Am 8. November 2024 feierte das Transplantationszentrum der Universitätsklinik des Saarlandes in Homburg sein 40-jähriges Bestehen – ein Meilenstein, der in einem bewegenden Festakt gewürdigt wurde. Im Rahmen eines vielfältigen wie beeindruckenden Programms wurde der herausragenden Erfolgsgeschichte und der vielen medizinischen Errungenschaften, die das Zentrum über die Jahre geprägt haben gedacht. Es war eine Feier des Pioniergeistes und der menschlichen Hingabe, die das Transplantationszentrum zu einer lebensrettenden Anlaufstelle für unzählige schwerkranke Menschen über Jahre geprägt hat – und die zugleich den Blick nach vorne richtete, voller Hoffnung und Visionen für die Zukunft der Transplantationsmedizin.
Mit Stolz und tiefem Respekt blickt das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg auf vier Jahrzehnte medizinischer und menschlicher Hingabe im Transplantationszentrum zurück. Diese Erfolgsgeschichte begann 1984 mit der ersten Nierentransplantation, gefolgt von der ersten Lebendspende im Jahr 1991. Visionäre Mediziner hatten damals den Mut und die Entschlossenheit, die Transplantationsmedizin im Saarland aufzubauen, und legten den Grundstein für ein Zentrum, das heute als lebensrettende Anlaufstelle für schwerkranke Menschen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.
Der Aufbau und die Entwicklung des Zentrums wären ohne die enge Zusammenarbeit und das Engagement der damaligen Pioniere – darunter Professor Gustav Adolf Jutzler (†), Nephrologe, und Professor Manfred Ziegler (†), Urologe – kaum denkbar gewesen. Sie schufen eine Institution, die bis heute Patienten neue Lebensperspektiven mit einer Organspende schenkt. Mit der offiziellen Anerkennung als Transplantationszentrum des Saarlandes im Jahr 2000 nahm das UKS eine zentrale Rolle in der Organtransplantation der Region Mitte des DSO-Netzwerks ein – ein Zeichen für die Hingabe und Kompetenz, die das Team des Zentrums seit jeher in die Versorgung schwerkranker Patienten einbringt.
Über die Jahre hinweg hat sich das Angebot des Zentrums stetig erweitert: Neben Nierentransplantationen umfasst es heute Programme für Lungen- und Hornhauttransplantationen. Die enge Kooperation mit anderen Fachbereichen ermöglicht eine hochspezialisierte und zugleich menschliche Versorgung, die stets den Patienten in den Mittelpunkt stellt. Das modernisierte Dialysezentrum mit neuester Technik steht mit für diesen Ansatz und bietet eine Umgebung, die optimal auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten ist.
„Dieses Jubiläum erinnert uns daran, wie weit wir gekommen sind, und motiviert uns, weiter mutig in die Zukunft der Transplantationsmedizin zu gehen“, betont Professor Danilo Fliser, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, das Transplantationszentrum zu einem der führenden seiner Art zu entwickeln.
Zu den Geschichten, die das Zentrum geprägt haben, gehört auch die von Karin Rupp, die 1991 als erste Patientin in Homburg eine Nierenlebendspende von ihrer Mutter erhielt. Geschichten wie ihre, geprägt von Hoffnung und Dankbarkeit, stehen stellvertretend für die unzähligen Menschen, deren Leben durch die Arbeit des Transplantationszentrums gerettet wurden. Der unermüdliche Einsatz der UKS-Mitarbeiter – der Ärzte, Pfleger und des gesamten Teams im Hintergrund – ist ein leuchtendes Beispiel dafür, was möglich ist, wenn medizinische Exzellenz und Mitgefühl Hand in Hand gehen.
Zum 40-jährigen Jubiläum wurden nicht nur die medizinischen Fortschritte und die hart erkämpften Meilensteine des Transplantationszentrums gefeiert, sondern auch die Menschen, die all das ermöglichen: die Patienten, die Vertrauen schenken, die Angehörigen, die unterstützen, und das engagierte Team, das täglich um das Leben seiner Patienten kämpft. Aber auch den Organspendern selbst und deren Angehörigen. Auch ehemalige Mitarbeiter und Direktoren wie Prof. Dr. med. Walter Hörl (†), Prof. Dr. med. Helmut Riegel, Prof. Dr. med. Hans Köhler (†) Prof. Dr. med. Mathias Girndt und Prof. Dr. med. Urban Sester u.v.m., die das Zentrum mitgeprägt haben, dürfen in dieser Würdigung und dankbaren Erinnerung nicht vergessen werden.
Beim Festakt boten namhafte Referenten Einblicke in die Entwicklung der Transplantationsmedizin der letzten 40 Jahre. Professor Danilo Fliser, sprach über die Fortschritte in der Transplantationsmedizin „gestern, heute und morgen“. Frau Prof. Dr. med. Martina Sester, Leiterin der Abteilung für Transplantations- und Infektionsimmunologie, beleuchtete die Entwicklungen in der Forschung von 1984 bis 2024. Prof. Dr. med. Michael Stöckle, ehemaliger Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie, thematisierte die Entwicklung operativer Möglichkeiten in der Transplantationschirurgie. Der saarländische Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung, Uwe Korst vom Bundesverband Niere e.V. und weitere Grußredner würdigten die Bedeutung des Zentrums.
Ein bewegendes Bild boten die anwesenden Patienten, die Schilder mit der Aufschrift der Anzahl ihrer gewonnenen Lebensjahre, Dank der Menschen, die sich zu Lebzeiten für Organspende entschieden haben. – Eine lebendige Erinnerung an die geschenkten Chancen durch die erfolgreiche Arbeit des Zentrums und Organspender.
Heute wird das Transplantationszentrum von Oberarzt Dr. med. David Schmit, Susanne Brehmer (seit 33 Jahre im Team und heute Teamleiterin), Petra Huber und Inna Vallar mit viel Herz und Menschlichkeit geleitet. Sie sind es auch, die die großartige Veranstaltung mit viel Engagement geplant und umgesetzt haben. Zum Abschluss wurden UKS-Mitarbeiter für ihren unermüdlichen Einsatz gedankt, bevor der Festakt mit einem kleinen Umtrunk und Imbiss für die Gäste feierlich endete.
Das Transplantationszentrum, das auf eine solch bedeutende Geschichte zurückblickt, darf in seinem Fortbestand nie in Frage gestellt werden. Die ortsnahe, medizinisch hochwertige und menschliche Versorgung ist für Patienten in lebensbedrohlichen Situationen und ihre Angehörigen unverzichtbar. In Zukunft muss dieser zuverlässige Fortbestand gesichert sein – ein Zentrum, auf das man sich verlassen kann, wo jeder noch als Mensch gesehen wird und nicht nur als Behandlungsfall.
Ich gratuliere dem Transplantationszentrum Homburg herzlich zum 40-jährigen Bestehen. Möge es auch in Zukunft viele Menschenleben retten und schwerkranken Patienten neue Hoffnung schenken.
Martin G. Müller
Spektrum Dialyse
Quellenangaben:
· Eigene Erinnerungen aus 45 Jahren Dialysepatient
· 75. Jahre Nephrologie im Saarland
· Einladung zum Festakt
· Medienberichte