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Letzte aktuallisierung des des Presseschau: 23.04.2020  (Der Newsletter wird derzeit wegen der vordergründigen Coronasituation, seltener aktualisiert. Da keine Kongresse stattfinden, gibt es derzeit auch kaum Meldungen.)



Nierentransplantationen: Bessere Ergebnisse bei größeren Fallzahlen ableitbar

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 22.05.2020

 

Nierentransplantationen: Bessere Ergebnisse bei größeren Fallzahlen ableitbar In Kliniken, in denen häufiger Nieren transplantiert werden, sind die Überlebenschancen größer. In Kliniken, in denen häufiger Nieren transplantiert werden, sind die Überlebenschancen größer. Gibt es bei komplexen Operationen einen Zusammenhang zwischen der Menge der pro Krankenhaus erbrachten Leistung und der Qualität des Behandlungsergebnisses? Um diese Frage geht es in acht Prüfaufträgen zu Mindestmengen, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erteilt hat. Für die fünfte zu prüfende Intervention, die Nierentransplantation, liegt nun der IQWiG-Bericht vor. Danach gibt es bei Nierentransplantationen einen Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses: In Krankenhäusern mit größeren Fallzahlen sind die Überlebenschancen bis zu ein Jahr nach Transplantation größer. Für die Zielgröße „Transplantatversagen“ lässt sich kein Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Behandlungsqualität ableiten. Die häufigste Organtransplantation in Deutschland: Bei chronischem Nierenversagen, in den meisten Fällen verursacht durch Diabetes oder Bluthochdruck, ist die Nierentransplantation neben der Dialyse die einzige Therapieoption. Die Organspende erfolgt dann entweder als postmortale Spende oder als Lebendspende von direkten Angehörigen oder den Patienten sehr nahestehenden Personen. 5 Jahre nach der Transplantation funktionieren im neuen Körper noch 78 Prozent der postmortal gespendeten Nieren und 87 Prozent der lebend gespendeten Nieren (Zahlen für Europa).

 


Medizin - Studie: Dapagliflozin vermindert Fortschreiten der Niereninsuffizienz auch bei Nichtdiabetikern

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 20.04.2020

SGLT-2-Hemmer („Gliflozine“), die die Rückresorption von Glukose in den Nierentubuli blockieren und zur Behandlung des Typ-2-Diabetes zugelassen sind, entfalten offenbar auch eine nephroprotektive Wirkung. Dies wurde in einer randomi­sierten Studie bei Patienten mit mäßiger Niereninsuffizienz erkennbar, die deshalb vorzeitig abgebrochen wurde. Dass SGLT-2-Hemmer eine günstige Wirkung auf die Niere haben könnten, ist in den Endpunktstudien aufgefallen, die die US-Arzneimittelbehörde FDA den Herstellern auferlegt hatte. Die Studien zeigten nicht nur, dass Empagliflozin, Canagliflozin und Dapagliflozin die Zahl der Herz-Kreislauf-Ereignisse senken kann (was sich auf die Blutzucker-senkende Wirkung zurückführen lässt, da der Typ-2-Diabetes ein wichtiger Risikofaktor von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. In allen 3 Studien fiel auch auf, dass sich die Nierenfunktion der Patienten gegenüber Placebo verbesserte. Dies hat den Hersteller von Dapagliflozin zu einer randomisierten Studie veranlasst, an der an weltweit 448 Zentren (mit deutscher Beteiligung) 4.000 Patienten teilnehmen sollten. Zentrales Einschlusskriterium war eine ausgeprägte Nierenfunktionsstörung (eGFR 25 bis 75 mg/min/1,73m2) sowie eine Albuminurie (200 bis 5.000 mg/g/die).


Urologie erfasst Versorgungssituation digital

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 17.04.2020

Analog zur bundesweiten Erfassung der Intensivbettenkapazitäten startet die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) das erste fachspezifische Monitoring-Pro­gramm. Darin wird versucht, mit wöchentlichen Online-Fragebögen die Situation in Praxen und Krankenhäusern zu erfassen, schrieb die Fachgesellschaft. Es „besteht ein medizinischer Versorgungsauftrag des Gesundheitssystems, der sich auf alle Arten von Erkrankungen – nicht nur auf COVID-19 – erstreckt“, sagte Maurice Ste­phan Michel, DGU-Generalsekretär und Initiator des Urologischen Pandemie-Monitors. Mit Fragen nach der aktuellen Versorgung urologischer Patienten sowie nach der Ge­samtsituation in den Kliniken und Praxen soll ein Überblick geschaffen werden. Regio­nale Unterschiede oder mögliche Versorgungsengpässe könnten so schneller detektiert werden.


Warten auf ein zweites Leben: "37°"-Doku im ZDF über Organspende bei Kindern

Quelle: PressePortal, 17.04.2020

 

Die zweijährige Franka und der 13 Monate alte Daniel warten auf ein Spenderherz. Nur eine Transplantation kann die Kleinen retten, doch die Warteliste für ein Spenderherz ist lang. Die "37°"-Dokumentation "Kleine Herzen - Warten auf ein zweites Leben" am Dienstag, 21. April 2020, 22.15 Uhr im ZDF, begleitet die beiden herzkranken Kinder und ihre Familien ein Jahr lang. Wie gehen die Eltern mit der Angst, dass ihre Kinder jeden Moment sterben könnten, um? Daniel und Franka leben auf der kinderkardiologischen Station im Münchner Klinikum Großhadern. Da ihre Herzen zu schwach zum Schlagen sind, werden sie von einer externen Herzmaschine am Leben gehalten. Die Maschine macht es unmöglich, die Station zu verlassen. Während die Väter tagsüber arbeiten, verbringen die Mütter den Alltag mit ihren Kindern in der Klinik. Sie träumen von einem ganz normalen Familienleben, von Ausflügen in die Natur oder von einem gemeinsamen Frühstück. Wann dieser Wunsch erfüllt wird, weiß niemand. Spenderherzen sind rar: Im Jahr 2018 erhielten in dieser Klinik gerade mal zwei Kinder ein neues Herz.

 


Urologische Versorgung in Corona-Krise erfassen und sichern: DGU installiert Pandemie-Monitor

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.04.2020

 

Monitoring-Systeme zur bundesweiten Erfassung der Intensivbetten-Kapazitäten sind seit Kurzem eingerichtet: Analog dazu hat die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) ein fachspezifisches Monitoring entwickelt, um die Versorgung urologischer Patienten in Praxen und in Kliniken während der Corona-Pandemie deutschlandweit zu erheben. Der Pandemie-Monitor der DGU bildet die urologische Versorgung ab und kann Engpässe und Probleme frühzeitig identifizieren. Basierend darauf können regionale und überregionale Lösungsansätze erarbeitet werden. Mit der Erfassung von Veränderungen und möglichen Einschnitten in der aktuellen Versorgungssituation urologischer und vor allem uro-onkologischer Patienten generiert die DGU, als erste deutsche medizinische Fachgesellschaft, ein sektorenübergreifendes datenbasiertes Erfassungs- und Analysesystem. „Die Coronavirus-Pandemie stellt die Gesundheitssysteme weltweit vor eine große Herausforderung. Der Ausbau der Strukturen zur Behandlung von COVID-19-Patienten muss bestmöglich unterstützt werden. Gleichzeitig besteht ein medizinischer Versorgungsauftrag des Gesundheitssystems, der sich auf alle Arten von Erkrankungen – nicht nur auf COVID-19 – erstreckt. Das bedeutet in der Urologie, eine angemessene gesundheitliche Versorgung von urologischen Notfällen und dringlichen urologischen Behandlungen wie z.B. onkologische Operationen von Hochrisikotumoren, Cystoskopien bei Verdacht auf Harnblasenkrebs, die Kryokonservierung von Spermien bei Krebspatienten oder laufende Chemotherapien auch während der Pandemie zu gewährleisten“, sagt Prof. Dr. Maurice Stephan Michel, DGU-Generalsekretär und Initiator des Urologischen Pandemie-Monitors.

 


Kongress-Organisation im Zeichen der Corona-Pandemie: 72. Jahrestagung der DGU e.V.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 14.04.2020

 

Die Kongressplanung in Zeiten einer Pandemie stellt die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) vor noch nie dagewesene Herausforderungen. Traditionell stellt die Jahrestagung der DGU die weltweit drittgrößte urologische Fachtagung mit rund 7000 internationalen Teilnehmern dar.

Auf ihrer 72. Jahrestagung unter der Leitung des amtierenden DGU-Präsidenten Prof. Dr. Dr. Jens Rassweiler will die Fachgesellschaft vom 23. bis 26. September 2020 im Congress Center Leipzig (CCL) Aktuelles aus der Urologie diskutieren und setzt alles daran, dies zu realisieren. Neben der PSA-basierten Prostatakrebs-Früherkennung, der künstlichen Intelligenz, Robotik und der Klimamedizin geben die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Urologie einen weiteren Themenschwerpunkt vor. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, welche Rahmenbedingungen im September herrschen werden. Sicher ist, dass die DGU sich auf alle Szenarien einstellen wird, um den unerlässlichen Wissenschaftsaustausch sowie Fort- und Weiterbildung in ihrem Fachgebiet zu ermöglichen, denn andere Erkrankungen und die urologische Versorgung besonders unserer Krebspatienten verlieren nicht an Dringlichkeit“, sagt DGU- und Kongresspräsident Prof. Dr. Dr. Jens Rassweiler angesichts des nahezu weltweiten Lockdowns.

 


DSO-Vorstand: "Die Zahl der Organspenden ist deutlich gestiegen"

Quelle: Augsburger Allgemeine, 11.04.2020

Die Zahl der Organspenden steigt. Axel Rahmel, Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), erklärt, wieso. Wie sich Corona auswirkt.

 


Eine europäische Covid-19-Datenbank für Transplantations- und Dialysepatienten.

Quelle: tekk.tv, 10.04.2020

 

Die ERA-EDTA hat eine europäische Datenbank geschaffen, die granulare Individualdaten vonDialyse- und Transplantationspatienten mit COVID-19 sammelt. Bei Patienten mit Nierenerkrankungen im Endstadium wird allgemein davon ausgegangen, dass ein sehr hohes Risiko für schwere COVID-19-Komplikationen besteht. Bei Triageverfahren wird ihnen daher manchmal die Aufnahme auf Intensivstationen verweigert. Es gibt jedoch widersprüchliche Daten von einzelnen Klinikern, die darauf hindeuten, dass COVID-19 bei Dialyse- oder nierentransplantierten Patienten nur eine begrenzte Symptomatik aufweist.


Optimierung der Therapie diabetischer Nierenerkrankungen durch Computermodell

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 09.04.2020

 

Diabetische Nierenerkrankungen sind die Hauptursachen für Nierenversagen in Industrieländern. Ein von der Europäischen Union finanziertes internationales F&E-Projekt unter Leitung der Medizinischen Universität Innsbruck und Mitarbeit der Medizinischen Universität Wien sowie internationalen Partnern soll mittels Computersoftware zu einer individuellen Vorhersage des Krankheitsverlaufs und zu einer Verbesserung des personalisierten Therapieansprechens führen. Die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt sollen auch auf andere chronische Erkrankungen übertragen werden. Innsbruck, Wien, 09.04.2020: Ein internationales Konsortium startet offiziell den fünf-Jahres-Umsetzungsplan für das von der Europäischen Union finanzierte F&E-Projekt „DC-Ren: Wirkstoffkombinationen zur Optimierung des Verlaufs von diabetischer Nierenerkrankung“. Dem ausgeschriebenen Motto „Systemansätze zur Entdeckung kombinatorischer Therapien bei komplexen Erkrankungen“ folgend, setzte sich die mit sechs Millionen Euro dotierte internationale Forschungsinitiative unter 50 Bewerbungen als Spitzenprojekt durch. Ziel des F&E-Projekts, das von Gert Mayer, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin IV - Nephrologie und Hypertensiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck als Koordinator geleitet wird, ist es, zusammen mit Teams aus Österreich (emergentec biodevelopment GmbH und der Arbeitsgruppe von Rainer Oberbauer, Leiter der Klinischen Abteilung für Nephrologie und Dialyse der MedUniWien/AKH), Deutschland, Italien, den Niederlanden, Dänemark und Israel ein datengesteuertes Entscheidungshilfewerkzeug zur personalisierten Optimierung von Therapien zu entwickeln.

 


Minimalinvasiver Eingriff senkt den Blutdruck

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 08.04.2020

 

Bluthochdruck ist die Hauptursache für Herzinfarkte, Schlaganfälle und kardiovaskuläre Todesfälle. Eine internationale Studie hat nun gezeigt, dass ein minimalinvasiver Eingriff an den Nierennerven den Blutdruck deutlich senkt. Etwa 30 bis 50 % der Bevölkerung leiden an erhöhtem Blutdruck. Ein häufiges Problem bei der Behandlung dieser gefährlichen Erkrankung ist, dass Patienten die verschriebenen Medikamente nicht regelmäßig oder aber in zu geringer Dosierung einnehmen. Dadurch kann der Blutdruck nicht ausreichend gesenkt und die in den europäischen Behandlungsleitlinien empfohlenen Werte können nicht erreicht werden. Mediziner suchen daher nach alternativen Möglichkeiten zur Behandlung des hohen Blutdrucks. Das Problem an der Quelle behandeln: Eine solche Möglichkeit könnte die renale Denervation sein, die in medizinischen Kreisen schon seit einigen Jahren diskutiert wird und sich jetzt in einer internationalen, US-amerikanischen Zulassungsstudie als wirksam erwiesen hat. Das Ziel der renalen Denervation ist, die Regulierung des Blutdrucks bereits am Entstehungsort zu beeinflussen, nämlich den Nieren. Die Nieren regulieren den Blutdruck, indem sie das Stressnervensystem des Menschen und damit die Versorgung des Körpers mit Wasser und Natrium und den Widerstand der Blutgefäße regulieren. Bei der renalen Denervation wird ein Katheter in die Nierenarterie eingeführt, mit dem punktgenau, an bestimmten Stellen die an der Gefäßaußenwand verlaufenden Stressnervenfasern der Nierenarterien zu veröden, wodurch die Reizweiterleitung unterbrochen wird.

 


SARS-CoV-2: Infektion erhöht Sterberisiko chirurgischer Patienten

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 07.04.2020

Patienten, die sich während der Inkubationszeit der SARS-CoV-2-Infektion einer Operation unterzogen, erkrankten in einer Fallserie aus China in EClinicalMedicine (2020; doi: 10.1016/j.eclinm.2020.100331) früher an COVID-19 und starben häufiger an den Komplikationen. An 4 Kliniken in der Stadt Wuhan sind bis Anfang Februar 37 Patienten, die vor der Operation asymptomatisch waren, an COVID-19 erkrankt. Bis auf 3 hatten alle in der Klinik keinen Kontakt zu Infizierten, so dass Zhengyuan Xia von der Universität Hongkong, der die Krankenakten ausgewertet hat, davon ausgeht, dass 34 Patienten bereits vor der Operation infiziert waren. Die Infektion verlief bei den Patienten ungewöhnlich rasch und heftig. Sie erkrankten im Durchschnitt 2,6 Tage nach der Operation. Innerhalb von 3,5 Tagen nach den ersten Symptomen litten sie bereits unter Atemnot (bei nicht operierten Patienten vergehen laut Xia etwa 8,0 Tage). Insgesamt 15 Patienten (44,1 %) mussten auf eine Intensiv­station verlegt werden (im Vergleich zu 26,1 % aus anderen Studien), von denen 7 Patienten starben. Die Case-Fatality-Rate betrug 20,6 % und war damit ebenfalls ungewöhnlich hoch.


COVID-19: Auch die Kardiologen sind gefordert

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 07.04.2020

Zwar stehen bei COVID-19-Patienten Symptome der Atemwege und der Lunge im Vordergrund, doch das Coronavirus SARS-CoV-2 greift auch das Herz an, wie mehrere Studien aus China und aus Italien berichten. Da bislang nur wenige kardio­logische Daten von Patienten aus Deutschland vorliegen, nahmen die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und das Science Media Center zum Anlass, die internationale Erkenntnislage jeweils per Webinar darzustellen. Danach sind bei der Versorgung von SARS-CoV-2-Infizierten auch „die Kardiologen gefordert“, so DGK-Präsident Andreas Zeiher. Der Direktor der Medizi­nischen Klinik III am Universitätsklinikum Frankfurt/Main betonte, dass die vorliegenden Studien die Notwendigkeit bestärken, Herzschäden als Vorerkrankung oder als Komplika­tion bei der Behandlung von COVID-19-Patienten zu berücksichtigen. „Es besteht ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen einem ‚cardiac injury‘ und der Mortalität von Patienten mit COVID-19.“


Organspenden: Kinder mit Transplantations­bedarf aufs Ausland angewiesen

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 07.04.2020

Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 15 Jahren, die eine Trans­plantation benötigen, sind besonders auf Organspenden aus dem Ausland angewiesen. Das geht aus dem neuen Jahresbericht 2019 der Deutschen Stiftung Organtransplanta­tion (DSO) hervor. Bei der Nierentransplantation der Kinder in der Altersgruppe der 0 – 15-Jährigen kamen laut dem Bericht 34 Prozent aus dem Ausland. Bei Erwachsenen waren es im Berichtsjahr 17 Prozent der Organe. 54 Kinder kamen demnach neu auf die Liste für eine Herztrans­plantation. 61 Kinder wurden von der Liste genommen, davon zehn, weil sie starben.„Wie auch bei den Erwachsenen macht die Kardiomyopathie bei den Kindern circa 60 Pro­zent der Indikationen für eine Herztransplantation aus“, berichten die Autoren des DSO-Jahresberichtes. 111 Kinder kamen 2019 auf die Liste für Nierentransplantationen, 93 Kinder konnten von der Liste genommen werden. „Die Fehlbildung der Niere mit Zysten und die chronische Nierenkrankheit bilden die zwei häufigsten Indikationen für eine Nierentrans­plantation sowohl bei den Erwachsenen (33 Prozent) als auch bei den Kindern (52 Prozent)“, so die Autoren.


Risikogruppe - Corona wirkt sich auch auf Dialyse aus

Quelle: Frankfurter Rundschau, 06.04.2020

 

Nierenkranke sind von der Pandemie gleich mehrfach betroffen.Nierenkranke haben als Risikogruppe für einen schweren Verlauf bei Covid-19 in der öffentlichen Wahrnehmung bislang eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Dabei sind diese Menschen doppelt hart getroffen: Zum einen sind sie stark gefährdet, bei einer Infektion ernst zu erkranken. Zum anderen müssen sie auch mit Einschränkungen bei der Dialyse rechnen. Um die Versorgung während der Pandemie zu garantieren, haben sich der Spitzenverband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland und die Kassenärztliche Bundesvereinigung auf einen Notfallplan verständigt, wie das „Ärzteblatt“ berichtet. Demnach sollen etwa Praxen die Dialysepatienten anderer Praxen übernehmen, wenn Ärzte krankheitsbedingt ausfallen oder „ganze Einrichtungen aus Gründen des Infektionsschutzes nicht mehr in dem gewohnten Umfang weiterarbeiten können“. Auch könne es sinnvoll sein, „dass einige Dialysepraxen ausschließlich Patienten versorgen, die sich mit dem Virus angesteckt haben“, heißt es im Bericht weiter.


MEDIZINREPORT: Studien im Fokus - Nebenwirkungen bei Hämodialyse: Difelikefalin verringert schwere Symptome des urämischen Pruritus

Quelle: Dtsch Arztebl 2020; 117(11): A-549 / B-474

 

Mehr als 60 % der Dialysepatienten leiden unter urämischem Pruritus. Bislang gibt es in Europa und den USA keine zugelassene Therapie. Der Leidensdruck durch den Juckreiz ist jedoch sehr hoch, sodass dringend Bedarf an wirksamen Behandlungsmöglichkeiten besteht. Nun wurde Difelikefalin in der Phase-III-Studie KALM 1 untersucht. Difelikefalin ist ein peripher wirkender selektiver κ-Opioidrezeptor-Agonist, der den Juckreiz durch Aktivierung von κ-Opioidrezeptoren auf peripheren Neuronen hemmen kann. In die doppelblinde, randomisierte und placebokontrollierte Studie wurden 378 wegen chronischer Nierenerkrankung hämodialysierte Patienten eingeschlossen, die an einem mittelstarken bis starken Pruritus litten. Randomisiert erhielten sie über 12 Wochen Difelikefalin (0,5 µg/kg Körpergewicht) oder Placebo 3-mal wöchentlich. Primärer Endpunkt war eine Verbesserung von mindestens 3 Punkten vom Ausgangswert in Woche 12 im durchschnittlichen Wochenscore der 24-hour Worst Itching Intensity Numerical Rating Scale (WI-NRS).

 

 


Katheter-assoziierte Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten - Präventionsstrategien und Therapieoptionen

Quelle: Dtsch Arztebl Int 2020; 117: 83-8; DOI: 10.3238/arztebl.2020.0083

 

Hintergrund: Harnwegsinfektionen gehören zu den häufigsten nosokomialen Infektionen in Deutschland und sind in über 60 % der Fälle Katheter-assoziiert. Vor dem Hintergrund global steigender Antibiotikaresistenzen ist es essenziell, zwischen Katheter-assoziierter asymptomatischer Bakteriurie und Katheter-assoziierten Harnwegsinfektionen („catheter-associated urinary tract infections“, CA-UTI) zu differenzieren. Methode: Eine Literaturrecherche wurde von Januar 2000 bis März 2019 in der Datenbank MEDLINE durchgeführt. Inkludiert wurden randomisierte klinische Studien und systematische Übersichtsarbeiten, die das Auftreten von CA-UTI als primären oder sekundären Endpunkt bei Erwachsenen berichteten. Zwei Review-Autoren selektionierten unabhängig voneinander die Publikationen und extrahierten Daten. Ergebnisse: Es wurden 508 Studien identifiziert und 69 Arbeiten anhand der prospektiv definierten Kriterien ausgewählt. Die inkludierten Studien befassten sich mit den Themen Notwendigkeit der Katheterisierung, Verweildauer, Katheterart, Prophylaxe, Edukationsprogramme und Untersuchungen mit multiplen Interventionen. Die Katheterverweildauer ist ein entscheidender Risikofaktor für das Entstehen von CA-UTI. Daher sollte die Indikation zur Katheterisierung überprüft und auf eine möglichst kurze Verweildauer geachtet werden. Die Daten zur antibiotischen Prophylaxe sind nicht eindeutig und zeigen einen leichten Vorteil für mit Antibiotika imprägnierte Katheter oder für eine systemisch antibiotische Prophylaxe.

 


MEDIZINREPORT: Studien im Fokus - Nebenwirkungen bei Hämodialyse: Difelikefalin verringert schwere Symptome des urämischen Pruritus

Quelle:  Dtsch Arztebl 2020; 117(11): A-549 / B-474

 

Mehr als 60 % der Dialysepatienten leiden unter urämischem Pruritus. Bislang gibt es in Europa und den USA keine zugelassene Therapie. Der Leidensdruck durch den Juckreiz ist jedoch sehr hoch, sodass dringend Bedarf an wirksamen Behandlungsmöglichkeiten besteht. Nun wurde Difelikefalin in der Phase-III-Studie KALM 1 untersucht. Difelikefalin ist ein peripher wirkender selektiver κ-Opioidrezeptor-Agonist, der den Juckreiz durch Aktivierung von κ-Opioidrezeptoren auf peripheren Neuronen hemmen kann. In die doppelblinde, randomisierte und placebokontrollierte Studie wurden 378 wegen chronischer Nierenerkrankung hämodialysierte Patienten eingeschlossen, die an einem mittelstarken bis starken Pruritus litten. Randomisiert erhielten sie über 12 Wochen Difelikefalin (0,5 µg/kg Körpergewicht) oder Placebo 3-mal wöchentlich. Primärer Endpunkt war eine Verbesserung von mindestens 3 Punkten vom Ausgangswert in Woche 12 im durchschnittlichen Wochenscore der 24-hour Worst Itching Intensity Numerical Rating Scale (WI-NRS).

 


Fresenius Medical Care schließt Bündnis in den USA

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 01-04.2020

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie arbeitet Fresenius Medical Care (FMC) jetzt mit anderen Dialyse-Anbietern in den USA zusammen. Wesentliches Ziel sei es, Nieren­kran­ke, die sich tatsächlich oder möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert haben, isoliert von anderen Patienten zu behandeln, teilte der Dialysekonzern in Bad Homburg mit. Konkret kooperiert FMC mit den US-Anbietern DaVita, U.S. Renal Care, American Renal Associates, Satellite Healthcare sowie anderen Dialysefirmen. Gemein­sam erstelle man einen landesweiten Notfallplan, um übergreifend Kapazitäten für isolierte Behandlungen zu schaffen. Mit zusammengelegten Kliniknetzwerken solle verhindert werden, dass die Nierenkran­ken andere nicht infizierte Dialysepatienten anstecken. „Die Unternehmen setzen alles daran, genügend Pflegepersonal, Sozialarbeiter, Ernährungsberater, Techniker und Räum­lichkeiten zur Verfügung zu stellen“, erklärte FMC. Auch die Kapazitäten in normalen Kran­kenhäusern könnten so geschont werden.


Herzrhythmus­störungen: Ultraschall lokalisiert die Auslöser

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 31.03.2020

US-Forscher haben eine Methode entwickelt, um mit einem konventionellen Ultraschallgerät den Ausgangspunkt von Herzrhythmusstörungen zu ermitteln. In einer randomisierten Studie in Science Translational Medicine (2020; doi: 10.1126/scitranslmed.aax6111) war das „Electromechanical Wave Imaging“ zuverlässiger als die Analyse eines 12-Kanal-EKGs. Das Herz ist eine elektromechanische Pumpe. Damit sich die Myokardzellen zusammen­ziehen können, müssen sie elektrisch aktiviert werden. Diese elektrischen Impulse kommen beim gesunden Herzen vom Sinusknoten, der normalerweise den Takt bestimmt. Sie werden über ein Reizleitungssystem spezialisierter Zellen wellenartig über den gesamten Herzmuskel verteilt. Wenn die Impulse die Muskelzellen erreicht haben, kommt es zu einer Kontraktion. Bei Herzrhythmusstörungen wird der Sinusrhythmus unter Umständen durch andere Taktgeber ersetzt. Die Wege der elektrischen Impulse ändern sich. Dies wird im EKG sichtbar, dessen Analyse häufig erlaubt, den Ort eines pathologischen Taktgebers zu ermitteln.


SPYRAL HTN-OFF MED-Pivotstudie zeigt Überlegenheit für die renale Denervierung bei Patienten mit hohem Blutdruck im Vergleich zum Scheinverfahren

Quelle: PressePortal, 30.03.2020

(NYSE:MDT), der weltweit führende Hersteller von Medizintechnik, gab gestern die ersten klinischen Daten der SPYRAL HTN-OFF MED Pivotstudie bekannt. Die gepowerte, prospektiv angelegte Studie bei Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck ohne blutdrucksenkende Begleitmedikation, erreichte ihre primären und sekundären Endpunkte mit einer Überlegenheitswahrscheinlichkeit von >99,9% gegenüber denjenigen Kontrollgruppen, die ein Scheinverfahren erhielten. Darüber hinaus gab es über drei Monate hinweg keine größeren Vorfälle im Zusammenhang mit der Geräte- oder Verfahrenssicherheit. Die Studie wurde im Rahmen des American College of Cardiology zusammen mit dem World Congress of Cardiology Scientific Sessions (ACC.20/WCC) vorgestellt und gleichzeitig in The Lancet veröffentlicht. In der globalen, scheinkontrollierten Studie wurden die Daten von 331 Patienten evaluiert, von denen 166 für die renalen Denervierung (RDN) randomisiert wurden. RDN ist ein minimal-invasives Verfahren zur Regulierung überaktiver Nerven, die zu und von der Niere führen. Die Ergebnisse zeigten nach drei Monaten eine statistisch signifikante Senkung des systolischen Blutdrucks um 9,2 mmHg in der Praxismessung und um 4,7 mmHg in der ambulanten 24-Stunden Blutdruckmessung (ABDM) bei den Patienten, die mit dem Symplicity-Spyral-RDN-System behandelten wurden. Die Blutdrucksenkungen wurden während der gesamten Tages- und Nachtzeit konstant aufrechterhalten. Dies kann einen wichtigen Vorteil darstellen, da das kardiovaskuläre Risiko während der Nachtzeit höher ist. Blutdrucksenkenden Medikamente (falls verschrieben) wurden mindestens drei Wochen vor der Randomisierung abgesetzt. "Diese spannenden Ergebnisse zeigen eindeutig, dass RDN den Blutdruck senkt, und dies auch über den 24-Stunden-Zeitraum", sagte Prof. Dr. Michael Böhm, Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Homburg / Saar. "Diese neuen Erkenntnisse ergänzen das umfassendere SPYRAL-Studienprogramm und stärken die RDN als Behandlungsoption für Patienten mit unkontrollierter Hypertonie weiter."

 


Nebennieren - Kleine Drüsen mit großer Bedeutung

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 29.03.2020

Sie erscheint auf den ersten Blick nur als Anhängsel der Niere. Dabei ist die Nebenniere als Synthese-Ort essenzieller Hormone lebenswichtig für den Menschen. Störungen gehen mit ernsten Gesundheitsschäden einher. Eine Heilung ist oft nicht möglich und eine lebenslange Substitution der Hormone erforderlich. Gerade in Stresssituationen sind sie ­unverzichtbar: Die Nebennieren liegen beidseits auf dem oberen Pol der ­Nieren. Jedes der nahezu dreieckig ­geformten Organe ist nur etwa 4 x 3 x 2 cm groß und wiegt etwa 4 g. Unterschätzen darf man die Winzlinge jedoch nicht. Sie zählen zu den wichtigsten Hormondrüsen des Körpers und produzieren unter anderem das essenzielle Cortisol. Jede Nebenniere besteht aus zwei Bereichen, die unterschiedliche Hormone synthetisieren (1). Im Inneren liegt das Nebennierenmark (NNM), das von der Nebennierenrinde (NNR) umhüllt wird. Zunächst ein Blick auf die Funktionen der NNR.

 


Politik - Notfallplan soll Dialyse-Versorgung während der Pandemie sicherstellen

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 26.03.2020

Ein Notfallplan für die Zeit der Coronavirus-Pandemie soll die Versorgung von Dialyse-Patienten sicherstellen. Darauf haben sich GKV-Spitzenverband und Kassenärztli­che Bundesvereinigung (KBV) verständigt. Es würden bisherige Vorgaben teilweise ge­lockert, sodass die Dialyseeinrichtungen bei Bedarf schnell und unbürokratisch reagie­ren könnten, so die KBV. Zur Sicherstellung der Dialyse-Versorgung sollen die Einrichtungen laut KBV flexibel auf bestimmte Notsituationen reagieren können, zum Beispiel, wenn Dialyse-Ärzte krank­heits­bedingt ausfallen oder ganze Einrichtungen aus Gründen des Infektionsschutzes nicht in dem gewohnten Umfang weiterarbeiten können. In solchen Fällen können Praxen beispielsweise unkompliziert Patienten anderer Praxen übernehmen. Auch müsse im Bedarfsfall reagiert werden, wenn sich Dialyse-Patienten mit dem Virus infiziert hätten, hieß es. So könne es sinnvoll sein, dass einige Dialysepraxen ausschließ­lich Patienten versorgen, die sich mit dem Virus angesteckt haben. Durch diese Trennung könne das Infektionsrisiko für alle anderen Dialyse-Patienten verringert werden. „Mit den beschlossenen Maßnahmen stellen wir sicher, dass Menschen, die auf eine Dia­lyse angewiesen sind, uneingeschränkt versorgt werden können“, sagte KBV-Vorstands­mitglied Thomas Kriedel. Schon kleine Ausfälle des Dialyseangebotes hätten für sie fata­le Folgen.


DGfN-Präsident Jan Galle über die Versorgung von Dialysepatienten!Quelle: Ärztezeitung, 26.03.2020


COVID-19: Dialysepatienten laut Fachgesellschaft Risikogruppe

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 25.03.2020

Dialysepatienten gehören in der Corona-Pandemie zu den Risikopatienten – sie haben oft einen schweren Verlauf einer SARS-CoV-2-Infektion und sterben nach vorlie­gender Datenlage häufiger daran. Das teilt die deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) mit. Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) zählt Patienten mit Nierenerkrankungen zu den Personen mit einem höheren Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf. Nach Ansicht der DGfN stehen Nierenpatienten – und insbesondere Dialysepatienten – aber nicht nur in der Reihe der gefährdeten Patientengruppen, sondern haben im Gegen­satz zu den anderen Patientengruppen ein kumulatives Risiko, weil sie mehrere bereits identifizierte Komorbiditen und Risikofaktoren vereinen, insbesondere Herzer­krankungen, Bluthochdruck und Diabetes mellitus. „Hinzu kommt, dass Dialysepatienten nicht zu Hause bleiben können, sondern sich drei- bis viermal pro Woche dem Transport in ihr Dialysezentrum und damit dem Kontakt mit anderen, möglicherweise infizierten, Menschen und Patienten aussetzen müssen“, hieß es aus der Fachgesellschaft. Zudem seien sie häufig älter als 70 Jahre.  


Aktualisierte S3-Leitlinie zum Nierenzellkarzinom vorgestellt

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 20.03.2020

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) und die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) haben als federführende Fachgesellschaften eine aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms“ vorgestellt. Experten, aber auch Betroffene und Interessierte sind eingeladen, bis zum 5. April 2020 Verbesserungsvorschläge und Ergänzungshinweise mit dem dafür vorgesehenen Kommentierungsbogen abzugeben. Die Leitlinie war 2015 erstmals erschienen, 2017 erfolgten erste punktuelle Aktuali­sierungen. An der jetzt erschienenen Überarbeitung waren 52 ehrenamtlich arbeitende Fachexperten von insgesamt 35 Fachgesellschaften und Organisationen beteiligt. Die Koordination der fortlaufenden Leitlinienaktualisierung haben Susanne Krege (Essen) und Christian Doehn (Lübeck) übernommen. Die Deutsche Krebshilfe hat die Erstellung und die Aktualisierung der Leitlinie im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie übernommen.Neuerungen in der Leitlinie betreffen unter anderem verschiedene Therapieschemata unter Berücksichtigung der Eignung für Checkpoint-Inhibitoren und die Zweitlinien­therapie nach Versagen einer Checkpointinhibitor-Therapie. Zudem wurde in neues Kapitel zur Drittlinientherapie eingeführt. Die Autoren haben außerdem unter anderem die Empfehlungen zu Beginn, Dauer und Wechsel der systemischen Therapie überarbeitet und eine Empfehlung zur Kontroll­bildgebung unter Therapie hinzugefügt.


Notfallpatienten nur äußerst selten mit Organspendeausweis

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 13.03.2020

 

Nach einer aktuellen Umfrage besitzen 36 Prozent der Deutschen einen Organspende­ausweis, doch tatsächlich ist im Notfall ein solcher Ausweis nur bei einer verschwindend geringen Zahl der Patienten verfügbar. Zu diesem Ergebnis kommen Max Küpers und Co-Autoren in der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes (Dtsch Arztebl Int 2020; 117: 183-7). In ihrer Studie überprüften sie die Wertsachenprotokolle von 2.044 Schockraumpatienten, die von Februar 2017 bis März 2019 in der Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Essen aufgenommen wurden. Lediglich bei 17 Patienten, also bei 0,8 %, war ein Organ­spende­ausweis vorzufinden. Selbst unter den 740 Notfallpatienten, bei denen das Mitführen einer Brieftasche dokumentiert wurde, war die Ausweis-Trägerrate mit 2,2 % (16 Ausweise) sehr gering. Die sehr niedrigen Trägerraten an Organspendeausweisen liegen deutlich unter den Zahlen, die aufgrund der Umfragen zu erwarten waren. Nicht auszuschließen scheint, dass viele der Befragten eine Antwort im Sinne des sozial Erwünschten geben.

 


Dialyse Markt 2020 Umfassende Analyse (PDF-Bericht) und Geschaftsstrategien von fuhrenden Spielern- Fresenius Medical Care AG & Co KGaA, Baxter International Inc, DaVita

Inc

Quelle: wetter.travel, 08.03.2020

 

Der Bericht umfasst eine vollstandige Analyse des globalen Dialyse Marktes auf der Grundlage der regionalen und globalen Ebene. Der Bericht enthalt mehrere Treiber und Einschrankungen des globalen Dialyse Marktes. Es enthalt auch eine vollstandige Segmentierungsanalyse, z. B. type, product & services, end user, and region. Dieser Bericht enthalt Dialyse Marktakteure, Branchenkettenanalysen, Wettbewerbsinformationen und makrookonomische Analysen. Der globale Dialyse Marktbericht enthalt die neuesten prognostizierten Marktdaten, Branchentrends und technologischen Innovationen. Die eingehende Betrachtung der globalen Dialyse Marktbranche auf der Grundlage der Marktgroße, des Wachstums, der Chancen und der Entwicklungsplane, die die Berichtsanalyse bietet. Die Prognoseinformationen, die SWOT-Analyse und die Machbarkeitsstudie sind die energetischen Aspekte dieses Berichts. Neben dieser PESTEL-Analyse wird sie auch als ein weiterer wichtiger Aspekt der Marktstudie angesehen.

 


DGKN-PK: Wann ist ein Mensch „hirntot“? Moderne Diagnostik des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.03.2020

 

Wann ist ein Mensch „hirntot“? Moderne Diagnostik des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls
Wann ist ein Mensch hirntot? Die zweifelsfreie Klärung dieser Frage ist eine wesentliche Voraussetzung für die postmortale Organspende. Auch für die Beurteilung von Komapatienten ist die Hirntod-Diagnostik essenziell: Gibt es noch eine Chance auf ein Wiedererwachen oder ist die Gehirnfunktion irreversibel verloren? Da diese Fragen den Grenzbereich zwischen Leben und Tod betreffen und somit hochsensibel sind, gelten bundesweit einheitliche Verfahrensregeln, nach denen der Hirntod festgestellt wird. Diese zählen zu den strengsten der Welt, wie die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) anlässlich der aktuellen Debatte um die Organspende betont. Die Hirntod-Diagnostik ist auch eines der Themen auf der Pressekonferenz zur 64. Jahrestagung der DGKN am Donnerstag, den 26. März 2020 in Baden-Baden.

 


Nachsorge-App bei Herztransplantation: Uniklinik Heidelberg zieht positive Zwischebilanz

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 03.03.2020

Eine neue Smartphone-App ermöglicht es Patienten in Heidelberg, nach einer Herztransplantation auf ihre elektronische Patientenakte zugreifen, Laborwerte zu prüfen, Befunde einzusehen und administrative Unterlagen nachzulesen. Die App wird in der Herztransplantationsambulanz der Klinik im Rahmen eines Pilotprojektes getestet. „Gerade für Herztransplantationspatienten stellt die App in der Nachsorge eine enorme Erleichterung dar“, erläuterte Michael Kreußer, Oberarzt der Klinik für Kardiologie, Angio­logie und Pneumologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Eine Besonderheit der App ist, dass sie in die Gesundheits- und Patientenakte (PEPA) am Universitätsklinikum Heidelberg integriert ist. Alle Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit sind dabei dem Klinikum zufolge umgesetzt.


Neues Coronavirus SARS-CoV-2: Kein erhöhtes Infektionsrisiko für gesunde Diabetespatienten

Quelle: INformationsdienst Wissenschaft, 02.03.2020

 

DDG rät zu einer guten Blutzuckereinstellung und empfohlenen Hygienemaßnahmen. Weltweit gibt es aktuell mehr als 87.000 bestätigte Infektionen mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 und rund 3.000 Menschen sind an der Krankheit COVID-19 verstorben.¹ Bislang verlaufen die meisten Erkrankungen mild. Da es allerdings bei chronischen Grunderkrankungen zu schwereren Verläufen kommen kann, empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) Menschen mit Diabetes eine stabile Blutzuckereinstellung. Dadurch werde das Infektionsrisiko minimiert. Zudem gilt generell, die Infektionsschutz-Maßnahmen des Robert-Koch-Instituts (RKI) einzuhalten, wie die Husten-Nies-Etikette und gründliches Händewaschen. Patientinnen und Patienten mit diabetischen Begleit- und Folgeerkrankungen an Organen wie Herz, Nieren oder Leber, sollten hohe Ansteckungsgefahren – beispielsweise große Menschenansammlungen – verstärkt meiden. Vor Lieferengpässen von Diabetesmedikamenten brauchen sich Patienten nicht fürchten.

 


Fachgesellschaft Deutscher Herzchirurgen startet Organspende-Kampagne

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 02.03.2020

Die Herztransplantation ist für viele herzkranke Menschen die einzige langfristige Überlebenschance. Die Spenderbereitschaft in Deutschland ist im Vergleich zu den europäischen Nachbarstaaten verhältnismäßig gering, so dass eine bundesweite Neuregelung der Organspende zur Debatte stand. Vorgesehen war die Widerspruchslösung: Jeder Bundesbürger ist automatisch Organspender, wenn der nicht bereits zu Lebzeiten explizit der Organspende widerspricht. Dieser Gesetzesentwurf fand im Deutschen Bundestag keine Mehrheit und wurde letztlich abgelehnt, obschon dieses Verfahren breiten Zuspruch in der Bevölkerung fand. Jetzt bleibt nur noch die bessere Aufklärung, in der Hoffnung, dass sich mehr Menschen mit der Organspende auseinandersetzen. 9.000 Menschen warten auf ein Spenderorgan Die Lage ist dramatisch und die aktuelle Entscheidung wird nach Aussage der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) zu keiner nennenswerten Verbesserung führen. „Mehr als dreimal so viel Menschen warten aktuell auf ein Spenderherz, denn keine geeigneten Organe stehen zur Verfügung“, erklärt Prof. Dr. Jan Gummert, Präsident der DGTHG.  Im vergangenen Jahr haben in Deutschland 932 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe für eine Transplantation gespendet. Jeder der 932 Spender hat im Durchschnitt mehr als drei schwerkranken Patienten eine neue Lebenschance geschenkt. Gleichzeitig waren zum Jahresende jedoch mehr als 9.000 Menschen für eine Transplantation registriert.


Hochschulen - Urologienetzwerk soll Behandlung von Krebspatienten verbessern

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 28.02.2020

In Berlin ist auf Initiative der Charité – Universitätsmedizin Berlin das Haupt­stadt-Urologie-Netzwerk gestartet. Das Projekt verbindet spezialisierte Ärzte aus der Re­gion mit dem urologischen Tumorzentrum der Charité. Es soll dazu beitragen, dass Krebspatienten in Berlin-Brandenburg die für sie individuell bestmögliche Therapie erhalten. Dazu erhält der behandelnde Arzt von dem Netzwerk automatisiert Informationen über neueste Therapiemöglichkeiten, die sich auf die Anga­ben seines Patienten beziehen. „Die Medizin soll zu den Menschen kommen und nicht umgekehrt. Mit dem Projekt ver­fol­gen wir das Ziel, Präzisionsmedizin auch in der Fläche verfügbar zu machen“, sagte Thorsten Schlomm, Direktor der Klinik für Urologie der Charité. Entsprechend soll der innovative Ansatz des Projektes die Wissenschaft sowie die indivi­duellen Erfahrungen der Patienten und der Ärzte als „Schwarmintelligenz“ zusammen­führen und für alle nutzbar machen.


Information zum Nachweis von COVID-19 bei Dialysepatienten (Stand 26.02.2020)

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie, 26.02.2020

Die Kommission für Infektionsprävention und Hygiene der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) hat beim Verdacht auf oder Nachweis von COVID-19 Infektionen bei Dialysepatienten folgende Meldung veröffentlicht!

 

Verhalten bei Verdacht auf Corona als Dialysepatient: Bei der Symptomatik von Fieber, Allgemeinsymptome, respiratorische Infektion sollten Patienten  angehalten werden, sich  mit dem Dialysezentrum in Verbindung zu setzen und dieses nur nach Aufforderung und Instruktion zu betreten. Ergibt sich bei diesem telefonischen Kontakt der „begründete Verdacht“ (RKI-Definition) einer COVID19-Infektion, ist der/diePatient/in grundsätzlich direkt an ein geeignetes Krankenhaus mit Dialyseeinrichtung zu verweisen. Das Krankenhaus ist entsprechend vorab zu informieren.


Niedersachsen wehrt sich gegen Millionenzahlung in Organspendeskandal

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 25.02.2020

Niedersachsen wehrt sich gegen die Millionenentschädigung für einen im Göttinger Transplantationsskandal freigesprochenen Arzt. Das Berufungsverfahren be­ginnt am 22. April dieses Jahres am Oberlandesgericht Braunschweig, wie eine Gerichts­sprecherin auf Anfrage sagte. Das Landgericht hatte im September 2019 entschieden, dass Niedersachsen dem Medizi­ner rund 1,1 Millionen Euro zahlen muss. Der Chirurg war 2015 in einem bundesweit auf­sehenerregenden Prozess vom Landgericht Göttingen vom Vorwurf des elffachen versuch­ten Totschlags und der dreifachen Körper­verletzung mit Todesfolge freigesprochen wor­den.Danach forderte er Schadenersatz, weil er wegen der knapp einjährigen Untersuchungs­haft eine Stelle in Jordanien mit einem Gehalt von 50.000 Dollar pro Monat verpasste.  Nach dem Freispruch kam die Braunschweiger Zivilkammer im Wesentlichen den Forde­rungen des damals 51-Jährigen nach, der etwas mehr als 1,2 Millionen Euro einklagen wollte. Im Januar 2013 war er kurz vor der Abreise in die jordanische Hauptstadt Amman festgenommen und dann im Transplantationsskandal angeklagt worden.


Nierenkrebs an der Wurzel packen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 17.02.2020

 

Forschende am MDC haben die Stammzellen entdeckt, die für die häufigste Art Nierenkrebs verantwortlich sind. Das Team von Walter Birchmeier hat zudem einen Weg gefunden, das Wachstum dieser Tumore in drei Modellen der Erkrankung zu blockieren. Krebszellen sind nicht alle gleich. Tumore enthalten gefährliche Krebsstammzellen, die Metastasen erzeugen und die Erkrankung erneut hervorbringen können, wenn sie der Behandlung entgehen. Das macht sie zu einem wesentlichen Angriffspunkt von Therapien – wenn Wissenschaftler*innen sie isolieren und ihre Schwächen erforschen können. Doch die Zellen sind meistens so selten, dass sie für viele Krebsarten noch gar nicht gefunden wurden. Gemeinsam mit der Abteilung für Urologie der Charité hat Professor Walter Birchmeiers Arbeitsgruppe am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) nun Krebsstammzellen entdeckt, die für die häufigste Form Nierenkrebs verantwortlich sind, das klarzellige Nierenzellkarzinom (ccRCC).

 


Erwerbsminderungs­rentner: Einer von hundert schafft Wiedereinstieg in den Job

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 14.02.2020

Nur wenige Empfänger einer zeitlich befristeten Erwerbsminderungsrente schaffen den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt. Das berichten Wissenschaftler der Jacobs University Bremen zusammen mit der Deutschen Rentenversicherung Oldenburg-Bremen. Ihre Analyse ist im International Journal of Environmental Research and Public Health erschienen (doi: 10.3390/ijerph17010238). Demnach bezogen 2018 bundesweit 1,8 Millionen Menschen eine Erwerbsminderungs­rente, die meisten aufgrund von psychischen Problemen. Die monatliche Rente betrug durchschnittlich 795 Euro. In einer Studie untersuchten die Wissenschaftler 17 Monate lang die Erwartungen und Erfahrungen von Betroffenen. 453 Personen nahmen im Gebiet der Deutschen Renten­versicherung Oldenburg-Bremen an der Studie teil, ihr Durchschnittsalter betrug 50 Jahre. 


Länderkammer billigt Neuregelung der Organspende

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 14.01.2020

Der Bundesrat hat die Neuregelung der Organspende gebilligt. Damit bleiben Organspenden in Deutschland weiterhin nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt. Die Entscheidungslösung war im Januar vom Bundestag beschlossen worden. Danach sollen künftig alle Bürger mindestens alle zehn Jahre beim Abholen von Auswei­sen auf das Thema angesprochen werden. Auch Hausärzte sollen ihre Patienten regel­mäßig darauf hinweisen. Zudem wird ein bundesweites Online-Register eingerichtet, in dem Bürger ihre Spende­bereitschaft dokumentieren und jederzeit ändern können. Ziel ist, die Zahl der Organ­spenden zu erhöhen. Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lau­terbach hatten in der Debatte um die Neuregelung der Organspende eine doppelte Widerspruchslösung gefordert.


PRESSEEINLADUNG: Jahrestagungen DGTHG und DGPK

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.02.2020

 

Grenzen überwinden; Horizonte erweitern: So lautet das Motto der diesjährigen Jahrestagungen der Herzchirurgen und Kinderkardiologen in Wiesbaden (29.02. bis 03.03.2020, RheinMain CongressCenter; ab sofort Akkreditierung). DGTHG und DGPK als Beispiel für erfolgreich kooperierende medizinische Fachgesellschaften. Die Herzmedizin steht vor großen Herausforderungen. Während medizinsche Innovationen und neue Technologien eine rasante Entwicklung erfahren, gilt es hierbei auch, die Nachwuchsförderung und die Berufsperspektiven im Blick zu behalten. Wie erfolgreich und relevant Interdisziplinarität, Multiprofessionalität, Vernetzung und Kollegialität sind, zeigt sich alljährlich bei den zeitgleich stattfindenen Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Throax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e.V. (DGPK).

 


Transparente menschliche Organe ermöglichen dreidimensionale Kartierungen auf Zellebene

Quelle: Informationsdients Wissenschaft, 13.02.2020

 

Erstmals gelang es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, intakte menschliche Organe durchsichtig zu machen. Mittels mikroskopischer Bildgebung konnten sie die zugrunde liegenden komplexen Strukturen der durchsichtigen Organe auf zellulärer Ebene sichtbar machen. Solche strukturellen Kartierungen von Organen bergen das Potenzial, künftig als Vorlage für 3D-Bioprinting-Technologien zum Einsatz zu kommen. Das wäre ein wichtiger Schritt, um in Zukunft künstliche Alternativen als Ersatz für benötigte Spenderorgane erzeugen zu können. Dies sind die Ergebnisse des Helmholtz Zentrums München, der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Technischen Universität München (TUM). In der biomedizinischen Forschung gilt „seeing is believing“. Die Entschlüsselung der strukturellen Komplexität menschlicher Organe war schon immer eine große Herausforderung. Denn Technologien, die Organstrukturen auf zellulärer Ebene abbilden können, fehlten. Fortschritte im Bereich des sogenannten Tissue Clearing ermöglichten es, erste 3D-Bilder transparenter Organe von Mäusen auf Zellebene zu erzeugen. Diese Methode konnte jedoch nicht auf den Menschen übertragen werden.

 


Höhere Nachfrage nach Organspendeausweisen

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 10.02.2020

Die Nachfrage nach Organspendeausweisen ist angestiegen. Im Januar seien rund 740.000 Ausweise bestellt worden, womit sich die Zahl mehr als verdoppelt habe, berichtet das Wirtschaftsmagazin Business Insider. Es beruft sich auf Zahlen der Bundes­zentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Diese habe mitgeteilt, dass es im vergangenen Jahr im Schnitt rund 330.000 Bestellun­gen pro Monat gegeben habe. Für das gesamte Jahr 2019 registrierte die BZgA den Anga­ben zufolge vier Millionen Bestellungen.Auch die Informationsseite der BZgA zur Organspende habe eine stark erhöhte Nachfrage verzeichnet, hieß es. In den Monaten zuvor gab es demnach im Schnitt rund 30.000 Auf­rufe monatlich, im Januar 2020 lag die Zahl bei 175.500.


Rundumversorgung für Nierentransplantierte: 1.000 Patienten beteiligen sich an innovativem Projekt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.02.2020

 

Positive Zwischenbilanz des Nachsorgeprogramms „NTX 360°“ von Medizinischer Hochschule Hannover, Klinikum Hann. Münden und Universitätsklinikum Erlangen. Für Menschen, deren Nieren dauerhaft versagen, ist eine Nierentransplantation die beste Therapieform. Kann nach oft langer Wartezeit endlich ein Spenderorgan übertragen werden, ist für die Betroffenen ein wichtiger Schritt getan. Doch damit die Transplantation langfristig erfolgreich ist, muss eine umfassende Nachsorge erfolgen. Hier setzt das Innovationsprojekt „NTx360°“ an. Es hat zum Ziel, das transplantierte Organ möglichst lange zu erhalten, die Lebensqualität zu steigern und die medizinische Versorgung zu optimieren. Dadurch sollen Krankenhausaufenthalte vermieden und die Nachsorge wirtschaftlicher werden. 2017 begann das Nachsorgeprogramm an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) als sogenannte neue Versorgungsform. Nach drei Jahren blicken die Projektleiter auf eine positive Entwicklung und freuen sich über die große Zustimmung bei den Patientinnen und Patienten. Mittlerweile beteiligen sich mehr als 1.000 Patientinnen und Patienten – Kinder und Erwachsene – an dem wissenschaftlich begleiteten Projekt.

 


Süße Nanopartikel tricksen die Niere aus

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.02.2020

 

Forschende konstruieren kleinste Teile mit Zuckermolekülen, um Nebenwirkungen bei der Krebstherapie zu verhindern In den vergangenen zehn Jahren konnte die Nanomedizin dazu beitragen, Krebserkrankungen besser zu erkennen und zu behandeln. Da Nanopartikel mehrere 100-mal kleiner sind als das kleinste Sandkorn, können sie im Blutkreislauf leicht zum Tumor gelangen. Sie sind jedoch zu groß, um von den Nieren entfernt zu werden. Da mehrere Dosen von Nanopartikeln notwendig sind, um einen Tumor zu behandeln, können sich diese deshalb mit der Zeit in der Niere anreichern und dort irreversible Schäden verursachen. In einer in der Fachzeitschrift Biomaterials veröffentlichten Studie präsentieren Materialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Universität Freiburg unter der Leitung von Prof. Dr. Prasad Shastri vom Institut für Makromolekulare Chemie nun eine natürliche Lösung für dieses Problem: Sie bauten Nanopartikel mit dem Kohlenhydrat Polysaccharide, wodurch die Partikel die Niere verließen und ausgeschieden wurden.

 


Medikamentöse Blutdrucktherapie senkt Demenzrisiko bei Menschen mit Bluthochdruck

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 31.01.2020

Seit einigen Jahren ist ein Zusammenhang zwischen Demenz und Bluthochdruck bekannt; Menschen, die chronisch zu hohe Blutdruckwerte haben, erkranken offensichtlich häufiger an Demenz. Doch lässt sich dieses erhöhte Demenz-Risiko umgekehrt auch durch eine medikamentöse Blutdrucktherapie senken? Eine Metanalyse [1] kam zu dem Ergebnis, dass die erfolgreiche medikamentöse Einstellung eines Bluthochdrucks das Demenzrisiko um 12% und das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, um 16% senkt. DGN-Experten sehen hier angesichts der hohen und weiter steigenden Prävalenz von dementiellen Erkrankungen und bislang fehlender Therapieoptionen ein großes Präventionspotenzial.


Spendernieren unter dem „Molekularen Mikroskop

Quelle Informationsdienst Wissenschaft, 28.01.2020

Rund 20 Prozent der Spendernieren sind fünf Jahre nach der Transplantation nicht mehr funktionstüchtig. Meist liegt eine Abstoßungsreaktion zugrunde. Wie können Abstoßungen verhindert und Spenderorgane gerettet werden? Die Messung molekularer Marker eröffnet dafür neue Perspektiven: Ein „Molekulares Mikroskop“ entdeckt Abstoßungsreaktionen früher und genauer und ermöglicht eine rechtzeitige sowie differenziertere Therapie. Die Deutsche Transplantationsgesellschaft zeichnete Privatdozentin Dr. Dr. Gunilla Einecke, Oberärztin an der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), für ihre wissenschaftlichen Arbeiten zum „Molekularen Mikroskop“ mit dem Rudolf Pichlmayr Preis 2019 aus.  Spenderorgane fordern das Immunsystem des Empfängers mit ihren fremden Eiweißen (Antigenen) zu einer Immunantwort heraus. Das Gewebe wird attackiert und schlimmstenfalls zerstört. Dafür produziert der Empfänger Immunzellen, die zum Teil wiederum zerstörerische Antikörper ausschütten. Um Immunreaktionen rechtzeitig zu erkennen und zu stoppen, werden nach der Transplantation Gewebeproben aus dem Spenderorgan entnommen und von Pathologen unter einem herkömmlichen optischen Mikroskop untersucht. Liegt eine Abstoßungsreaktion vor, so wird die Dosis der Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems (Immunsuppressiva), die dauerhaft von transplantierten Patienten eingenommen werden, erhöht, oder es kommen andere Medikamente zum Einsatz.


Ausland - Organspenden in Tschechien auf Rekordhoch

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 28.01.2020

 

In Tschechien sind 2019 Organe von 288 Verstorbenen transplantiert worden. Dies sei mit Abstand Rekord, meldete Radio Prag heute unter Berufung auf das tschechische Koordinationszentrum für Transplantationsmedizin. Allein im Prager Institut für Experimentalmedizin (IKEM) habe man im vergangenen Jahr 540 Organe verpflanzt.Die am häufigsten gespendeten Organe waren demnach Nieren, Lebern und Herzen. In Tschechien gilt bei Organspenden die Widerspruchsregelung; jeder Bürger ist also ein potenzieller Spender, außer er hat ausdrücklich widersprochen. Ausschlaggebendes Krite­rium ist der Hirntod des Spenders.


Urologen starten erneut Journalistenwettbewerb

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 23.01.2020

 

DGU schreibt ihren Medienpreis zum siebten Mal aus . Seriöse und verständliche Informationen sind die Basis für erfolgreiche gesundheitliche Aufklärung – aus Broschüren in der Arztpraxis ebenso wie aus ungezählten Beiträgen in den Medien. „Auch zur Urologie setzen sich viele Journalisten verantwortungsbewusst mit den vielfältigen Erkrankungen auseinander, die unter unser Fach fallen. Zu Diagnose und Therapie, zu Früherkennung und Prävention, aber auch zu anderen Fragen rund um die Urologie geben sie in ihren Berichten gute Antworten in den Publikumsmedien. Diese Journalisten wollen wir mit unserem Medienpreis motivieren und ihre Arbeit würdigen“, sagt Prof. Dr. Christian Wülfing, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU). Der mit 2500 Euro dotierte Medienpreis Urologie wird bereits zum siebten Mal vergeben und beim 72. DGU-Kongress, der unter dem Motto „Urologie 2020 – es ist Zeit“ vom 23. bis 26. September 2020 in Leipzig stattfindet, überreicht.

 


Intensivmediziner wollen Änderungen am Gesetz zur Organ- und Gewebespende

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 22.01.2020

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat Nachbesserungen am in der vergangenen Woche beschlossene Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei einer Organ- und Gewebespende gefordert. Nach Ansicht der Vereinigung gibt es an einem ganz entscheidenden Punkt einen Fehler. Demnach müsse der Zeitpunkt der Einsichtnahme in das Register verändert werden. „Die Einsichtnahme in ein zukünftiges Register erst nach Feststellung eines irreversiblen Hirnfunktionsausfalls (IHA) ist nicht praktikabel und widerspricht der gelebten Praxis der Patientenautonomie“, sagte Klaus Hahnenkamp, Sprecher der Sektion Organspende und Organtransplantation der DIVI.


DKMS-Studie zum Erfolg von Stammzelltransplantationen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 21.01.2020

 

Den möglichen Einfluss von Killerzell-Immunoglobulin-ähnlichen Rezeptoren (KIR) auf den Erfolg von Stammzelltransplantationen hat jetzt ein interdisziplinäres Forscherteam der DKMS untersucht. Das Ergebnis: Bei 2222 Patient-Spender-Paaren mit bestimmten KIR-HLA-Kombinationen konnten die Wissenschaftler keine signifikanten Auswirkungen feststellen. Jetzt wollen die Forscher weitere KIR-HLA-Kombinationen in den Blick nehmen – denn dieser Forschungsansatz könnte künftig Leben retten. Die DKMS ist bekannt als Stammzellspenderdatei, die zum Ziel hat, Blutkrebspatienten eine zweite Chance auf Leben zu ermöglichen. Auch auf der medizinisch-wissenschaftlichen Ebene setzt sich die DKMS dafür ein, die Therapiemöglichkeiten für Menschen mit Blutkrebs zu verbessern. Das ist wichtig, denn in diesem medizinischen Nischenbereich sind noch viele Fragen offen. Zwar finden mittlerweile neun von zehn Patienten in Deutschland einen Stammzellspender, doch bei weitem nicht alle werden langfristig geheilt.


Lieferproblem Heparin: Festbetragsabsenkung ist kontraproduktiv

Quelle:gesundheit.adhoc, 21.01.2020

Mit Blick auf die aktuell bestehenden globalen Lieferengpässe beim Blutgerinnungshemmer Heparin aufgrund der afrikanischen Schweinepest sagt BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen: „Dass die Heparinproduktion insbesondere in China stockt, hat auch Auswirkungen auf die Situation in Deutschland und Europa. Die europäischen Quellen können den Engpass nur schwerlich abfedern. Und während die Rohstoffpreise steigen, bereitet der G-BA in Deutschland eine Absenkung der Festbeträge im Heparinsegment vor. Solche ordnungspolitischen Fehlregulierungen sind kontraproduktiv und müssen dringend unterbleiben. Sie vergrößern das Ausmaß der Lieferschwierigkeiten ohne Not und gefährden damit die Versorgung unzähliger Patientinnen und Patienten.

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Patientenbeauftragte will Widerspruchslösung erneut vorbringen

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 17.01.2021

Nach der Ablehnung der doppelten Widerspruchslösung bei der Organ­spen­de in Deutschland durch den Bundestag könnte der Vorschlag in der nächsten Wahlpe­ri­ode erneut auf der Tagesordnung stehen. Sie respektiere die Entscheidung des Parlaments, sei aber „sehr offen dafür, sie in der kommenden Wahlperiode erneut zu debattieren“, sagte die Patientenbeauftragte der Bundesregie­rung, Claudia Schmidtke (CDU) der Neuen Osnabrücker Zeitung.Schmidtke begründete ihren Vorstoß für eine Wiedervorlage damit, dass die jetzt vom Bundestag beschlossene Lösung keinen nennenswerten Effekt haben werde. „Ich gehe nicht davon aus, dass die Organspende-Zahlen signifikant zunehmen.“ Deshalb müsse Deutschland schon allein wegen der Zugehörigkeit zum Organspendeverbund Euro­transplant wirkungsvollere Maßnahmen einführen.


Menschen müssen von Organspende überzeugt werden

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 17.01.2021

Nach der Bundestagsentscheidung zur Organspende setzt der Vorstandsvorsitzen­de des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, jetzt vor allem auf verbesserte Ab­läu­fe in der Transplantationsmedizin. Die im vergangenen Februar vom Bundestag beschlossenen Strukturreformen seien wichtiger als die Frage von Widerspruchslösung oder Zustimmungslösung, sagte der Ehrenvorsitzende der Bundes­ärzte­kammer heute im Deutschlandfunk. Allerdings hätte die Widerspruchslösung aus Sicht des Mediziners deutlich mehr gebracht als die jetzt beschlossene Zustimmungslösung.


Spahn dankt der Ärzteschaft für Unterstützung in Debatte um Organspende

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 17.01.2020

Unter dem Eindruck der Abstimmung über die Widerspruchs- oder Entschei­dungs­­regelung bei der Organspende gestern Vormittag im Bundestag hat Bundesge­sund­heitsminister Jens Spahn (CDU) der Ärzteschaft für ihre Unterstützung in der Dis­kus­sion gedankt. „Es geht dabei nicht um Sieg oder Niederlage. Uns eint das Ziel, Patienten in der Not zu helfen“, sagte Spahn gestern Abend beim Neujahrsempfang der deutschen Ärzteschaft in Berlin. Er bewertete es als positiv, dass seit eineinhalb Jahren nun intensiv über die Organspende diskutiert wurde. „Dafür bedanke ich mich auch bei der Ärzteschaft für die intensive Begleitung.“Auch wenn er sich mit seiner Initiative für eine Widerspruchsregelung nicht durchsetzen konnte, habe die Debatte einen Wert für sich gehabt. „Sie hat eine Hoffnung und ein Sig­nal an die Patienten auf der Warteliste gesendet, dass wir sie nicht vergessen haben.“ Als Minister werde er nun alles daran setzen, dass die Bereitschaft zur Organspende erhöht werde.


DGU bedauert Entscheidung des Bundestages zur Organspende

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.01.2020

Der Bundestag hat heute mit einer Änderung des Transplantationsgesetzes die Weichen für die Zukunft der Organspende in Deutschland gestellt: Der Gesetzentwurf zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende wurde mehrheitlich angenommen. In der dritten Lesung stimmten 432 Abgeordnete dafür, 200 dagegen, 37 enthielten sich. Zuvor hatten die Abgeordneten mehrheitlich gegen den konkurrierenden Gesetzentwurf zur Regelung einer doppelten Widerspruchslösung gestimmt. Dieser hatte in der ersten Abstimmungsrunde 292 Zustimmungen erhalten, bei 379 Gegenstimmen. „Wir sind tief enttäuscht, dass der von uns geforderte Paradigmenwechsel zur Organspende ausgeblieben ist. Der nun beschlossene Gesetzentwurf stellt lediglich eine gewisse Modifizierung der bisherigen Entscheidungslösung dar, die wenig bewirkt hat. Das ist keine gute Nachricht für unsere schwerkranken Patienten, die dringend ein Spenderorgan benötigen, aber wegen des Mangels an Organen durchweg viel zu lange darauf warten müssen. EU-Länder, in denen die Widerspruchslösung gilt, haben überwiegend wesentlich höhere postmortale Spendenquoten pro eine Million Einwohner als Deutschland“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU), Prof. Dr. Maurice Stephan Michel. In Deutschland gilt seit 2012 eine Entscheidungslösung, nach der eine Organentnahme nur nach aktiv bekundeter Bereitschaft zu Lebzeiten zulässig ist. Angesichts der prekären Organspende-Situation im Land war seit Anfang 2018 von der DGU und kurze Zeit später auch von anderen Fachgesellschaften und der Bundesärztekammer ein Systemwechsel gefordert worden.


„Ein neues Kapitel im Kampf gegen den Organmangel“

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.01.2020

 

MHH nach Verabschiedung der Entscheidungslösung im Bundestag: Hoffnung und Skepsis zu Wirksamkeit der Maßnahmen. Der Bundestag hat am 16. Januar 2020 mehrheitlich dafür gestimmt, beim Thema Organspende die erweiterte Entscheidungslösung in Deutschland einzuführen. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und ihr Transplantationszentrum hoffen, dass durch ein Register sowie eine verstärkte Information und Ansprache der Bevölkerung die Zahl der Organspenden in Deutschland steigen wird. „Mit der Verabschiedung der erweiterten Entscheidungslösung ist ein neues Kapitel im Kampf gegen den Organmangel in Deutschland aufgeschlagen worden. Wir hoffen sehr, dass die Umsetzung des Gesetzes die Organspende stärken wird“, sagte Professor Dr. Michael Manns, Präsident der MHH.

 


Organspende: Bundestag beschließt Zustimmungslö­sung

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 16.01.2020

Der Bundestag hat sich in namentlicher Abstimmung für die Zustimmungslö­sung in der Organspende ausgesprochen. In der Schlussabstimmung gab es 669 abgegebene Stimmen. 432 Parlamentarier waren für die Reform, 200 stimmten dagegen und 37 Abge­ordnete enthielten sich. Die Zustimmungslö­sung von Grünen-Chefin Annalena Baer­bock und Linken-Chefin Katja Kipping fordert eine ausdrückliche Zustimmung des Spenders und sieht zugleich eine bessere Information der Bürger vor. Wer nach seinem Tod Organe spenden möchte, muss dem im Vorfeld also wie bisher auch weiterhin aktiv zustimmen. „Damit bleibt es aber nicht beim Status quo“, betonte Baerbock. Künftig sollen nun alle Bürger mindestens alle zehn Jahre direkt auf das Thema Organ­spen­de beim Abholen oder Verlängern eines Personalausweises oder Passes angespro­chen werden. Auf den Bürger­ämtern oder auch später zu Hause soll man dann freiwillig seine Einstellung zur Organ­spende in ein neu zu schaffendes Online-Register eintragen können.


Deutsche Bischofskonferenz begrüßt Entscheidung des Deutschen Bundestages zur Organspende

Quelle: Presseportal, 16.01.2020

 

Anlässlich der heutigen (16. Januar 2020) Debatte und Entscheidung im Deutschen Bundestag zum Thema Organspende erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx: "Der Deutsche Bundestag hat heute mit einer deutlichen Mehrheit ein Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende beschlossen. Die Deutsche Bischofskonferenz unterstützt nachdrücklich das mit dem Gesetz verfolgte Anliegen, in Deutschland die Zahl der Organspenden wirksam zu erhöhen.


SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach kritisiert Entscheidung des Bundestags zur Organspende

Quelle: Presseportal, 16.01.2020

 

Nach der Entscheidung des Bundestags zur Neuregelung von Organspenden zeigt sich der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach enttäuscht. "Das ist eine verlorene Möglichkeit", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete am Donnerstag im ARD-Mittagsmagazin. "Ich setze mich seit zehn Jahren für die Widerspruchslösung ein, so knapp wie jetzt haben wir noch nie verloren", so Lauterbach weiter. Lauterbach hatte die sogenannte Widerspruchslösung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterstützt, bei der grundsätzlich jeder Bürger ab 16 Jahren Organspender gewesen wäre. Der Bundestag hat diesen Gesetzentwurf mit 379 Nein-Stimmen bei 292-Ja-Stimmen abgelehnt. "Das ist eine Enttäuschung für diejenigen, die in Zukunft ein Organ brauchen werden", sagt Lauterbach.

 


Organspendereform: Ausgang der Abstimmung völlig offen

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 15.01.2020

Vor der morgigen, entscheidenden Debatte und Abstimmung über eine Wider­spruchsrege­lung bei der Organspende sind offenbar ein Viertel der Abgeordneten des Deutschen Bundestages noch unentschlossen. Während einige Fraktionen wie die FDP sich bereits auf einen der drei Anträge festgelegt haben, gibt es unter Mitgliedern von anderen Fraktionen noch Diskussionsbedarf, hieß es heute bei den Befürwortern einer Entscheidungsregelung. Zu ihnen gehören beispiels­weise die Grünen-Chefin Annalena Baerbock, Karen Maag (CDU), Hilde Mattheis (SPD), Otto Fricke (FDP) und Kirsten Kappert-Gonthter (Grüne) sowie Kathrin Vogler (Die Linke).  Auch die Befürworter einer Widerspruchsregelung wollten „bis in die letzten Abendstun­den hinein“ unter den Fraktionskollegen werben, erklärte die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, Sabine Dittmar, vor Journalisten in Berlin. Sie selbst zählt zu den Unterstützern des Antrages zu einer Widerspruchsregelung bei der Organspende, der auch von CDU-Ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn, sowie SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, Georg Nüsslein (CDU) und Petra Sitte (Linke) erarbeitet wurde. Auch Bärbel Bas, in der SPD-Fraktionsführung für Gesundheitspolitik zuständig, spricht sich klar für eine Widerspruchsregelung aus. „Es ist zumutbar für die Menschen, eine Entscheidung zu treffen. Dies schützt später auch die Angehörigen.“


Organspende: Herzstiftung setzt sich für Widerspruchslösung ein

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 14.01.2020

 

Abstimmung im Bundestag über Gesetzesentwürfe: Deutsche Herzstiftung unterstützt die Einführung der Widerspruchslösung in Deutschland Am 16. Januar 2020 will der Bundestag über mögliche Gesetzesänderungen bei der Entscheidung über die Organspende abstimmen. Potenzial für eine positive Entwicklung der Organspende sieht die Deutsche Herzstiftung (www.herzstiftung.de) vor allem in der Einführung einer doppelten Widerspruchslösung. Eines der Ziele der doppelten Widerspruchslösung ist, dass mehr Patientinnen und Patienten eine Organ- oder Gewebespende erhalten.  „Die Kluft zwischen schwerkranken Herzpatienten, die auf ein Spenderherz warten, und den verfügbaren Spenderorganen, ist weiterhin alarmierend“, warnt der Herzchirurg und Transplantationsmediziner Prof. Dr. med. Jan Gummert, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen, Bad Oeynhausen. Nur leicht ist die Zahl der transplantierten Herzen von 318 (2018) auf 344 (2019) angestiegen. „Dem stehen auf der Warteliste über 1.000 Herzpatienten gegenüber, die auf ein Spenderorgan warten. Die doppelte Widerspruchslösung wäre ein wichtiger Baustein, um Menschen zu helfen, die dringlich auf ein Spenderorgan warten“, so Gummert. „Zudem“, fährt er fort, „ist es schwer verständlich, dass in Deutschland Spenderorgane aus Ländern mit einer Widerspruchslösung wie Belgien, Slowenien, Frankreich und Österreich akzeptiert werden, während bei uns aber eine solche Lösung bisher nicht eingeführt wurde.“

 


Mängel beim Essen in Krankenhäusern

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 14.01.2020

Das Krankenhausessen in Deutschland hat einer neuen Untersuchung zufolge nicht zu Unrecht einen schlechten Ruf. Unter anderem liege dies daran, dass am Essen besonders gespart werde, so die Analyse des Deutschen Krankenhausinstituts, über die das ARD-Mittagsmagazin berichtete. Für Lebensmittel gaben Krankenhäuser 2018 demnach im Durchschnitt 3,84 Euro pro Tag und Patient aus. 2005 seien es noch 4,45 Euro gewesen. Im gleichen Zeitraum seien aber die Preise für Lebensmittel stark gestiegen.


Neuregelung der Organspende

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 14.01.2020

Angesichts Tausender schwerkranker Menschen auf den Wartelisten sollen in Deutschland mehr Organspenden möglich werden. Doch wie? Der Bundestag will an diesem Donnerstag über zwei fraktionsübergreifende Gesetzentwürfe und einen Antrag abstimmen. Bisher sind Organentnahmen nur bei ausdrücklich erklärtem Ja zulässig. Die große Lösung: Eine Abgeordnetengruppe um Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und den SPD-Fachpolitiker Karl Lauterbach macht sich für eine »doppelte Widerspruchslösung« stark. Sie würde das bestehende Prinzip umkehren, dass Organentnahmen nur bei ausdrücklich erklärtem Ja zulässig sind. Stattdessen soll jeder automatisch Spender sein - man soll dem aber jederzeit widersprechen können und müsste das in einem neuen Register speichern. Vor einer Transplantation müsste ein Arzt dort abfragen, ob es eine Erklärung gibt. Falls nicht und es auch sonst kein schriftliches Nein gibt, ist der nächste Angehörige zu fragen - aber nicht nach einer eigenen Entscheidung, sondern ob er ein Nein oder einen anderen Willen des Verstorbenen kennt.


Nein zur Widerspruchsregelung: Ärzte für das Leben e.V. unterstützen Gesetzesinitiative von Annalena Baerbock zur Organspende

Quelle: gesundheit adhoc, 14.01.2020

Münster. Die Organisation „Ärzte für das Leben e.V.“ ist in Fragen des Lebensrechts mit der Partei Bündnis 90/Die Grünen nicht oft einer Meinung. Dennoch empfiehlt sie den Abgeordneten des Deutschen Bundestags, bei der Abstimmung am 16. Januar 2020 die Gesetzesinitiative der Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock zur Organspende zu unterstützen und die Widerspruchsregelung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn abzulehnen. Hierzu erklärte Prof. Paul Cullen, Vorsitzender der Ärzte für das Leben e.V.: „Die Organtransplantation in Deutschland steckt in zwei Krisen: eine Krise der Organisation und eine Krise des Vertrauens. Die sogenannte „doppelte Widerspruchslösung“ von Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD) ist zur Lösung der ersten Krise völlig ungeeignet und wird die zweite erheblich verstärken. Bei allen grundsätzlichen Schwierigkeiten, die wir beim Hirntodkonzept sehen, hat die Baerbock-Initiative zumindest den Vorteil, dass sie das Recht auf körperliche Unversehrtheit und das sonst von der Politik so hochgehaltene Prinzip der Autonomie respektiert. Wie Kathrin Vogler von der Linkspartei bei der Orientierungsdebatte im Bundestag am 26. Juni 2019 zutreffend bemerkte, ist „kein Nein noch lange kein Ja.“


Weltpremiere in Zürich: Maschine hält Spenderleber eine Woche am Leben

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.01.2019

Ein multidisziplinäres Forscherteam am Forschungsplatz Zürich hat eine Maschine entwickelt, die eine Leber ausserhalb des Körpers während einer Woche am Leben erhalten kann. Dies ermöglicht eine Behandlung der Leber vor der Transplantation und dürfte künftig vielen Menschen mit schweren Lebererkrankungen und Krebs das Leben retten. Bis anhin konnten Lebern nur für wenige Stunden ausserhalb des Körpers aufbewahrt werden. Mit der neu entwickelten Perfusionsmaschine gelang es weltweit erstmals, diese Zeitspanne auf eine Woche zu verlängern – ein Durchbruch in der Transplantationsmedizin. Die entsprechende Studie wurde am 13. Januar im Wissenschaftsjournal «Nature Biotechnology» publiziert. Die Maschine imitiert den menschlichen Körper möglichst genau, um den Spenderlebern perfekte Bedingungen zu bieten. Eine Pumpe dient als Herzersatz, ein Oxygenator ersetzt die Lungen und eine Dialyseeinheit die Nieren. Daneben übernehmen zahlreiche Hormon- und Nährstoffinfusionen die Funktionen des Darms und der Bauchspeicheldrüse. Wie das Zwerchfell im menschlichen Körper bewegt die Maschine zudem die Leber im Takt der menschlichen Atmung. Die ausgeklügelte Technologie lässt sich bei Bedarf ferngesteuert betreiben.


Deutsche Gesellschaft für Nephrologie spricht sich für die Einführung der Widerspruchslösung aus

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.01.2019

 

Am Donnerstag, 16.01.2020, wird der Deutsche Bundestag über den Gesetzesentwurf zur Regelung der doppelten Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz entscheiden – die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (Nierenheilkunde) hofft, dass sich die Mehrzahl der Abgeordneten für diesen Gesetzesentwurf ausspricht. Die Zahl der Menschen, die auf eine Spenderniere warten, ist derzeit fast viermal höher als die Zahl der durchgeführten Nierenübertragungen. „Durch die Einführung der Widerspruchslösung könnte endlich eine Trendwende erreicht werden“, so DGfN-Präsident Prof. Dr. Jan C. Galle, Lüdenscheid. Laut Angaben der DSO gab es 2019 insgesamt 932 Organspender, ein Jahr zuvor waren es 955. Damit muss man konstatieren, dass die Zahl weiterhin auf einem extrem niedrigen Niveau geblieben ist und das Gesetz für bessere Zusammenarbeit und bessere Strukturen bei der Organspende (GZSO), das am 1. April 2019 in Kraft getreten ist, bisher keine positive Entwicklung hinsichtlich der Spenderzahlen anstoßen konnte. Dieses Gesetz hatte verbesserte infrastrukturelle Bedingungen in den Entnahmekrankenhäusern geschaffen, stärkte beispielsweise die Position der Transplantationsbeauftragten in den Kliniken. „Dennoch blieb bisher die erhoffte Trendwende aus“, erklärte Prof. Dr. Jan C. Galle, Lüdenscheid, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN). Rund 7.500 Patienten warten auf eine Nierentransplantation, 2019 konnten jedoch nur 1.500 postmortale Nieren transplantiert werden [1]. „Im Jahr 2010 waren es immerhin noch über 2.000, aber schon damals haben wir einen eklatanten Organmangel beklagt. Nun ist die Situation desolat“, so der Nierenexperte. Pro Jahr gibt es im Durchschnitt über 2.500 Aufnamen auf die Warteliste zur Nierentransplantation, im Jahr 2018 waren es 2.692.

 


Zahl der Organspender war 2019 wieder leicht rückläufig: Es ist Zeit für die Einführung der Widerspruchslösung!

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.01.2020

 

Am Donnerstag entscheidet der Deutsche Bundestag über den Entwurf eines Gesetzes zur Regelung der doppelten Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz. Die DTG hofft auf eine Zustimmung zu diesem Gesetzentwurf, sie sieht die Einführung der Widerspruchslösung nicht nur als Chance, um den eklatanten Mangel an Spenderorganen zu beheben, sondern als eine ethische Pflicht. Im Jahr 2019 haben 932 Menschen Organe gespendet, im Jahr 2018 waren es 955. Diese Zahlen hat die DSO heute bekannt gegeben [1]. Damit ist die Zahl der Organspender, die 2018 nach vielen Jahren erstmals wieder einen moderaten Aufwärtstrend erfahren hatte, leicht gesunken. „Auch wenn dieser Rückgang statistisch gesehen klein ist, zeigt das, dass die organisatorisch/finanziell ausgerichteten Gesetzesänderungen zum 1. April dieses Jahres alleine diese für unsere Patienten kritische Organspendesituation nicht beheben werden. Die neuen Zahlen sollten uns alle aufrütteln, hoffentlich auch die Politiker – wir brauchen die Widerspruchslösung“, erklärt Prof. Dr. Christian Hugo, Dresden, Generalsekretär der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG). Bereits im Oktober 2019 hat sich die DTG in einem offenen Brief [2] an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewandt und detailliert ihre Argumente pro Widerspruchslösung dargelegt. „Die neuen Zahlen zeigen, dass ein „weiter so“ nicht länger hinnehmbar ist“, erklärt Hugo. Die DTG sieht in der Einführung der Widerspruchslösung die größte Chance und ein wichtiges und notwendiges gesellschaftliches Signal für einen System-Neustart, um den eklatanten Mangel an Spenderorganen mittel- und langfristig zu verbessern.

 


Umfrage vor Bundestags - Votum Bürger sehen Organspenden positiv
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 13.01.2020
Es ist eine sensible Frage: Würde man nach dem Tod Organe spenden, um Schwerkranken zu helfen? Ganz allgemein finden das viele gut - aber auch ganz konkret? Vor dem wegweisenden Bundestags-Votum zur Zukunft von Organspenden in Deutschland ist die grundsätzliche Zustimmung laut einer neuen Umfrage weiterhin hoch. 84 Prozent der Bundesbürger stehen Organspenden generell eher positiv gegenüber, wie die Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse ergab. Allerdings gibt es laut den Ergebnissen, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegen, auch Unterschiede – und längst nicht so viele Menschen haben tatsächlich einen Spendeausweis. Die Abstimmung im Bundestag an diesem Donnerstag über zwei Vorstöße für neue Spenderegeln wird mit Spannung erwartet. Am höchsten ist die prinzipielle Zustimmung der Umfrage zufolge bei jungen Leuten zwischen 18 und 29 Jahren mit 93 Prozent. Schlusslicht sind demnach die 50- bis 69-Jährigen. Von ihnen sehen aber auch noch 79 Prozent Organspenden eher positiv. Eher negativ eingestellt sind 8 Prozent aller Befragten, weitere 8 Prozent äußerten sich neutral.  

Statistik 2019 - Jeder Organspender rettet im Schnitt drei Leben
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 13.01.2020
In Deutschland ist die Zahl der Patienten, denen eine Organspende helfen könnte, immer noch deutlich größer als die Zahl der transplantierten Organe. Genaue Zahlen liefert jetzt die Deutsche Stiftung Organspende. Für mehr als 9.000 Menschen in Deutschland geht es beim Warten um Leben und Tod. Sie sind dringend auf eine Organspende angewiesen, weil ihr Körper nicht mehr hundertprozentig funktioniert. Alljährlich verschlechtert sich der Gesundheitszustand bei mehr als 1.000 der Patienten auf den Wartelisten so sehr, dass entweder keine Transplantation mehr möglich ist oder sie sterben sogar. Die großen Skandale um manipulierte Wartelisten sind schon einige Jahre her, die Einstellung der Deutschen ist laut Umfragen so positiv wie nie. Nur: Es mangelt an geeigneten Spendern. So ging im vergangenen Jahr die Zahl der Organspender leicht von 955 auf 932 zurück, meldet die Deutsche Stiftung Organspende heute. «Statistisch gesehen sind das Schwankungen, keine große Änderung», sagt Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Wichtig sei, dass der deutliche Anstieg im Jahr 2018 kein Ausreißer gewesen sei. Die Zahl der gespendeten Organe sank 2019 von 3.113 auf 2.995. Das waren nach vorläufigen Angaben von Montag 1.524 Nieren, 726 Lebern, 329 Lungen, 324 Herzen, 87 Bauchspeicheldrüsen sowie 5 Dünndärme. Jeder Spender hat im Schnitt mehr als drei Schwerkranken eine neue Lebenschance geschenkt.

Spahn wirbt bei Abgeordneten mit Brief für Widerspruchslösung

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 10.01.2020

Kurz vor der Bundestagsentscheidung über eine Reform der Organspende hat Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) bei den Parlamentariern für eine Wider­spruchslösung geworben. „Ich wünsche mir, dass wir dabei den Mut finden, den großen Schritt zu wagen", schreibt Spahn in einem Brief an die Abgeordneten des Bundestags, der dem Spiegel vorliegt. Das Schreiben richtet sich an alle Abgeordneten, die noch unentschlossen sind. Ihre Zahl wird auf rund 200 geschätzt. Spahn argumentiert, dass die meisten europäischen Länder, allen voran Spanien und Kroatien, mit der Widerspruchslösung „sehr gute Erfahrungen“ gemacht hätten. „Die Bereitschaft zu geben ist dort die Regel, nicht wie bei uns in Deutschland die rühmliche Ausnahme.“


Neuartiges Verbandmaterial wirkt blutstillend und verklebt nicht

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 09.01.2020

 

Forschende der ETH Zürich und der National University of Singapore entwickelten einen neuartigen Wundverband, der blutstillend wirkt und nicht mit der Wunde verklebt. Damit vereinen die Wissenschaftler die beiden Eigenschaften zum ersten Mal in einem Material. «Eigentlich war das nicht so geplant, doch so funktioniert Wissenschaft manchmal eben: Man beginnt an einer Sache zu forschen und endet woanders», sagt ETH-Professor Dimos Poulikakos. Gemeinsam mit Wissenschaftlern seiner Arbeitsgruppe und solchen der National University of Singapore testete er verschiedene superhydrophobe Materialien – also solche, die wie Teflon Flüssigkeiten wie Wasser und Blut extrem gut abweisen. Ziel war es, Beschichtungsmaterialien zu finden für Geräte, die mit Blut in Kontakt kommen, wie zum Beispiel Herz-Lungen-Maschinen oder Kunstherzen. Eines der getesteten Materialen zeigte dabei unerwartete Eigenschaften: Es wies Blut nicht nur ab, sondern brachte dieses auch zum Gerinnen. Um damit eine Blutpumpe zu beschichten, war das Material deshalb ungeeignet. Die Wissenschaftler realisierten jedoch rasch, dass sich dieses Material hervorragend als Wundverband eignet.

 


Neue Erkenntnisse im Kampf gegen Infektionen von Organempfängern

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 09.01.2020

 

Forschende des Universitätsspitals Zürich (USZ) und des Universitätsspitals Genf (HUG) publizieren zusammen mit den weiteren Transplantationszentren eine Studie über Infektionen von in der Schweiz transplantierten Menschen. Das Ziel der weltweit ersten Überblicksstudie zu diesem Thema ist es, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern. In der Schweiz leben heute mehr als 5'000 transplantierte Patientinnen und Patienten. Um das Risiko einer Abstossung des eingepflanzten Organs zu vermeiden, müssen sie immunsuppressive Medikamente einnehmen. Dies macht sie jedoch anfällig für Infektionen durch Bakterien, Viren oder Pilze. Um sie davor zu schützen, verschreiben ihnen die Ärztinnen und Ärzte Medikamente zur Prophylaxe. Weltweit existierten bisher keine Studien, die Infektionen bei transplantierten Patienten unter Immunsuppression systematisch und im Überblick untersuchten. Über den Umfang der Infektionen, die Art der Infekte, deren chronologischen Verlauf sowie über die organspezifischen Unterschiede lagen deshalb bisher kaum Informationen vor.

 


„Urologie 2020 – es ist Zeit“ für Digitalisierung und bessere Früherkennung - DGU-Präsident drückt aufs Tempo

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 08.01.2020

 

„Urologie 2020 – es ist Zeit“: Mit seinem Motto für den 72. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) vom 23. bis 26. September 2020 in Leipzig drückt der amtierende Präsident der Fachgesellschaft aufs Tempo. Vor allem die Stärkung der Digitalisierung in der Urologie, der KI-unterstützten Chirurgie und der urologischen Krebsfrüherkennung sind für Prof. Dr. Dr. Jens Rassweiler drängende Anliegen seiner Präsidentschaft. „Natürlich müssen wir uns zeitnah auf die Digitalisierung der Medizin einstellen, aber es ist nicht ‚Fünf vor Zwölf’. Das reale Tempo bei der Einführung neuer Technologien ist deutlich langsamer. Deshalb ist es Zeit, sich Zeit zu nehmen, um zu würdigen, was die Urologie zum Beispiel als Vorreiter bei Laparoskopie und robotor-assistierten Operationstechniken erreicht hat. Dann sehen wir, dass sich unser Fach bereits erfolgreich mitten im Digitalisierungsprozess befindet. Gerade deshalb sollten wir uns von der Zukunft nicht ängstigen lassen. Es gibt keinen Grund angesichts neuer Herausforderungen im Selbstmitleid zu verharren und in der Tat auch keine Zeit dafür“, sagt der Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie an den SLK-Kliniken Heilbronn.

 


Livestream aus dem Körperinneren: Magnet steuert Kamerapille bei der Magenspiegelung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.01.2020

 

Die Untersuchung des Magens verbinden viele Betroffene mit unangenehmen Behandlungen mittels eines eingeführten Schlauchs über den Mund- und Rachenraum bis in die obere Magenpartie und langen Wartezeiten aufgrund fehlenden Fachpersonals. Zusammen mit zwei weiteren Partnern forscht das Fraunhofer IZM nun in dem vom BMBF geförderten Projekt nuEndo an einer vollkommen schlauchlosen Technologie für die diagnostische Magenspiegelung, bestehend aus einer schluckbaren Kamerakapsel und einem externen magnetischen Steuerungssystem. Magenspiegelungen bergen verschiedene Risiken und müssen durch mehrjährig geschultes und immer seltener werdendes Fachpersonal ausgeführt werden. Durch den natürlichen Würgereflex beim Schlucken des Schlauchs kann es zu Verletzungen der Schleimhäute in der Speiseröhre kommen. Nachfolgende Blutungen und Keimeinschleppungen sind keine Seltenheit. Auch die oft parallel durchgeführte Vollnarkose birgt unterschiedliche Risiken bis hin zum Tod.

 


Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test: Nutzen wiegt den Schaden nicht auf

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.01.2020

 

Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test: Nutzen wiegt den Schaden nicht auf. Ein PSA-Screening erspart einigen Patienten die Belastungen einer metastasierten Krebserkrankung, Schäden durch Überdiagnosen und Übertherapie überwiegen jedoch. Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) untersucht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) derzeit, ob Männern ohne Verdacht auf Prostatakrebs innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test angeboten werden sollte. Nach Auswertung der Studienlage kommt das Institut in seinem Vorbericht zu dem Ergebnis, dass der Nutzen einer solchen Reihenuntersuchung den damit verbundenen Schaden nicht aufwiegt: Zwar nutzt das Screening einigen Männern, indem es ihnen eine Belastung durch eine metastasierte Krebserkrankung erspart oder verzögert. Im Gegenzug müssen aber deutlich mehr Männer wegen Überdiagnosen und Übertherapie mit dauerhafter Inkontinenz und dauerhafter Impotenz rechnen, und das in relativ jungem Alter.

 


Nuklearmediziner „überlisten“ Prostatakrebs mit eigentlich wirkungslosem Medikament

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.01.2020

 

Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs haben oft kaum noch Behandlungsoptionen. Eine besteht darin, radioaktive Moleküle über eine Andockstelle der Tumoroberfläche, PSMA, in die Zelle einzuschleusen, um diese zu zerstören. Nuklearmediziner haben nun herausgefunden, dass viel mehr PSMA-Moleküle auf der Tumoroberfläche entstehen, wenn sie ein eigentlich schon wirkungslos gewordenes Medikament verabreichen. Auf diese Weise gelangt deutlich mehr Radioaktivität in die Tumorzellen als bisher. Wenn sich ein Nicht-Wissenschaftler einen Wissenschaftler vorstellt, herrscht oft noch das Bild vom weltfremden Genius vor: Ein superschlauer Forscher sitzt einsam im Kämmerlein und erfindet die tollsten Sachen, und das ohne jeglichen Kontakt zur „normalen“ Welt. Dabei ist Wissenschaft ein Teil des Lebens wie jeder andere auch. Und wie im normalen Leben auch ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass bisweilen die Intuition eine große Rolle bei wissenschaftlichen Fortschritten spielt.

 


Nervenschmerzen frühzeitig verhindern

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 02.01.2020

Unangenehmes Kribbeln in Händen und Füßen, Taubheitsgefühle, Pelzigkeit und Brennen – diese Symptome können auf eine Neuropathie, eine Erkrankung des Nervensystems hindeuten. Dauern die Schmerzen mehrere Monate an, werden sie als chronisch bezeichnet. Sie sind dann nur sehr schwer zu behandeln, wobei verfügbare Medikamente oftmals gravierende Nebenwirkungen haben. Forscherinnen und Forscher am Institutsteil Translationale Medizin und Pharmakologie TMP des Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME haben einen Weg gefunden, um die Entwicklung von neuropathischen Schmerzen frühzeitig zu unterbinden.