Home-Systeme, die es ermöglichen, trotz schwerer Krankheit länger selbstbestimmt zu Hause ohne Heimunterbringung zu leben. Die neue Generation Dialysemaschinen zukünftig mit KI. Soziale Sicherheit mit KI und Verein zusammen erlangen bei Anträgen. Online richtig einkaufen, die elektronische Patientenakte pflegen und nutzen, das elektronische Rezept anwenden. Homeoffice trotz Krankheit, gezielte Sportprogramme mit Fachleuten in einer Onlinegruppe – all das sind Themen, die Patienten heute interessieren und sicher anziehen. Und ganz nebenbei entstehen wieder Gespräche über das, was uns verbindet: unsere Krankheit, unsere Sorgen, unsere Hoffnungen. Hier liegt ein großes Potenzial, das genutzt werden muss.
KI in der Medizin und im Alltag kann uns dabei helfen. Wichtig ist zu lernen, wie man die richtigen Fragen (Prompts) stellt, die Ergebnisse kritisch prüft und das Wissen dann nutzt, um informierter mit den Ärzten auf Augenhöhe an der bestmöglichen Lebensqualität zu arbeiten. Der medizinisch einst so verpönte „Dr. Google“ ist in Rente gegangen – gegen KI kann er nicht mehr bestehen. Aber klar ist auch: KI kann nur ein Helfer sein, niemals ein Ersatz für den Arzt.
Genau diese Themen sollten Schritt für Schritt Einzug in unsere Vorträge und Veranstaltungen halten. Denn die KI wird in naher Zukunft viele Dinge im Bereich der Nephrologie verändern oder hat sie schon – und die Selbsthilfe kann zu einem Ort werden, an dem Patienten früh lernen, diese Chancen zu verstehen und für sich zu nutzen. Einige Beispiele – auch mit etwas Zukunftsmusik, die schneller Realität werden könnte, als wir glauben – zeige ich hier auf.
KI gleicht menschliche Schwächen aus
Heute stecken wir in einem überlasteten Gesundheitssystem, in dem KI uns zukünftig bei der Patientensicherheit unterstützen könnte. 2023 wurden beispielsweise bundesweit rund 12.400 fachärztliche Gutachten zu vermuteten Behandlungsfehlern durch den Medizinischen Dienst erstellt. In etwa einem Viertel dieser Fälle wurde ein Behandlungsfehler mit Schaden bestätigt (Quelle: AOK-Bundesverband, 2023).
Diese Fehler entstehen nicht aus bösem Willen, sondern größtenteils, weil Ärztinnen und Ärzte im eng getakteten Alltag oft nicht die Zeit haben, alle Besonderheiten eines Patienten zu erfassen oder sich so gründlich einzulesen, wie es eigentlich notwendig wäre – besonders in Notfallsituationen im stationären Bereich. Es fehlt schlicht an der Zeit, die für echte Patientensicherheit nötig wäre. Genau hier liegt die große Chance von KI: Sie wird nicht müde, sie vergisst nichts, sie lässt sich nicht ablenken – und sie liefert Ergebnisse in Sekunden. Schon heute helfen Algorithmen, Muster zu erkennen, die dem menschlichen Auge in der Hektik entgehen.
Auf Basis der elektronischen Gesundheitskarte könnten Krankenhäuser oder sogar der Notarzt im Vorfeld über wichtige Patientendaten verfügen und diese unmittelbar in die Behandlung einbeziehen – begleitet durch die KI. In Seniorenheimen könnte die KI auch Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte frühzeitig warnen: Dieses Blutdruckmittel, dieses Entwässerungsmittel, dieses Schmerz- oder Antibiotikapräparat darf nur in niedriger Dosierung verabreicht werden. Sie könnte zudem erfassen, was ein Patient an Nahrung und Flüssigkeit erhalten und tatsächlich verwertet hat – um Mangelernährung rechtzeitig entgegenzuwirken. Ebenso ließe sich prüfen, ob ein Patient ein bestimmtes Kontrast- oder Narkosemittel nicht verträgt. Manche Medikamente dürfen nicht kombiniert werden, andere wirken bei Frauen anders als bei Männern und müssen entsprechend angepasst werden. Bei Patientinnen und Patienten mit Nierenerkrankung, Dialyse oder Transplantation kann die KI zudem sofort erkennen, ob ein Wirkstoff nierenschädigend ist oder gefährliche Wechselwirkungen mit Immunsuppressiva auftreten.
Anhand des Medikamentenplans und der Patientendaten könnte die KI all diese Faktoren in Sekunden abgleichen – und die Medikamente in der Apotheke sogar als patientengerechte Cluster bereitstellen. Damit unterstützt sie Ärztinnen und Ärzte, schützt die Patienten und erhält Lebensqualität. So kann KI zu einem echten Schutzschild in unzähligen Punkten für die Patientensicherheit werden. Die Wege führen dorthin.
Und nicht nur das: Selbst Patientinnen und Patienten können diese Möglichkeiten heute schon mit ChatGPT oder ähnlichen Tools nutzen. Entscheidend ist, zu lernen, wie man die richtigen sogenannten Prompts – also Anweisungen an die KI – formuliert. Dafür braucht es eine klare Struktur:
Man sollte sich bei jedem Prompt selbst fragen: Würde ein Mensch, den ich auf der Straße anspreche, diese Aufgabe sofort verstehen? Denn so gut KI ist – Hellseher ist sie nicht. Genau das müssen Patientinnen und Patienten lernen: präzise zu fragen, die Antworten kritisch zu hinterfragen – und sie dann als Werkzeug für ihre eigene Sicherheit einzusetzen.
KI bringt die Expertise der Großen in jeden OP
Ein Gedanke treibt mich immer wieder um: Früher war es Glückssache, ob ein Patient einen guten Shuntchirurgen fand. Wir kannten die Namen: Prof. Dr. Krönung, wie auch andere Spezialisten. Aber nicht jeder wohnte in der Nähe einer dieser Kliniken, wo diese Ärzte tätig waren. Viele mussten sich daher zu oft mit „Dorfkrankenhäusern“ nahe der Dialysepraxis begnügen, in denen das Wissen über Shunts teils sehr begrenzt war – und zum Teil bis heute ist. Zum Leidwesen von uns Patienten, die dadurch häufig unnötig nachoperiert werden, bis der Shunt für die Dialyse taugt.
Heute kann sich das ändern. Ein Gefäßchirurg, der vielleicht keinen großen Namen hat, kann die Patientendaten in eine KI eingeben – und plötzlich steht ihm die Expertise der Besten zur Verfügung. Die Erfahrung von Jahrzehnten, gebündelt in Sekunden. Exzellente Shuntchirurgie ist damit nicht mehr nur den großen Zentren vorbehalten und glückssache, sondern kann im Prinzip in jedem OP stattfinden. KI kann die empfohlene Shunt-Variante als 3D Grafik erarbeiten, die durch spezielle Brillen in Echtzeit, als Anleitung, für den Chirurgen über das Live-OP-Bild gelegt werden können. Diese Art der Medizin – auch durch Online-Vernetzung – ist bereits im Entstehen oder besteht zum Teil schon.
In die Zukunft geblickt wird es sogar so sein, dass patientenspezifische Strömungsmodelle (Computational Fluid Dynamics, CFD – also digitale Berechnungen des Blutflusses) es erlauben, anhand von CT- oder MRT-Daten verschiedene Shunt-Varianten virtuell in die bestehende körperliche Situation einzuberechnen (hierzu existieren bereits Studien und Modelle). Diese Modelle zeigen, wie sich Blutfluss, Druckverteilung und Kreislaufbelastung mit Flüssen zwischen 500 ml und 4000 ml verändern, zudem auch die Lage des Shunt ob am Unterarm oder Oberarm, nah oder fern vom Herzen angelegt wird. Klinische Studien deuten darauf hin, dass diese Verfahren die Planung in Zukunft verbessern können, auch wenn ein klarer Routinevorteil heute noch nicht belegt ist
Künstliche Intelligenz (KI) kommt derzeit vor allem bei der Bildauswertung wie Planung zum Einsatz: Sie erkennt Gefäßprobleme schneller und präziser als das menschliche Auge, unterstützt Chirurgen in vielen Bereichen der Gefäßchirurgie bereits bei der Vorbereitung und wird in Forschungszentren schon mit 3D- und Augmented-Reality-Modellen gekoppelt. Perspektivisch könnte KI die heute etablierten Strömungssimulationen erweitern – und auf Basis großer Erfahrungsdaten eines Tages sogar Vorschläge für Shuntlage wie Anlage der Anastomose liefern, einschließlich der Auswirkungen auf das komplette Herz-Kreislauf-System bei unterschiedlichen Shuntflüssen auf Langzeit.
So wird es eines Tages möglich sein, mithilfe spezieller Rechenverfahren wie den sogenannten CFD-Techniken (Computational Fluid Dynamics = Strömungssimulation des Blutes im Gefäßsystem, ähnlich wie ein digitaler „Flussfilm“) virtuelle Shunts samt Übersicht ihrer möglichen Nebenwirkungen im Vorfeld zu planen – sei es am Unterarm oder Oberarm, mit unterschiedlich großen oder geformten Verbindungen (Anastomosen). Das Risiko für ein sogenanntes „Steal“-Phänomen (ein Blutdiebstahl-Effekt, bei dem zu viel Blut vom Arm in den Shunt fließt und die Hand unterversorgt wird) könnte auf diese Weise reduziert oder sogar verhindert werden, und auch die Lebensdauer des Shunts könnte dadurch verlängert werden.
Doch noch ist das Zukunftsmusik – die aber schon sehr nah ist. Die Weichen sind gestellt: Die Shuntchirurgie entwickelt sich so Schritt für Schritt von einer reinen Erfahrungsmedizin hin zu einer vorgeschalteter daten- und zielgenauen modellgestützten Disziplin, die unerfahrene Chirurgen beim Shunt anwenden können.
KI als Werkzeug für die Pflege – schon heute und morgen am Dialyseplatz
Auch am Dialysebett verändert KI den Alltag. Gerade junge Pflegekräfte, MFA oder Helfer ohne jahrelange Erfahrung stehen oft vor der Frage: Wie punktiere ich diesen schwierigen Shunt richtig? Hier könnte die KI künftig eine echte Stütze sein.
Statt unsicher zu probieren, zeigt eine App, die von allen mit Patientenerfahrungen gefüttert wird auf dem Smartphone oder Tablet Schritt für Schritt, welche Punktionstechnik zur Situation hier bei Patient A oder B am besten passt. Mit Hilfe von POCUS (Ultraschall am Bett mit lernsoftwahre in Verbindung mit der App) erkennt die KI sofort: Wo liegt die Vene? Wo droht ein Risiko? – und gibt klare, leicht verständliche Hinweise, wie die Nadel optimal gesetzt werden kann.
Das bedeutet: weniger Schmerzen für die Patienten, mehr Sicherheit für die Pflegekräfte und weniger Stress für alle. KI nimmt so nicht das Handeln ab, aber sie ergänzt die Erfahrung die fehlt durch Wissen in Echtzeit.
Ein Blick in die Zukunft zeigt noch mehr Möglichkeiten: KI könnte Dialyseabläufe mitlernen und den Pflegekräften zeigen, wann Druckverhältnisse nicht stimmen oder warum ein Shunt ungewohnt reagiert. So entsteht eine neue Form von Teamarbeit – Pflege, Technik und KI Hand in Hand. Daten um KI zu trainieren um Algorithmen zu bilden, existieren hier von Jahrzehnten. KI verändert nicht den Umgang mit dem Shunt der seit Jahren bekannt ist, sondern hilft und gibt Sicherheit.
Gerade dort, wo erfahrene Fachkräfte fehlen und junge Kollegen Verantwortung übernehmen müssen, wird KI zum Schutzengel aller Beteiligten am Bett. Sie macht das Unsichtbare sichtbar und hilft so, Fehler zu vermeiden.
KI als Zukunft für die Shuntkontrolle
Die Grafiken zeigen deutlich: 2023, 2024 und auch 2025 wird in vielen Dialysezentren der Shunt noch immer erst kontrolliert, wenn Probleme auftreten. Regelmäßige Ultraschalluntersuchungen oder eine koordinierte Shuntpflege sind bislang die Ausnahme. Hier könnte KI zu einem stillen, aber wachsamen Partner werden: Sensoren am Dialysegerät oder tragbare Messsysteme könnten kontinuierlich Strömung, Druck und akustische Signale des Shunts erfassen. Die KI wertet diese Daten aus, erkennt kleinste Veränderungen und schlägt Alarm – lange bevor es zu ernsthaften Problemen kommt.
Das würde bedeuten: eine regelmäßige, objektive Shuntkontrolle – unabhängig vom Zeitdruck des Personals. Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte erhalten konkrete Hinweise, welche Patienten akut Aufmerksamkeit brauchen. Ohne solche Hilfssysteme wird in Zukunft eine sichere Shuntversorgung kaum noch zu leisten sein – nicht bei Personalnotstand und den Fehlentwicklungen im System. Was die Fachpflege früher aus dem Effeff beherrschte und was vielerorts verloren ging, kann nur versucht werden, durch moderne Technik auszugleichen – wie schon im vorherigen Absatz beschrieben und hier erneut deutlich wird.
Dialysegeräte der Zukunft – vom starren Apparat zum lernenden Partner
Dialyse war jahrzehntelang eine starre Routine: feste Einstellungen wurden fast nie verändert oder überprüft, feste eingefahrene Abläufe, und wenn etwas nicht passte, mussten Ärzte oder Personal eingreifen, was öfter mal länge auf sich warten ließ oder aktuell warten lässt. Diese Zeit ist bald vorbei. Mit der Einbindung von Künstlicher Intelligenz beginnt eine neue Ära – die Maschine wird zu einem lernenden Partner in der Behandlung, der nicht nur das Blut des Patienten reinigt, sondern aktiv mitdenkt und vorausschauend handelt.
Schon heute gibt es erste smarte Geräte. In Indien ist mit „RENALYX – RxT 21“ die weltweit erste KI-gestützte Dialysemaschine auf den Markt gekommen: ausgestattet wohl mit Cloud-Anbindung, einer Fernüberwachung und intelligenten Algorithmen. Solche Systeme können gerade in ländlichen Regionen, wo es kaum Fachpersonal gibt, eine Versorgung sichern, die vorher undenkbar war. Auch Fresenius, der größte Dialyseanbieter der Welt, hat klare Zukunftsbilder: Ihre Geräte sollen zukünftig über Sensoren kontinuierlich biologische Signale wie Blutdruck, Flüssigkeit oder Elektrolyte erfassen und mithilfe von KI-Algorithmen in Echtzeit anpassen. Das Ziel: ein Wandel von reaktions Behandlung hin zu vorbeugenden Versorgung, bei der Komplikationen gar nicht erst entstehen sollen.
Bereits jetzt entstehen Tools wie Dialysis.AI, die während der Behandlung live überwachen, Parameter automatisch justieren und Alarm schlagen, wenn Hypotonie oder Gerinnungsprobleme drohen. Sie vernetzen Maschinen, Patientenakten und Überwachungssysteme – der erste Schritt in ein intelligentes Gesamtnetzwerk, das Patienten mehr Sicherheit bietet und Personal entlastet. Gerade im Hinblick auf den zunehmenden Pflegenotstand ist das entscheidend: Wenn immer weniger nephrologische Fachkräfte verfügbar sind und Pflegehelfer am Dialysebett arbeiten müssen, dann wird – und muss – es die mitdenkende Maschine sein, die die Qualität der Versorgung mit sicherstellt und die Lebensqualität der Patienten so bestmöglich neben dem Menschen schützt.
Gleichzeitig entsteht für den Klimaschutz und der „Grüne Dialyse“ eine neue Möglichkeit: die Smarte Geräte der nächsten Generation werden ressourcenschonender arbeiten, weniger Wasser und Energie verbrauchen und so nicht nur die Therapie verbessern, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Kostenreduktion in der Patientenversorgung leisten.
Vielleicht stehen wir sogar an einem Punkt, an dem die klassische Dialyse nur noch der Anfang ist. Schon heute wird an sogenannten Bioreaktoren geforscht und gearbeitet – kleinen, implantierbaren Nierenersatzsystemen, die im Körper eines Patienten die Arbeit der Niere natürlicher übernehmen könnten. Erste Tierversuche laufen bereits erfolgreich, und es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Technologie, die auch schon auf Kongressen vorgestellt wird, den Übergang wirklich schafft: von der Maschine am Bett hin zu einem lebenden System im Körper – bis zum Tag der ersehnten Transplantation. Künstliche Intelligenz wird hier keine Randerscheinung sein, sondern helfen, solche Systeme in Echtzeit zu steuern, feinste Schwankungen im Stoffwechsel zu erkennen und auszugleichen. Das Bild der Zukunft könnte also heißen: Dialyse als Start, Bioreaktor als Brücke, Transplatation das Ziel.
Heute ist KI im Dialysealltag noch die Ausnahme. Doch in wenigen Jahren wird sie selbstverständlich sein: Maschinen, die vernetzt, lernend und autonom die Behandlung steuern. Ein Schritt, der nicht weniger bedeutet als den Übergang von der „Maschine zur Blutwäsche“ hin zu einem intelligenten Partner für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Lebensqualität. Bis dahin wird es jedoch noch dauern, da viele Praxen erst nach und nach auf neue Geräte umstellen – und nach meiner Kenntnis gibt es bis jetzt auch noch keinen Termin, wann zum Beispiel die neue Fresenius 7006 auf den Markt kommt.
KI in der Nierentransplantation – was heute schon Realität ist
Heute sehen wir bereits erste Schritte, wie Künstliche Intelligenz die Nierentransplantation unterstützen kann. Sie hilft Ärztinnen und Ärzten, in riesigen Datenmengen Muster zu erkennen, die für Patientinnen und Patienten über Leben oder Abstoßung entscheiden können. KI-Modelle vergleichen Gewebemerkmale und können das Risiko einer Abstoßungsreaktion besser vorhersagen als der Mensch allein. Auch bei der Auswahl von Spender- und Empfängerpaaren oder bei der Überwachung nach der Transplantation zeigt KI ihre Stärke.
Forscher der Uniklinik Aachen nutzten KI beispielsweise, um die Diagnose von Nierentransplantations-Biopsien zu automatisieren. Die Methode, veröffentlicht in Lancet Digital Health, soll Diagnosen beschleunigen und präziser machen. Ebenso zeigt das Banff Automation System – ein automatisiertes Tool basierend auf dem internationalen Banff-Standard zur Standardisierung und Klassifizierung von Biopsiebefunden nach Organtransplantationen –, dass eine KI-gestützte Klassifizierung präzisere Ergebnisse liefert und die Überlebensrate des Transplantats besser prognostizieren kann.
Auch die Vorhersage wiederkehrender Krankenhausaufenthalte ist mit einem maschinellen Lernmodell (XAI) bereits möglich: Es kann das Risiko einer erneuten Einweisung innerhalb von 30 Tagen nach der Transplantation mit etwa 80 % Genauigkeit vorhersagen und bietet zugleich nachvollziehbare Entscheidungshilfen für Ärztinnen und Ärzte.
Darüber hinaus existieren bereits Plattformen wie AI-REN (UKSH & Odense), eine EU-geförderte Initiative, die KI nutzt, um anhand von Biomarkern die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Transplantats zu berechnen, oder Organ-PREDICT, das vorhersagt, wie gut eine Spenderniere langfristig funktionieren wird – sowohl bei Lebend- als auch bei Totspenden.
Eine aktuelle Scoping-Review (strukturierte Form der Literaturrecherche) identifizierte Einsatzfelder von KI in der Nierentransplantation: von Diagnostik und Prognose des Organüberlebens bis hin zur Medikamentenauswahl. Besonders die Medikamentendosierung ist ein Feld mit großem Potenzial: Machine-Learning-Modelle können vorhersagen, wie hoch der Bedarf an Immunsuppressiva wie Tacrolimus sein muss, um Über- oder Unterdosierung zu vermeiden – eine Aufgabe, die selbst für erfahrene Kliniker eine Herausforderung ist.
Auch Prognosen zur Organüberlebenszeit werden mithilfe von Random-Forest-Modellen (einem Ensemble aus vielen Entscheidungsbäumen) immer präziser. So lässt sich besser abschätzen, wie lange ein Transplantat im Körper überlebt.
Was früher Wochen an Auswertung gebraucht hätte, läuft heute in Minuten ab – und morgen vielleicht in Sekunden, mit noch mehr Präzision und Sicherheit. Gerade bei der knappen Verfügbarkeit von Spenderorganen könnte KI so ein längeres Überleben der Transplantate vielseitig ermöglichen.
KI als unbestechliches Regulativ: Hygiene, Personal, Ernährung & Kapazitäten
Ein bisher fast schon tabuisiertes oder totgeschwiegenes Problem ist die systematische Missachtung von Hygieneregeln aus Zeitmangel, Personalanforderungen und Ernährungsstandards in Kliniken und
Praxen, wenn Kostendruck und Personalmangel überhandnehmen. Das deutsche System hat in allen Bereichen feste Regeln für alles erstellt, an die man sich streng zu halten hat! Es wird mit Ansage
auch streng kontrolliert, sodass man sich auf diesen einen Tag, gut vorbereiten kann. In diesen Regelwerken könnte zukünftig eine unabhängige, datenbasierte KI wie ein „ehrlicher, neutraler
Schiedsrichter“ wirken: Sie berechnet knallhart, wie lange eine Reinigungsfirma real vor Ort sein muss, damit die unzähligen vom Robert-Koch-Institut u.v.m. formulierten Hygieneziele überhaupt
erreichbar sind – und signalisiert unmissverständlich: Unter dieser Zeit geht es auf Kosten der Patientensicherheit. Natürlich wissen wir von den Fehlentwicklungen schon seit Jahren, aber in der
Praxis wird es immer wieder durch geschönte Statistiken und Qualitätsberichte glattgebügelt. Auch das ist allen bekannt.
Eine solche KI könnte auch Terminpläne mit den echten Prozesszeiten abgleichen und automatisch die Zahl der Terminvergaben begrenzen, wenn absehbar ist, dass Wartezonen überquellen – insbesondere, wenn Erkältungswellen für Chaos sorgen. Ebenso könnte sie Speisepläne in Krankenhäuser, Senioreneinrichtungen, wie Schulen und Kitas, gegen fest vorgegebene Ernährungsziele der Deutschen Gesellschaft für Ernährung prüfen (Energie, Vitamine, Protein und auch nierenangepasste Kost) und sofort melden, wenn die Qualität oder Vielfalt schon beim Einkauf unter das Mindestniveau fällt – mit direkter Weiterleitung der Missstände an Leitung, Einkauf oder im Zweifel an die zuständige Behörde reagiert.
Auf Basis von Vorjahresdaten und externen Lagebildern (Grippewellen, Noro-Ausbrüche, Personalausfälle, Urlaubszeiten) könnte die KI realistische Prognosen erstellen: Welche Station ist mit welcher Personaldecke und wie vielen Betten tatsächlich korrekt nach der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) sicher betreibbar? Wo müssen Betten laut Vorgabe geschlossen oder elektive Termine verschoben werden, bevor das System kippt? Im niedergelassenen Bereich der Ärzte ist das seit Jahren durch die sogenannte „Plausibilitätsprüfung“ ähnlich möglich. Sie zeigt auf, ob die Zahl der abgerechneten Leistungen überhaupt zu dem passt, was ein Arzt zeitlich schaffen kann. Beispiel: Ein Arzt rechnet pro Quartal 1.000 Gespräche à 10 Minuten ab. Hochgerechnet müsste er dafür rund 16 Stunden täglich gearbeitet haben – das ist unplausibel. Geprüft werden außerdem parallele Leistungen (z. B. zwei verschiedene Behandlungen zur gleichen Uhrzeit), Nacht- und Wochenendzuschläge usw.
Das klingt nach einem Rettungsanker – und ist doch gleichzeitig eine große Provokation. Denn diese KI würde keine betriebswirtschaftlichen Tricksereien mehr zulassen, sondern rote Linien ziehen, Alarm schlagen zugunsten von Patientensicherheit, Versorgungsqualität und fairen Arbeitsbedingungen. Sie würde die katastrophale Lage des Gesundheitssystems, die uns allen bekannt ist, schonungslos offenlegen und eskalieren lassen. So schonungslos, dass man die Mitarbeiter im Qualitätsmanagement vermutlich als Notbremse extra schulen müsste, um die Daten „freundlich“ einzugeben – damit die KI dann auch brav ein grünes Signal anzeigt. Denn ein „Leipziger Allerlei“ ist eine Gemüsemischung und nicht sehr abwechslungsreich im Speiseplan. Stellt man aber der KI gezielt dar, dass man alle Gemüse einzeln anbietet, hat man plötzlich ein abwechslungsreiches wie ausgewogenes Speiseangebot.
Denn am Ende bleibt auch hier die alte Regel: Eine KI ist so ehrlich, wie wir sie füttern. Sie meldet nur das, was man sie fragen lässt und womit man das System speist – und wenn eine echte, unbequeme Diskussion droht, wird man sie so programmieren (oder austricksen), dass sie lieber „alles im grünen Bereich“ sagt, statt Alarm zu schlagen. Die Wahrheit ist: Wir müssten lernen, mit einer KI auch unbequeme Ergebnisse auszuhalten. Doch dafür ist das System heute noch nicht reif – und auch in Zukunft manipulierbar, da KI selbst nichts weiß, um in eine unbequeme Diskussion zu treten und selbst zu handeln.
Was die Selbsthilfe jetzt leisten muss
Darum sage ich: Unsere Aufgabe als Selbsthilfe verändert sich in all diesen Abläufen radikal. Wir müssen nicht mehr nur trösten, Kaffee ausschenken oder lange Vorträge organisieren.
Wir müssen uns selbst wie auch unsere Patienten fit machen für den Umgang mit KI.
Das bedeutet:
Unsere Aufgabe muss es sein, dass wir es als Selbsthilfe schaffen, mit der KI gemeinsam Angebote zu entwickeln, die in der analogen Welt stattfinden – und die Patienten aus der digitalen Welt wieder zu uns führen. Etwas zum Anfassen und Erleben. Denn KI und soziale Medien können nur beschreiben, wirken aber oft kalt und gefühllos. Wir dagegen können den Dingen Leben einhauchen.
Doch das ist heute schwer, weil viele während der Corona-Pandemie in die digitale Welt geflüchtet sind. Klassische Stammtische locken kaum noch jemanden aus dieser Welt hervor. Vielleicht aber KI-Treffs, Zukunftswerkstätten, Lebenskompetenzgruppen – Formate, die neugierig machen. Dort könnten wir zeigen, wie man mit KI ein Medikamentenetikett scannt, Blutwerte analysiert oder eine Nebenwirkung dokumentiert. Themen gibt es wie dargestellt unzählige, die neu auf das alte Aufbauen. Wir könnten – wie schon früher – Patienten befähigen, mit ihren Ärzten auf Augenhöhe zu sprechen. Nur eben mit den Werkzeugen der neuen Zeit: trotz Ärztemangel, trotz knapper Zeit, trotz überlasteter Systeme.
Unser ehemaliger Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagte am 09.11.2023 in einem Spiegel-Interview zur KI in der Medizin sinngemäß: „Der Kontakt zwischen Arzt und Patient wird zukünftig so ablaufen, dass wenn der Arzt den Patienten fragt: Wie geht’s Ihnen, was haben Sie für Beschwerden? – eine KI zuhört und alles Wesentliche auswertet. Den Smalltalk lässt sie weg.“ Was das für Arzt und Patient bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen. Denn viele Ärzte erfassen gerade im Smalltalk oder durch geschickt „über Bande“ gespielte Fragen wichtige Informationen und bringen den Patienten so zum Reden. Genau das ist unverzichtbar. Mit einer KI, die alles formalisiert, droht das Gespräch zum mechanischen Frage-Antwort-Spiel zu verkommen. So sinngemäß nach einer Darstellung von Prof. Dr. Joachim Bauer in einem Interview 2024.
Darum sage ich: Es muss unsere Aufgabe in der Selbsthilfe sein, Patienten rechtzeitig auf diese neue Gesprächs- und Aufklärungsform vorzubereiten. Finden wir dazu keine attraktiven Lösungen, riskieren wir, dass unsere Arbeit in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Wir dürfen nicht auf jahrelange Grundsatzdiskussionen warten – die Zeit läuft gegen uns. Die Selbsthilfe muss jetzt zeigen, dass sie in dieser neuen Welt nicht nur mithalten, sondern Orientierung geben kann. Mit Spektrum Dialyse werde ich diesen Spagat wagen und habe auch schon damit begonnen. Doch in dem ganzen Netzwerk der Nierenselbsthilfe bin ich nur ein Einzelkämpfer.
Fazit: Herz und Technik gehören zusammen
Ich schreibe das nicht als Außenstehender. Ich schreibe das als jemand, der seit fast 50 Jahren Dialysepatient ist. Ich habe erlebt, wie wir früher Wissen gesammelt haben, ich habe gesehen, wie die Selbsthilfe einst geblüht hat – und wie sie heute um Anschluss ringt.
Es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, wie Erfahrungswissen verloren geht. Doch ich sehe auch eine große Chance: Mit KI können wir dieses Wissen neu zum Leben erwecken, allen zugänglich machen und in Sekunden an die Patienten bringen. Die KI ist selbst nicht kreativ – das muss man verstehen! Sie ist null kreativ. Die Kreativität liegt bei uns Menschen, und genau dabei kann uns die KI unterstützen. Aber wir müssen lernen, sie richtig einzusetzen. Gerade im Bereich der Nierenerkrankungen müssen wir dieses Thema annehmen und die KI mit unserer Kreativität füttern.
Die Selbsthilfe muss dafür das Gesicht der Zukunft werden: nicht nur Treffpunkt, sondern Kompetenzzentrum. Nicht nur Rückblick, sondern Aufbruch. Nur so bleiben wir lebendig – und nur so geben wir den Patienten die Stärke zurück, die sie brauchen, um ihr Leben selbstbestimmt im neuen Zeitalter zu gestalten.
„KI ist wie Elektrizität – man wird sie überall sehen. Lernen wir den Umgang damit.“ – Prof. Wrobel, Uni Bonn
Doch so weit KI uns begleiten wird – eines kann sie nicht ersetzen: Heilung bleibt immer Teamarbeit zwischen Arzt und Patient. In diesem Zusammenspiel trägt der Patient die vielleicht schwerste Aufgabe: loszulassen, Vertrauen zu schenken und gemeinsam mit dem Arzt Entscheidungen zu treffen. Ein Beispiel macht das deutlich: Viele Patienten ertragen Schmerzen lieber, aus Angst vor Nebenwirkungen. Doch die Wahrheit ist: Anhaltende Schmerzen schwächen den Organismus oft stärker, als es die Nebenwirkung eines gut gewählten, nebenwirkungsarmen Schmerzmittels je könnte. KI kann dabei helfen, Risiken und Optionen klarer sichtbar zu machen. Aber ob ein Medikament gegeben wird, entscheidet am Ende immer noch das Team – Arzt und Patient.
Darum bleibt die wichtigste Botschaft: KI kann unser Helfer, unser Wächter, unser Werkzeug sein – doch die Menschlichkeit, das Vertrauen und die gemeinsame Verantwortung dürfen wir niemals aus der Hand geben.
Autor: Martin G. Müller (53) lebt seit den 1970er Jahren mit einer Nierenerkrankung und gehört zur Generation der Pionierpatienten, die Dialyse und Transplantation bei Kindern von Anfang an miterlebt und mitgestaltet haben. Trotz großer Herausforderungen hat er sich das Leben unter schwierigen Bedingungen erkämpft. Als Selbsthilfe-Akteur und Autor gibt er seine Erfahrungen und die seiner Mitpatienten weiter – insbesondere der Langzeitpatienten der 1970er Jahre, deren Bedürfnisse heute oft übersehen werden. Seine Analysen basieren nicht auf Studien, sondern auf jahrzehntelanger eigener Erfahrung und der Beobachtung seiner Mitpatienten, die er namentlich nennen könnte. Durch Artikel, Vorträge und Publikationen vermittelt er Ärzten und Pflegekräften wertvolle Einblicke in den Alltag dieser Patienten. Für sein Engagement in der Selbsthilfe und Organspende wurde er 2015 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Alle im Artikel genannten Zahlen und Beispiele stammen aus öffentlich zugänglichen, aktuellen Fach- und Medienquellen. Sie wurden sorgfältig ausgewählt, um die Aussagen nachvollziehbar zu machen und den Stand der Diskussion im Jahr 2023/2024/2025 wiederzugeben. Die Quellen sollen nicht nur Fakten belegen, sondern auch zeigen, dass die Probleme und Chancen von KI in der Medizin längst in Fachwelt und Öffentlichkeit angekommen sind.
Dialyseshunt & Gefäßchirurgie:
· Validierung eines patientenspezifischen hämodynamischen Berechnungsmodells zur chirurgischen Planung des Gefäßzugangs bei Hämodialysepatienten - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23715122/
· Präoperative Patientenspezifische Strömungsvorhersagen zur Verbesserung der Hämodialyiationsartäre Fistelaturierung (Shunt Simulation Study): Eine randomisierte kontrollierte Studie - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32340878/
· Computermodell zur Simulation der Gefäßanpassung nach Gefäßzugangsoperation bei Hämodialysepatienten - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23281788/
· KI Gefäßchirurgie - https://www.medicalcarerevieweurope.com/news/aidriven-innovations-in-vascular-surgery-a-look-at-the-future-nwid-542.html?utm_source=chatgpt.com
· Fallstudie: Mit hämodynamischer Modellierung verbessern die Erfolgschancen der Dialysepatienten - https://resources.sw.siemens.com/en-US/case-study-university-of-strathclyde/?utm_source=chatgpt.com
· Künstliche Intelligenz und Augmented Reality in der Gefäßneurochirurgie - https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-031-89844-0_20?utm_source=chatgpt.com
· Künstliche Intelligenz in der autonomen Navigation endovaskulärer Interventionen - https://arxiv.org/abs/2405.03305?utm_source=chatgpt.com
Dialysegeräte:
· Smart-Dialysegeräte - https://timesofindia.indiatimes.com/city/mumbai/renalyx-launches-indias-first-indigenous-ai-based-smart-hemodialysis-machine-makes-renal-care-accessible-and-affordable/articleshow/121793961.cms?utm_source=chatgpt.com
· Fresenius: Vision für KI-gestützte Dialyse - https://freseniusmedicalcare.com/en/25-years/shaping-the-future-together/?utm_source=chatgpt.com
· AI-gestützte KI-Tools & Automatisierung - https://discovr.ai/dialysis-ai/?utm_source=chatgpt.com
· Fachliteratur: KI trifft Dialyse - https://wikichronickidney.org/2024/09/02/innovations-in-dialysis-technology/?utm_source=chatgpt.com
· Die Rolle der KI in fortschrittlichen Smart-Dialysis-Maschinenlösungen - https://hpplines.com/exploring-the-role-of-ai-in-advanced-smart-dialysis-machine-solutions/?utm_source=chatgpt.com
Implantierbare Bioreaktoren:
· Machbarkeit eines implantierbaren Bioreaktors zur Nierenzelltherapie mittels Silizium-Nanoporenmembranen - https://www.nature.com/articles/s41467-023-39888-2?utm_source=chatgpt.com
· Das Nierenprojekt beweist, dass sein Bioreaktor Nierenzellen mindestens eine Woche am Leben erhalten kann - https://pharmacy.ucsf.edu/news/2023/09/kidney-project-proves-its-bioreactor-can-keep-kidney-cells-alive-least-one-week?utm_source=chatgpt.com
· Das Nierenprojekt: Schaffung einer biokünstlichen Niere als dauerhafte Lösung für Nierenversagen Häufige Fragen von Patienten - https://pharm.ucsf.edu/kidney/device/faq?utm_source=chatgpt.com
· Tragbare künstliche Nieren - https://drgura.com/wearable-artificial-kidney/?utm_source=chatgpt.com
· Die Zukunft der künstlichen Nieren - https://www.kidney.org/news-stories/future-artificial-kidneys?utm_source=chatgpt.com
Nierentransplantation:
· Künstliche Intelligenz soll Lebensqualität nach Nierentransplantationen verbessern (aus dem Jahr 2020) - https://www.gesundheitsforschung-bmftr.de/de/kunstliche-intelligenz-soll-lebensqualitat-nach-nierentransplantationen-verbessern-11527.php?utm_source=chatgpt.com
· Erfolg von Nierentransplantation per KI vorhersagen - https://healthcare-in-europe.com/de/news/erfolg-niere-transplantation-ki-vorhersage.html?utm_source=chatgpt.com
· Organ PREDICT mit KI - https://organpredict.ai/kidney-transplant/?utm_source=chatgpt.com
· Künstliche Intelligenz bei der Nierentransplantation: Ein scoping Review - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35612067/
· Tacrolimus-Exposition bei nieren transplantierten Patienten mit maschinellem Lernen vorhersagen - https://arxiv.org/abs/2205.07858?utm_source=chatgpt.com
· Ein prädiktives Modell für das Überleben von Nierentransplantationstransplantaten mit maschinellem Lernen - https://arxiv.org/abs/2012.03787?utm_source=chatgpt.com
· Das transformative Potenzial der künstlichen Intelligenz in der Festorgantransplantation - https://www.frontiersin.org/journals/transplantation/articles/10.3389/frtra.2024.1361491/full?utm_source=chatgpt.com
· KI-Modell sagt 30-tägige Readmission nach Nierentransplantation voraus - https://www.emjreviews.com/en-us/amj/nephrology/news/ai-model-predicts-30-day-readmission-after-kidney-transplant/?utm_source=chatgpt.com
Weiter Informationen:
· Prof. Dr. Joachim Bauer – Buch Realitätsverlust – Wie KI und virtuelle Welten von uns besitz ergreifen – und die Menschlichkeit bedrohen.
· KI Buzzer Ausgabe, Heft 04-2025
Titelbild erstellt mit ChatGPT