Bei
Dialysepatienten besteht ein gestörtes Kaliumgleichgewicht, da die Nieren ihrer Aufgabe, überschüssiges Kalium aus dem Blut zu entfernen, nicht mehr nachkommen können. Kalium ist ein wichtiger
Elektrolyt, der für die Funktion von Muskeln, Nerven und das Herz entscheidend ist. Ein zu hoher Kaliumspiegel im Blut (Hyperkaliämie) kann lebensgefährlich sein, da er das Risiko für
Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand erhöht. Massage stellt hier eine Gefahrenquelle dar.
Zusammenhang
zwischen Massage und Kaliumfreisetzung
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Freisetzung von Kalium
aus der Muskulatur:
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Beim Massieren
werden die Muskelzellen durch Druck und Bewegung mechanisch stimuliert.
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Dies führt
dazu, dass Kalium, das in den Muskelzellen gespeichert ist, in den Extrazellularraum und schließlich ins Blut abgegeben wird.
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Bei
einer normalen Nierenfunktion wird überschüssiges Kalium durch die Nieren ausgeschieden, aber bei Dialysepatienten kann dieser Mechanismus gestört sein.
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Gefahr
durch zu feste Massage:
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Bei
intensiver oder tiefgehender Massage (z. B. bei Triggerpunktbehandlung oder tiefem Kneten) können größere Mengen an Kalium aus der Muskulatur freigesetzt werden.
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Wenn die Menge
an freigesetztem Kalium die Kapazität des Körpers übersteigt, das Elektrolyt im Blut zu puffern oder zu entfernen, kann dies zu einem gefährlichen Anstieg des Blutkaliumspiegels
führen.
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Der
Effekt wird verstärkt, wenn der Patient bereits vor der Massage einen grenzwertig hohen Kaliumspiegel hat. Fragen Sie den Patienten ob Kaliumprobleme bei ihm bekannt sind.
Besondere
Risiken für Dialysepatienten
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Ungenügende
Kaliumausscheidung: Da Dialysepatienten auf
die Dialysebehandlung angewiesen sind, um Kalium aus dem Blut zu entfernen, besteht zwischen den Behandlungen ein erhöhtes Risiko für Kaliumansammlungen.
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Kompensationsfähigkeit
eingeschränkt: Der Körper von
Dialysepatienten hat weniger Kapazität, plötzliche Schwankungen im Kaliumspiegel zu regulieren.
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Wechselwirkungen mit
Ernährung: Eine kaliumreiche
Ernährung oder eine unzureichend überwachte Kaliumaufnahme kann zusätzlich zu einem problematischen Ausgangsniveau beitragen.
Maßnahmen
zur Sicherheit bei Massage
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Vermeidung intensiver
Massagetechniken:
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Keine
tiefgehende oder kräftige Massage an großen Muskelgruppen (z. B. Oberschenkel, Rücken).
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Sanfte,
oberflächliche Massagen sind in der Regel unproblematisch.
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Regelmäßige Kontrolle
des Kaliumspiegels:
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Vor
der Massage sollte der aktuelle Kaliumstatus des Patienten bekannt sein, besonders wenn der Patient über Muskelkrämpfe, Herzklopfen oder Schwäche klagt.
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Rücksprache mit dem
behandelnden Arzt:
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Im
Zweifelsfall sollte der Arzt konsultiert werden, ob eine Massage unter bestimmten Bedingungen sinnvoll ist.
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Schulung
des Therapeuten:
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Physiotherapeuten
und Masseure sollten in der Behandlung von Dialysepatienten speziell geschult sein, um potenzielle Risiken wie Kaliumfreisetzung zu minimieren.
Fazit
Eine Massage
bei Dialysepatienten kann sicher durchgeführt werden, wenn sanfte Techniken angewandt werden und die Kaliumproblematik im Auge behalten wird. Tiefe Massagen oder starke Manipulation der
Muskulatur sollten vermieden werden, da sie Kalium aus den Muskelzellen freisetzen und das Risiko für eine gefährliche Hyperkaliämie erhöhen können. Ein individuelles Vorgehen in Absprache mit
dem Arzt und unter Berücksichtigung des Kaliumstatus ist
essenziell. Fragen Sie, den Dialysepatienten auch selbst ob Kaliumprobleme bei Ihm bekannt sind.