"Wir pflanzen Hoffnung für ein besseres Leben", sagten 2017 die Mitarbeiter des Transplantationszentrums der Uniklinik Homburg. Sie gingen in der Ansprache der Bevölkerung einen neuen Weg, deren Meinung zum Thema Organspende in Erfahrung zu bringen. Mit großem Erfolg, den die Botschaft der Organspende wurde über diesen neuen Weg sehr gut angenommen. Zum bundesweiten Tag der Organspende in Saarbrücken wird dieser neue Weg der Ansprache fortgesetzt. Hierfür zeigt das Team um Prof. Urban Sester Leiter des Transplantationszentrums vollen Einsatz wie die Bilder aufzeigen. Aber nicht nur vom Team der Uniklinik wird das Projekt unterstützt, sondern auch von zahlreichen Patienten und medizinischem Personal. So wurde in Homburg ein frisches Projekt gestartet, dass immer größeren Anklang und Unterstützung findet!
In Vorbereitung zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ haben wir versucht, ein neues Programm/Konzept zu erarbeiten, um das Thema Organspende und Transplantation den Leuten auf interessante Weise näher zu bringen.
Die Idee war, Bohnen zu pflanzen, die ähnlich aussehen wie Nieren, um diese dann an dem Tag zu verschenken. Die Botschaft dahinter war „Wir pflanzen Hoffnung für ein besseres Leben“. Mit 175 Bohnensetzlinge, einem dazu passenden Plakat und einer Leinwand als bauten wir unseren Stand auf.
Auf der Leinwand stand nur der Satz „Gedanken zu Organspende und Transplantation“.
Wir haben all die Menschen, die sich ganz interessiert unsere Setzlinge angesehen haben, einfach darauf angesprochen, was ihnen spontan zu diesem Thema einfällt und sie gebeten, dies auf die Leinwand zu schreiben.
Was wir darauf hin erlebt haben, hat uns sehr stark für die Zukunft motiviert. Es wurde sehr viel Interesse gezeigt, wir hatten extrem viele gute Gespräche über dieses Thema und unsere Leinwand war sehr schnell vollgeschrieben.
Was haben wir daraus gelernt?
In der Vergangenheit hatten wir immer bei der Öffentlichkeitsarbeit das gleiche Bild.
Fast niemand, der nicht direkt betroffen ist, kommt freiwillig an einen Tisch auf dem Informationsbroschüren über Organspende und Transplantation liegen, um sich wirklich darüber zu informieren. Auch „Lockmittel“ wie Kugelschreiber, Taschen etc. helfen da nicht weiter. Daraus resultiert war bei uns das Gefühl des Abgewiesen werdens,der Leere, Hoffnungslosigkeit und der Frage, ob dies wirklich der richtige Weg ist um Menschen zu erreichen.
Der neue Ansatz, die Art auf Menschen zuzugehen, wie wir es an der langen Nacht der Wissenschaften umgesetzt haben, hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Die meisten Menschen machen sich sehr wohl Gedanken über dieses Thema, möchten auch darüber reden. Das Problem ist das wie und mit wem und wie unbefangen man an dieses Thema herangeht.
Unser Fazit:
Die Botschaft ist sehr gut angekommen! Die Bohnen wurden alle verschenkt und werden wohl wirklich zum großen Teil in den heimischen Gärten oder Terrassen gepflanzt
In der Hoffnung auf ein besseres Leben…………
"Wir pflanzen Hoffnung für ein besseres Leben", sagten 2017 die Mitarbeiter des Transplantationszentrums der Uniklinik Homburg Saar. Sie gingen
damals in der Ansprache von Besuchern, bei der langen Nacht der Wissenschaft einen neuen Weg, deren Meinung zum Thema Organspende in Erfahrung zu bringen. Mit großem Erfolg, denn die Botschaft
der Organspende wurde über diesen Weg gut angenommen.
Die Bohne ist sehr gut in der Lage den Prozess zu veranschaulichen, in dem sich ein Patient befindet, der auf eine Organspende wartet. Nehmen wir hier, da es optisch passend ist, den Dialysepatienten als Beispiel.
Muss ein Patient mit Nierenversagen an die Dialyse (künstliche Niere) ist er ohne Energie, Kraft und Lebensmut. Beispielhaft wie der Samen einer Bohne. Der Samen der Bohne hat so wenig Energie, sodass man sich davon nicht ernähren kann.
Wird der Dialysepatient auf die Warteliste aufgenommen, beginnt eine Wartezeit von ca. 8 - 10 Jahren, bis ein entsprechendes Organ zur Verfügung steht. Pflanzt man den Samen einer Bohne, wartet man 8 - 10 Tage, bevor sich der erste Sprössling zeigt. Nach der Blüte gleicht die erste Frucht zweier kleiner Nieren.
Erfolgt eine Nierentransplantation, erholt sich der Patient, wenn alles normal läuft, in Kürze. Er blüht wie die frische Bohne nach und nach auf.
Mit der Zeit entwickelt der Patient neue Kräfte, Tatentrank und Lebensmut. Er entwickelt immer mehr Energie und kann nochmals belebt am Leben teilnehmen. Ebenso wie die Bohne. Sie wächst wird kräftig und schenkt durch ihre Frucht Nährstoffe und trägt so zu einem gesunden Leben bei.
Um den Patienten wieder ein gesundes Leben zu ermöglichen, muss sich zu Lebzeiten ein anderer Mensch bereit erklären, im Ernstfall seine Organe zu spenden. Nennen wir das neue Organ Samen und denken an den vorbeschriebenen Entwicklungsprozess der Bohne. So verdeutlicht sich der Prozess, den ein Patient nach der Transplantation durchläuft.
Und wie der Gärtner jährlich als Dank einer glücklichen Ernte am Erntedank gedenkt, danken die Patienten zum Tag der Organspende von Herzen den Menschen, die sich für eine Organspende bereit erklärt haben. Sie nutzen den Tag aber auch, um mit Ihrem Schicksal darauf aufmerksam zu machen, dass viele Patienten nur dank einer Organspende gerettet werden können.
So ist und bleibt die einfache Botschaft an die Bevölkerung, denken Sie einmal in Ihrem Leben über Organspende nach! Dokumentieren Sie Ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis. Nur so kann "neues Leben" entstehen und gerettet werden.
Mit dem Beispiel und dem neuen Projekt der Bohnen versuchen Ärzte, Personal sowie Patienten und Angehörigen gemeinsam "die Decke der Verzweiflung wie ein Keimling zu durchbrechen" und auf einem neuen Weg auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Nehmen Sie am Tag der Organspende in Saarbrücken ein Setzling mit und dokumentieren Sie den Entwicklungsprozess bis zur ersten Ernte mit Bildern. Schicken Sie diese an martin.mueller@spektrum-dialyse.de oder Laden Sie sie bei Facebook in den Gruppen "Nierenkrank", "Infoteam Organspende Saar" oder „Kidney News by Thomas Lehn“ hoch. Weitere Informationen unter www.spektrum-dialyse.de "Hoffnung pflanzen".
Martin G. Müller
Spektrum Dialyse
Homburger Uniklinikum beteiligt sich am Tag der Organspende an einer Aktion in Saarbrücken.
Wenn am Samstag, 2. Juni, in Saarbrücken die zentrale Veranstaltung zum Tag der Organspende in Deutschland stattfindet, dann ist dabei auch das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) hier vertreten. Von 10 bis 18 Uhr wird ein umfangreiches Programm auf dem Tbilisser Platz geboten. Das UKS wird unter anderem 1000 Bohnensetzlinge verteilen, die symbolisch für das geschenkte Leben stehen, hieß es in einer Mitteilung des UKS. Die Schirmherrschaft übernimmt Ministerpräsident Tobias Hans.
Der Tag der Organspende will danken und aufklären. Mit Vorurteilen aufräumen und ganz unmittelbar zeigen, wie viel Glück ein kleines Kreuz im Organspendeausweis bewirken kann. Eine Kultur der Organspende, bei der das Denken an und die Frage nach einer Organspende am Lebensende zu einer Selbstverständlichkeit werden, kann nur in kleinen Schritten und einem gesamtgesellschaftlichen Konsens entstehen, schreibt das UKS zum Hintergrund. „Zusammen mit den anderen Beteiligten möchten wir als Universitätsklinikum des Saarlandes in einem großen Zelt unter dem Motto ,Organspende in der Gesellschaft – Großes entsteht immer im Kleinen’ über Organspende aufklären und ein Zeichen der Hoffnung setzen“, erklärt der Transplantationsverantwortliche des UKS, Professor Urban Sester.
Eine zentrale Aktion des UKS wird die Verteilung von Bohnensetzlingen sein, die symbolisch für das geschenkte Leben stehen. „Der Hintergedanke unserer Aktion Hoffnung Pflanzen ist, dass wir noch nicht so weit sind Organe zu züchten, um sie zu transplantieren. Einer Organtransplantation geht daher immer das Geschenk des Lebens durch einen anderen Menschen voraus. Die Patienten mit Organversagen müssen auf ein solches Geschenk hoffen und warten“, so Professor Sester weiter. Die Bohne mit ihrer Nierenform versinnbildliche dieses Geschenk. 1000 Setzlinge haben Professor Sester und sein Team vom Transplantationsbüro am UKS gezogen und werden diese an alle Interessierten vor Ort verteilen. Sie möchten so mit den Menschen ins Gespräch kommen und dazu animieren, die Thematik mit nach Hause zu nehmen und zu sehen, wie sich das „geschenkte Leben“ entwickeln kann – genau wie bei einer Organtransplantation.